„Klassische“ Ringstraßentour im März (oder Oktober)?

[Theo]

Hallo,
meinen 3. Islandurlaub würde ich gerne im Winter verbringen. Ich habe mich bereits im Forum umgeschaut und einige Informationen mitgenommen, möchte aber meine konkreten Planungen hier nochmal absichern. Zum einen weil ich nicht zu allen Themen etwas gefunden (oder übersehen) habe, zum anderen habe ich vielleicht auch falsche Schlüsse gezogen:

Wegen schulpflichtiger Kinder muss ich mich an die Schulferien halten ... insofern kommen nur Oktober (Herbstferien) oder März/April (je nach Lage der Osterferien) in Frage. Weihnachten scheidet wegen familiärer Verpflichtungen aus ... zudem wären mir 4h Tageslicht dann doch ein bisschen wenig. Als Dauer sind 2 Wochen geplant, mit 2 Kindern im Teenie-Alter.

Fragen zur Entscheidung März oder Oktober: Gibt es wesentliche Unterschiede beim Wetter zwischen März und Oktober? Ich weiß, die Unberechenbarkeit des isländischen Wetters gilt für alle Monate ... vielleicht gibt es aber dennoch Tendenzen. Unterscheiden sich die Chancen auf Nordlichter-Sichtung im März und Oktober? Eine Motivation für einen Winterurlaub sind die verschneiten/vereisten Wasserfälle ... hier wäre meine Vermutung, dass im März (=Ende Winter) die Wasserfälle verschneiter/vereister sind als im Oktober(=Anfang Winter)?

Beim meinen bisherigen Island-Urlauben habe ich praktisch jeden Tag woanders übernachtet ... das würde ich gerne wieder so halten ... am besten mit Zelten für die volle Flexibilität. Zeltplätze werden natürlich fast alle zu sein, aber ich habe auch bisher fast nie die sanitären Anlagen der Zeltplätze genutzt, sondern bin ins Schwimmbad gegangen, die gehören ja zur Standardausrüstung selbst der winzigsten isländischen Dörfer. Meine Hoffnung wäre, dass die Schwimmbäder auch im Winter geöffnet sind, da sie ja vorrangig für die Einheimischen und nicht für die Touristen gedacht sind. Bleibt als wesentlicher Störfaktor das Wetter: Es soll ja kaum unter -10 Grad werden in Küstennähe, das gäbe meine Ausrüstung noch her ...
bleiben die Probleme Wind und Schnee(-Verwehungen) ... hier habe ich leider gar keine Erfahrungen (außer ein paar windigeren Nächten im Hochland) ... ist das mit Zusatzausrüstung machbar? Oder ist Zelten im Winter in Island einfach eine doofe Idee? Was wären die Alternativen? 2 Wochen eine Hütte mieten und dann „nur“ Tagesausflüge machen würde ich eigentlich gerne vermeiden ... die einzelnen Stationen auf der Ringstraße vorbuchen ist mir zu unflexibel, zudem ist die Frage, ob es in den entlegeneren Regionen überhaupt Angebote gibt. Wie spontan findet man Unterkünfte im Winter außerhalb der großen Städte? Es wäre ja auch denkbar, die Zeltausrüstung auf jeden Fall mitzunehmen, aber wenn das Wetter zu katastrophal wird, auf eine andere Übernachtungsmöglichkeit auszuweichen. Hat jemand Erfahrungen dazu?

Als Fahrzeug kommt wohl nur ein 4x4 in Frage ... preislich ist das ja auch deutlich entspannter als in der Hochsaison (Busfahren/trampen scheidet wegen der Kinder aus).

Bei den bisherigen Urlauben bin ich bereits große Teile der Ringstraße (zum Teil mehrfach) abgefahren ... es fehlt mir aber noch ein relativ großes Stück im Osten (zwischen Jökulsarlon im Süden und der Abzweigung zur F88 im Norden). Insofern geht es nicht nur darum, bekanntes bei winterlicher Witterung anzuschauen, sondern auch neues im Osten zu entdecken. Die reine Fahrstrecke für die Ringstraße beträgt bei 14 Tagen unter hundert km/Tag ... das scheint mir möglich, auch wenn man wetterbedingt mal 1,2 Tage wenig/nicht fahren kann. Sehe ich das richtig?

Für eine Detailplanung was Sehenswürdigkeiten betrifft, ist es noch zu früh ... Wenn ich großes Glück mit dem Wetter habe, würde ich sogar noch
einen Abstecher zur Halbinsel Snæfellsnes unternehmen ... ich bin dort die Küstenstraße zwar schon mal abgefahren, hatte dort aber wegen sehr dichtem Nebel nicht viel gesehen. Gibt es besondere Empfehlungen für Wanderungen im Winter im Snæfellsjökull-Nationalpark?

