Ok und Oköxl besteigen (oder wer kann isländisch?)

Was soll man zuerst besuchen? Welche Pflanzen wachsen wo? Wo sind die Highlights? Gibt es Geheimtipps? Wie heisst dieses Tier?
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a666
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Ok und Oköxl besteigen (oder wer kann isländisch?)

Beitrag von a666 » Mo 16. Feb 2009, 20:07

hallo,

als kartograph stechen mir manchmal namen oder berge auf karten ins auge die ich dann auch gerne in natura besuche. an der F550 (zw. Þingvellir und Húsafell nördlich davon) liegt der schildvulkan Ok mit dem nebengipfel Oköxl. war da vielleicht schon jemand oben?

diese isländische seite zeigt bilder, die sich mit der karten decken würden, allerdings verstehe ich nicht viel vom text dazu... handelt es sich dabei um eine bergtouren-beschreibung? wenn ja würde mich vor allem der nötige zeitaufwand und bes. der ausgangspunkt für eine besteigung interessieren.

danke für eure hilfestellungen,
grüsse aus Tirol,
andré
servus,
andré
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Mo 16. Feb 2009, 23:27

Richtig geraten, das ist eine Tourenbeschreibung. Ich fasse mal zusammen:

Zunächst kommt ein bisschen was zur Geschichte und den Geschichten. Es ist demnach ein alter Schildvulkan, genau wie Skjaldbreiður, der ja nicht weit weg ist. Nach einer Legende der beiden Erstbesteiger aus dem Jahre 1860 handelt es sich bei Skjaldbreiður und Ok um die beiden Brüste einer Riesin (steht da wirklich, hab ich mir nicht selber einfallen lassen! :) )

Die Bergtour beginnt am höchsten Punkt der Kaldidalur-Piste, ist auch ein Foto von der dortigen Steinwarte dabei, unübersehbar. Von dort geht es einfach und geradewegs nordwestwärts auf den Berg hinauf. Auf halber Strecke, etwa 1000m Höhe, ist nochmal eine Steinwarte. Oben ist wohl so ein kleiner Krater, wo man auf der Nordseite schön drumherumgehen kann. An der höchsten Stelle ist nochmal eine Steinwarte oder ein Landvermessungspunkt. Am Südende ist wohl ein Bach, der dort abfließt, und im Durchmesser sind das etwa 889m. Weiter nach Westen kann man noch auf Oköxl, einen kleinen vorgelagerten Berg (bei dem Satz fehlen mir allerdings ein paar Worte)

Der Ok ist (natürlich) ein alter Vulkan, Stratovulkan um genau zu sein, das Magma kam also direkt von weit unten, ohne Zwischenstop in einer Magmakammer. Im Kraterring ist noch ein zweiter, kleinerer Kraterring zu erkennen, der früher unterm Gletschereis verborgen war. Gletscher und Schnee gibts jetzt im Sommer kaum noch auf dem Ok, höchstens manchmal auf der Nordseite.

Insgesamt also keine ernsthaften Hindernisse, eine recht einfache Tour. Am Gipfel gibts sogar GSM Empfang, aber relativ bescheiden und zum Telefonieren hats nicht wirklich gereicht. Etwa 4.85km von der Piste bis zur Warte am Gipfel, hin und zurück und mit ein paar Schlenkern 13.4km oder etwa 3 Stunden. 450m Höhenunterschied.


Ich selber war allerdings noch nicht oben...
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a666
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Beitrag von a666 » Di 17. Feb 2009, 08:02

herzlichen dank für diese detailreiche übersetzung! wie alle berge dort ist der zustieg wahrscheinlich zäh, aber ich werde da vorbeischauen. jetzt nur noch im wetterlotto am tag X gewinnen...

übrigens gibt es es einen weitaus bekanntere "brustberge":

- "Los Pechos de la Chola" ist spanisch und heisst übersetzt "die Brüste eines Indianermädchens". heute heisst der mugl Twin Peaks, 277m, San Francisco, California

- Grand Teton (Grand Téton), 4179m, Grand Teton Range, Wyoming. "Téton" ist französisch und bedeutet schlichtweg busen, das wort ist heute nur mehr auf die tierwelt beschränkt, das verb ("téter") aber auch bei menschen gebräuchlich (saugen im sinne von stillen aus der sicht des säuglings).
servus,
andré
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Beitrag von lena » Di 17. Feb 2009, 13:52

Laut dem Buch "Íslensk fjöll" sei der einfachste Weg auf den Ok von Langihryggur aus, wo der Weg durch das Kaldidalur am höchsten liegt mit 727 m. Von dort aus seien es 6 km auf den Gipfel, für die man 3 Stunden rechnen müsse, bzw. wenn man zusätzlich über den Oköxl geht 5 Stunden. Alternativ könne man von Norden von Húsafell aus aufsteigen, was aber 5-6 Stunden dauere. Dieser Weg geht westlich an der Bæjargil hinauf und führt an kleinen Teichen vorbei, wobei geraten wird, östlich daran vorbeizugehen. Der Aufstieg sei wenig abwechslungsreich, aber der Autor lobt die gute Aussicht vom Ok.

Übrigens heißt es dort auch, die Geschichte mit den Brüsten der Riesin, gehe zurück auf zwei Deutsche, die 1860 durch Island gereist seien und berichteten, dies sei eine isländische Volkssage von dem Ort.
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Beitrag von a666 » Do 19. Feb 2009, 20:00

danke lena auch für diese ergänzungen.

vom norden her schaut's etwas feuchter aus. ausserdem ist unser 7-jähriger sohn mit und da quere ich lieber nicht zu viele gewässer (höhenmeter sind sein problem nicht).
servus,
andré

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