Laugavegur - Appell an Wanderer
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Lagerfeuer in Island? - Diese Idee bitte ganz schnell vergessen.
Wald ist in Island so selten wie wertvoll. In Island werden nicht die Weiden sondern die Wälder eingezäunt. Dort wo es noch Reste von natürlichen Wäldern gibt sind diese geschützt und Feuer machen verboten. Aufforstungen - nationales Anliegen und Hobby vieler Waldvereine - sind eh tabu. Totes Wurzelholz der verbreiteten Tundrenbüsche (Heidellbeeren, Zwergbirke, Weiden etc.) herauszureißen schädigt die umgebende Vegetation und schafft Ersosionsansätze, kommt daher nicht in Frage und ist auch verboten.
Selbst die sibirischen Treibholzstämme, die man vor allem an an der Nordküste finden kann, gehören dem jeweilen Besitzer des Strandabschnitts.
Ich erinnere an eine Pfadfindergruppe, von woher auch immer, die neben ihrern tapfer getragenen kurzen Hosen auch der romantischen, aber in Island etwas weltfremden Idee des Abkochens über offenem Feuer anhing und dafür kein anderes Brennmaterial, als zerbrochene Markierungspfosten vom Rand der Hochlandpisten aufsammeln konnte.
Dieter
Wald ist in Island so selten wie wertvoll. In Island werden nicht die Weiden sondern die Wälder eingezäunt. Dort wo es noch Reste von natürlichen Wäldern gibt sind diese geschützt und Feuer machen verboten. Aufforstungen - nationales Anliegen und Hobby vieler Waldvereine - sind eh tabu. Totes Wurzelholz der verbreiteten Tundrenbüsche (Heidellbeeren, Zwergbirke, Weiden etc.) herauszureißen schädigt die umgebende Vegetation und schafft Ersosionsansätze, kommt daher nicht in Frage und ist auch verboten.
Selbst die sibirischen Treibholzstämme, die man vor allem an an der Nordküste finden kann, gehören dem jeweilen Besitzer des Strandabschnitts.
Ich erinnere an eine Pfadfindergruppe, von woher auch immer, die neben ihrern tapfer getragenen kurzen Hosen auch der romantischen, aber in Island etwas weltfremden Idee des Abkochens über offenem Feuer anhing und dafür kein anderes Brennmaterial, als zerbrochene Markierungspfosten vom Rand der Hochlandpisten aufsammeln konnte.
Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
Wanderungen über das Hochland Islands
- Peter
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Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Vielleicht sollte man ergänzen, dass die Isländer auch Grillfanatiker sind. An fast jeder Tanke gibt es "Instant-Alu-Grills" mit Holzkohle. Das ist nichts um damit auf dem Laugarvegur ein "feuerchen" zu machen, aber an vielen anderen Stellen klappts.
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Hm ok, dachte ich mir fast. Klar, dass man so oder so nicht viel brennbares Material findet, ist angesichts der Vegetation da oben schon logisch und extra was herausreißen würde ich nie machen. Bin ja doch ein großer Naturfreund. Na gut, dann werde ich die Lagerfeuerromantik schnell wieder verwerfen und mich damit abfinden, nur mein benutztes Klopapier abzufackeln Danke für die Infos.
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Hallo Kerstin,Kerstin hat geschrieben: ...
(3)
Ein Problem, das vielen nicht bewusst ist: im Hochland verrottet alles nur langsam. Auch und vor allem Toilettenpapier. Versucht wenn möglich, das benutzte Papier nicht zu vergraben, sondern verbrennt es! Das ist kein Witz - eine meiner Aufgaben als Hüttenwart ist das Einsammeln vom Toilettenpapier des Vorjahres, das Wind und Wetter wieder zum Vorschein gebracht haben!
...
die Segler haben das gleiche Problem. Wenn Toilettepapier ins Meer gespült oder in den Buchten verteilt wird, sieht das
gar nicht schön aus. Es gibt aber wasserlösliches Toilettepapier, welches sich durch Feuchtigkeit relativ schnell zersetzt.
