Lage von Eishöhlen
Re: Lage von Eishöhlen
Diskutiert im Zusammenhang mit dem Todesfall im Feb bitte nicht über Dinge, von denen ihr nichts wisst! Der Todesfall hatte im Grunde nichts mit der Eishöhle zu tun, ist lediglich dort "passiert". Er hatte auch nichts mit dem Wasser bzw. Fluss zu tun. Aus Respekt vor dem Toten und der Familie möchte ich das Thema hier nicht weiter im Detail ausbreiten.
Re: Lage von Eishöhlen
Um - nach den Fehlinformationen über den Todesfall - nochmal auf dieses Thema einzugehen: Große Frage ist doch immer: Was erwartet ihr zu sehen? Geht es um dieses blaue, nahezu transparente Eis, wo das Licht noch nett durchscheint? Zu den Höhlen und ihren Anbietern am Vatnajökull haben wir eigentlich alles gesagt. Und wer sich die Seiten der Anbieter und deren Information darauf mal anschaut und durchliest, der muss inzwischen wissen, dass jetzt Ende März Finale ist. Höherer Sonnenstand, Wärme, instabile Höhlen. Schaut mal, wie so eine Höhle von außen aussehen kann und spätestens dann solltet realisieren, dass sich solche Gebilde verändern: Natürlich kann ich mich erinnern, mal im Juli vor einer Eishöhle gestanden zu haben. Das war oben bei Hraftinnusker und das sah alles andere als blau und transparent aus. Da war halt auch ein Hohlraum im Eis. Aber eben nicht im blauen und transparenten Eis. Und einige Zeit später musste ich dann lesen, dass nur wenige Tage nach uns jemand IN dieser Höhle von einem (ich meine) von der Decke fallenen Eis-Brocken getroffen und tödlich verletzt wurde. Ohne es noch 100%ig im Kopf zu haben, ist glaube ich ähnliches auch vor 1 oder 2 Jahren bei Kverkfjöll passiert.Ph1l1pp hat geschrieben:Ich habe mich durch Zufall mit einer Isländerin unterhalten die ich auf einer Reise kennengelernt habe. Sie meinte es gäbe auch ganzjährig zugängliche Höhlen... Leider könnte sie mir auf Grund der Zeit keine Details geben. Ich bin davon ausgegangen, dass es im Juni absolut nichts mehr in dieser Richtung gibt...
Ich gebe zu, ich bin ein bisschen "angepisst", was dieses "Ich muss so ein Foto haben" angeht - ohne dass jetzt konkret auf einen von euch zu beziehen. Ich hatte im Winter 2012/13 nochmal eine Zeit im Hotel gearbeitet und dabei Heerscharen von Touristen aller Länder erlebt, die sich NULL auf ihren Islandaufenthalt vorbereitet hatten und mit der offenen Tripodo-Seite auf ihrem Smartphone durch das Land reisten und meinten, jedes Foto, das sie darauf sahen, eben auch mal schnell fotografieren zu wollen und zu können. Rein, knipps, raus, fertig. Und es ging nicht nur um Eishöhlen. Papageitaucher im Februar vorm Polarlicht wären ja auch nicht schlecht. Wie, das geht nicht??? Aber das ist ne allgemeine Nummer, die seit einigen Jahren einreißt - nicht informieren, keine Arbeit und Zeit in Vorbereitung investieren und alles haben wollen. Und um jetzt den Kreis zu schließen: Mit ein bisschen lesen, informieren und recherchieren wäre klar, was geht und was nicht.
Und schaut bitte auch auf diese offizielle Info des Nationalparks: http://www.vatnajokulsthjodgardur.is/en ... ews/nr/833
Monique
Re: Lage von Eishöhlen
Ich habe die Eishöhle am Kverkfjöll schon sehr oft besucht. Trotz unübersehbarer Warnschilder sieht man immer wieder Wagemutige, die in die Höhle hineingehen - auch im Sommer. Obwohl mich als Fotografin dieses Motiv natürlich auch enorm reizt, würde ich das Risiko nicht eingehen. Mach achte auf die Oberkante des Fotos. Da kann man schon sehen, wie instabil die Höhle im Sommer ist. Wir haben es erlebt, dass direkt nachdem ein lebensmüder Tourist aus der Eishöhle wieder herauskam, ein Riesenbrocken im Inneren herunterkam. Mit diesen Naturgewalten ist nicht zu spaßen, auch nicht für das tollste Fotomotiv.
Re: Lage von Eishöhlen
Mehrere der Warnschilder in vielen Sprachen sind rund um die Höhle aufgestellt. Ich kann aus Erfahrung nur sagen, man sollte sie beachten.
Re: Lage von Eishöhlen
Die Eishöhle am Kverkfjöll wird ja zusätzlich auch noch von unten durch warmes Wasser ausgehöhlt! Als wir 2011 da waren, haben zwei halbwüchsige Jungs einer Familie dort gebadet. Kurz nachdem sie draußen waren, kam zwar nicht direkt die Decke der Eishöhle herunter, aber es gab einen großen Eisschlag von der Seite. Ich war entsetzt als sie abends die Fotos in der Hütte herumzeigten! Zehn Minuten später und es hätte entweder zwei Jungs zu Waisen machen können oder zwei verwaiste Eltern zurückgelassen. Das dicke gelbe Schild stand da auch schon! Der tödliche Unfall von dem Monique schrieb, war vier Wochen vorher.
Faszinierend fand ich auch wie weit sich die Eishöhle, also der Gletscher mit der Höhle, zurückgezogen hat, seit wir 2006 das erste Mal da waren. Es ist also eigentlich nie dieselbe Höhle, die man auf Fotos sieht. Es ist ein bewegliches Gebilde in einem beweglichen Gletscher und am Kverkfjöll auch noch durch unterschiedlich starke vulkanische Einflüsse geprägt.
Aber ach, wer so drauf ist, wie von Monique beschrieben, wird das leider wohl nicht lesen...
Ich habe beim Fotografieren etwas hinter dem gelben Schild auf dem Foto im obigen Post, oberhalb des Zusammenflusses gestanden. Auch wenn sich das natürlich auch alles verändert, kann man sich vorstellen, wie weit der Gletscher schon verschwunden ist.
Faszinierend fand ich auch wie weit sich die Eishöhle, also der Gletscher mit der Höhle, zurückgezogen hat, seit wir 2006 das erste Mal da waren. Es ist also eigentlich nie dieselbe Höhle, die man auf Fotos sieht. Es ist ein bewegliches Gebilde in einem beweglichen Gletscher und am Kverkfjöll auch noch durch unterschiedlich starke vulkanische Einflüsse geprägt.
Aber ach, wer so drauf ist, wie von Monique beschrieben, wird das leider wohl nicht lesen...
Ich habe beim Fotografieren etwas hinter dem gelben Schild auf dem Foto im obigen Post, oberhalb des Zusammenflusses gestanden. Auch wenn sich das natürlich auch alles verändert, kann man sich vorstellen, wie weit der Gletscher schon verschwunden ist.
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