Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Was soll man zuerst besuchen? Welche Pflanzen wachsen wo? Wo sind die Highlights? Gibt es Geheimtipps? Wie heisst dieses Tier?
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wantje
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Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von wantje » Fr 11. Mär 2011, 17:54

Hallo zusammen,

wie schon in der 4x4-Plauderecke angekündigt, fahren wir im August/September nach Island. Von der Fähre geht es südwärts und dann hinter dem Vatnajökull auf das Hochland.

Da ich schon oft auf Island war und irgendwie immer die Gegenden am schönsten finde, die NICHT von jedem Touribus besucht werden, überlege ich, ob ich anstatt der zunächst geplanten zweidrei (leichten) Wandertage in Landmannalaugar lieber ein bisschen Zeit für die Lónsöræfi einplanen sollte. Wir werden auf unserem Weg durch das Hochland so oder so an Landmannalaugar vorbei kommen. Frage ist nur, wie lange wir uns dort tatsächlich aufhalten. Wenn ich Rhyolitberge und schöne Farben sehen will, ist Landmannalaugar dann ein Muss, weil es eben doch spektakulärer ist als Lónsöræfi? Oder macht die relative Einsamkeit im Südosten und die Ausblicke, die man eben nicht in jedem Bildband von Island sieht, den "Mangel" wieder wett?

Wäre schön, von Euch ein paar Eindrücke oder Meinungen zu hören.

Danke und sonnige Frühlingsgrüße
von der wantje
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Sigrid
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von Sigrid » Fr 11. Mär 2011, 18:38

ui... weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Vielleicht mit der Erreichbarkeit. Landmannalaugar: leicht. Lónsöræfi: schon etwas aufwendiger. Wenn man das entsprechende Gefährt und die unabdingbare Erfahrung mit großen, tiefen, reißenden Gletscherflüssen hat, dann erreicht man den Parkplatz für den Abstieg in die Lónsöræfi aus eigener Kraft auf vier Rädern. Fluß und Piste sind kein Kinderkram!!!! Der Bauer von Stafafell bietet einen motorisierten Transport an, ein umgebauter Unimog; kostet ein bisschen was. 8-) Man kann aber auch von Stafafell hineinwandern, dafür würde ich 2 Tage veranschlagen.

Zu den Landschaften:
Landmannalaugar - muß man hierzu noch was sagen?
Lónsöræfi ist da ein bisschen anders. Es blubbert z.B. nicht. Da ist alles "tot". Sie besteht aus tief eingeschnittenen Tälern und dem einen oder anderen Plateau. In der Ebene laufen ist nicht. Große Lavafelder findet man auch nicht. In den Talböden meist ein Fluss, bzw. der Gletscherfluss Lóni (glaube ich...) Die Farben reichen von grün, blau, rot, rosa, gelb, grün, schwarz, braun, grau bis weiß (z.B. die Wolken oder Bäche nach starkem Regen, oder dem einen oder anderem Schaf. höhö). Eine schöne Wanderung ist auch zu den Tröllakrókar und zur Hütte Egilsell und zurück. Grund kann man auch "besichtigen". Ein ehemaliger Hof, dessen Abgeschiedenheit evtl. seines gleichen sucht.

In beiden Regionen gibt es genügend markierte Wanderwege. In der Lónsöræfi z.B. einen wunderschönen ca. 15km Rundweg, auf dem die ganze Pracht genossen werden kann. Schau mal in die Galerie hier, da habe ich ein paar Bilder reingestellt. Im Album Landschaften.

Übernachtung: Hütten und Zelte. In beiden sollten die Hütten vorgebucht werden.

Was nun spektakulärer ist? Beides. *G*
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Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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wantje
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von wantje » Sa 12. Mär 2011, 17:57

Hallo Sigrid,

danke für die umfassende Antwort! :)

Erreichbarkeit ist kein Problem, wir sind entsprechend motorisiert. Wir würden schon gern etwas weiter reinfahren, damit wir dann direkt in die
grün, blau, rot, rosa, gelb, grün, schwarz, braun, grau bis weiß
gefärbte Landschaft (inkl. Wolken und Schafe) eintauchen können. Schlafen im Auto, sind also unabhängig von der Verfügbarkeit von Hütten oder ähnlichem. Wie sieht es da eigentlich mit "Stellplätzen" aus? Gibt es da Möglichkeiten (vorher fragen versteht sich), oder sollte man doch lieber auf den Campingplatz?

