Hochland-Querung September-Oktober

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Zomb
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Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Zomb » Sa 7. Apr 2012, 12:17

Hallo.
Ein Kollege und ich wollen dieses Jahr einen Island-Trekk wagen. Unser Flieger geht allerdings wegen Unistress und Job erst am 26. September 2012.
Trotzalledem überlegen wir, ob wir eventuell eine etwas weitere Strecke durchs Hochland laufen wollen. Der Plan sieht bis jetzt so aus in Reykjavik zu starten und dann praktisch zwischen Langjökull und Hofsjökull auf die andere Seite nach Akureyri zu Trekken. Dabei wollen wir die Hütten nutzen die zu der Zeit noch nutzbar sind und ansonsten mit bedacht zelten. Um das ganze nicht zu heftig zu machen wollen wir uns für die einzelnen Etappen wirklich zeit lassen und nur 10-15km Touren machen. Uns ist bewusst das es kein spaziergang wird, was sagt Ihr als erfahrene Trekker zu diesem Vorhaben?

LG Erik
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Olaf
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Olaf » Sa 7. Apr 2012, 13:29

Wenn ihr Anfang September auf Tour gehen würdet und ganz dick dazu geschrieben hättet, dass ich euch bewusst seid, dass es kein Spaziergang wird, dann könnte man darüber noch reden. Aber Ende September auf eine Hochlandtour aufzubrechen halte ich für eine ziemlich schlechte Idee. Normalerweise liegt ab Ende September oder Anfang Oktober eine mehr oder weniger geschlossene Schneedecke über dem gesamten Hochland, Straßenverkehr ist wenn überhaupt nur sehr eingeschränkt möglich, und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind auch an der Tagesordnung. Auch ein Netz mit doppeltem Boden gibt es nicht, und soetwas wie Vorratspakete vorausschicken oder im Notfall auf Hilfe zu warten dürfte sich als ziemlich aussichtslos erweisen, weil es auch mit viel technischem Gerät nicht ganz so einfach ist, ins Hochland durchzukommen.

Wenn ihr jetzt andererseits vorhabt, daraus eine Skitour mit Pulka & Co. zu machen würde ich sagen, dass man zu der Jahreszeit noch nicht sicher mit genug Schnee rechnen kann, und dass das wohl auch nicht recht durchführbar sein wird.

Abgesehen davon gibt es entlang eurer "geplanten" Route einige interessante und einige brandgefährliche Varianten. Den Abschnitt Þingvellir-Hagavatn würde ich als durchaus interessant bezeichnen, auch wenn die Trinkwasserversorgung nicht ganz einfach sein soll. Den alten Kjalvegur bis Hveravellir würde ich als klassischen und wunderschönen Genusswanderweg bezeichnen. Die Fortsetzung Richtung Mælifellsdalur ist aufgrund der Furten über Blanda und Svartakvísl mit etwas Nervenkitzel verbunden, während die Variante von Hveravellir nach Laugafell (und weiter nach Akureyri) auf Grund sehr vieler ziemlich tiefer und reißender Furten eher in die Kategorie "brandgefährlich" fällt. (Wie sich teilweise vereiste Furten bei solchen Bedingungen machen lassen würde mich rein der Neugierde halber übrigens auch mal interessieren, aber "kein Spaziergang" ist dafür sicherlich eine zu schwache Bezeichnung)

Die Hütten auf der Strecke sollten traditionell eigentlich den ganzen Winter unverschlossen sein, aber bei den beliebten 4x4-Winter-Hochland-Abenteuer-Destinationen ist das wohl aus Sorge um die Hütte und das Hütteninventar seit einigen Jahren nicht mehr der Fall. Im Zweifel solltest du aber alle benötigten Schlüssel bei den Eigentümern der Hütten bekommen, allen voran beim Ferðafélag Íslands.
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Sigrid
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Sigrid » Sa 7. Apr 2012, 13:40

Hinzu kommt noch ein zunehmender Mangel an Tageslicht.

Sunrise - Sunset Iceland
26 September 2012 07:24 19:11
27 September 2012 07:27 19:08
28 September 2012 07:30 19:04
29 September 2012 07:33 19:01
30 September 2012 07:36 18:57
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2 October 2012 07:42 18:50
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4 October 2012 07:48 18:43
5 October 2012 07:50 18:40
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7 October 2012 07:56 18:33
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15 October 2012 08:20 18:05
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MartinB
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von MartinB » Sa 7. Apr 2012, 14:18

Da war ich gerade mal mit was Anderem abgelenkt und schon sind mir Olaf und Sigrid zuvor gekommen...
In der Sache kann ich das nur unterstreichen. Der Oktober ist keine Zeit für Fernweg-Trekking in Island!

