Beim Durchlaufen unserer Urlaubsbilder als Bildschirmschoner ist mir ein Foto aufgefallen zu dem ich eigentlich eine Frage stellen wollte...
Und zwar gehts um den Sander bzw. Strand zwischen Vik und dem Hjörleifshöfði. Da waren wir im Juli und Spätabends auch noch oben. Dort haben wir in Richtung Vik einen (geschätzt) gut 50 Meter breiten Streifen grünen Bewuchs gesehen, der einfach in der Lava liegt. Am Lauf des Miðkvisl ist dieser Streifen unterbrochen und geht dann wieder weiter bis zum Grünstreifen des Múlakvísl.
Kann mir jemand sagen, was das ist? Landwirtschaftliche Nutzfläche kann ich mir jetzt nicht wirklich vorstellen, aber für die scharfe geometrische Begrenzung fällt mir grad nix anderes ein...
Bei den Satelitenbildern von ja.is sieht man den Streifen auch - auf Google maps und Bing wegen Wolken nicht (gut):
"Streifen" am Strand/Myrdalssandur
- RettungsElch
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"Streifen" am Strand/Myrdalssandur
Ärger, den man nicht gehabt hat, hat man nicht gehabt!
- greulix
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Re: "Streifen" am Strand/Myrdalssandur
Hallo RettungsElch,
meine erste Idee war ja, dass es sich um eine alte Straße handelt, die vielleicht früher einmal dortherführte. Mittlerweile glaube ich aber, dass es sich vielleicht um eine Art "Wiederaufforstung" handelt. Parallel zur Ringstraße sind dort ja auch noch ähnliche Streifen zu sehen. Vielleicht geht es darum, eine Abtragung des Sanders zu verhindern und ihn irgendwie zu begrünen.
Ich konnte folgenden Artikel finden, in dem vielleicht davon geschrieben wird:
http://www.mbl.is/mm/gagnasafn/grein.ht ... _id=489370
Leider reicht weder mein Isländisch noch kann ich viel mit der Google-Übersetzung anfangen. Aber der Abschnitt "Uppgræðsla á svörtum sandi" (Google-Übersetzung: "Revegetation auf schwarzem Sand") scheint sich mit so etwas im Gebiet westlich von Hjörleifshöfði zu beschäftigen. Und es ist weiter unten auch irgendwo die Rede von "grünen rechteckigen Streifen". Vielleicht kann ja ein Isländisch-Kundiger hier im Forum helfen.
Schöne Grüße,
greulix
meine erste Idee war ja, dass es sich um eine alte Straße handelt, die vielleicht früher einmal dortherführte. Mittlerweile glaube ich aber, dass es sich vielleicht um eine Art "Wiederaufforstung" handelt. Parallel zur Ringstraße sind dort ja auch noch ähnliche Streifen zu sehen. Vielleicht geht es darum, eine Abtragung des Sanders zu verhindern und ihn irgendwie zu begrünen.
Ich konnte folgenden Artikel finden, in dem vielleicht davon geschrieben wird:
http://www.mbl.is/mm/gagnasafn/grein.ht ... _id=489370
Leider reicht weder mein Isländisch noch kann ich viel mit der Google-Übersetzung anfangen. Aber der Abschnitt "Uppgræðsla á svörtum sandi" (Google-Übersetzung: "Revegetation auf schwarzem Sand") scheint sich mit so etwas im Gebiet westlich von Hjörleifshöfði zu beschäftigen. Und es ist weiter unten auch irgendwo die Rede von "grünen rechteckigen Streifen". Vielleicht kann ja ein Isländisch-Kundiger hier im Forum helfen.
Schöne Grüße,
greulix
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Unser Koch- und Backbuch "Leckeres Island": http://www.leckeres-island.de
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- RettungsElch
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Re: "Streifen" am Strand/Myrdalssandur
Ja, klingt logisch - ich hatte nur nicht daran gedacht, dass dieser Sander wieder aufgeforstet werden sollte.
Aber scheinbar ist das nicht nur ein "normaler" Gletschersander sondern noch vom Katlaausbruch übriggebliebener??? (Ich als blutiger Geologie-Laie darf das so sagen... )
Self-Edit: Sind isländische Sander immer von Gletscherläufen? Ich kannte nur die "mitteleuropäischen", die direkte Folge der letzten Eiszeit sind (z.B. die Münchner Schotterebene)
greulix, Danke schonmal, für weitere Erklärungsansätze bin ich immer noch empfänglich!
Übrigens: ich verwende den Google-Translator immer nur nach Englisch - ich bilde mir ein mal gelesen zu haben, dass bei "exotischen" Sprachen (wie isländisch) sowieso erst ins Englische und danach erst ins Deutsche übersetzt wird. Da geht nochmal einiges verloren... (und es stimmt, meistens zumindest)
Aber scheinbar ist das nicht nur ein "normaler" Gletschersander sondern noch vom Katlaausbruch übriggebliebener??? (Ich als blutiger Geologie-Laie darf das so sagen... )
Self-Edit: Sind isländische Sander immer von Gletscherläufen? Ich kannte nur die "mitteleuropäischen", die direkte Folge der letzten Eiszeit sind (z.B. die Münchner Schotterebene)
greulix, Danke schonmal, für weitere Erklärungsansätze bin ich immer noch empfänglich!
