Aktuelle Lage auf dem Laugavegur-Trail? Wanderbar? (Schnee, Wetter)

[PolarpicsHH]

Niemand fordert hier eine Zweiklassen-Reise & Urlaubsgesellschaft !

Aber mal ehrlich, wenn ich gerade vom Startpunkt eines mehrtägigen Trecks losgelaufen bin und bereits nach wenigen Kilometern den Weg nicht mehr weiß, weil Wetter und Restwinterbedingungen das für diese Wanderer nicht mehr zulassen ( aufgrund von mangelden Ortskentnissen, fehlender Navigationsmittel, etc. etc, dann muß ich eben wieder umdrehen. Ganz besonders, wenn offensichtlich ist, das es absehbar noch schlimmer wird.

Und dann diese Unvernunft damit zu begründen, das man ja ein paar Euro für die Hüttenbuchungen nicht vergeudet haben möchte, ......also das rechtfertigt schon einen gewissen Zynismu.

Ich selbst bin ein Flachlandtiroler & muß dann für mich aus akzeptieren, das ich eben nicht wie Schleck die Eigernordwand hochkraxeln kann. Deshalb beschwere ich mich auch nicht über eine Vermeindliche Zweiklassengesellschaft beim Bergsteigen.


Von den erwähnten Risiken, die andere dann evetuell eingehen müssen, um meine Unvorsichtigkeit wieder auszumerzen sei hier fast gar nicht mehr zu sprechen.

[ExilBayer]

Ich verstehe ja, dass viele hier über die vielen - immer häufiger unvorsichtigen und rücksichtslosen - Islandurlauber frustriert sind. Aber auch beim Islandurlaub gibt es keinen Grund, eine Zweiklassengesellschaft zu fordern und menschenverachtende Zynismen zu verbreiten. Jeder sollte die Chance haben, in Island einen schönen Urlaub zu verbringen oder eine wunderbare Wanderung im isländischen Hochland zu unternehmen. Über Limitierungen kann man reden, genauso über Zwangskontrollen von Ausrüstung (und sonstiger Vorbereitung).

Das soll ein (schlechter) Scherz sein, oder?

Zwangskontrollen sind weder rechtlich noch praktisch irgendwie machbar.

Aber das ist doch auch an anderen Orten nicht anders:

In den Alpen sterben jedes Jahr Leute die in wegen Lawinengefahr geperrten Bereichen unterwegs waren in Lawinen.
Solche Dummheiten kann man nicht verhindern, und das ist dann einfach "selber schuld".

Wer für schlecht vorbereitete Wanderer keine Rettungstrupps mehr losschicken will, sollte doch wirklich mal seine Vorstellungen von Menschlichkeit und Menschenwürde prüfen...

Irgendwann wird es keine Leute mehr geben die ehrenamtlich bei absolut beschissenen Bedingungen ihr eigenes Leben riskieren weil jemand etwas komplett dummes gemacht hat - dann gibt es keinen Rettungstrupp mehr.

Aber dummen Menschen soll sogar humanitäre Hilfe verweigert werden?

Darum geht es doch gar nicht - humanitäre Hilfe ist nicht dasselbe wie für dumme Menschen das eigene Leben zu riskieren.

Was sagst du denn wenn so ein dummer Mensch gerettet wird, dabei aber mehrere Retter ums Leben kommen?

[Tobi]

Aber auch beim Islandurlaub gibt es keinen Grund, eine Zweiklassengesellschaft zu fordern und menschenverachtende Zynismen zu verbreiten. Jeder sollte die Chance haben, in Island einen schönen Urlaub zu verbringen oder eine wunderbare Wanderung im isländischen Hochland zu unternehmen. Über Limitierungen kann man reden, genauso über Zwangskontrollen von Ausrüstung (und sonstiger Vorbereitung).

Wer für schlecht vorbereitete Wanderer keine Rettungstrupps mehr losschicken will, sollte doch wirklich mal seine Vorstellungen von Menschlichkeit und Menschenwürde prüfen...

Liebe/r tuxtor

sei mir nicht böse, aber so was schwachsinniges habe ich schon lange nicht mehr gelesen!

Bevor du so was schreibst solltest du lieber deine Zeit in Anspruch nehme und dich für eine Rettungsorganisation einsetzen, damit du vielleicht verstehen kannst was für ein Unfug du von Dir gibst!

[tuxor]

Wie ihr euch alle aufregt. Lest euch mal durch, was PolarpicsHH geschrieben hat: "Dummheit muß eben bezahlt werden und sei es auch mit dem eigenen Leben". Ich finde das ist ziemlich unzweideutig. Hier steht die Idee im Raum, Leute sterben zu lassen, weil man sie für dumm hält.

