Island im März - ein paar Fragen

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bjdaehn
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Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von bjdaehn » So 20. Feb 2011, 13:06

Hallo!

Ich habe gerade das Forum entdeckt und denke, dass ich hier mit meinen Fragen bestens aufgehoben bin :-)

Nachdem wir im Oktober 2010 für 8 Tage auf Island waren, sind wir "in love with" Island, wobei ich sagen muss, dass mir schon seit sehr langer Zeit klar was, dass mich diese Insel in den Bann ziehen wird. Wir hatten sehr oft traumhaftes Wetter - es war fast so als wenn es jemand gut mit uns meinte - erst Regen ohne Ende, dann an einer Attraktion angekommen und ein Himmel wie aus dem Bilderbuch :-)

Nun werden wir Mitte März für 9 Tage wieder auf Island sein und planen mit dem Auto (4x4) da weiterzumachen wo wir aufgehört haben - in der Nähe von Jökulsarlon.

Der Plan:

- 2 Tage Kirkjubaejarklaustur, um zum einen etwas im Skaftafell Park zu wandern (leichte Wanderungen) und um entweder auf Sólheimajökull oder im Skaftafell Park eine Gletscherwanderung zu machen (je nachdem wo im März welche angeboten werden). Außerdem ist ein Besuch des Jökulsarlon wieder Pflicht - dieser Ort hat mich sehr beeindruckt.

- Dann auf der "1" weiter in den Osten - da einen Tag nächtigen, um die Gegend etwas zu erkunden.

- 2 bis 3 Tage am Mývatn: gedachte Ziele wären hier Nationalpark, Lavafelder, Krafla, Godafoss etc.

- 1 Tag nächtigen irgendwo zwischen Myvatn und Snaefellsnes

- 2 Tage im Hotel Budir auf Snaefellsnes - dieses Hotel ist einfach eine Wucht - es lohnt sich schon des Essens wegen dorthin zu fahren.

- 1 Tag im Hotel "Blaue Lagune", dann zurück nach FFM

Ich habe gesehen, dass es einige Hotels gibt, die auch im März aufhaben und würde im Vorfeld reservieren, falls nötig (werde bei den einzelnen Hotels halt einfach nachfragen) - sonst gehe ich einmal davon aus, dass Zimmer zur Verfügung stehen werden.

Anregungen zu "was man sich auf dieser Route auf jeden Fall ansehen sollte", "wohin man einen Abstecher machen sollte" oder "was man sich im März wohl nicht ansehen kann" werden sehr sehr gern gesehen :-)

Lieben Gruß aus Wiesbaden
/bjoern
MartinB
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von MartinB » So 20. Feb 2011, 13:59

Hallo und willkommen im Forum!
Da Du Deine Frage sehr allgemein gestellt hast, fällt mir eine konkrete Antwort schwer - die Interessen sind ja sehr unterschiedlich. Aber Du wirst hier eine Menge Anregungen - auch für den März - finden.

Auf jeden Fall solltest Du bei der Planung bedenken, dass März noch Winter ist. Du kannst Bilderbuchwetter oder Blizzard haben. Du kannst selbst bei der 1 nicht davon ausgehen, dass sie - gerade im Norden - immer befahrbar ist. Da kannst Du auch schon mal 1-3 Tage festhängen, bevor die Schneepflüge die Straße wieder aufbekommen. Von daher wäre ich mit Vorbuchen zurückhaltend. Ich würde aber auf jeden Fall klären, welche Unterkünfte in der Zeit überhaupt offen haben.

Gruß Martin
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didi
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von didi » So 20. Feb 2011, 15:26

kann mich Martin nur voll und ganz anschließen. Genauso ist es.

Ich würde nur die erste und letzte Nacht in Reykjavik vorbuchen (je nach Ankunfts- bzw. Abflugzeit natürlich) und den Rest spontan entscheiden. Am besten mit dem Unterkunftsverzeichnis (Aning) sowie der Broschüre von Farmhouse-Holidays bewaffnen (gibts auch an dem Schalter der Touri-Info am Flughafen) und hier im Forum vielleicht schon mal ein paar Übernachtungstipps besorgen (z.B. Hali, nahe Gletscherlagune).

