Reise mit der Stiftung für Studienreisen,August08 - Mfg?

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Wilfired75
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Beitrag von Wilfired75 » Di 1. Jul 2008, 00:26

Anonymous hat geschrieben:das ist ja sehr ernüchternd. ich hatte vor von seydisfjördur aus über egilstadir nach akureyri/husavik zu reisen. wenn ich mich nicht täusche hätte ich auf der route kein hochland und dementsprechend ungefähr die angegebenen temperaturen oder?
war jemand schon einmal im august/semptember campend unterwegs und kann mir sagen, ob es machbar ist? also mit dickem schlafsack/klamotten.
Also ICH finde, wenn du campen willst und praktisch kein Geld ausgeben willst, ist September genau der richtige Monat, eben genau WEIL (fast) alle Campingplätze dann zu haben: Das heißt nämlich, du musst praktisch nirgendwo mehr was bezahlen, auch net, wenn du dein Zelt auf nem (eben dann geschlossenen) Campingplatz aufschlägst.

Beachte aber, dass ein geschlossener Campingplatz in Island normalerweise bedeutet, dass die Wasserhähne abgebaut sind! D. h. du musst dir oft dein Wasser eigeninitiativ wo herholen (z. B. aus einem der zahlreichen Flüsse/Bächlein).

Ich persönlich finde September die schönste und - je nach Geschmack - auch die beste Zeit, um Island zu erleben: Die Touri-Massen sind weg (ja, ja, ich weiß, gewissermaßen bin ich ja auch ein Touri, allerdings immerhin ein "temporär eingewanderter") und die Natur ist wunderbar schön und farbenprächtig.

Meine MTB-Trekking-Tour durch Island z. B. fand im September statt, auch meine Trekking-Runde über den Laugavegur war Ende September. Mit den wenigen (dann aber "hardcore"-)Trekkern, die ich immer im September in Island getroffen habe, pflege ich heute noch Kontakt und teilweise sind meine besten Globetrotter-Freundschaften daraus entstanden.

Und falls du noch nicht die richtige Ausrüstung bzw. kein Geld, sie dir noch anzuschaffen, hast: Meine September-Radtrekking-Tour überlebte ich damals auch mit mangelhaftester Ausrüstung (60-Euro-Schlafsack; anfangs KEIN Zelt, dann nur ein wohl aus Mitleid geschenktes kaputtes vom Youth-Hostel-Campingplatz Reykjavík), okay, ich war damals nur in Akureyri, Góðafoss, Mývatn, Geysir, Gullfoss, Grindavík, Reykjavík, Þingvellir und nicht richtig im tiefen Hochland (das sollte man mit Fahrrad und ohne die richtige Ausrüstung alleine nun wirklich net riskieren!), aber DU willst ja auch keinen Survival-Selbsterfahrungstrip im menschenleeren, wilden Hochland machen, sondern einfach nur einige schöne Seiten Islands erleben, oder? Dazu gibt es viele Möglichkeiten, auch im September und auch mit Low-Budget, nur Mut!
Lieber Leitwolf als Lemming
martin.

Beitrag von martin. » Di 1. Jul 2008, 16:27

danke olaf für den tipp mit der schafabtriebszeit. zu schade dafür bin ich mir sicherlich nicht und ich denke es ist eine gute gelegenheit mehr kontakt zur bevölkerung zu finden und etwas geld / essen zu bekommen.
kárahnjúkar wollte ich auf jedenfall besuchen, da es ja doch sehr umstritten scheint. (zumindest laut savingiceland.org/wikipedia)
zu Þeistareykir habe ich leider nicht viel gefunden, was hat es damit auf sich?

@ gerneklein landsvirkjun hab ich schon angeschrieben, aber sie vergeben keine praktika / arbeitsplätze.
sofern es möglich ist will ich immer versuchen mich mit farmern / anwohnern abzusprechen, aber da das land nicht gerade dicht besiedelt ist, wird es wohl nicht immer möglich sein. zudem kann ich das leider nicht vor reisebeginn fest planen, sondern muss es vor ort sehen.