Natürlich muss man abwägen, ob eine Rettung machbar ist, ob es für das Rettungsteam eventuell zu gefährlich ist usw. Aber die zitierte Aussage suggeriert völlig unabhängig davon (!), dumme Leute in Not ihrem Schicksal zu überlassen. Ich verstehe nicht, wieso ihr das auch noch verteidigt.

Und ja, mein Beitrag ging über diese Sache hinaus. Ich finde nämlich, dass generell das Bashing gegen die Aufmerksamkeit, die Island momentan erfährt, in diesem Forum erschreckend aggressiv und nicht selten auch arrogant ist. Und das ist für mich eine Zweiklassengesellschaft - wo die Erfahrenen und Wissenden andere Leute aufgrund ihrer naturgemäß ungeschickten Art, dem für sie Neuen zu begegnen, diffamieren.

[Tobi]

Jeder sollte die Chance haben, in Island einen schönen Urlaub zu verbringen oder eine wunderbare Wanderung im isländischen Hochland zu unternehmen. …

was für eine Chance? Auf Kosten von anderen?

[tuxor]

Zwangskontrollen sind weder rechtlich noch praktisch irgendwie machbar.

Kontrollen von Leuten könnte man in dem Sinne (Kontrolle der Ausrüstung und Erfahrung) vermutlich nicht durchführen. Prinzipiell sind Limitierungen aber schon durchsetzbar, wie zum Beispiel hier: http://www.nps.gov/yose/planyourvisit/wildpermits.htm Im schlimmsten Fall könnte man es bspw. nur noch Mitgliedern der Wandervereine erlauben, einen bestimmten Wanderweg alleine zu gehen. Alle anderen müssten sich (von erfahreneren Wanderern) geführten Gruppen anschließen.

Aber ja, nichts davon ist wirklich etwas, das ich mir fürs isländische Hochland wünschen würde. Die beste Lösung wäre natürlich, der "Mainstream" verlöre das Interesse an Island - da bin ich ja voll auf eurer Seite.

[tuxor]

Jeder sollte die Chance haben, in Island einen schönen Urlaub zu verbringen oder eine wunderbare Wanderung im isländischen Hochland zu unternehmen. …

was für eine Chance? Auf Kosten von anderen?

Das ist vielleicht etwas romantisch ausgedrückt. Aber im Grunde ist das nur ein in anderen Lebensbereichen existierender Grundgedanke: Ob jemand (bspw.) Autofahren darf, hängt zunächst mal davon ab, ob er die Führerscheinprüfungen schafft. Das ist ein verhältnismäßiges, weitgehend objektives und nachvollziehbares Kriterium. Es gibt keine Vorauswahl nach "Dummheit", Hautfarbe, Religion, Geschlecht usw. Die Chance, also die prinzipielle Möglichkeit, hat jeder. Bestimmte individuelle (Un-)Fähigkeiten können einen natürlich (sinnvoller Weise) davon abhalten, die Führerscheinprüfung zu schaffen. Aber ich gebe zu, dass meine Aussage im aktuellen Zusammenhang ein bisschen sinnentleert daherkommt.

Übrigens: Wenn ein 16jähriger illegalerweise Auto fährt, einen Unfall baut (an dem offensichtlich er schuld ist) und dabei sich selbst und sogar andere Personen verletzt, wird sich auch kein Arzt weigern, ihn medizinisch zu versorgen. Bei der Entscheidung, ob man ihm hilft, spielen seine mögliche Schuld und seine eventuelle Dummheit (glücklicherweise!) keine Rolle.

EDIT: Okay, so langsam merke ich, dass ich diesen Thread völlig vom Thema abgebracht habe. Das war ursprünglich nicht so beabsichtigt, ich scheine jetzt unfreiwillig der Troll geworden zu sein Im Zweifel ignoriert diesen kleinen Exkurs einfach und setzt euch mit der Aktuellen "Lage auf dem Laugavegur" auseinander. Ich glaube, da hat jeder mehr von.

[marled]

Lieber Tuxor, bitte bringe dich mit deinen Ideen doch mal im Thread: Wird Island zu populär? ein. Und bitte bedenke: nur warnende und laute Stimmen, von Leuten, die es (schon) besser wissen, bewirken schlussendlich eine Änderung, das hat nix mit Zweiklassengesellschaft zu tun.
Marled

[ExilBayer]

Zwangskontrollen sind weder rechtlich noch praktisch irgendwie machbar.

