Skogarfoss-Fimmvörduháls Mitte Juni was für Ungeübte?

[Outisländer]

Hallo zusammen,

mein Freund und ich planen im Juni unsere erste Islandreise.
Ich würde gerne den Eyjafjallajökull aus der Nähe betrachten.

Wir sind bislang eher Gelegenheitswanderer in den Alpen ohne Klettersteig und möchten auch nicht in ner Berghütte übernachten.

Daher habe ich überlegt, ob die Tageswanderung Skogafoss - Fimmförduháls - Skogafoss etwas für uns wäre. Wanderzeitpunkt wäre Mitte Juni 2013.

Falls von Euch jemand die Strecke kennt:
Ist dieses Teilstück allein überhaupt landschaftlich reizvoll? (Die meisten jehen ja weiter nach Thörsmörk)
Läuft man auf der Strecke über noch warme Lavafelder?
Ist das als Tagestour für Gelegenheitswanderer ohne Kletterausrüstung mit mittlerer Kondition zu machen?

Mein Reiseführer hat mich leider in der Frage nicht weiter gebracht.
Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe!

[Monique]

Landschaftlich reizvoll ist die Strecke. Es kommt aber drauf an, was ihr darunter versteht. Das erste Stück entlang des Flusses Skogá ist es noch grün. Wenn ihr erstmal über die Brücke rüber seid, wird es eintöniger: farblich nicht ganz so bunt, Steine, Felsen, Schnee, Dreck, Eis, Asche.

Um zum Lavafeld zu kommen, müsst ihr noch weiter als nur bis zum Fimmförðurháls. Ich bin die Tour Mitte Sep 2011 das letzte Mal gewandert. Es waren ca. 34 km hin und rück und einschließlich aller Foto- und Staunestopps war ich 10 Stunden unterwegs. 2009 waren wir mal Ende Juni oben und hatten oben, ab Hütte Baldvínsskáli permanent Schnee. Gamaschen waren sinnvoll. 2010 ware ich Anfang Juli oben, da war halt alles voll Asche, 2011 im Sep oben Eis und Asche. Aber bis zur Hütte sollte es gehen - genau kann man es erst sagen, wenn es soweit ist, weil zum jetzigen Zeitpunkt keiner weiß, wie sich das Wetter bis dahin entwickelt.

Kletterausrüstung braucht ihr nicht. Ob mittlere Kondition reicht, hängt davon ob, wie leidensfähig ihr seid. Auch wenn es weh tut, muss man weiter und die km schrieb ich ja bereits . Ich habe nach den Touren immer sehr gut geschlafen und fiel mehr als müde ins Zelt.

[Outisländer]

Hallo Monique,

vielen Dank für die Infos und Deine Erfahrungen bzgl. Landschaft, Distanz, Wetter und Zeitbedarf, die ich sehr hilfreich finde!

Ich denke wir werden die Tour aufgrund der unsicheren Wetterbedingungen (Schee?/Sicht?) und des großen Zeitbedarfs nicht in die Route für unsere erste 14-Tägige Island-Rundreise einplanen und erstmal kleinere Brötchen backen.
Von Deiner Landschaftsbeschreibung her klingt es für mich auch nicht so, als wäre es für Island ein besonderes Highligt, das man nirgendwo anders finden könnte.

Ich vermute wenn wir im Skaftafell zur Gletscherzunge, dem Wasserfall und weiter zum Aussichtspunkt laufen und ggf. zusätzlich eine geführte kurze Gletscherwanderung machen wäre das landschaftlich ungefähr vergleichbar. Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Liebe Grüße

[Hartmutsson]

Hallo Outisländer!

Wollte nur auch mal meinen Senf dazu geben, auch wenn ich die Strecke noch nicht komplett gelaufen bin.

Wenn ihr die Tour zeitmäßig nicht schafft, aber am Skogarfoss vorbei kommt, würde ich Euch empfehlen, trotzdem - falls vorhanden - 2 Stündchen Zeit zu nehmen, die Stufen rechts neben dem Wasserfall hochsteigen und ein Stück an der Skogá entlang zu gehen. Wir sind bei unserer Tour entlang der Südküste eher zufällig da hoch und für mich war es fast schon ein Highlight der Tour. Wie Monique schon sagt, ist es auf der ersten Teilstrecke noch grün und der Flußverlauf gibt insbesondere mit Rückblick auf den Skogarfoss imo sehr schöne Fotos ab.

Gruß und viel Spaß!

[Outisländer]

Hallo Hartmutsson!

danke für Deinen Senf
Das ist eine gute Idee, die wir auf jeden Fall Umsetzen werden. Die Zeit dazu haben wir locker und zum Skogafoss fahren wir eh.

