Ist Island nur noch überlaufen...?
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Hallo Mitstreiter,
hm, ich fürchte, ich muss doch einmal eine Lanze für die Leute brechen, die "Fahren nach Bildern" betreiben, wie Werner das so treffend genannt hat
Zunächst: Wir dürften alle erst einmal Bilder im Kopf gehabt haben, wenn wir uns ein neues Reiseziel aussuchen - und wenn das Ziel Island heißt, wo man nach ausdrucksstarken Bildern nicht lange suchen muss, gilt das noch mehr als sonst (hier in München fahren sogar U-Bahn-Züge mit isländischen Landschaftspanoramen herum...) Kommt dazu, dass die Kulturtouristen auf Island die vernachlässigbare Minderheit darstellen dürften - die Leute fahren nun mal wegen der Natur dorthin, die man ihnen als schön, frei, wild, unberührt und so weiter dargestellt hat. Und die suchen sie dann eben auch. Und wenn sie dabei auf unerwartete Hindernisse stoßen, sind sie enttäuscht.
Das wäre nun überall auf der Welt so. Auf Island kommt aber meiner Meinung nach etwas hinzu, was vielleicht ein "heißes Eisen" ist, aber trotzdem genannt werden soll: Island ist trotz des günstigen Wechselkurses der Krone immer noch ein teures Reiseziel. Jeder "Wiederholungstäter" hier im Forum weiß das natürlich und hat sich entsprechend eingerichtet - manchem "Ersttäter" wird das aber erst so richtig klar, wenn er (sagen wir mal) auf seiner siebentägigen Rundreise fünf Tage im Nebel feststeckt und zwar alle geplanten Destinationen anfahren kann, dort aber buchstäblich nichts sieht (ist einem guten Freund von mir so passiert). Und wenn diese Reise dann nicht nur eine war, bei der die Vorfreude groß war, sondern auch das Reisebudget stärker als üblich belastet wurde - dann ist es nicht verwunderlich, wenn man im Geiste eine Rechnung aufmacht, die sich im Wesentlichen um die Frage dreht: "Hat sich das überhaupt gelohnt?" Eine einfache Kosten-Nutzen-Betrachtung eben. Es soll sich lohnen. Das will jeder Reisende - auch ich, wahrscheinlich wir alle hier im Forum.
Als ich im Jahr 2009 von meiner ersten Selbstfahrertour auf Island zurückkam, wusste ich nicht, dass ich die nächsten fünf Jahre immer wieder zurückkehren würde. Und so hatte ich zwar viele schöne Dinge gesehen, war aber auch das eine oder andere Mal enttäuscht worden: im Süden hatten wir Pech mit dem Wetter, so dass der geplante Aufstieg auf die Hekla ausfiel, im Norden hatten wir beim Whalewatching keine müde Delphinflosse zu sehen bekommen (von größeren Meeressäugern ganz zu schweigen), am Myvatn war das Vogelleben zu dieser Jahreszeit bereits deutlich abgeflaut... Für mich war das am Ende alles ein Ansporn, es nicht bei einer Reise bewenden zu lassen. Aber ganz lapidar gesagt: Das muss man sich leisten können. Und ich habe schon das Gefühl, dass viele Touristen in jüngerer Zeit Island immer noch als "Ausnahme-Destination" besuchen - auch der Kosten wegen. Und dann will man natürlich, das alles klappt, dann will man die Bilder auch in natura sehen und knipsen, die einen dorthin gelockt haben, dann wächst mit jedem unerwarteten Widerstand der schönen, wilden, aber auch ungebändigten Natur der Frust. Menschliches, Allzumenschliches.