Wir kaufen das immer fürs Segeln beim Segelbedarf. Man könnte ja mal ausprobieren, ob das auch im Hochland schnell
verrottet. Ich möchte da jetzt keine Empfehlung aussprechen, weil ich es noch nicht im Hochland ausprobiert habe, aber
einen Versuch wäre es wert.
Viele Grüße
Jürgen
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Ist natürlich schade, wenn ein Wanderweg bzw. die Natur drum herum eingeht, weil er so beliebt ist.
Mich würde mal interessieren, merkt man was von den Menschenmassen während man unterwegs ist, oder teilt sich das gut auf? Gibt es Zeiten zu denen weniger los ist?
Es macht ja auch keinen Spaß mehr, wenn man die Natur genießen will und dann alles voller Menschen ist.
Mich würde mal interessieren, merkt man was von den Menschenmassen während man unterwegs ist, oder teilt sich das gut auf? Gibt es Zeiten zu denen weniger los ist?
Es macht ja auch keinen Spaß mehr, wenn man die Natur genießen will und dann alles voller Menschen ist.
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Ich muss gestehen, dass ich bis vor einem Jahr auch annahm, dass der Laugavegur zu überlaufen sei, habe aber seit einem Jahr meine Meinung etwas revidiert. Natürlich ist der Laugavegur der meistfrequentierte Mehrtageswanderweg in Island, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass er sooo überlaufen ist. Ich bin ihn bisher drei Mal gelaufen und es war nie so voll, dass es unerträglich schien. Andererseits ist es auch Ansichtssache, was man mit "überlaufen" meint und es gibt sicherlich Zeiten wann der Wanderweg mal mehr oder mal weniger gelaufen wird.ElisaF hat geschrieben:Ist natürlich schade, wenn ein Wanderweg bzw. die Natur drum herum eingeht, weil er so beliebt ist.
Mich würde mal interessieren, merkt man was von den Menschenmassen während man unterwegs ist, oder teilt sich das gut auf? Gibt es Zeiten zu denen weniger los ist?
Es macht ja auch keinen Spaß mehr, wenn man die Natur genießen will und dann alles voller Menschen ist.
Ich bin beispielsweise 2008 den Laugavegur etwa Mitte Juni gelaufen (also am Anfang der Saison) und da waren wir etwa 10-15 Leute in den Camps (Zeltplatz und Hütte). Letztes Jahr war ich Mitte Juli dort unterwegs (also in der Hauptsaison) und es war zwar bedeutend mehr los, aber bis auf die Strecke von Álftavatn bis Emstrur, bin ich die meiste Zeit alleine gelaufen. Die Hütten waren gut bis sehr gut gefüllt, aber schienen nicht komplett belegt gewesen zu sein.
Die Hüttenwartin in Emstrur hat mir letztes Jahr aber erzählt, dass es 2009 zeitweise extrem voll war, aber dafür gibt es auch eine Erklärung. 2009 fand das große Jahrestreffen der Pfadfinder in Island statt und da kamen mehrere Tausend dieser ... hmm, Typen aus (fast) allen Kontinenten und sind in Island einmarschiert. Diese haben sich erst in Reykjavík getroffen und anschließend ihr "Haupttreffen" zusammen in Thingvellir gefeiert. Anschließend haben sie sich aufgeteilt, um in kleineren (?) Gruppen die Insel unsicher zu machen. Klar, dass die Mehrheit auch auf dem Laugavegur unterwegs war.
off topic an: An alle Pfadfinder und Pfadfinderfreunde: Bitte nicht falsch verstehen! Ich habe nichts persönliches gegen Pfadfinder. Jeder soll sich seine Freizeit so gestalten wie er will. Ich habe auch einige von denen persönlich kennengelernt (z.B. Deutsche, Polen, ...) und die waren eigentlich alle in Ordnung. Aber besonders die südländischen Abenteurer verhielten sich allerdings jenseits von gut und böse. Rücksicht kannten die garnicht und es ist nur meinem friedlichen Charakter zu verdanken, dass denen nichts passiert ist .off topic aus.