Übrigens: ich verwende den Google-Translator immer nur nach Englisch - ich bilde mir ein mal gelesen zu haben, dass bei "exotischen" Sprachen (wie isländisch) sowieso erst ins Englische und danach erst ins Deutsche übersetzt wird. Da geht nochmal einiges verloren... (und es stimmt, meistens zumindest)
Ärger, den man nicht gehabt hat, hat man nicht gehabt!
Re: "Streifen" am Strand/Myrdalssandur
Hallo Elch
Siehe auch [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Sander[/url)
Gletscherläufe sind nicht auf vulkanische Ursachen beschränkt, sondern können auch durch den Ausbruch von subglazialen Wasserreservoirs oder Eisrandseen entstehen. Die Einflüsse der episodischen Gletscherläufe auf die Bildung von Sandern ist groß, aber man darf dabei den Einfluß von kontinuierlichen Prozessen nicht unterschätzen. Durch Rückschmelzen des Skeiðarárjökulls hat sich im Sommer 2009 der Hauptabfluß des Gletschers von der Skeiðará (Ostrand des Skeiðarársandur) zum Gígjukvísl (im Westteil) verlagert, ohne dass ein Gletscherlauf dabei im Spiel war. Vielleicht war dieses Ereignis für die Entwicklung des Skeiðarársandur sogar bedeutender, als der Gletscherlauf infolge des Gjálp-Ausbruches.
Kritisch ist dabei, dass die Brücke der Ringstrasse über den Gígjukvísl mit ca 310 m Länge deutlich geringer ist als die für den Hauptabfluß ausgelegte Brücke über die Skeiðará ( ca 860 m). Salopp gesprochen passt also weniger Wasser untendurch.
Übrigens denke ich, werden die Sander nicht "aufgeforstet" (es werden also keine Bäume gepflanzt) sondern man versucht eine Pioniervegetation anzusiedeln um den Sandboden zu binden um damit Auswehungen und Sandstürme zu verhindern. Typische Pionierpflanzen sind Strandhafer oder Alaska-Lupine (Lupinus nootkatensis), wobei die Aussaat der letzeren kritisch gesehen wird, da die importierte Alska-Lupine aggresiv einheimische Pflanzen verdrängen kann.
Dieter
Die isländichern Sander sind namesgebend für alle Sander auf der Erde und bezeichnen die den Endmoränen vorgelagerten glaziofluvialen Schotterebenen. Im Gegensatz zu den isländischen Sander, die sich noch in aktiver Bildung befinden, sind die mitteleuropäischen Sander "fossil". Will man deren Entstehungsprozesse verstehen, muß man diese an den aktiven isländischen Sandern studieren (Prinzip des "Aktualismus").Sind isländische Sander immer von Gletscherläufen? Ich kannte nur die "mitteleuropäischen", die direkte Folge der letzten Eiszeit sind (z.B. die Münchner Schotterebene)
Siehe auch [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Sander[/url)
Gletscherläufe sind nicht auf vulkanische Ursachen beschränkt, sondern können auch durch den Ausbruch von subglazialen Wasserreservoirs oder Eisrandseen entstehen. Die Einflüsse der episodischen Gletscherläufe auf die Bildung von Sandern ist groß, aber man darf dabei den Einfluß von kontinuierlichen Prozessen nicht unterschätzen. Durch Rückschmelzen des Skeiðarárjökulls hat sich im Sommer 2009 der Hauptabfluß des Gletschers von der Skeiðará (Ostrand des Skeiðarársandur) zum Gígjukvísl (im Westteil) verlagert, ohne dass ein Gletscherlauf dabei im Spiel war. Vielleicht war dieses Ereignis für die Entwicklung des Skeiðarársandur sogar bedeutender, als der Gletscherlauf infolge des Gjálp-Ausbruches.
Kritisch ist dabei, dass die Brücke der Ringstrasse über den Gígjukvísl mit ca 310 m Länge deutlich geringer ist als die für den Hauptabfluß ausgelegte Brücke über die Skeiðará ( ca 860 m). Salopp gesprochen passt also weniger Wasser untendurch.
Übrigens denke ich, werden die Sander nicht "aufgeforstet" (es werden also keine Bäume gepflanzt) sondern man versucht eine Pioniervegetation anzusiedeln um den Sandboden zu binden um damit Auswehungen und Sandstürme zu verhindern. Typische Pionierpflanzen sind Strandhafer oder Alaska-Lupine (Lupinus nootkatensis), wobei die Aussaat der letzeren kritisch gesehen wird, da die importierte Alska-Lupine aggresiv einheimische Pflanzen verdrängen kann.
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
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