Wenn es da nicht blubbert, ist das nicht weiter wild. Wir haben beide schon soviele Stinkequellen gesehen, dass es auf eine mehr oder weniger auch nicht ankommt. Wir werden entlang des Weges schon noch genug Spuren vulkanischer Aktivität finden (hoffentlich nicht zu viel davon... was sagt eigentlich die Katla so? :roll: ). Uns geht es mehr um Landschaften, die eben so richtig typisch isländisch sind. Und davon wollen wir möglichst viele verschiedene sehen. Wenn Lónsöræfi enge Schluchten hat und man vielleicht auch noch auf das eine oder andere Plateau kommt, um mal einen Überblick zu bekommen, klingt das doch toll als Kontrast zur im Anschluss geplanten Südküste, dem Hochland und dem schönen Norden. Danke für die Wandertipps. Sind eher die Tageswanderer, bis zu 7-8 Stunden machen wir gern (aber auch nicht jeden Tag). Vielleicht lässt sich der Rundweg ja mit dem einen oder anderen Weg verbinden.

Warst Du auf beiden Seiten der Jökulsá í Lóni unterwegs? Ich meine, nur die Ostseite hat die Rhyolitberge, oder? Was gibt's im Westen Spannendes? Tolle Bilder hast Du geschossen! Steht die Sonne (wenn sie den scheint) eigentlich am Nachmittag im Tal (wegen des Lichtes)?

Es scheint, ich tendiere jetzt schon eher dazu, die Lónsöræfi als ersten größeren Halt nach der Fähre einzuplanen. Die Ostküste soll eher ruhiges Fahren und Eingewöhnen werden (Entschleunigung und so). Lónsöræfi wäre dann sozusagen das erste Highlight. Landmannalaugar werden wir trotzdem nicht einfach links liegen lassen. Je nach Wetter und Touristenmenge erlauben wir uns da vielleicht auch noch einen Tag. Aber wenn ich vorher schon die Lónsöræfi-Rhyolitberge gesehen habe, ist es für mich nicht ganz so dramatisch, falls ich es auch in diesem Jahr aus welchem Grund auch immer nicht schaffe, Landmannalaugar zu bewandern (bin so ein bisschen Gesteinsversessen, als alte Geographin...).

Die Frage, was spektakulärer ist, war blöd... bitte aus dem Protokoll streichen :lol: Jedes Mal, wenn ich von Island zurückkomme, denke ich, was für ein spektakuläres, atemberaubendes, einmaliges Fleckchen Erde. Da macht es wenig Sinn, die einzelnen Spektakularitäten oder wie das heißt, zu vergleichen.

Weitere Erfahrungsberichte werden gern angenommen!

Schönes Wochenende wünscht
die wantje
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Sigrid
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von Sigrid » Sa 12. Mär 2011, 18:51

Hi Wantje,
ja, das ist schon ein Highlight die Gegend dort... zeigt wie groß das kleine Land ist. Seufz...
ich bin 2009 von Stafafell bis Eskifell gelaufen und habe den einen bunten Teil ein paar Kilometer vor der Fußgängerbrücke ingnoriert und vergesse hin und wieder, dass der Teil ja auch dazu gehört. Dort gibt es aber einen wohl schön gelegenen Campingplatz. Smidjunes - glaube ich. Ich "kenne" also nur das Innere ab Illikambur.
Von Eskifell bin ich dann gefahren worden bis zum Illikambur. Dort ist Schluß und es geht nur zu Fuß weiter. Der "Parkplatz" dort oben auf der "Felsnadel" bietet Platz für ein paar Autos. Zum Wenden ist nur bedingt Platz, kann spannend sein/werden! Von "den Hanomags" weiß ich, dass es ein paar Nerven gekostet hat. (gell, Gabi?)
Der Abstieg ist auch nicht so ganz ohne = steil, loses Gestein, wenn´s geregnet hat ein bisschen glitschig. Und unten wird man dann von einem Bach begrüßt, der gefurtet werden muß. Manchmal liegt ein kleines Holzbrückchen, welches aber auch oft weggespült wird. Danach schlängelt sich der Weg entlang des Westufers der Jökulsá í Lóni. Ein paar kleinere Bäche und dann ein kleines Kraxelstück vor der Brücke über den Fluß und dann noch ein paar hundert Meter, dann ist man bei den Hütten.
Der ca. 15km Rundweg ist westlich der Jökulsá í Lóni. Ein Großteil der Bilder, schön, dass sie dir gefallen, sind von dem Rundgang. Es gibt ein paar Schlenker, die markiert sind und noch ein bisschen mehr bergauf und bergab bedeuten. Die ersten 5km gehen eigentlich nur bergauf. :D In der Hütte ist meist ein Warden, einfach noch mal fragen. Eine Karte mit gleichen Namen gibt´s ja auch. Da sind ein paar Vorschläge markiert; passen aber nicht 1:1... mál og menning halt...