Im März wird noch nicht viel los sein, aber andererseits haben auch nicht so viele Unterkünfte geöffnet. Falls Ihr einen Schlafsack dabei habt, lässt sich auch einiges Geld für Bettwäsche sparen in einigen Unterkünften.

lg
didi
bjdaehn
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von bjdaehn » So 20. Feb 2011, 18:19

Uns ist natürlich klar, dass man das, was man sich so grob vorgenommen hat, immer an die lokalen Wetterbedingungen anpassen muss. Und dass man einfach täglich gucken muss wie die Straßenverhältnisse sind und ggfs. umdisponiert.

Grundsätzlich ist schon ein großes Interesse für Vulkankrater, Schlammtöpfe, Wasserfälle etc. vorhanden.

Deshalb steht auch die Myvatn-Region (Krafla, Godafoss etc.) auf der Wunschliste - stehen denn die generellen Chancen gut, dass man da Mitte März gut hinkommt? Ich weiß, das Wetter kann auf Island schnell umschlagen und eine Garantie kann keiner geben ...

Vielleicht weiß ja jemand, ob der Winter im Norden Islands dieses Jahr eher stark oder schwachausgeprägt ist?


Gruß
/bjoern
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von Sigrid » So 20. Feb 2011, 18:47

So aus der Ferne können wohl nur Mutmaßungen gemacht werden. Habe vor ein paar Wochen Bilder aus Akureyri gesehen, auf denen diese kleinen schnuckeligen Schneeräumfahrzeuge zu sehen waren und die fühlten sich sehr wohl. ;) Allerdings waren die Temperaturen dort oben die letzten paar Tage so um die 4°C.
Wie du sicherlich schon vermutest, ist nichts so beständig wie wechselndes Wetter.
Es gibt aber zwei Hilfsmittel, sich über Wetter und Straßenzustand zu informieren.
Glaskugel Wetter
und
wo fahren wir denn heute lang, Schatz?.
Auf dem Weg zum Mývatn über die 1 vom Westen liegen meines Wissens ab Varmahlið bis Mývatn, drei Pässe, die evtl. (!!!!!!!!!!), problematisch sein könnten. Vom Osten her gibt´s mehr Pässe (meine ich) und zwischen Egilsstadir und Mývatn geht´s über die Heide. Und genau dieser Abschnitt war letztes Jahr Ostern drei Tage gesperrt - wegen Schnee und Sturm. Die Anfahrt vom Westen her ist da evtl. sicherer.
Aber wie geschrieben: nichts muß, alles kann.
Sigrid
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Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von Peturvilhjalmur » So 20. Feb 2011, 19:46

Lieber Björn,
ich bin Ende März/Anfang April 2008 für eine Woche und im Jahre 2009 etwa zur gleichen Zeit für zwei Wochen über Ostern in Ostisland gewesen. Was meine "Vorredner" geschrieben haben, ist absolut zutreffend. Es ist gerade Mitte März noch sogenannter Spätwinter in Ísland. Ich habe sowohl Schneesturm als auch schönstes Wetter und Anfang April in Egilstadir +15°C im Jahr 2009 erlebt. Vor dem jeweiligen Fahrtantritt ist zu empfehlen, wenigstens im Internet bei Vegagerdin - dem isl. Straßenverkehrsamt - die Straßenverhältnisse abzufragen. Bei dem isl. Wetter ist das aber keine Garantie. Manchmal ist der Umschwung so rasant, daß wie schon vorher beschrieben z.B. die Nr. 1 zwischen Myvatn und Mödrudalur oder Egilstadir total zuweht und ihr bei rund 9 Tagen Aufenthalt evtl. nur noch den Rückzug antreten könnt. Kann, muß nicht sein. Man sollte zumindest so etwas in´s Kalkül ziehen.
Peturvilhjalmur
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von bjdaehn » So 20. Feb 2011, 20:37

Vielen Dank für Eure Ratschläge - das hilft sehr - gerade wenn man es vor Ort noch nicht erlebt hat - wenn man damit keine Erfahrung hat, dann unterschätzt man das wahrscheinlich leicht und das ist sicherlich das gefährliche daran.