Last not least: Eine Lösung kann ich natürlich auch nicht anbieten - außer einer der "alten Hasen" im Forum ermannt sich und schreibt endlich den ultimativen "Anti-Island-Reiseführer"
hm, ich fürchte, ich muss doch einmal eine Lanze für die Leute brechen, die "Fahren nach Bildern" betreiben, wie Werner das so treffend genannt hat
Zunächst: Wir dürften alle erst einmal Bilder im Kopf gehabt haben, wenn wir uns ein neues Reiseziel aussuchen - und wenn das Ziel Island heißt, wo man nach ausdrucksstarken Bildern nicht lange suchen muss, gilt das noch mehr als sonst (hier in München fahren sogar U-Bahn-Züge mit isländischen Landschaftspanoramen herum...) Kommt dazu, dass die Kulturtouristen auf Island die vernachlässigbare Minderheit darstellen dürften - die Leute fahren nun mal wegen der Natur dorthin, die man ihnen als schön, frei, wild, unberührt und so weiter dargestellt hat. Und die suchen sie dann eben auch. Und wenn sie dabei auf unerwartete Hindernisse stoßen, sind sie enttäuscht.
Das wäre nun überall auf der Welt so. Auf Island kommt aber meiner Meinung nach etwas hinzu, was vielleicht ein "heißes Eisen" ist, aber trotzdem genannt werden soll: Island ist trotz des günstigen Wechselkurses der Krone immer noch ein teures Reiseziel. Jeder "Wiederholungstäter" hier im Forum weiß das natürlich und hat sich entsprechend eingerichtet - manchem "Ersttäter" wird das aber erst so richtig klar, wenn er (sagen wir mal) auf seiner siebentägigen Rundreise fünf Tage im Nebel feststeckt und zwar alle geplanten Destinationen anfahren kann, dort aber buchstäblich nichts sieht (ist einem guten Freund von mir so passiert). Und wenn diese Reise dann nicht nur eine war, bei der die Vorfreude groß war, sondern auch das Reisebudget stärker als üblich belastet wurde - dann ist es nicht verwunderlich, wenn man im Geiste eine Rechnung aufmacht, die sich im Wesentlichen um die Frage dreht: "Hat sich das überhaupt gelohnt?" Eine einfache Kosten-Nutzen-Betrachtung eben. Es soll sich lohnen. Das will jeder Reisende - auch ich, wahrscheinlich wir alle hier im Forum.
Als ich im Jahr 2009 von meiner ersten Selbstfahrertour auf Island zurückkam, wusste ich nicht, dass ich die nächsten fünf Jahre immer wieder zurückkehren würde. Und so hatte ich zwar viele schöne Dinge gesehen, war aber auch das eine oder andere Mal enttäuscht worden: im Süden hatten wir Pech mit dem Wetter, so dass der geplante Aufstieg auf die Hekla ausfiel, im Norden hatten wir beim Whalewatching keine müde Delphinflosse zu sehen bekommen (von größeren Meeressäugern ganz zu schweigen), am Myvatn war das Vogelleben zu dieser Jahreszeit bereits deutlich abgeflaut... Für mich war das am Ende alles ein Ansporn, es nicht bei einer Reise bewenden zu lassen. Aber ganz lapidar gesagt: Das muss man sich leisten können. Und ich habe schon das Gefühl, dass viele Touristen in jüngerer Zeit Island immer noch als "Ausnahme-Destination" besuchen - auch der Kosten wegen. Und dann will man natürlich, das alles klappt, dann will man die Bilder auch in natura sehen und knipsen, die einen dorthin gelockt haben, dann wächst mit jedem unerwarteten Widerstand der schönen, wilden, aber auch ungebändigten Natur der Frust. Menschliches, Allzumenschliches.