Liebe Grüße, Theo

[guefz]

Hallo,

Schnee wirst du eher um Ostern haben als im Oktober. Ich war jetzt zweimal Anfang bis Mitte Oktober auf Island und es war mehr braun als weiß. Für die Nordlichter ist es egal ob Ostern oder Oktober, da braucht man nur dunkle wolkenarme Nächte.

Die restlichen Fragen müssen Andere beantworten

Günter

[kilosierra]

Ich habe 2014 Ende April / Anfang Mai Voucher für Schlafsackunterkunft von Icelandic Farm Holidays genutzt. Damals hatte die ca 160 verschiedene Unterkünfte (nicht alle mit Schlafsackplätzen) auf ihrer Karte. Ich habe mich meist erst am Nachmittag, wenn ich abschätzen konnte, wie weit ich noch fahren werde, um mein Quartier gekümmert. Einmal war es schon 19 Uhr.
Ich habe jede Nacht ein Zimmer, mehrmals sogar ein Bungalow für mich alleine gehabt. Du musst halt für alle Schlafsäcke mitnehmen, brauchst aber nicht den Rest der Zeltutensilien.
Auch, wenn inzwischen mehr los ist, sollte das im März noch funktionieren. Zur Not kannst Du ja auch mal für eine Nacht upgraden, wenn Du nichts passendes findest. Du bekommst eine Karte mit allen Unterkünften, Telefonnummern, Adressen und GPS Koordinaten und bist jeden Tag flexibel. Wenn Ihr irgendwo abwettern müsst versaut Euch das nicht gleich alle Reservierungen.

Viele Grüsse
Kerstin

[geena837]

Evtl. käme auch ein WoMo in Frage, allerdings bräuchte man mit 2 Kindern ja ein recht grosses. meines Wissens vermietet McRent im Winter nur den kleinen Kastenwagen. Camper Iceland vermietet wohl und im Winter zu moderaten Preisen. Würde mit allerdings nur darauf einlassen, wenn die Reifen Spikes haben, denn man muß eher mit Eis und Eisplatten auf den Strassen rechnen als mit festgefahrenem Schnee.
Ich könnte mir vorstellen, das es möglich sein sollte, je nach Wetterprognose, damit gut bis zum Jökulasarlon zu kommen und auch Snaefellsness zu erkunden, einmal rum würde ich nicht wagen weil ich im Osten ganz sicher nicht mit grossem WoMo auf glatten Strassen fahren und vtl. festsitzen möchte. Snaefellsness ist halt "windanfällig". Unter Umständen muß man dann mal Schutz zwischen Häsusern suchen, denn die Campingplätze sind eher windexponiert. Sind zwar nicht offen, aber hinstellen kann man sich meist und es hängt irgendwo eine Telefonnummer aus wo man anrufen kann. Wenn nicht kann man meist auch an der Tanke im Ort nachfragen. Auf Nachfrage darf man evtl. auch auf Parkplätzen etc stehen bleiben, sofern man sich nicht ausbreitet mit Tisch udn Stuhl samt grill vorm WoMo- was man im Winter wohl eher nicht machen wird

Bei Eis und Sturm kann man damit allerdings nicht fahren und es schränkt die Flexibilität halt ziemlich ein. Damit wäre man etwas unabhängiger von nicht geöffneten Campingplätzen.
Snail (VW Bus) vermietet im März wohl noch nicht, Kuku hat einen größeren Allradcamper im Angebot (Toyota Hiace). Pick up Camper haben auf island meist max Schlafmöglichkeiten für 3 Personen und würden nicht unter 4000 € für 14 Tage kosten.
Die Busvarianten haben aber nur einfache Kochmöglichkeiten ( 2 Flammen Kocher mit Kartusche), nur Standheizung die nicht durchlaufen kann sowie keine Naßzelle an Bord für mal "unterwegs müssen". Wenn ihr bare eh in Schwimmbäder geht, ist das ja kein Problem.
Fände ich jetzt komfortabler wie Zelten im März. Die Busse sind beengt, aber auch nicht beengter als ein Zelt, und längst nicht so windANFÄLLIG WIE EIN WoMo.
Da kann es Temperaturen zwischen minus 10 und plus 10 haben....... nicht berechenbar, alles wird klamm und naß oder wahlweise iefgefroren.... ne danke.

[Theo]

Vielen Dank für die nützlichen Hinweise! Das verstärkt meine eh schon vorhandene Tendenz für März ... Zelten muss ich mir aber noch gut überlegen und werde mir erst mal die beiden anderen genannten Optionen (Schlafsackunterkünfte, Womo) genauer anschauen ...

Liebe Grüße, Theo