Kontinentalspalte

[SonjaJ]

Wo genau bzw. von wo nach wo verläuft die Kontinentalspalte, also die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte? Wo ist sie besonders sehenswert und wo lohnt es sich zu wandern?

Ich finde (auch in meinen Reiseführern) fast keine Infos darüber (Stichwort Kontinentalplatte)...

[Argish]

Natürlich sehr gut zu sehen beim Þingvellir. Aber auch im Norden von Tjörnes/Ásbyrgi/Dettifoss zum Mývatn und auf der Reykjaneshalbinsel.

Es gibt auf dieser Linie überall Zeugen und Hinweise (Geothermische Gebiete, Risse, heisse Quellen usw.) auf die Kontinentalplatten.

[Reiner]

Wo genau bzw. von wo nach wo verläuft die Kontinentalspalte, also die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte? Wo ist sie besonders sehenswert und wo lohnt es sich zu wandern?

Hallo Sonja
Auch im Myvatngebiet ist das sehr gut zu sehen.
Wenn man von Reykjahlid ( Zeltplatz Bjarg) zum Explosionskrater Hverfjall wanderst kommst Du an der Erdspalte (Grjotagjá) vorbei. Sehr sehenswert und ein Bad in der Grotte ist auch sehr spannend.

P1020437.JPG

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P1020451.JPG

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http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=56775
Gruß Reiner

[nord63]

... und ein Bad in der Grotte ist auch sehr spannend.

Eindeutig zu heiß!



Hier die Spalte in die andere Richtung.

[Biki]

... und ein Bad in der Grotte ist auch sehr spannend.

Eindeutig zu heiß!

Ne, genau richtig

[Reiner]

Eindeutig zu heiß!

Hallo Jörg
Es geht schon. Habe zwar 20 min. gebraucht bis ich ganz drin war und nach 5 min kam ich mir vor, wie ein Hummer im siedenen Wassertopf. Aber ich mußte das unbedingt dort mal machen. Habe auch Fotos davon, aber die gibt es hier nicht zu sehen.
Gruß Reiner

[greulix]

Hallo Sonja,

die Vorstellung, dass es da eine Spalte gibt, links Amerika, rechts Europa, trifft es in der Regel nicht so ganz. Meistens sind es mehrere Spalten und Verwerfungen parallel zueinander, viele nicht als solche zu erkennen, und auf dem Gebiet dazwischen lässt sich kaum sagen, auf welcher Kontinentalplatte man sich befindet. Thingvellir ist zum Beispiel so eine Zone. Die Schluch Almannagjá ist zwar wohl das Ende der nordamerikanischen Platte, aber die eurasische Platte fängt nicht auf der anderen Seite der Schlucht an, sondern erst 8 km weiter östlich auf der anderen Seite des Thingvellir.

Aber egal, schön anzusehen ist diese Schlucht in jedem Fall.

Ganz nett ist auch die "Brücke zwischen den Kontinenten", die ganz im Westen der Halbinsel Reykjanes über eine ähnliche Schlucht gebaut wurde. Hier kommt praktisch der mittelatlantische Rücken aus dem Meer an die Oberfläche und setzt sich dort gleich in einem Graben fort. Etwas weiter südlich gibt es übrigens ein sehr aktives Geothermalgebiet in der Nähe des Luchtturms Reykjanesviti, dicht dabei auch einige Vogelfelsen. Schöne Gegend!

Schöne Grüße,
greulix

[BEH]

In vielen Reiseführern wird immer wieder behauptet (und auch hier), dass man bei der Almannagjá in Þingvellir das Zusammentreffen der eurasisichen und amerikanischen Kontinetalplatten sehen könnte, tja eben mal so zwischen Europa und Amerika hin und her springen könnte. Das ist leider ein Irrtum. Wie ja greulix schon angedeutet hat. In þingvellir treffen zwei andere Platten aufeinander. Hingegen befindet sich aber die Blaue Lagune auf dem Gebiet, in dem die genannten Platten aufeinanderstoßen.
Quelle u.a. : http://www.kofun.is/index.php/frettayfi ... kaskilunum

[Uwe]

In vielen Reiseführern wird immer wieder behauptet (und auch hier), dass man bei der Almannagjá in Þingvellir das Zusammentreffen der eurasisichen und amerikanischen Kontinetalplatten sehen könnte, tja eben mal so zwischen Europa und Amerika hin und her springen könnte. Das ist leider ein Irrtum.

Tut mir leid, aber diese Behauptung kann ich als solche in den bisherigen oben geschriebenen Beiträgen nicht finden. Vielleicht haben Rener und Argish sich geologisch nicht perfekt ausgedrückt, aber da sie (vermutlich) keine Geologen sind, waren ihre Beiträge nicht falsch. Thingvellir, das Gebiet am Myvatn und Thingvellir sind die besten Gebiete, wo man Spuren des Auseinanderdriftens zwischen der Nordamerikanischen und Eurasischen Platte sehen und erwandern kann. Es sei meinerseits noch einmal betont, dass nur in Thingvellir dieser Grabenbruch vollständig zu sehen ist. In allen anderen Gebieten sieht man zwar Spalten und Abschiebungsstrukturen zu sehen, aber in ihrer Gesamtheit nicht sogut zu erkennen wie eben in Thingvellir. Das sollte aber kein Hinderungsgrund sein, um nicht in diesen anderen Gebieten zu wandern und das gilt im Besonderen für das Gebiet am Myvatn.

Meistens sind es mehrere Spalten und Verwerfungen parallel zueinander ...

Ich finde generell die Aussage von greulix völlig richtig und würde nur noch ergänzen, dass es nicht nur "meistens", sondern immer um mehrere Spalten und Verwerfungen handelt bzw. diese Zone als solche definieren.

Wie ja greulix schon angedeutet hat. In þingvellir treffen zwei andere Platten aufeinander. Hingegen befindet sich aber die Blaue Lagune auf dem Gebiet, in dem die genannten Platten aufeinanderstoßen.

Tut mir leid, aber ich kann mit dieser Aussage erst einmal nicht viel anfangen und die google-Übersetzung gibt auch nicht viel her. Was meinst du mit "hingegen"?
Um es aber noch einmal mit meinen Worten zu beschreiben. In Thingvellir gibt es "nur" einen Grabenbruch, wo die beiden Platten bei einem aneinandergrenzen. Auf der Halbinsel Reykjanes sind dagegen mehrere Grabensysteme parallel in W-O-Richtung nebeneinander angeordnet, die alle, mehr oder weniger in SW-NO-Richtung streichen (verlaufen). In einer dieser Systeme liegt auch die Blaue Lagune. Man befindet sich sowohl bei Thingvellir als auch auf der Halbinsel Reykjanes in der sogenannten Westlichen Riftzone.

Uwe

[Elkü]

Da bin ich aber froh, das zu lesen! Ich hab mich schon gefragt, welche "anderen Platten" denn gemeint sein sollen, es handelt sich doch immer um die selbe Riftzone...
Dass Almannagjá nicht, wie oft behauptet, der EINE sichtbare schmale Pfad zwischen den Kontnenten (äh, Kontinentalplatten) ist, ist natürlich schade - auch ich habe damals beim ersten Besuch dieses Gefühl genossen. Aber man stelle sich mal die Verhältnisse vor! Die Haut der Erde. Selbst beim Menschen verlaufen Hautrisse nicht wie ein messerscharfer Schnitt.