Last not least: Eine Lösung kann ich natürlich auch nicht anbieten - außer einer der "alten Hasen" im Forum ermannt sich und schreibt endlich den ultimativen "Anti-Island-Reiseführer"
Die isländischen Vulkane verhalten sich allerdings, ähnlich wie das isländische Wetter, ziemlich isländisch. (NeitherErnie)
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Natürlich haben viele Bilder im Kopf, wenn sie in ein Land reisen. "Fahren nach Bildern" bedeutet zumindest in Island neuderdings (ich habe es in ganz großem Stil das erste Mal während meiner Hoteltätigkeit Jan-Apr 2013 zu spüren bekommen) aber, dass ich NUR und wirklich NUR wegen ganz bestimmter Bilder in ein Land reise und alles andere links liegen lassen - weil es eben sonst nichts gibt (wie z. B. das langweilige Skaftafell ). Und dass diejenigen alles andere auch Null interessiert. Und das ist schon eine recht eigene Form des Reisens, gegenüber der auch ich erst lernen muss - Stück für Stück - Toleranz aufzubauen. Aber man ist ja lernfähig .
Und lohnende Ziele? Ist nicht beim Reisen auch der Weg das Ziel? Es gab vor dem letzten Sommer auch mal Sommer, in denen wir richtig Glück mit dem Wetter hatten, max. 1x Regen in 6 Tagen auf den Rundtouren. Und bereits da gab es verstimmte Gesichter. Ich buddel dann immer meine Erinnerung an meinen ersten Urlaub hier aus, 14 Tage Wanderurlaub, davon 7 Tage im Regen. Fast jede Wanderung im Regen. Jökulsárlón habe ich erst im 7. Anlauf bei Sonne gesehen. Bei jeder neuen Fahrt dorthin habe ich neue Ziele an der Süd- und Südosteküste entdeckt. Hatte ich vorher was verpasst? Nein, bin ja keinem EINEN Ziel hinterhergehechelt. Hab mich eher gefreut, dass es immer wieder noch was Neues zu entdecken und zu sehen gab .
Auch müssen wir immer wieder mit der Mär aufräumen, dass Island zwischendurch mal billig war. Island war nie billig. Es gab mal eine kurze Phase zwischen Oktober 2008 und Frühjahr 2009, da hatte sich der Wechselkurs ordentlich zu Ungunsten der Isländer gedreht und in einer Art Schockstarre wurden die Preise noch nicht angepasst. Was dann aber im Verlauf des Jahres 2009 mit Krawumm nachgeholt wurde. Ich hatte ab Mai 2009 für das ganze Jahr in Island gearbeitet und gesehen und mitbekommen, in welchem Ausmaß die Preise immer wieder angehoben wurden, wie oft wir alleine im Hotel die Preise anheben mussten. Seit 2010 hebt man nicht mehr ganz so häufig die Preise im Land an, aber beständig. Und damit meine ich nicht nur Zimmer- und Lebensmittelpreise. Es gibt nur eine Richtung, und zwar nach oben. In Island ist es also ab 2009 immer teurer geworden, und zwar heftig. Eine ganze Weile hat die Entwertung der Krone (Stichwort: Wechselkurs) das für uns als Reisende aufgefangen, aber ich denke, wir sind inzwischen längst auf Vorkrisenniveau, wenn wir es in Euro betrachten. So und nun fahren aber viele mit dem Gedanken im Kopf, dass Island billig sei, in dieses Land. Hätten sie mal irgendwo gehört. Da sage ich wirklich nur: selbst Schuld, sehr schlecht/gar nicht informiert.
Monique
Und lohnende Ziele? Ist nicht beim Reisen auch der Weg das Ziel? Es gab vor dem letzten Sommer auch mal Sommer, in denen wir richtig Glück mit dem Wetter hatten, max. 1x Regen in 6 Tagen auf den Rundtouren. Und bereits da gab es verstimmte Gesichter. Ich buddel dann immer meine Erinnerung an meinen ersten Urlaub hier aus, 14 Tage Wanderurlaub, davon 7 Tage im Regen. Fast jede Wanderung im Regen. Jökulsárlón habe ich erst im 7. Anlauf bei Sonne gesehen. Bei jeder neuen Fahrt dorthin habe ich neue Ziele an der Süd- und Südosteküste entdeckt. Hatte ich vorher was verpasst? Nein, bin ja keinem EINEN Ziel hinterhergehechelt. Hab mich eher gefreut, dass es immer wieder noch was Neues zu entdecken und zu sehen gab .