Lichtverhältnisse. Nun, am Abend hatte ich oft schönes Licht auf die Berge hinter den Hüttchen. Ansonsten gab´s eher indirektes Licht. Da kommen dann grün und blau ganz gut... Manchmal hingen die Wolken jedoch sehr tief. So is´s halt... nur auf dem Rundweg hatte ich wirklich gutes Wetter.

Nochmal zum ersten Hindernis auf der Fahrt hinein ins Vergnügen: die Skyndidalsá. Schaut euch mal ein paar Bilder dazu an. Es ist ein kapitaler Gletscherfluss. Jökulsá í Lóni scheint dagegen ein Bächlein. Es sind mind. 2 Hauptrinnen. Will hier keine Panik machen, aber...
Das Bild habe ich auf der Fahrt zurück zur 1 gemacht; aus dem Unimog heraus... Es hatte die Nacht zuvor durchgeregnet.
Dateianhänge
Skyndidalsá - einer der Arme.
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von wantje » Di 15. Mär 2011, 14:48

Hallo Sigrid,

nochmal danke für die Empfehlungen! Ich denke, wir werden das ein bisschen wetterabhängig gestalten. Wenn's richtig schifft (so wie auf Deinem Bild), reicht auch der "erste bunte Teil" inkl. Campingplatz, ansonsten werden wir weiter reinfahren und den Felsnadel-Parkplatz probieren 8-) ... Wir dürften etwas wendiger als die Hanomags sein. Sind auf jeden Fall immer interessiert an den "etwas anderen" Übernachtungsplätzen.

Zum Wandern werde ich mir die entsprechenden Karten besorgen, danke für den Tipp! Was Du beschreibst, klingt jedenfalls ganz nach meinem Geschmack.

Der Gletscherfluss ist schon beeindruckend! Gut, dass ich mich bei solchen Streckenabschnitten ganz auf meinen Fahrer verlassen kann (wobei es durchaus möglich ist, dass er mich - angeleint und in eine Wathose gepackt - ins kalte Wasser scheucht , um die Furt abzugehen, während er im Trockenen sitzt :lol: )...

Schöne Grüße
von der wantje
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von Ute » Do 17. Mär 2011, 08:37

Hallo,
dieser Gletscherfluß sollte nicht unterschätzt werden. Wenns viel geregnet hat ist er ein reißender Strom,
den selbst die erfahrenen Isländer nur mit Mühe durchfahren können. Da kann das Wasser schon mal das halbe Fenster bedecken.
Da ist auch nichts mehr mit "Wathosen" zu erkunden - es sei denn, man möchte Selbstmord begehen.
Bei längerem schönen Wetter ohne Regen kann der Fluß auch moderat sein, so daß man ihn fast zu Fuß furten könnte.
Ihr müßt halt mal schauen, wie die Verhältnisse sind. Oben, von der Endstation der "Piste" hat man einen schönen Blick in das
Tal der Jökulsa i Loni. Inklusive Blick auf die Hütte kollumuli.
Gruß
Ute
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von Chevyartictruck » Do 17. Mär 2011, 09:15

Hallo
Ute hat geschrieben:
Da ist auch nichts mehr mit "Wathosen" zu erkunden - es sei denn, man möchte Selbstmord begehen.
Wie ich immer Sage: "Eine Furt die man durchwaten kann, taucht nix" , bzw ist das überhaupt ne Furt :twisted: :lol:

Was natürlich auch doof ist wenn man "Oben" übernachtet und dann fängt es an zu regnen ;)

Gruß Chevy
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Re: Landmannalaugar oder Lónsöræfi im August?

Beitrag von wantje » Do 17. Mär 2011, 10:24

Hallo zusammen,

nochmal danke für die Hinweise, hab's ja verstanden ;)

Das mit dem Durchwaten war (zumindest bei solchem Wetter) auch nicht so ganz ernst gemeint. Da wir im Urlaub sind und nicht auf der Flucht, haben wir auch kein Problem damit, mal einen Tag oder länger irgendwo zu warten (nicht zu waten), bis das Wasser wieder zurück geht. Und es spricht ja auch nichts dagegen, sich zu sichern oder helfen zu lassen bzw. ganz auf die Tour in das Tal hinein zu verzichten, wenn es vorher schon so aussieht, dass man nicht wieder herauskommt. Wir haben zwar ein tolles Auto, aber nichts davon, wenn wir es gleich auf unserem ersten Stop versenken. Und wenn das Wasser auf der Rückfahrt dann so hoch ist, dass es UNS bis zum halben Fenster reichen würde, wäre eine Überquerung des Flusses per Hubschrauber oder eine anderweitige Rettung aus dem Tal wohl eher angebracht... :shock: :lol:

Liebe Grüße
von der hoffentlich nur gelegentlich waten müssenden wantje
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