Bin grad am Überlegen, ob wir anstelle der großen Wanderung eine Tages-Jeeptour auf den Eyjafjallajökull, die dann auch über den Fimmvörduháls hinaus geht, buchen sollen. Ist halt mit >200€ p.P. schon ziemlich teuer.
Oder von Myvatn aus auf die Askja. Da gibt's auch Bustouren, die etwas günstiger sind.

Hat jemand hier vielleicht beides schon gesehen und kann mir seine Meinung sagen, was sich von der Landschaft und den Ausblicken her mehr lohnt - Tagestour Eyjafjallajökull oder Askja?
Der Eyjafjallajökull hatte mich halt deswegen gereizt, weil er als letztes ausgebrochen ist. Keine Ahnung ob er deshalb auch landschaftlich besonders interessant ist.

Viele Grüße

[Sigrid]

Hat jemand hier vielleicht beides schon gesehen und kann mir seine Meinung sagen, was sich von der Landschaft und den Ausblicken her mehr lohnt - Tagestour Eyjafjallajökull oder Askja?

Das ist schwer zu sagen. Die Landschaften drumherum unterscheiden sich doch sehr voneinander.

[Outisländer]

Das ist schwer zu sagen. Die Landschaften drumherum unterscheiden sich doch sehr voneinander.

Ach so. Dann unterscheiden sich die beiden Vulkane also hauptsächlich durch die Landschaft drumherum und was man vom Vulkan selber sieht ist ungefähr vergleichbar?
Ich hatte mir nämlich vorgestellt, dass es am Eyjafjallajökull dadurch dass er erst kürzlich ausgebrochen ist vielleicht was spannenderes zu sehen gibt (relativ frische Ausbruchstelle, noch warme Lavafelder)- die Blicke auf die Landschaft drumrum mal ausgeklammert.

Hast Du denn persönlich einen Favoriten alles in allem?

[carlotta]

Wenn Du magst schau doch mal in meinen Reisebericht. http://www.dagys-reisebilder.de/island_ ... rlage.html
Hier habe ich viele Fotos von unserer selbst gefahrenen Askjatour im Juni 2012. Du müßtest nur von unten nach oben scrollen. Das ist in der Regel die Strecke, die die Busse fahren. Die F 88 bis zur Askja und wieder zurück.
Dann hast Du von der Landschaft einen Eindruck.

LG Carlotta
die ihrerseits für diese Jahr an einer Eyjafjallajökull-Tour interessiert ist.

PS: Achtung lange Ladezeit (ich arbeite dran)

[MarionF]

Ich kann nichts dazu sagen wie es auf dem Eyja aussieht, aber ihr werdet "überall" Lava sehen, die sehr frisch wirkt. Z. B. im Krafla-Gebiet nahe Myvatn. Der Ausbruch war 1984 und das Gebiet liegt nahe an der Ringstraße. Auch wenn es jetzt touristisch ausgebaut ist (Parkplatz mit Würstchenbude, Bohlenweg, Aussichtsplattform) wirkt die Landschaft immer noch toll und wenn es etwas kühler ist, dampft es sogar noch aus den Spalten zwischen der Lava.
Sehr beeindruckt hat mich auch das Askja-Gebiet (Fotos s. oben ). Das ist eine riesige Caldera und man kann zu einem großen See innerhalb der Caldera laufen (Name ist mir grad entfallen) und zum Viti. Auch dort kann es sehr touristisch überlaufen sein. Als wir 2011 ankamen, waren wir spät dran und der Partkplatz rappelvoll. Eine "Ameisenspur" von Menschen wanderte über die damals reichlichen Schneereste zum See, d. h. die meisten kamen uns glücklicherweise entgegen. Trotzdem war es eine Szenerie, wie ich sie vorher noch nicht gesehen habe.

Ansonsten werdet Ihr auf Eurer 1. Islandreise soviel Neues und Beeindruckendes (und viel "ödes" zwischendurch) sehen, dass ich mir die lange Wanderung zum Eyja/Fimmvörduháls sparen würde.
Bei Jeeptouren bin ich immer gespaltener Meinung: einerseits hätte ich wohl auch mal Spass dran, andererseits gibt es soviel zu sehen und zu erwandern (auch für mich ohne große Kondition), dass ich mich Frage, ob es wirklich sein muss.

Marion

[carlotta]

Stimmt, wie Marion sagt, das Kraftla Gebiet Nähe Mývatn mit Leirhnjúkur ist eine glänzende Alternative oder sogar Ergänzung. Mit normalem PKW erreichbar und kostet nichts, außer dem Würstchen. Ich war begeistert. Hatte das Gefühl tatsächlich auf einem Vulkan zu tanzen. Die Holzstege hören dann ja auch auf und man befindet sich mittendrin.