Auch müssen wir immer wieder mit der Mär aufräumen, dass Island zwischendurch mal billig war. Island war nie billig. Es gab mal eine kurze Phase zwischen Oktober 2008 und Frühjahr 2009, da hatte sich der Wechselkurs ordentlich zu Ungunsten der Isländer gedreht und in einer Art Schockstarre wurden die Preise noch nicht angepasst. Was dann aber im Verlauf des Jahres 2009 mit Krawumm nachgeholt wurde. Ich hatte ab Mai 2009 für das ganze Jahr in Island gearbeitet und gesehen und mitbekommen, in welchem Ausmaß die Preise immer wieder angehoben wurden, wie oft wir alleine im Hotel die Preise anheben mussten. Seit 2010 hebt man nicht mehr ganz so häufig die Preise im Land an, aber beständig. Und damit meine ich nicht nur Zimmer- und Lebensmittelpreise. Es gibt nur eine Richtung, und zwar nach oben. In Island ist es also ab 2009 immer teurer geworden, und zwar heftig. Eine ganze Weile hat die Entwertung der Krone (Stichwort: Wechselkurs) das für uns als Reisende aufgefangen, aber ich denke, wir sind inzwischen längst auf Vorkrisenniveau, wenn wir es in Euro betrachten. So und nun fahren aber viele mit dem Gedanken im Kopf, dass Island billig sei, in dieses Land. Hätten sie mal irgendwo gehört. Da sage ich wirklich nur: selbst Schuld, sehr schlecht/gar nicht informiert.
Monique
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Da gebe ich dir recht Monique, Island war immer teuer! Muß hier manchmal schmunzeln, wenn nachgefragt wird, wie man billig einen Islandurlaub planen kann .
Die Diskussion hat sich inzwischen auch mehr nach 'Reisen allgemein' gedreht, was auch nicht schlimm ist.
Fazit, Island ist immer noch eine Reise wert, man muss nur wissen wo man hingeht.
Gruß Ulla
Die Diskussion hat sich inzwischen auch mehr nach 'Reisen allgemein' gedreht, was auch nicht schlimm ist.
Fazit, Island ist immer noch eine Reise wert, man muss nur wissen wo man hingeht.
Gruß Ulla
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Und man sollte mit dem was man auf der Insel sehen und erleben will, flexibel und zur Not auch mal spontan sein. Nicht nur das Wetter macht gelegentlich das was man will.Ulla hat geschrieben: Fazit, Island ist immer noch eine Reise wert, man muss nur wissen wo man hingeht.
Gruß Ulla
Ich weiß das viele nur in den Sommerferien verreisen können aber wer ne "Touristenallergie" hat kann ja auch die anderen Jahreszeiten und Monate nutzen.
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Mit meinen Worten "Fahren nach Bildern" meinte ich die neuen jungen wilden, zu 100% vernetzten Touristen im Mietwagen....
Die suchen sich morgends nach dem Frühstück, nachdem sie Facebook und alles andere abgehakt haben über diverse Reiseportale wie z.B. Travelbook, Google-Earth etc. das nächste Tagesziel per Bilder und düsen an allem anderen vorbei.
Und diese Art Tourismus hat zugenommen, nicht der Weg ist das Ziel, nicht die Erkundung lslands, das interessiert die gar nicht, die sind nicht wegen lslands einzigartiger Natur hier, sondern wegen der spektakulären Bilder und die wollen sie eben auch sehen und haben.