Ich denke, dass wir auf jeden Fall im Vorfeld schauen (Straßenverhältnisse), ob es nicht zu riskant ist über den Osten nach Myvatn zu fahren und sich nicht vielleicht besser über Westen nähert (fall es da besser "aussieht").

Gibt es eigentlich auf der "Ostroute" nennenswertes zu sehen? Insbesondere in geologischer Hinsicht? Wenn ich das auf Karten so richtig sehe, ist das ja eigentlich nur "offenes Land". Oder irre ich mich da?
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von Olaf » So 20. Feb 2011, 23:35

bjdaehn hat geschrieben:Gibt es eigentlich auf der "Ostroute" nennenswertes zu sehen? Insbesondere in geologischer Hinsicht? Wenn ich das auf Karten so richtig sehe, ist das ja eigentlich nur "offenes Land". Oder irre ich mich da?
(ich nehme einfach mal an mit "Ostroute" meinst du den Teil von Höfn über Egilsstaðir bis zum Mývatn)

Aktive Blubbertöpfe und Schlammquellen gibts da nicht so viele, aber ein paar geologische Highlights hat die Landschaft doch zu bieten. Das fängt bei guter Fernsicht mit einem Blick auf den Herðubreið an, Paradebeispiel für einen Tafelvulkan. Auch die diversen Bergrücken (Möðrudalsfjallgarðar, Þríhyrningsfjallgarður, ...) finde ich immer wieder beeindruckend - die sind als subglaziale Spaltenvulkane entstanden. In den Ostfjorden sind sehr schöne tertiäre Basaltschichten aufgeschlossen, an denen insbesondere der Neigungswinkel sehr interessant ist. Es gibt dort auch mindestens zwei Steinemuseen, in denen allerlei schöne Kristalle und Mineralien ausgestellt sind. Wenn man im Geologiekurs besser aufgepasst hätte als ich, dann würde man auch einige interessante Stellen finden, wo saurer und basischer Vulkanismus gut durchmischt auftreten. Sehr sehenswert ist schließlich auch die Lónsöræfi, wo unter anderem eine Menge alter Basaltgänge und Spalten aufgeschlossen sind, aber da wird man im März nicht so gut hinkommen. Diverse Kleinigkeiten wie aufgeschlossene Vulkanschlote in der Schlucht Jökulsárgljúfur und Basaltsäulen wie am Litlanesfoss unterhalb des Hengifoss überspringe ich einfach mal...

Landschaftlich finde ich die Ostseite von Island also wesentlich interessanter, als die Ringstraße von Reykjavík über Akureyri zum Mývatn. Aber wenn ihr den Mývatn als ein Hauptzielpunkt auf der Liste habt und nur bedingt mal ein paar Tage abwettern könnt, dann ists im Westen rum wohl doch etwas besser...
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Re: Island im März - ein paar Fragen

Beitrag von bjdaehn » Di 22. Feb 2011, 20:21

Ich hatte es schon geahnt als ich es geschrieben habe: "geologisch uninteressant" bzw. "landschaftlich uninteressant" - das kann man wahrscheinlich kaum wirklich auf Island beziehen. Hatte wohl gehofft, dass jemand sagt: "Yap, bloß nicht in den Osten - total langweilig da ... :-)".

Vielen Dank für die Tipps, habe sie mir einmal im Reiseführer angesehen und denke, dass wir uns die Ostküste einmal für den Sommer aufsparen werden. Wir werden dann wohl in Kauf nehmen, dass wir von Jökulsárlón wieder zurückfahren (auf der Strecke gibt es ja so einiges sehenswertes), um dann von Westen über die "1" nach Myvatn zu fahren.
Der Abschnitt zwischen "Egilsstadir und Mývatn" ist mir einfach zu "leer/unbewohnt" und wenn ich mir so die Straßenverhältnisse ansehe, dann ist der wohl gerne einmal zumindest "slippery".

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