Hallo,
wir haben vor, unsere Hochzeitsreise (11.12.08 bis 18.12.08) in Island zu verbringen (Reykjavik) inkl. Mietauto für die Zeit.
Eure Meinung zum Februar habe ich zur Kenntnis genommen (Warnung), so dass mich brennend Eure Meinung zum Februar interessiert. Kann man gefahrlos mit dem Auto im Dezember auf Island fahren und interessante Punkte in Tagestrips erreichen?
Viele Grüße aus Bochum
Hochzeitsreise im Dezemerb
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- Herrscher des Nordmeeres
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- Wohnort: Ganznahe
Hallo Rosinho
Reykjavik und die Suedkueste praesentiert sich im Dezember oft schneelos im Regen, dunkeln Wolken und Temperaturen knapp ueber den Gefrierpunkt, so 2 bis 4 Grad. Nasskaltes dunkles Wetter. Das Tageslicht ist nur kurz da. Ausserhalb Reykjaviks und an der Suedkueste muss man mit daher mit ueberfrierenden Regen und tueckischen schwarzen (nass-durchsichtigen) Eis rechnen.
Ab und zu gibt es sogenanntes Fensterwetter: Sehr kalter und starker Wind aus dem Norden sorgt fuer kristallklares helles Wetter. Deutlich unter dem Gefrierpunkt aber mit viel Sonne und viel Trockenheit. Hier macht Autofahren Spass, die Strassen sind durch die Kaelte einfach trocken oder das Eis trocken weiss. Da dann so ein starker und eiseskalter Wind herrscht, frieren viele Leute draussen schon nach wenigen Minuten erbaermlich - daher der Begriff Fensterwetter, man schaut besser nur aus dem (Auto-)Fenster.
Im Norden ist es im Dezember deutlich winterlicher und wohl auch schoener als in Reykjavik. In den Westfforden ist gefahrloses Fahren im Dezember nicht mehr moeglich.
Mit einem normalen PKW mit Winterreifen oder besser sogar mit Nagelreifen ist man - abgesehen von den Westfjorden - im Dezember gefahrlos unterwegs. Selbst wenn es anfaengt zu schneien sollte man erstmal nicht mit Problemen rechnen - im schlimmsten Fall mit kleinen Schneewehen die aber auch mit einem PKW kein Problem darstellen (PKWs koennen mehr als man denen zutraut).
Natuerlich gab es ein paar schreckliche Ausnahmen, Riesenpech sozusagen, aber das betrachte ich ich hier mal nicht, es geht ja um die Frage mit was ihr rechnen solltet.
Fuer Fahranfaenger und unsichere Winterfahrer ist Autofahren wegen der tueckischen Eisgefahr jedoch nicht zu empfehlen. Strassen ausserhalb Reykjaviks - auch die Hauptstrassen - entsprechen keinesfalls deutschen Standard: Bodenwellen, falsche Neigung in Kurven, Versetzungen, Spurrillen, fehlende Randmarkierung, mangelhafte Sicherung von Kurven mit Warnschildern, teilweise nur einseitige Ausstattung mit Leitpfosten (die dann auch manchmal einfach fehlen), verlorene kleinere Teile und Muell auf der Fahrbahn (Islaender nehmens nicht so genau mit der Sicherung von Ladung) fordern den Fahrer im stockdunklen Dezember. Hinzu kommt dass spiegelglatte Strassen manchmal einfach nicht gestreut werden - das ist teilweise voellig unverstaendlich.
Kurz und gut: Natuerlich macht es Sinn sich einen normalen PKW (ohne Vierradantrieb jedoch unbedingt mit echten Winterreifen) zu mieten. Goldener Zirkel, Walfjord, Snaefellsnes, Suedkueste - alles schoene Ziele. Immer schoen langsam fahren, kein Stress. Und bitte nie vergessen: Die Einheimischen kennen die Strassen komplett auswendig. Sie scheinen wie die Verrueckten zu rasen, wissen aber genau wo die kritischen Stellen sind. Niemals anhaengen oder sich treiben lassen! So brilliant Islaender beim Fahren auf Eis und Schnee sind so erstaunlich dumm sind sie zum Ueberholen: Fernlicht an (damit der Ueberholende was sehen kann) und rechts blinken - erst dann wird der blendende Draengler gnaedigerweise vorbeiziehen. Das ist insbesondere bei ruecksichtslos draengelnden Bussen und LKWs zu empfehlen.