Vor einigen Tagen hatte ich eine statistische Grafik irgendwo gesehen. Die beinhaltete eine Aufteilung der Touristen nach Reisezielen und Erwartungen in lsland:
ein kleiner Teil kam wegen lslands Natur, um sich die zu erwandern und zu geniessen
ein kleiner Teil, wurde die "Stadtmenschen" benannt, kam hierher um Spaß zu haben, Action ist angesagt..
Der überwiegende Anteil kam hierher um Urlaub zu machen in Form einer Rundreise, um von Gasthaus A nach Gasthaus B zu fahren und sich evtl. die spektakulären Highlights unterwegs anzuschauen und zu knipsen.
Und darin liegt glaub ich die Krux... diese Leute sind absolut unvorbereitet was Wetter und rauhe Natur betrifft, die wollen garnicht wissen was da neben der Strasse so alles zu finden ist. Es fehlt nämlich die Zeit weil morgends spät erst los, Einkauf im Supermarkt dauerte auch noch weil daraus wie ich es nenne ein Museumsbesuch wurde, und dann wird losgedüst von Höfn zum Myvatn.
Solche Touristen gabs auch schon in früheren Jahren, aber heute hab ich den subjektiven Eindruck, das die überwiegende Mehrzahl so drauf ist. Und das sind nicht unbedingt deutsche Touristen...die kommen aus allen Ländern der Erde... bei meinen Einkäufen im "Museum.." treff' ich eigentlich kaum Deutsche.
lch hab auch den Eindruck, das diese Art des "individuellen" Tourismus die lsländer überrollt zumindest überfordert hat... "die wissen nicht was 80° heisses Wasser ist"...war mal einen Zeitungsbericht wert und andere Berichte in den Medien.
All das sind subjektive Eindrücke, hab zumindest versucht es etwas ironisch zu beschreiben aus der Sicht des "Besser-Wissenden" weil mit Land und Leuten vertrautem, aber das schlägt auch immer wieder um in Sarkasmus bis hin zu Verärgerung und Wut wenn ich Schäden und Zerstörungen sehe oder zufällig finde.
Alles in Allem, mich nerven "diese Touristen" und ich versuch soweit wie möglich denen und dem aus dem Weg zu gehen, lässt sich aber nicht immer verhindern...
Und das alles in dem langweiligen Höfn... ... wie isses dann in und an den Touristen-Orten??...Kommen alle zur gleichen Zeit an plus einige Reisebusse oder Ausflugsbusse und Zack ist alles überlaufen, der Parkplatz überfüllt, ne laaaaange Schlange vor der Toilette usw.
Mit eigenen Worten aus einem Zeitungsbericht über Tourismus in lsland:
Die Zeiten sind vorbei da zwei Drittel der Passagiere im Flugzeug nach lsland aus dem Bildungsbürgertum kamen in sündhaft teurer Outdoor-Bekleidung und ein Drittel der Passagiere waren junge Studenten in selbstgestrickten Pullovern...
Das war mal...
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Hallo Werner,
zunächst: Ich finde leider keinen "An mein Herz!"-Smiley , deshalb muss ich es so sagen: Ich bin hier ganz Deiner Meinung
Und was das Fahren nach Google Earth bei ansonsten völlig unzureichender Vorbereitung bezüglich des Reiseziels angeht, will ich das keinesfalls entschuldigen. Aber die Zeiten ändern sich: Als zu meinen Studentenzeiten die Mobiltelefone populär wurden, war es plötzlich völlig unmöglich, mit jemandem ein paar Tage im Voraus eine verbindliche Verabredung zu treffen: "Wir telefonieren nochmal, ob ich was vorhabe", hieß es dann immer. Und spontanes Verreisen...ja, es mag ja schön sein, dass so etwas heutzutage möglich ist, aber mein Ding war es nie. Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu alt und das Phänomen dürfte sich nicht auf Island beschränken.
Bleibt eigentlich als einzige Möglichkeit wirklich nur die "Anti-Propaganda" übrig - nicht um den Isländern das Geschäft zu verderben, sondern um Menschen vor Enttäuschungen zu bewahren (wenn auch nicht ganz uneigennützig ) Wer macht mit?