Kontrollen von Leuten könnte man in dem Sinne (Kontrolle der Ausrüstung und Erfahrung) vermutlich nicht durchführen. Prinzipiell sind Limitierungen aber schon durchsetzbar, wie zum Beispiel hier: http://www.nps.gov/yose/planyourvisit/wildpermits.htm Im schlimmsten Fall könnte man es bspw. nur noch Mitgliedern der Wandervereine erlauben, einen bestimmten Wanderweg alleine zu gehen. Alle anderen müssten sich (von erfahreneren Wanderern) geführten Gruppen anschließen.

Wandervereine?
So etwas gibt es ausserhalb von Deutschland normalerweise nicht.
Und auch in Deutschland sind die geeigneten Leute eher im Alpenverein.
Abgesehen davon sagt die Zahlung eines Mitgliedsbeitrags in einem Verein nichts aus ob jemand geeignete Ausrüstung und Erfahrung hat.

Du kannst auch ein Land wie Island nicht komplett kontrollieren.
Dummheit setzt sich immer durch - wieviele Leute brauchen jedes Jahr Hilfe weil sie illegal mit einem ungeeigneten Auto auf einer Schotterpiste unterwegs waren?

Wenn ein Erwachsener durch eigene Dummheit sein Leben riskiert, dann ist er selber Schuld wenn er stirbt.
Der Israeli st schon seit mehr als 10 Jahren tot, da denken die Leute nicht mehr dass ihnen etwas passieren kann.
Wenn einmal eine Gruppe Wanderer in Sommerkleidung von einem Schneesturm überrascht wird und da nicht mehr lebend rauskommt, dann wird sich rumsprechen wie schnell man durch solche Dummheiten sterben kann.

Dein Vorschlag Leute durch bürokratische Vorschriften vor sich selbst zu schützen ist naiv.
Die Leute werden nur lernen wenn sie unterwegs Kreuze sehen.
Hoffentlich werden diese Kreuze nicht für Retter sein.

Aber ja, nichts davon ist wirklich etwas, das ich mir fürs isländische Hochland wünschen würde. Die beste Lösung wäre natürlich, der "Mainstream" verlöre das Interesse an Island - da bin ich ja voll auf eurer Seite.

Auf dem Laugavegur würde es vermutlich schon eine deutliche Verbesserung bringen die Hüttenübernachtungen abzuschaffen.

[Uwe]

[galerie][/galerie]

Aber ja, nichts davon ist wirklich etwas, das ich mir fürs isländische Hochland wünschen würde. Die beste Lösung wäre natürlich, der "Mainstream" verlöre das Interesse an Island - da bin ich ja voll auf eurer Seite.

Auf dem Laugavegur würde es vermutlich schon eine deutliche Verbesserung bringen die Hüttenübernachtungen abzuschaffen.

Na na, nicht so hart. Ich habe mich auch schon in der Höskuldsskáli (Hrafntinnusker) einquartiert, nachdem ich die Haelfte der Strecke im Regen wandern musste und ich war sehr dankbar darueber - und ich wuerde des wieder tun . Nein, das Problem sind nicht die Huetten. Das Problem das ich sehe, welches allerdings hier nicht das Thema des Threads ist, sind die Piste die zu jeder Huette fuehren. Ich kenne aktuell lediglich zwei Huetten in Island, wo man nur als Wanderer hinkommt. Alle anderen sind mit Auto ereichbar.
Das dies auch anders geht beweist Neuseeland. Sie haben eine ausgezeichnetes Huettensystem und nur zu wenigen fuehrt eine Piste. Alle anderen muessen mit Helikopter "versorgt" werden. (Nicht falsch verstehen - man kann dort nichts einkaufen, sondern es geht dort nur um Dinge wie Toiletten oder Kohle/Holz zum Heizen). Aber wie gesagt, das ist offtopic und nicht das Thema dieses Threads.
Jetzt kann man natuerlich diese Einstellung fuer ungerecht halten, weil auch andere Leute diese Strecke wandern wollen die keinen schweren Rucksack tragen können. Das ist zwar einerseits richtig, aber andererseits sollte man auch die Tatsache akzeptieren, dass es Dinge gibt die man nicht (mehr) machen kann. Von irgendwelchen Kontrollen halte ich auch nicht viel und wenn jeder Wanderer einzeln kontrolliert werden soll, dann dauert dies auch sehr lange Zeit. Viel wichtiger ist eine bessere Informationspolitik seitens der Tourismus-Industrie bezueglich der Vorbereitungen fuer solche Wanderungen und was passieren kann.

Uwe