Da wäre das Fehlen einer verlässlichen "unterstützenden Infrastruktur", um z.B. Nachschubpakete auf dem Weg zu deponieren. Ihr müsstet also das Futter für die gesamte Tour mitnehmen. Bei geplanten 10-15 km /Tag zzgl. Reservetagen und der angedachten Streckenlänge wäre das für mich schon das erste k.o.-Kriterium - oder könnt ihr mit einem 40kg Rucksack laufen?

Dann hätten wir den zu erwartenden Wind: Isländischer Herbststurm. Für Isländer sind unsere Herbststürme eine frische Brise. Wenn man bei solchem Wetter überhaupt draußen (unterwegs) sein möchte, stellt das nicht nur besondere Anforderungen an die Ausrüstung, sondern auch an die eigene Erfahrung. Ist beides reichlich vorhanden?

Wetter, Teil 2: Temperaturen: Es kann sein, dass sie im Oktober "nur" um den Gefrierpunkt herum pendeln. Dann wäre es nur naß-kalt. Aber es recht wahrscheinlich, dass es schon die erste kräftige Runde Schnee nebst ordentlichen Minusgraden gibt. Also auch Equipment für Wintertouren müsste auch dabei sein. Zum Rucksack-Gewicht hatte ich ja schon was geschrieben...

Für eine richtige WIntertour mit Ski und Pulka ist das aber noch viel zu früh - es wird im Oktober keine geschlossene Schneedecke geben.

Wenn Euch das Alles aufgrund Eurer Erfahrungen (die wir nicht kennen) nicht schreckt, dann wären allenfalls vielleicht einzelne Teilstücke denkbar. Bei der Selbsteinschätzung Eurer Erfahrung solltet Ihr bedenken, dass die Erfahrungen aus den Alpen nur begrenzt übertragbar sind. Der isländische Rettungsdienst kann mehr als ein Lied davon singen, was passiert, wenn Menschen mit guten Alpenerfahrungen der Meinung sind, das 1:1 auf Island übertragen zu wollen ...

Einzelne Etappen sind bei sehr guterVorbereitung DENKBAR. Wenn ihr jemanden findet, der Euch bspw. nach Hveravellir bringt (über den Norden KÖNNTE das durchaus funktionieren) und ihr dann den alten Kjalvegur oder notfalls die Piste nach Süden lauft.

Wenn Ihr die Suchfunktion nutzt, dann werdet ihr hier noch eine Reihe weiterer Beiträge zum Thema "Island im Oktober" finden, die Euch beim Nachdenken helfen können.

Neben der Frage "Ist das machbar?" würde ich auch die Frage "Macht mir das wirklich Spaß? Möchte ich das in meinem Urlaub haben?" mitbedenken.

Gutes Nachdenken.
Martin
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Zomb » Sa 7. Apr 2012, 14:43

Oke, ich denke mal eure Kommentare sprechen für sich und wir sollten es eher lassen.
Meine nächste Frage wäre dann: Welche alternative? Wir wollen schon schöne spots sehen und auf jedenfall auch ab vom Tourismus ein paar Tage im Zelt pennen, um uns mal so ein bisschen aus dem Alltag rauszureißen. Und jeden Tag wandertouren von Rykjavik aus planen und nachts dann im Hotel pennen würde ich gerne vermeiden. Wie sieht es mit dem Laugavegur zu dieser Zeit aus?
Da wir noch ziemliche Anfänger sind habt Ihr mich mit euren Argumenten überzeugt uns die Hochland-Querung vielleicht mal für in ein paar Jahren im Sommer aufzuheben. Wobei uns auf jedenfall ein gewisser grad an herausvorderung sehr reizt.

Danke auf jedenfall schonmal für die schnellen Antworten.
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Uwe » Sa 7. Apr 2012, 15:11

Zomb hat geschrieben:Oke, ich denke mal eure Kommentare sprechen für sich und wir sollten es eher lassen.
Meine nächste Frage wäre dann: Welche alternative?
Also für "ziemliche Anfänger" hätte ich euch sogar die Hochlandquerung im Sommer abgeraten. Wie dem auch sei, ich sehe drei Möglichkeiten:

1) Ihr macht eine Rundreise mit dem Ringstraßenbussen und steigt an einigen Punkten aus, um Tageswanderungen zu unternehmen. Da im September der Winterfahrplan beginnt, und damit einige Busse nicht mehr täglich bzw. überhaupt nicht mehr fahren komme ich zu Möglichkeit 2.

2) Mietet euch ein Auto und unternehmt eine Rundreise mit kleineren Wanderungen.