P.S.: Seit wann ist Höfn langweilig? Allein die Suche nach einer Autowerkstatt vor zwei Jahren war ein Abenteuer...
zunächst: Ich finde leider keinen "An mein Herz!"-Smiley , deshalb muss ich es so sagen: Ich bin hier ganz Deiner Meinung
Man wird allerdings auch festhalten müssen, dass sich hier eine fehlgeleitete Tourismusplanung mit geänderten Reisegewohnheiten trifft, dennWERner hat geschrieben:Alles in Allem, mich nerven "diese Touristen" und ich versuch soweit wie möglich denen und dem aus dem Weg zu gehen, lässt sich aber nicht immer verhindern...
soviel "Bildungsbürger" gibt es ja in ganz Europa nicht, wie die Isländer ins Land locken wollen . Es kommen dann eben auch "die anderen", die nicht zur klassischen Klientel gehören. Und mit denen wird das Land fertigwerden müssen, wenn es denn solche enormen Einkünfte aus dem Tourismus generieren will. "You can't have the cake and eat it", wie der Engländer sagt.WERner hat geschrieben:Die Zeiten sind vorbei da zwei Drittel der Passagiere im Flugzeug nach lsland aus dem Bildungsbürgertum kamen in sündhaft teurer Outdoor-Bekleidung und ein Drittel der Passagiere waren junge Studenten in selbstgestrickten Pullovern...
Und was das Fahren nach Google Earth bei ansonsten völlig unzureichender Vorbereitung bezüglich des Reiseziels angeht, will ich das keinesfalls entschuldigen. Aber die Zeiten ändern sich: Als zu meinen Studentenzeiten die Mobiltelefone populär wurden, war es plötzlich völlig unmöglich, mit jemandem ein paar Tage im Voraus eine verbindliche Verabredung zu treffen: "Wir telefonieren nochmal, ob ich was vorhabe", hieß es dann immer. Und spontanes Verreisen...ja, es mag ja schön sein, dass so etwas heutzutage möglich ist, aber mein Ding war es nie. Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu alt und das Phänomen dürfte sich nicht auf Island beschränken.
Bleibt eigentlich als einzige Möglichkeit wirklich nur die "Anti-Propaganda" übrig - nicht um den Isländern das Geschäft zu verderben, sondern um Menschen vor Enttäuschungen zu bewahren (wenn auch nicht ganz uneigennützig ) Wer macht mit?
P.S.: Seit wann ist Höfn langweilig? Allein die Suche nach einer Autowerkstatt vor zwei Jahren war ein Abenteuer...
Die isländischen Vulkane verhalten sich allerdings, ähnlich wie das isländische Wetter, ziemlich isländisch. (NeitherErnie)
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Kein Tourist kann erwarten, dass ein Land jahrzehntelang auf der Stelle tritt und im selben Zustand verbleibt, wie er es kennt, erwartet und erhofft. Das Leben geht immer weiter, entwickelt sich.
Liebe Monique,
ich möchte nur mal kurz klarstellen, daß ich gar nichts erwarte.
Ich stelle mir lediglich die Frage, ob Island für mich ganz persönlich nach wie vor das Traumreiseziel ist, was es einmal war.
Wenn andere auch dahin wollen, kann ich das gut verstehen. Nur ist es eben ab einem gewissen Punkt für mich nicht mehr attraktiv. Und das habe ich herauszufinden versucht...
Wie andere auch schon erwähnten, kann sich nicht jeder der es gern würde jedes Jahr eine Reise nach Island gönnen. Für uns wäre es etwas ganz Besonderes, nach 12 Jahren wieder auf die Insel zu kommen, wo wir als junges Paar eine sehr glückliche Zeit hatten.
