Gepackt... (Laugarvegur und Fimmvörouhals)

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El
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Beitrag von El » Do 15. Mai 2008, 18:50

Ich dachte an Fjallabak von Serkort.

und ja, von der Abweichung habe ich schon gelesen. 19 Grad, richtig? Da muss ich erst mal gucken wie man die Abweichung berücksichtigt... :oops:
Viele Grüße

vom El
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lena
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Beitrag von lena » Do 15. Mai 2008, 20:00

El hat geschrieben:Ich dachte an Fjallabak von Serkort.
"Sérkort" bedeutet einfach nur Sonderkarte, womit spezielle Gebietskarten gemeint sind. Die können von verschiedenen Verlagen sein. Für Thorsmörk/Landmannalaugar gibt es z.B. die ehemals direkt von Landmælingar Íslands herausgegebene Karte jetzt von Ferðakort.
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Do 15. Mai 2008, 22:33

Hallo,
Und mit dem Kompass pass bitte auf dass die magnetische Abweichung wegen dem besonderen eisenhaltigen Gestein in Island teilweise gravierend ist.
... liest man immer wieder. Wo das genau sein soll hat aber noch niemand geschrieben. Hatte mit dem Kompass noch nie deswegen Schwierigkeiten. Liegt wohl auch daran, daß der Erzabbau sich im Mittelalter auf eher mikrige Raseneisenerzvorkommen beschränkte. Vielleicht hat mal ein Journalist den Kompass auf die Motorhaube gelegt ... und alle schreiben das dann wieder und wieder voneinander ab.

Ich geb ein Bierchen (in Island!) aus, wenn mir endlich einer so eine Stelle zeigen kann.

Gut peil,

Dieter
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Do 15. Mai 2008, 23:04

Wenn es wirklich nur um den Laugavegur geht, dann brauchste da eigentlich rein
gar keine Karte. Folge einfach dem Pfad in die Verdammnis, ähmm dem
Pfad nach Norden (Thörsmörk) oder Süden (Landmanalaugar) meine ich.
Am Einstieg steht eine Blechtafel mit Karte und da steht eigentlich alles
drauf bis zur Thörsmörk.
Eigentlich wollte ich zu diesem Beitrag nichts mehr schreiben. Aber diese Aussage kann und darf ich so nicht stehen lassen. Sie ist schlicht und einfach falsch und gefährlich verharmlosend. Für so was habe hab ich null Verständnis. Zu einer guten und verantwortungsvollen Tour-Vorbereitung gehört die Vorbereitung anhand einer Karte!

Bild
Er könnte vielleicht noch leben, wenn er geahnt hätte wie nahe die Hütte war.

Das erinnert auch mich an den Mann der Abends mit einem kleinen Tagesrucksack auf den Schultern, in Emstrur ankam und fragte, in welcher Richtung es zurück nach Landmannalaugar ginge ... er sei von dort heute Morgen zu einer Rundwanderung aufgebrochen und hatte wohl am Hrafntinnusker die falsche Richtung genommen :shock:

Dieter
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Beitrag von gerneklein » Do 15. Mai 2008, 23:45

Liegt wohl auch daran, daß der Erzabbau sich im Mittelalter auf eher mikrige Raseneisenerzvorkommen beschränkte.
Sehr guter Kommentar. Basalt enthaelt auch keine Eisen-Silikate. Und Basalt ist dewegen auch nicht rot sondern quietschgelb. Und Eisen-Silikate sind ja bekannterweise nicht magnetisch. Und ausserdem habe ich an keiner Stelle in Island bisher Basalt gesehen. Und wer mal eine Schlacken-Halde in der Naehe eines Stahlwerks besichtigt hat wird den Verdacht nicht ganz los dass da eine Ladung Island rumliegt. Oder umgekehrt. Bleibt die beunruhigende Frage: Warum baut keiner Eisenerz auf den Halden des Ruhrgebiets ab?
Und die roten Schichten beim Hengifoss - alles Unsinn, das ist das erstarrte Blut der niedergemetzelten Indianer (Erster Indianeraufstand, zweiter Indianeraufstand usw.).
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Beitrag von gerneklein » Do 15. Mai 2008, 23:50

lena hat geschrieben:
El hat geschrieben:Ich dachte an Fjallabak von Serkort.
"Sérkort" bedeutet einfach nur Sonderkarte, womit spezielle Gebietskarten gemeint sind. Die können von verschiedenen Verlagen sein. Für Thorsmörk/Landmannalaugar gibt es z.B. die ehemals direkt von Landmælingar Íslands herausgegebene Karte jetzt von Ferðakort.
Hallo
ja, das ist genau die Karte die auch meinte. Sie heisst
"Þórsmörk/Landmannalaugar", 1:100000
und ist auch im Link von lena zu finden (unten rechts)
Sofort kaufen! ;-)
Leon
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Andrea.t77
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Beitrag von Andrea.t77 » Fr 16. Mai 2008, 13:46