3) Wartet auf den Sommer 2013 und macht diesen Herbst woanders Urlaub. (klingt bitter, ist aber eine ernsthafte Alternative - gesetz den Fall, dass nur der Mayakalender am 22. Dezember 2012 aufhört und unser Kalender weitergeht) ;)

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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Sigrid » Sa 7. Apr 2012, 15:13

Hi Zomb,
noch nachträglich: willkommen im Forum.
Für den Laugarvegur gilt das Gleiche wie oben angemerkt. Der Laugarvegur ist wandertechnisch zwar relativ einfach, aber es kann vom Wetter her recht dick daher kommen. Und der Transport nach oder weg von Landmannalaugar muß organisiert werden; siehe Anmerkung von Martin bzgl. Hveravellir. Zumal der Weg an die 1.000 Marke führt und in den Breitengraden darf man noch gute 1.400 Höhenmeter draufschlagen (warum und wieso... keine wirkliche Ahnung. Nur ne Vermutung).
Zu der von euch ausgesuchten Zeit sind Mietwagen z.B. recht bezahlbar. Mein Vorschlag: Auto mieten, Zelt einpacken und schauen was geht. Aber Obacht! Zum Thema Zelten, abseits der Ringstraße ist im Forum kürzlich einiges geschrieben worden. Die offiziellen Campingplätze dürften geschlossen sein. Wobei Campingplatz dort oben nicht gleich mit den Campingplätzen in Mitteleuropa gleich zu setzen sind.
Falls das alles zu unsicher für euch ist, hebt den ersten Islandaufenthalt für den Sommer auf; sofern mit Uni / Arbeit vereinbar.
Habt ihr denn schon eure Flüge gebucht?
Wenn ihr Erfahrungen bzgl. Wandern mit Gepäck und Zelt machen wollt und dem Alltagsgedöns entfliehen möchtet, könnte ich euch z.B. Korsika empfehlen oder die Pyrenäen (spanische Seite).
Ihr habt ja noch ein bisschen Zeit?
Ach ja... Gute Kleidung (gegen Wind, Kälte, Nässe) ist auch für ne Autotour wichtig. Lohnt sich die Anschaffung?
Nun ist aber genug. Sonst platzt euch noch der Kopf.
Ich würde die Autovariante wählen.
Schöne Ostertage noch.

Gerade gesehen: Uwe war schneller als ich. Egal. "Absenden"
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Zomb » Sa 7. Apr 2012, 15:44

Oke, anderen "Urlaub" planen ist keine Alternative, Flug ist gebucht (zumindest der Hinflug). Ich denke mal Auto mieten ist auch nicht so wirklich ne Alternative (Studenten haben wenig geld)....außer evtl für ein paar Tage. In neue Ausrüstung wollte ich sowieso investieren. Da muss man doch irgendwas machen können.... Sind hart im nehmen und haben da auch spaß dran. Möchte wirklich ungerne diesen Urlaub im Sand verlaufen lassen und die Zeit nur in Reykjavik verbringen.
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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Uwe » Sa 7. Apr 2012, 16:04

Zomb hat geschrieben:Da muss man doch irgendwas machen können.... Sind hart im nehmen und haben da auch spaß dran. Möchte wirklich ungerne diesen Urlaub im Sand verlaufen lassen und die Zeit nur in Reykjavik verbringen.
Hallo Zomb,
kleine Zwischenfrage: sollten Studenten am 26. September nicht an der Uni sein??? Zumindest war das zu meiner Zeit so ;).
Egal, also ich finde den Vorschlag von Sigrid mit Korsika eine sehr gute Alternative. Da würde ich persönlich sogar den einen Flug stonieren. Wenn ihr trotz alledem unbedingt nach Island wollt, wie gesagt, entlang der Ringstraße fahren noch immer Busse und trampen wäre zumindest eine, wenn auch manchmal zeitraubende, Alternative. Ihr habt aber auch noch nicht gesagt wie lange ihr eigentlich in Island bleiben wollt.

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Re: Hochland-Querung September-Oktober

Beitrag von Zomb » Sa 7. Apr 2012, 16:41

Uni geht mitte Oktober wieder los ;) wollten 3-4 wochen bleiben, und wie lernt man besser, als etwas ins kalte wasser geworfen zu werden. Wollen vorher natürlich auch noch touren ins deutsche mittelgebirge machen (kann man natürlich nicht vergleichen aber dennoch). Korsika oder änlichen heben wir uns dann für 2013 auf. Dieses Jahr auf jedenfall Island. Kann man nicht von irgendeiner Hütte welche noch relativ gut erreichbar ist, verschiedene Touren ins Hochland machen, also eher rantasten als wirklich komplett durch von a nach b?

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