Gibt es einen Photo-Guide für Island?

[marled]

Ansonsten würde ich dir mal den Band 1881 km von Páll Stefánsson empfehlen. Er hatte es sich zur Aufgabe gestellt, die Ringstraße rund um Island mit den Westfjorden zusätzlich, einmal abzufahren und exakt alle 20 km ein Foto zu machen, egal was da grade am Wegesrand war. Er war vier Tage unterwegs (das Wetter war durchaus nicht toll), hat sich max. 50 m von der Straße entfernt und musste auf Grund dieser Vorgabe an vielen sogenannten Highlights vorbeifahren.
Was dabei herausgekommen ist, ist schon erstaunlich, aber ich bin inzwischen der Meinung, dass ein echter Künstler das gleiche auch hier in Deutschland machen könnte und es würde etwas Phantastisches entstehen.
Marled

[Sigrid]

Hallo Marled, das hört sich super an. Da habe ich ja evtl. schon ein Mitbringsel für mich.
Falls es mir jemand vor meinem nächsten Ausflug auf den Schotterhaufen schenken möchte, sage ich jedoch nicht nein. *duckundweg*

[Carola Vahldiek]

Hallo!
Auch von mir soll noch ein bißchen Senf dazukommen.
Ich schließe mich meinen Vorrednern/ -schreibern an, daß so ein Guide für Island nicht wirklich machbar ist. Jede Landschaft dort, jeder Wasserfall, jedes Detail hat immer wieder andere Wirkungen und andere Reize, die man je nach Wetter/ Licht/ Jahreszeit usw. betonen und zu tollen Fotos nutzen kann. Man muß einfach kreativ das nutzen, was man vorfindet. (Was natürlich nicht dagegen spricht, die besonders reizvollen Stunden des Morgen- und Abendlichtes besonders zu planen.)

Dazu zitiere ich mich mal frech selbst, und zwar aus einem Artikel mit dem Titel "Ich sehe was, was du nicht siehst!", den ich für die Zeitschrift NATURFOTO geschrieben habe:

"Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, die Dinge zu betrachten. Und jede Möglichkeit führt zu anderen Ergebnissen - sozusagen zu einer anderen Wirklichkeit. Je mehr man dies erkennt und je häufiger man die verschiedenen Sichtweisen ausprobiert, desto mehr Motive ergeben sich. Dem Fotografen eröffnet sich so die Freiheit, nicht nur Abbilder zu erzeugen, sondern Neues entstehen zu lassen und ganz eigene, außergewöhnliche, überraschende und beeindruckende Abbilder der Wirklichkeit zu schaffen, ohne die Wirklichkeit selbst zu verändern.
Von zwei Menschen mit Kamera, die denselben Ort besuchen, kommt manchmal der eine mit einer großen Auswahl verschiedenster interessanter Bilder zurück, während der andere enttäuscht behauptet, es habe keine lohnenswerten Motive gegeben."

Letzteres wird in Island wahrscheinlich niemandem passieren. Aber selbst in Island gibt es Ecken, die auf den ersten Blick fotografisch vielleicht nicht so lohnenswert erscheinen, in denen ich aber schon tolle Fotos gemacht habe.
Wer den ganzen Artikel lesen will, findet ihn übrigens auf meiner Website: http://www.naturfoto-vahldiek.de/texte/ ... e-was.html

Viel Spaß jedenfalls in Island!
Carola

[Ute]

Hallo,
in Island kann man zu praktisch jeder Jahreszeit und Tageszeit schöne Fotos machen.
Wie Didi schon schrieb, man muß ein gefühl dafür entwickeln.
Aber ich finde solch ein Buch gar nicht so schlecht - aber so etwas für Island zu
erstellen ist sehr sehr zeitaufwendig.
Wäre eine schöne Aufgabe für gute Amateurfotografen, die sich als Rentner langweilen (oder auch für Profis).
Gruß
Ute

[Easy Going]

Ich finde schon, das es Tageszeiten gibt die im Sommer (wo ja wohl 99% der Touristen unterwegs sind) an bestimmten Orten geeigneter bzw. ungeeigneter für Aufnahmen sind - immer vorausgesetzt der Himmel ist nicht mit dichtem Wolken zugekleistert.

Als Beispiel, der Skogafass gerät am späten Nachmittag/ frühen Abend in den Schatten, dagegen der Seljalandsfoss ist abends am schönsten wenn seine Wand von der Abendsonne angestrahlt wird.
Beim Gullfoss gibt es den berühmten Regenbogen am Nachmittag (wenn er sich denn zeigt), Lundis kann man oft am späteren Abend sehen, vorher sind sie auf dem Meer (Ingolfhöfdi mal ausgenommen - da gibt's so und so einen Lundiflash).

Es gibt auch Regionen wo ich es ohne Sonne fast interessanter finde, wie an den Lakikratern.

[Monique]

immer vorausgesetzt der Himmel ist nicht mit dichtem Wolken zugekleistert.

Womit wir bei Problem Nr. 1 wären .

Es gibt auch Regionen wo ich es ohne Sonne fast interessanter finde, wie an den Lakikratern.

Gleich gefolgt von Nr 2 - zwei Menschen, drei Meinungen .

Okay, war nur ein Spaß. Die beste Methode ist eh, öfter herzufahren. Alles andere hatte ich bereits zu Beginn geschrieben.

[Davidlu]

Hi,
Die Antwort nach einem Photo-Guide ergibt sich von selbst, sobald man in Island angekommen ist. Island ist eins der Länder wo man von Morgens bis Abends mit einer Kamera herumlaufen kann
Ich war Ende Juni in Island und die Tatsache dass es zu dieser Zeit 24 Stunden am Tag hell ist, hat mich umso mehr gefreut

[Sigrid]

Davidlu, da hast du irgendwie recht! Aber manchmal ist es schön, ein schönes Buch mit schönen Bilder in der Hand zu halten und darin zu blättern.
Klicke mich gerade durch deine Bilder. Die sind echt schön.
Unbekannter Vogel, Skaftafell-National Park --> das ist ein Schneehuhn. Man beachte die behaarten Füßchen.
Grüße
Sigrid

[stephan]

Klicke mich gerade durch deine Bilder. Die sind echt schön.

Das habe ich auch gerade gemacht und entdeckt, dass David schon in Chile war (ich im kommenden Oktober) und sich unsere Routen schon recht weit decken.

[Davidlu]

@Sigrid: Du hast Recht Deshalb stöbere ich in den Bücherläden auch oft in den Fotobücher rum. Ich habe bei der letzten
Reise das "Made in Iceland" von Sigurgeir Sigurjonsson gekauft. Vielleicht wäre das empfehlenswert? Fotobücher haben in der Tat einen sehr grossen Nutzen wenn es darum geht Orte zu finden die fotografisch interessant sein können. Allerdings laufe ich dann
immer Gefahr genau die Gleichen Bilder (wie in den Bücher) schiessen zu wollen. Danke für Dein Lob
@Stephan: Danke! Viel Spass in Chile, ich beneide Dich schon... Landschaftlich eins der schönsten Länder (kombiniert mit Argentinien) überhaupt.

Nachtrag: Danke Sigrid für die Info zum unbekannten Vogel !