@wilfired deinen beitrag zu lesen bereitet fernweh und ich freu mich bald in island zu sein.
__
kennt jemand von euch speditionen die nach dänemark fahren?
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Di 1. Jul 2008, 17:53

Þeistareykir: Um es kurz zu machen, ein Hochtemperaturgebiet, aus dem so manch einer gerne ein Kraftwerk machen würde, um damit ein Aluminiumwerk in Húsavík zu betreiben. Ein knapper Kommentar dazu findet sich im deutschsprachigen Wikipedia. Außerdem gibts ein paar Fotos und Pläne auf der (isländischen) Homepage derer, die da ein Kraftwerk bauen wollen, und sich daher grade darum bemühen, an das Land zu kommen: http://www.theistareykir.is/skyrsla_teikn.html

...ist auch überaus umstritten, aber noch nicht ganz so populär wie Kárahnjúkar es mal waren. Jedenfalls als Pendant zum Kraftwerk an der Krafla sicher "ein interessantes Studienobjekt"... wenn du länger in der Gegend bist, frag einfach mal die Isländer, wie man da am besten hinkommen könnte. Zur Not kannst du vielleicht auch ne sehr lange Tages-Fahrradtour vom Mývatn aus machen.
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Mi 2. Jul 2008, 14:16

Hallo

noch ein paar interessante Links zu Þeistareykir:
http://www.natturukort.is/media/files/1 ... /bakki.pdf
(das letzte Bild zeigt Þeistareykir)
hier ist die beruehmte Karte der geplanten und gebauten Kraftwerke in Island (oben im Norden findet man auch Þeistareykir):
http://www.savingiceland.org/files/icel ... eb_2_1.jpg
Die Karte ist uebrigens nicht ganz up-to-date -
es fehlt z.B.
- das geplante Kraftwerk am Hagavatn am Langjökull(westlich von Kjölur)
- das geplante Kraftwerk am Hraftinnuskar (am Laugarvegur)
- das existierende Kraftwerk am Hengill
- das geplante zweite Kraftwerk am Hengill
- das geplante Kraftwerk in der Naehe von Hveragerði (oberhalb Reykjadalur), zur Zeit gestoppt von Hveragerði
- das existierende Kraftwerk in Reykjanesta
- das geplante Kraftwerk in Krýsuvík
Langissjór hingegen ist erstmal gestoppt wegen Naturschutzgruenden.

Am kritischsten sieht die Situation derzeit am Hengill, Hveragerði, Reykjanes und Krýsuvik aus. Wegen dem Bau des Aluwerks in Helguvík bei Keflavík MUSS irgendwo ein Kraftwerk wegen der fehlenden Stromversorgung gebaut werden. Das existierende Aluwerk in Hafnarfjörður konnte raeumlich nicht erweitert werden die bestehenden Anlagen wurden aber daraufhin so modifiziert dass es nun fast die doppelte Menge Alu produziert so dass auch hier riesige Mengen Stromlieferungen erwartet werden.

Ebenso kritisch ist die Situatin in Húsavík wegen der erneuerten Absicht ein Aluwerk zu bauen. Auch hier gibt es nicht genuegend Strom so dass
Þeistareykir stark gefaehrdet ist.

Weit fortgeschritten sind die Planungen auch bei Urriðafoss - immerhin neben Dettifoss der wasserreichste Wasserfall Islands.

Die Produktionssteigerungen in Aluminium mit den damit verbundenen gewaltigen Ausstoss an Kohlendioxid hat Island uebrigens den dritten Platz an Kohlendioxidausstoss weltweit pro Kopf beschert. Island mischt also endlich auch mit den grossen Industrienationen mit. ;-)

Es gibt uebrigens keine weiterverarbeitende Aluminiumindustrie in Island, obwohl mit der Aussicht auf Arbeitsplaetze bisher fast alle Aluminiumwerke durchgesetzt wurden.
Man kann darueber streiten ob das Hochland von Island weltweit gesehen schuetzenwert oder einmalig ist. Unbestritten hingegen ist, dass es regional gesehen die letzte Wildnis Europas ist die hier verschwindet.

Es gab doch mal bei uns so eine Werbekampagne fuers Alu-Reycyling, da waren allerlei Produkte mit der Aufschrift "Ich war eine Dose".
Ich finde zur Ehrenrettung Islands sollten demnaechst amerikanische Dosen die Aufschrift haben: "Ich war Island"

viele Gruesse
Leon
Rettet das Hochland:
Zukunftsland islaendische Naturschutzseite Island
Rettet Island auslaendische Naturschutzseite Island
Heart of Iceland islaendische Seite zur Rettung des Hochlandes
Traumland das Buch zum Thema von Andri Snær Magnason
Gast

Beitrag von Gast » Mo 4. Aug 2008, 19:29

Heute habe ich die Zusage der Stiftung für Studienreisen (zis bekommen) und reise somit am 20. August Richtung Dänemark ab. Dort legt dann am 23. die Fähre ab. Der Finanzplan ist sehr knapp bemessen, aber ich hoffe es klappt alles. Ich bin sehr gespannt.

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