Hier ist ein schoener Link ueber die jeweils aktuellen Strassenzustaende:
http://vegagerdin.is/english/road-condi ... and1e.html
viel Spass
Leon
Reykjavik und die Suedkueste praesentiert sich im Dezember oft schneelos im Regen, dunkeln Wolken und Temperaturen knapp ueber den Gefrierpunkt, so 2 bis 4 Grad. Nasskaltes dunkles Wetter. Das Tageslicht ist nur kurz da. Ausserhalb Reykjaviks und an der Suedkueste muss man mit daher mit ueberfrierenden Regen und tueckischen schwarzen (nass-durchsichtigen) Eis rechnen.
Ab und zu gibt es sogenanntes Fensterwetter: Sehr kalter und starker Wind aus dem Norden sorgt fuer kristallklares helles Wetter. Deutlich unter dem Gefrierpunkt aber mit viel Sonne und viel Trockenheit. Hier macht Autofahren Spass, die Strassen sind durch die Kaelte einfach trocken oder das Eis trocken weiss. Da dann so ein starker und eiseskalter Wind herrscht, frieren viele Leute draussen schon nach wenigen Minuten erbaermlich - daher der Begriff Fensterwetter, man schaut besser nur aus dem (Auto-)Fenster.
Im Norden ist es im Dezember deutlich winterlicher und wohl auch schoener als in Reykjavik. In den Westfforden ist gefahrloses Fahren im Dezember nicht mehr moeglich.
Mit einem normalen PKW mit Winterreifen oder besser sogar mit Nagelreifen ist man - abgesehen von den Westfjorden - im Dezember gefahrlos unterwegs. Selbst wenn es anfaengt zu schneien sollte man erstmal nicht mit Problemen rechnen - im schlimmsten Fall mit kleinen Schneewehen die aber auch mit einem PKW kein Problem darstellen (PKWs koennen mehr als man denen zutraut).
Natuerlich gab es ein paar schreckliche Ausnahmen, Riesenpech sozusagen, aber das betrachte ich ich hier mal nicht, es geht ja um die Frage mit was ihr rechnen solltet.
Fuer Fahranfaenger und unsichere Winterfahrer ist Autofahren wegen der tueckischen Eisgefahr jedoch nicht zu empfehlen. Strassen ausserhalb Reykjaviks - auch die Hauptstrassen - entsprechen keinesfalls deutschen Standard: Bodenwellen, falsche Neigung in Kurven, Versetzungen, Spurrillen, fehlende Randmarkierung, mangelhafte Sicherung von Kurven mit Warnschildern, teilweise nur einseitige Ausstattung mit Leitpfosten (die dann auch manchmal einfach fehlen), verlorene kleinere Teile und Muell auf der Fahrbahn (Islaender nehmens nicht so genau mit der Sicherung von Ladung) fordern den Fahrer im stockdunklen Dezember. Hinzu kommt dass spiegelglatte Strassen manchmal einfach nicht gestreut werden - das ist teilweise voellig unverstaendlich.
Kurz und gut: Natuerlich macht es Sinn sich einen normalen PKW (ohne Vierradantrieb jedoch unbedingt mit echten Winterreifen) zu mieten. Goldener Zirkel, Walfjord, Snaefellsnes, Suedkueste - alles schoene Ziele. Immer schoen langsam fahren, kein Stress. Und bitte nie vergessen: Die Einheimischen kennen die Strassen komplett auswendig. Sie scheinen wie die Verrueckten zu rasen, wissen aber genau wo die kritischen Stellen sind. Niemals anhaengen oder sich treiben lassen! So brilliant Islaender beim Fahren auf Eis und Schnee sind so erstaunlich dumm sind sie zum Ueberholen: Fernlicht an (damit der Ueberholende was sehen kann) und rechts blinken - erst dann wird der blendende Draengler gnaedigerweise vorbeiziehen. Das ist insbesondere bei ruecksichtslos draengelnden Bussen und LKWs zu empfehlen.