Wenn ich dann allerdings nur noch Leute sehe, die in 6 Tagen um die Insel gekarrt werden und alle Fotostops abhaken wollen, dann macht es für mich keinen Sinn mehr. So viel Egoismus nehme ich mir bei meiner Reiseplanung einfach heraus!
Dann behalte ich Island lieber in Erinnerung wie ich es kenne und besuche ein anderes schönes Plätzchen auf dieser Welt.
(Trotzdem finde ich es sehr schade, daß die Isländer ihr Land in diesem Maße ausbeuten und dem Massentourismus scheinbar Tür und Tor öffnen. Aber wie gesagt, persönliche Meinung, bitte nicht gleich wieder angegriffen fühlen.)
Liebe Monique,
ich möchte nur mal kurz klarstellen, daß ich gar nichts erwarte.
Ich stelle mir lediglich die Frage, ob Island für mich ganz persönlich nach wie vor das Traumreiseziel ist, was es einmal war.
Wenn andere auch dahin wollen, kann ich das gut verstehen. Nur ist es eben ab einem gewissen Punkt für mich nicht mehr attraktiv. Und das habe ich herauszufinden versucht...
Wie andere auch schon erwähnten, kann sich nicht jeder der es gern würde jedes Jahr eine Reise nach Island gönnen. Für uns wäre es etwas ganz Besonderes, nach 12 Jahren wieder auf die Insel zu kommen, wo wir als junges Paar eine sehr glückliche Zeit hatten.
Wenn ich dann allerdings nur noch Leute sehe, die in 6 Tagen um die Insel gekarrt werden und alle Fotostops abhaken wollen, dann macht es für mich keinen Sinn mehr. So viel Egoismus nehme ich mir bei meiner Reiseplanung einfach heraus!
Dann behalte ich Island lieber in Erinnerung wie ich es kenne und besuche ein anderes schönes Plätzchen auf dieser Welt.
(Trotzdem finde ich es sehr schade, daß die Isländer ihr Land in diesem Maße ausbeuten und dem Massentourismus scheinbar Tür und Tor öffnen. Aber wie gesagt, persönliche Meinung, bitte nicht gleich wieder angegriffen fühlen.)
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Also ich war heute Morgen doch überrascht, wie leer es in Landmannal. war. Ok 8.30 Uhr ist recht früh, aber ich habs auch da schon erlebt, dass dort dann viele baden morgens.
Und wie voll der Laugavegur ist da konnte ich mir heute ja in 7.5 Stunden von Landmannal. nach Husadalur einen kompletten Überblick verschaffen.
Also ich fand es nicht überlaufen.
Überlaufen war der Weg durch die 400 Ultramarathonis. Aber das ist ja eine einmalige Aktion, für mich "once in a lifetime".
(Januar 2015 gehts auf den Kilimanjaro, der ist auf jeden Fall überlaufen).
Grüße
Uwe
Und wie voll der Laugavegur ist da konnte ich mir heute ja in 7.5 Stunden von Landmannal. nach Husadalur einen kompletten Überblick verschaffen.
Also ich fand es nicht überlaufen.
Überlaufen war der Weg durch die 400 Ultramarathonis. Aber das ist ja eine einmalige Aktion, für mich "once in a lifetime".
(Januar 2015 gehts auf den Kilimanjaro, der ist auf jeden Fall überlaufen).
Grüße
Uwe
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Oder man reist mal zwischen Oktober und März nach Island dann ist die Insel wieder leerer.AntjeT hat geschrieben:
Wie andere auch schon erwähnten, kann sich nicht jeder der es gern würde jedes Jahr eine Reise nach Island gönnen. Für uns wäre es etwas ganz Besonderes, nach 12 Jahren wieder auf die Insel zu kommen, wo wir als junges Paar eine sehr glückliche Zeit hatten.
Und oder man bereist eine Gegend die nicht so sehr ein Hotspot ist und geht in Gegenden wo keine Touristenbusse so schnell hinkommen.