Es lässt sich sicherlich nicht vermeiden, dass viele Wanderer auch Spuren hinterlassen und einige wenige von denen auch nicht an die einfachsten Regeln halten (Beispiel: Müllentsorgung). Andererseits, wenn die isländische Natur eingeht, so liegt es zuletzt an den Wanderern oder einem "überlaufenen" Wanderweg.Ist natürlich schade, wenn ein Wanderweg bzw. die Natur drum herum eingeht, weil er so beliebt ist.
Uwe
Zuletzt geändert von Uwe am Fr 13. Mai 2011, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Hallo,
es gibt unter www.fi.is einen Plan, wann die Leute von diesem Wanderverein auf dem Laugarvegur unterwegs sind.
Dazu gibt es auch noch diverse Reiseveranstalter, die auch solche Touren im Programm haben.
Am besten, du googelst mal was dazu (unter Laugarvegur oä.).
Fakt ist, daß von ca. Mitte Juli bis ca Mitte August die meisten Leute da unterwegs sind.
Am ersten Augustwochenende ist in Island der darauffolgende Montag frei (Verslunmannhelgi), da sind wohl die meisten
Menschen unterwegs (so von Freitag bis Montag).
Aber prinzipiell verläuft es sich ein wenig. Am besten ist es, wenn du schon sehr früh morgens startest - so bis ca. 9:00 Uhr.
Dann kannst du teilweise schon recht frühzeitig an der nächsten Hütte sein.
Gruß
Ute
es gibt unter www.fi.is einen Plan, wann die Leute von diesem Wanderverein auf dem Laugarvegur unterwegs sind.
Dazu gibt es auch noch diverse Reiseveranstalter, die auch solche Touren im Programm haben.
Am besten, du googelst mal was dazu (unter Laugarvegur oä.).
Fakt ist, daß von ca. Mitte Juli bis ca Mitte August die meisten Leute da unterwegs sind.
Am ersten Augustwochenende ist in Island der darauffolgende Montag frei (Verslunmannhelgi), da sind wohl die meisten
Menschen unterwegs (so von Freitag bis Montag).
Aber prinzipiell verläuft es sich ein wenig. Am besten ist es, wenn du schon sehr früh morgens startest - so bis ca. 9:00 Uhr.
Dann kannst du teilweise schon recht frühzeitig an der nächsten Hütte sein.
Gruß
Ute
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Und wenn man so den Laugavegur läuft und an nichts böses denkt, trifft man plötzlich den Uwe . Aber ich glaube, wir haben uns oben in Vulkannähe (ok, das ist ja eigentlich schon nicht mehr der Laugavegur) eine rechte lange Zeit unterhalten, ohne dass jemand vorbeikam.Uwe hat geschrieben:Letztes Jahr war ich Mitte Juli dort unterwegs (also in der Hauptsaison) und es war zwar bedeutend mehr los, aber bis auf die Strecke von Álftavatn bis Emstrur, bin ich die meiste Zeit alleine gelaufen.
Ich bin letztes Jahr von Skógar nach Landmannalaugar (und würde die Richtung immer wieder wählen) und es gab nur an 1 Tag so richtig Betrieb ... das war nämlich, als der Ultra-Marathon stattfand. Tja und da musste ich halt allen Läufern Platz machen, wobei das einfacher ist, wenn die einem entgegenkommen, als wenn sie von hinten angerauscht kommen ... hab da ein paar der mir entgegen kommenden Wanderer (zwangsweise beobachtet) ... von Platz machen hielten die nicht viel (der Trampelpfad ist ja nun mal nur ein Trampelpfad und keine 4-spurige Autobahn). Aber abgesehen von dem ständigen Stoppen (insbesondere auch an den Bergauf- / Bergabpassagen) war die Beobachtung des Laufs tierisch interessant.
Und ansonsten bin ich viele Stunden alleine unterwegs gewesen. Ab und an kommt einem jemand entgegen, nur selten überholt man jemanden oder wird überholt. Die ganzen Gruppen waren in der entgegengesetzten Richtung unterwegs ... irgendwann kommen sie in Sicht- und Hörweite und verschwinden dann aber auch bald wieder aus ebenjener.
