Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

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Dieter
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Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von Dieter » Do 13. Aug 2009, 08:07

Ob er versucht hat den Gletscherfluß Kreppa (ein östlicher Zufluß der Jökulsá í Fjöllum) zu Furten oder ob er vom einem ansteigenden Hochwasser eingeschlossen wurde geht aus den Nachrichten nicht hervor.
Der Wanderer alarmierte die Polizei über sein Handy und teilte mit, daß er auf eine Kiesinsel in der Kreppa festsitzen würde. Wo genau konnte er nicht sagen. Über das neue, erst im letzten Jahr eingerichtete Sendernetz im Hochland war der Handyempfang überhaupt erst möglich und mehr noch: der Standort des in Notgeratenen konnte über das Netz auch lokalisiert werden.

Sofort wurde die Rettung eingeleitet und der Wanderer konnte mit einem Hubschrauber aus seiner mißlichen Lage befreit werden. Siehe:

http://mbl.is/mm/frettir/innlent/2009/0 ... ur_kreppu/
http://landsbjorg.is/Article.aspx?catID ... wDate=true
(Der Wanderer ist die kleine Figur im Hintergrund!)

Aber nicht nur Wanderer:
Am selben Tag mußte auch noch ein Mietwagen (4x4) aus der Blanda gezogen werden:
http://landsbjorg.is/Article.aspx?catID ... wDate=true

Überhaupt scheint es im Moment überall viel Wasser in den Flüssen zu geben. Vor allem im Fjallabak führten letztes Wochenende alle Flüsse Hochwasser und die Hochlandwacht hatte viel zu tun.

Dieter
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von Sabine B. » Do 13. Aug 2009, 12:30

Woher kommt das viele Wasser? Schmelzwasser durch die langanhaltende Trockenheit verbunden mit Sonnenschein?

Diese Woche hat ein Isländer die Reykjanes-Halbinsel mit der Florida-Halbinsel verglichen. Und meine Gastgeberin auf Snaefellsnes hat um Regen gebettelt, damit endlich das Gras wächst und sie Heu machen können. Scheint dieses Jahr ein sehr trockener Sommer zu sein.

Wer bezahlt eigentlich so einen Rettungseinsatz mit Hubschrauber?

Gruß

Sabine
"Dort, wo der Gletscher anfängt, hört das Land auf irdisch zu sein..."
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Dieter
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von Dieter » Fr 14. Aug 2009, 17:08

Woher kommt das viele Wasser? Schmelzwasser durch die langanhaltende Trockenheit verbunden mit Sonnenschein?
Im Fjallabak hate es viel gerenget.
Eine Kombination von Wärme und Regen ist noch effektiver im Schnee/Eis schmelzen als Sonne allein.
Wer bezahlt eigentlich so einen Rettungseinsatz mit Hubschrauber?
Meines Wissens (und meiner Erfahrung) nach wurde in Island noch niemand zur Kasse gebeten. Wäre man krank oder verletzt würde das aber auch die Krankenversicherung übernehmen. Rettung aus "Bergnot", wie in diesem Fall, wäre durch eine Krankenversicherung nicht abgedeckt.
Rettung wird in Island als Aufgabe der Allgemeinheit gesehen.

Dieter
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Sigrid
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von Sigrid » Fr 14. Aug 2009, 17:24

In der Lónsöraefi konnte ich sehr gut beobachten, was Regen "anrichten" kann. Über Nacht sprudelten trockene Flüsse/Bäche wieder vor sich hin. Die Jökulsá í Lóni stieg ebenfalls in wenigen Stunden sehr kräftig an. Ein Holzsteg über einen der größeren Bäche wurde weggespült und lag ca. 50m weiter unten fasst in der Jökulsá.
Das Delta, in dem Jökulsá í Lóni und die Skyndidalsá zusammen fließen war zu einem "Ozean" geworden. Der Fahrer des "Busses" meinte, es sei dem Frühjahr sehr ähnlich. Die Piste am Hang entlang drohte an einigen Stellen unterspült zu werden.

Was den Wanderer in der Kreppa wohl geritten hat, sich ihr derart zu nähern?!

Sigrid
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel

Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von WERner » Fr 14. Aug 2009, 22:12

Im Artikel steht u.a.:
"Erlendur ferðamaður sem slasaðist .......Hann reyndist ekki alvarlega slasaður en kaldur og hrakinn og afar skelkaður."
Ausländischer Tourist... verunglückt.....Er war nicht ernsthaft verletzt, ihm war kalt und er war überanstrengt (strapaziert....) und voller Furcht ( sehr erschrocken...)
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von Dieter » Mo 17. Aug 2009, 23:04

Noch ein kleine Ergänzung zu Frage Rettungskosten:

Die Tatsache, daß man nach einer Rettung aus Bergnot in Island nicht zur Kasse gebeten wird, ist nicht selbstverständlich. In den Alpenländern bekommt man eine gehörige Rechnung serviert, wenn man nicht entsprechend versichert ist.

Selbstverständlich sollte aber sein, daß wenn man gerettet wurde, sich nicht nur in warmen Worten erkenntlich zeigen solte, sondern auch die Arbeit der Retter durch eine finanzielle Spende zu unterstützen. Wahrscheinlich wird sie nicht die Kosten abdecken - aber sie ist gerne gesehen und hilft dem Nächsten der in Not kommt.

Dieter
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von fantomas » So 23. Aug 2009, 17:25

Hallo zusammen,

ich bin gearde aus Island zurück und war im Fjallabak sowie in der Laki-Region unterwegs. Es hat im August extrem viel geregnet und die Flüsse sind voll. Selbst sonst harmlose Flüsse sind plötzlich hüfttief und nur schwer zu furten. Der Boden ist in weiten Bereichen sehr aufgeweicht und ein Plätzchen zum Zelten verwandelt sich nach mehreren Tagen Dauerregen in einen kleinen See.

Viele Grüße,
Falko
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Re: Wanderer von Kiesinsel in der Kreppa geborgen

Beitrag von Slarty » Mo 24. Aug 2009, 19:23

Hallo,

na, da hab ich ja richtig Glück gehabt. Bin auch zum Laki und die Fjallabak gefahren, die Furten waren Anfang August aber noch schlimmstenfalls 45 cm tief. Bis 80 cm hätte der Landcruiser zwar auch noch gepackt, aber ausprobiert hätte ich das nicht unbedingt. ;-)

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