Seid ihr schon mal von Basar nach Fimmvörouhals gelaufen? Wie ist die Wegbeschaffenheit? (das scheint ein bisschen hoch zu gehen... Shocked

Wie gut oder schlecht ist der Weg markiert? Wie ist er markiert?
Wir wollten letztes Jahr von Skogar in die Thorsmörk laufen. Das scheiterte dann hauptsächlich daran, dass wir in Skogar absolut keine Infos bekommen haben - nichts zur aktuellen Wegbeschaffenheit, keine Karte!! und überhaupt haben die, die wir gefragt hatten, uns angesehen wie "ach - da gibts einen Weg???" :?
Aber auch ein als sehr gefährlich beschriebener Grat im zweiten Teil der Tour, wo es rechts und links mehrere 100 m hinab geht, hat uns erstmal abgeschreckt.
Also sind wir mit dem Bus in die Thorsmörk gefahren, haben in Husudalur ne Karte gekauft und sind dann weiter nach Básar. Von dort aus wollten wir uns diese gefährliche Stelle mal ansehen, so dass wir quasi das erste Stückchen Thorsmörk - Skogar gelaufen sind:

Es ging wohl ziemlich steil hoch und man hat ruck zuck Höhenmeter gut gemacht. Bis zu diesem Grat ist der Weg auch absolut nicht zu verfehlen. Der Grat selbst war dann doch nicht sooo angsteinflößend, wie wir befürchtet hatten. Ist nur ein paar Meter lang (viell. 10 bis 15?) und keine 100 wie in meiner Phantasie. Das mit dem rechts und links steil runter stimmt schon, aber hat man an anderen Stellen auch schon ähnlich gesehen.
Bisschen kritisch fand ich einen Felsbrocken mitten auf dem Grat. Aber wenn es nicht gerade sehr windig ist und man sich mit Trekkingstöcken abstüzen kann, dann würde ich mir das auch mit schwerem Rucksack zutrauen. Aufpassen muss man natürlich - wie immer und überall.

Als man dann aus der spärlichen Vegetationszone rauskam und nur noch Geröll war, hatten wir richtig Probleme, den Weg zu finden. Es war diesig/neblig und wir waren in den ständigen Nieselregen eingehüllt. Da war dann oft der nächste Pflock nicht zu erkennen und wir sind immer mal wieder in sämtliche Richtungen vorgestoßen, um den nächsten Pflock zu finden. Haben wir dann auch, aber nur in Zusammenarbeit von Karte, Kompass, Fernglas und der Tatsache, dass mein Freund 20cm größer ist als ich. Aus meinem niederen Standpunkt aus, konnte ich die meisten Pflöcke nicht sehen...

Ich hab auch noch ne Vermutung, warum das so war: Wahrscheinlich wurde der Weg aus der Gegenrichtung bepflockt, denn beim Zurückblicken konnte man wunderbar jeden vorherigen Pflock noch sehen... :)

Und eines Tages laufen wir auch den Laugarvegur! :wink:

VG, Andrea
Gast

Beitrag von Gast » Do 22. Mai 2008, 13:46

Noch mal zur Kompassarbeit.

Man muss in Island die doch recht große Missweisung von 15° West beachten. Kann bei großen Peilungen schon eine Menge ausmachen.

http://www.ngdc.noaa.gov/geomagmodels/Declination.jsp

Die Sache mit dem eisenhaltigen Gestein halte ich eher für untergeordnet.

Mich ziehts eigentlich auch noch mal hin. Am besten eine Nord-Süd Durchquerung. Mal schauen.

Viele Grüße
Sebastian
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Fr 23. Mai 2008, 01:10

Anonymous hat geschrieben: Die Sache mit dem eisenhaltigen Gestein halte ich eher für untergeordnet.
Hallo

Rastlos wie ich bin habe ich geforscht und bin doch kein Geologe. Forschen hat sich bei mir daher auf Sichtung des Muells - aeh - Internet beschraenkt.