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viel Spass
Leon
Rettet das Hochland:
Zukunftsland islaendische Naturschutzseite Island
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Heart of Iceland islaendische Seite zur Rettung des Hochlandes
Traumland das Buch zum Thema von Andri Snær Magnason
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- Wilfired75
- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 529
- Registriert: Sa 22. Sep 2007, 01:09
- Wohnort: Freising
Ja, der Dezember eignet sich eigentlich gut für eine Hochzeitsreise:
- während den wenigen Stunden Tageslicht (so 3-4 Std.) werdet ihr - bei schönem Wetter - ständig umgeben von einem herrlichen Sonnenaufgang fast nahtlos übergehend in einen noch herrlicheren Sonnenuntergang sein. Also seeehr romantisch! (War damals im Dezember allerdings mit meinem Vater da mangels Frau )
- Die restlichen 20 Stunden des Tages/der Nacht sind stockdunkel und man kann wirklich nix anderes machen, als sich Hochzeitsreise-mäßig zusammenzukuscheln... (oder, wenn man, wie ich damals, mit seinem Vater dort ist: Mit sämtlichen Extralichtern ums Fahrzeug rum doch noch stundenlang im Finstern draußen auf den Pisten rumtapsen)
- Hatten damals im Dezember wenig Schnee und ich glaube, das ist fast jedes Jahr so, dass der Schnee so richtig erst im Januar beginnt. Korrigiert mich, falls es jemand besser weiß!
D. h. wir konnten die touristischen Ziele ungefähr entlang der Ringstraße ganz gut erreichen. Hochland haben wir auch versucht, war als Einzelfahrzeug ohne richtige Bergeausrüstung (okay, hatten Seilwinde + Erdanker, aber das bringt im Hochland ohne Baum, dafür mit gefrorenem Boden, net wirklich viel, denke ich mal) aber sehr risikoreich und hat von daher nur solange Spaß gemacht, bis wir dann tatsächlich das erste Mal steckengeblieben sind.
Also: Macht die Hochzeitsreise im Dez., aber nehmt euch net soviele Ziele vor (oder mehr Zeit), weil die Tage wirklich ultrakurz sind!
- während den wenigen Stunden Tageslicht (so 3-4 Std.) werdet ihr - bei schönem Wetter - ständig umgeben von einem herrlichen Sonnenaufgang fast nahtlos übergehend in einen noch herrlicheren Sonnenuntergang sein. Also seeehr romantisch! (War damals im Dezember allerdings mit meinem Vater da mangels Frau )
- Die restlichen 20 Stunden des Tages/der Nacht sind stockdunkel und man kann wirklich nix anderes machen, als sich Hochzeitsreise-mäßig zusammenzukuscheln... (oder, wenn man, wie ich damals, mit seinem Vater dort ist: Mit sämtlichen Extralichtern ums Fahrzeug rum doch noch stundenlang im Finstern draußen auf den Pisten rumtapsen)
- Hatten damals im Dezember wenig Schnee und ich glaube, das ist fast jedes Jahr so, dass der Schnee so richtig erst im Januar beginnt. Korrigiert mich, falls es jemand besser weiß!
D. h. wir konnten die touristischen Ziele ungefähr entlang der Ringstraße ganz gut erreichen. Hochland haben wir auch versucht, war als Einzelfahrzeug ohne richtige Bergeausrüstung (okay, hatten Seilwinde + Erdanker, aber das bringt im Hochland ohne Baum, dafür mit gefrorenem Boden, net wirklich viel, denke ich mal) aber sehr risikoreich und hat von daher nur solange Spaß gemacht, bis wir dann tatsächlich das erste Mal steckengeblieben sind.
Also: Macht die Hochzeitsreise im Dez., aber nehmt euch net soviele Ziele vor (oder mehr Zeit), weil die Tage wirklich ultrakurz sind!
Lieber Leitwolf als Lemming
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