Na ja die Isländer sind auch nur Menschen also keine Feen oder so ähnlich. Die wollen auch gut leben und gut verdienen.AntjeT hat geschrieben: (Trotzdem finde ich es sehr schade, daß die Isländer ihr Land in diesem Maße ausbeuten und dem Massentourismus scheinbar Tür und Tor öffnen. Aber wie gesagt, persönliche Meinung, bitte nicht gleich wieder angegriffen fühlen.)
Re: Ist Island nur noch überlaufen...?
Ich finde es ganz schön erschreckend, was man hier so liest.
Mir war das überhaupt gar nicht bewusst, dass Island mittlerweile so überlaufen ist.
Mein Freund und ich reisen diesen Sommer (ja, leider zur Hauptsaison) für 4 Wochen nach Island, aber vor allem um uns von der Natur leiten zu lassen und sie zu spüren, einfach wandern, am liebsten ohne Plan immer der schönsten Richtung entgegen; aber ganz ohne Plan geht es da dann doch nicht... 4 Wochen ohne Stress, ohne Tourismus, in der Natur, nur mit Zelt und Schlafsack ...
Und ja, wir hatten vor, die "bekannten" Wanderwege, die in den Wanderführern empfohlen sind,entlang zu laufen, eben einfach, weil es für uns Island-Neulinge schwer einzuschätzen ist, ob man auch ohne Wanderwege einfach wild durch die Landschaft wandern kann...
Aber wenn ich jetzt hier lese, dass alle Sehenswürdigkeiten (und die Wanderwege führen ja auch an Wasserfällen und co vorbei) und die bekannten Wanderrouten voller Menschenmassen seien,
stellt sich mir die Frage, was es an Alternativen gibt.
Natürlich werden wir uns den ein oder anderen Wasserfall ansehen, aber vor allem wollen wir das Land und seine Weiten kennen lernen.
Könnt ihr mir dafür bestimmte Ecken oder Wege mehr empfehlen als die bekannten Wanderrouten wie Laugavegur und Kjalvegur? Hat jemand Erfahrung, im "nur nach Kompass" laufen, ohne sich an markiete Wege zu halten? Da geben mir vor allem die vielen zu furtenden Flüsse zu denken...
Mir war das überhaupt gar nicht bewusst, dass Island mittlerweile so überlaufen ist.
Mein Freund und ich reisen diesen Sommer (ja, leider zur Hauptsaison) für 4 Wochen nach Island, aber vor allem um uns von der Natur leiten zu lassen und sie zu spüren, einfach wandern, am liebsten ohne Plan immer der schönsten Richtung entgegen; aber ganz ohne Plan geht es da dann doch nicht... 4 Wochen ohne Stress, ohne Tourismus, in der Natur, nur mit Zelt und Schlafsack ...
Und ja, wir hatten vor, die "bekannten" Wanderwege, die in den Wanderführern empfohlen sind,entlang zu laufen, eben einfach, weil es für uns Island-Neulinge schwer einzuschätzen ist, ob man auch ohne Wanderwege einfach wild durch die Landschaft wandern kann...
Aber wenn ich jetzt hier lese, dass alle Sehenswürdigkeiten (und die Wanderwege führen ja auch an Wasserfällen und co vorbei) und die bekannten Wanderrouten voller Menschenmassen seien,
stellt sich mir die Frage, was es an Alternativen gibt.
Natürlich werden wir uns den ein oder anderen Wasserfall ansehen, aber vor allem wollen wir das Land und seine Weiten kennen lernen.
Könnt ihr mir dafür bestimmte Ecken oder Wege mehr empfehlen als die bekannten Wanderrouten wie Laugavegur und Kjalvegur? Hat jemand Erfahrung, im "nur nach Kompass" laufen, ohne sich an markiete Wege zu halten? Da geben mir vor allem die vielen zu furtenden Flüsse zu denken...
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