Ich bin auf mehrere interessante Sachen gestossen,
+ das interessanteste Dokument ist dieses hier ueber Gesteinsmagnetismus (rock magnetism) und Geomagnetismus (geomagnetism) in der Region Reykjavik. Entdeckt wurden dabei drei riesige alte Calderas.
http://www.raunvis.hi.is/~geirf/nfr_71.pdf
Die Bildunterschriften sind auch auf English und am Schluss ist eine englische Zusammenfassung. Die Bezeichnungen in den englischen Bildunterschriften sind teilweise durcheinander geraten - mit der islaendischen vergleichen!
Beeindruckend ist das Bild Nr. 7: Als Anamolie ist das Aluminiumwerk in
Straumsvík (bei Hapnarfjördur) genannt - es ist magnetisch sichtbar. Aber um wieviel staerker sind die Calderas! Wuerde jemand auf die Idee kommen in der Naehe eines Aluminiumwerkes einen Kompass zu benutzen? Aber von den Calderas weiss keiner was. Am Anfang des Textes wird jedoch betont dass in Flughoehe das Geomagnetfeld um ein vielfaches staerker als das Gesteinsmagnetfeld ist. Leider konnte ich nicht herausfinden was der Text darueber sagt wenn man auf dem Boden ist.
+ Es gibt aber eine Eigenschaft von Basalt, die erklaeren koennte warum der Kompass so oder so nicht verwirrt wird: Das Basalt behaelt die magnetische Polung, die zum Zeitpunkt des Erstarrens vorhanden war. Und Island ist ziemlich jung. Nachfolgendes Zitat habe ich gefunden "Die Basalte des Hohen Hagens weisen eine magnetische Polung auf, die der heutigen entspricht. Die Basalte des Backenberges zeigen allerdings eine magnetische Polung in entgegengesetzter Richtung (Wedepohl, 1954 & Schult, 1963)." aus einer Broschuere ueber einen Basaltsteinbruch in Niedersachsen (warum nach Island fahren ;-) http://www.natur-erleben.niedersachsen. ... 0002-1.pdf
Noch ein uralter Berg in Deutschland hat offensichtlich eine andere Polung
"Wachtküppel, (705 m) markanter Felsenkopf aus Basalt nordwestlich von Gersfeld in der Kuppenrhön, auch "Spitzbub" genannt. Bietet eine weite Rundumsicht. Wegen der Eisenhaltigkeit des Basalts Störung der Kompassnadel. " Siehe gute alte wikivoyage http://www.wikivoyage.org/de/Rh%C3%B6n
(schon wieder: warum nach Island fahren um einen trostlosen Vulkan ohne Baeume zu sehen? ;-)
+ und dann gibt es noch eine weitere Gefahr fuer den armen Kompass:
Wegen der starken Inklination "zeigt die Kompassnadel nach unten (auf der Nordhalbseite)" .... "Eine schlecht gelagerte Magnetnadel kann dadurch nicht mehr frei drehen und verklemmt, was eine falsche Anzeige zur Folge haben kann" Siehe gute alte wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Inklinatio ... etismus%29

Tja, fassen wir zusammen:
Man nehme einen schlechten Kompass und wandere zu den Westjorden oder Ostfjorden (dort ist das Basaltgestein viel aelter als sonstwo in Island, also Polung moeglicherweise deutlich anders als heute) und mit etwas Glueck hat man eine Abweichung gefunden - oder auch nicht. Am besten waere es, wenn man irgendwo einen gewaltigen Vulkanschlot umgekippt finden wuerde. Dann ist die Polung garantiert falsch. Leider kenne ich keinen umgekippten Vulkan auf Island.....vielleicht sollte ich einen beim naechsten Islandbesuch mit meinem Heavy-Super-Duty-Hummer rammen. ;-)

viel Spass
Leon

Gibt es keinen Geologen hier im Forum der die Sache endgueltig klaeren koennte? :-)
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Sa 24. Mai 2008, 07:15

Hallo

ich habe Geologie und Paläontologie nur im Nebenfach studiert, bin also kein Geophysiker und steige hier nicht in eine wissenschaftliche Diskussion ein.

Die Frage ist nur, kann ich mich in Island auf meinen Kompass verlassen oder nicht :?:

Nach meiner Erfahrung die ich bei der Navigation in Island gesammelt habe, werde ich mich auch weiterhin auf meine Kompass verlassen. Falls es Abweichungen gab, habe ich sie nicht bemerkt, da sie unter der Genauigkeit lagen mit der ich meinen Kurs bestimmt habe.

Dieter
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