Man kann die Natur dort also mehr als genießen. Wenn du Stress haben möchtest, geh in der Hochsaison zum Svartifoss in Skaftafell , dann weißt du, was "überlaufen" heißt.
Und das Eingehen des Wanderwegs/der Natur kann man u.a. auch verhindern, indem man Ver- und Gebotsschilder beachtet und auf diesem Wanderweg nicht außerhalb der offiziellen Campingplätze übernachtet. Aber da gibt es leider auch immer wieder Leute, die anderer Meinung sind und sich ein persönliches Stück Freiheit gönnen .
Der ca. 7 km vor dem Ziel in Führung Liegende des 2010er Laugavegur Ultra-Marathon kommt mir entgegen und nach ihm die anderen Wanderer:
Monique
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Also was ihr so von euren Erfahrungen erzählt, klingt ja ganz ok. Wenn man ab und zu mal jemanden trifft ist das ja nicht schlimm und kann auch mal ganz nett sein (soziale Kontakte). Vielen Dank für die Aufklärung, sonst hätte mich das glaube ich abgeschreckt.
Re: Laugavegur - Appell an Wanderer
Schubs. Vorallem wegen der ersten Seite des Threads.
FÍ zum Thema Erosion:
Naturschutz
Die spärliche Vegetation des isländischen Hochlandes reagiert sehr empfindlich auf Erosion. Die wenigen großflächigen Vegetationsgemeinschaften, die meist aus Moosen und Flechten bestehen, mögen strapazierfähig aussehen, leiden jedoch sehr unter Belastung. Alle Wanderer werden daher ausdrücklich gebeten, sich an die markierten Wege zu halten und nicht auf lebende Pflanzen und in Moospolster zu treten oder darauf zu sitzen. Ebenso wichtig ist es deshalb, ausschließlich die Übernachtungsmöglichkeiten und Sanitäranlagen an den Hütten zu nutzen. Falls dies nicht möglich ist, nehmen Sie bitte all ihren Müll mit zur nächsten Hütte, sogar Toilettenpapier. Bitte schützen und respektieren Sie unser Naturerbe und nehmen Sie Rücksicht auf die Tiere und Pflanzen des Hochlandes. „Take nothing but photos, leave nothing but footprints!“
Weitere Infos: Laugavegurinn, oder auch Laugavegur, ist Islands bekanntester und beliebtester Wanderweg, welcher die Naturschutzgebiete Landmannalaugar und Þórsmörk miteinander verbindet....
(Wobei das mit den footprints... aber ich lass´ mal...)
Góða ferð.
FÍ zum Thema Erosion:
Naturschutz
Die spärliche Vegetation des isländischen Hochlandes reagiert sehr empfindlich auf Erosion. Die wenigen großflächigen Vegetationsgemeinschaften, die meist aus Moosen und Flechten bestehen, mögen strapazierfähig aussehen, leiden jedoch sehr unter Belastung. Alle Wanderer werden daher ausdrücklich gebeten, sich an die markierten Wege zu halten und nicht auf lebende Pflanzen und in Moospolster zu treten oder darauf zu sitzen. Ebenso wichtig ist es deshalb, ausschließlich die Übernachtungsmöglichkeiten und Sanitäranlagen an den Hütten zu nutzen. Falls dies nicht möglich ist, nehmen Sie bitte all ihren Müll mit zur nächsten Hütte, sogar Toilettenpapier. Bitte schützen und respektieren Sie unser Naturerbe und nehmen Sie Rücksicht auf die Tiere und Pflanzen des Hochlandes. „Take nothing but photos, leave nothing but footprints!“
Weitere Infos: Laugavegurinn, oder auch Laugavegur, ist Islands bekanntester und beliebtester Wanderweg, welcher die Naturschutzgebiete Landmannalaugar und Þórsmörk miteinander verbindet....
(Wobei das mit den footprints... aber ich lass´ mal...)
Góða ferð.
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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