Ende Februar mit dem Rucksack wandern

[himla]

Ich war zum Jahreswechsel 2007/2008 auf Brekkulaekur im Nordwesten. Am 30.12. wollten wir einen Ausflug nach Hindsvik machen, aber gegen 23.00 Uhr in der Nacht davor fing es derart an zu wehen und zu brausen, dass das Haus immer wieder leicht zitterte. Am Morgen sah es nicht besser aus. Einige aus der Gruppe versuchten trotzdem, ob es nicht ginge, aber nach einer viertel Stunde kehrten sie noch vor dem abgestellte Bus um. Der Wind war so heftog, dass er sie vor sich hertríeb bzw. beim Rückweg fats von den Beinen holte. Sie kamen nur untergehakt voran und schätzten sich glücklich, wieder im Haus zu sein. Der Sturm dauerte bis in den Nachmittag und hielt uns den ganzen Tag im Haus fest. Selbst Abbie und Claudia hatten so etwas noch nicht erlebt.

Tja, aber selbst das unberechenbare Winterwetter hält manchen nicht davon ab, auf Island im Winter das Abenteuer zu suchen: Auf dem Weg nach Brekkulaekur überholten wir mit dem Bus auf der tiefverschneiten stockdunklen Höltuverdiheidi zwei Fahrradfahrer! Diese Radler trafen am besagten Sturmtag Abends Jóhann, den Sohn von Abbie, in Laugarbakki und fragten nach einer Möglichkeit zum Zelten! Er bot ihnen ein Nachtlager an, damit sie bei dem Wetter nicht draußen schlafen mussten. Die beiden Radler kamen aus Deutschland und wollten Island auf der Ringstrasse umrunden. Dieses Vorhaben erntete nur Kopfschütteln. Man kann nur hoffen, dass sie heil wieder nach Hause gekommen sind.

[Olaf]

Hieß einer von den beiden zufällig Jakob und kam aus Jena? Abgesehen von einem Japaner, der ins Morgunblaðið kam, sind das die einzigen beiden Winterradler, die ich kenne: http://www.bike-nord.de

[himla]

Tut mir leid, Jóhann hat nur berichtet, dass er die beiden Abends in Laugarbakki aufgegabelt hätte, Namen nannte er nicht. Allerdings würde ich nach einem Blick auf die Website sagen, das waren andere, denn als Bild des Monats ist ein Foto von einer Tour im November/Dezember in den Oman abgebildet. Also dürften die beiden in wesentlich wärmeren Gefilden gewesen sein. Außerdem fand ihre Wintertour im Februar 2003 statt, wenn es bereits länger hell ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie als Islanderfahrene im Dezember, wenn es nur von elf bis halb fünf einigermassen hell ist, losfahren. Ich würde allerdings auch im Februar keine Wander- oder Radtouren auf Island unternehmen.

Wie gesagt, das Wetter war ziemlich heftig um den Jahreswechsel, auch das private Feuerwerk fiel aufgrund von heftigstem Wind aus. Dafür wurden wir aber genau gegen Mitternacht von einem supertollen Polarlicht entschädigt, das über eine halbe Stunde andauerte.