Suche, Rettung, Bergung - wer bezahlt das?

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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wadu
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Beitrag von wadu » Sa 26. Jan 2008, 11:43

Hallo Zusammen
Andrea.t77 hat geschrieben: Ich hab die ADAC-Plus-Mietgliedschaft. Die zahlen in Island nur maximal 200,- für Pannen und Co.
Aus http://www.adac.de/mitgliedschaft_leist ... cm:8-14726

Abschleppen und Bergung

Für das Abschleppen tragen wir die Kosten bis zu 200 EUR sowie notwendige Sicherungs- und Einstellgebühren (auch bei Wiederauffinden nach Diebstahl). Die Kosten für die Bergung Ihres Fahrzeugs übernehmen wir in voller Höhe (auch nach Diebstahl).

* Gültig in Europa
Die Bergung wird also wohl bezahlt, das anschließende Abschleppen nur bis 200 EUR.

Gruß

Manfred[/url]
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lena
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Beitrag von lena » Sa 26. Jan 2008, 11:51

Zwiebelfisch zum Retten und Bergen:

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfis ... 07,00.html
Gast

Beitrag von Gast » Sa 26. Jan 2008, 15:28

Hallo !

Das mit dem ADAC würde ich mir aber vom selbigen schriftlich bestätigen lassen..... :wink:

Auf der Ringstraße ist das sicherlich kein Problem, aber im Hochland ????

Gruß, Jürgen
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Andi Schönberger
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Beitrag von Andi Schönberger » Sa 26. Jan 2008, 20:31

Sigrid hat geschrieben:

Typisch deutsch finde ich´s nicht, eher typisch amerikanisch, aber dort gleichen wir uns ja immer mehr an die "Brüder" hintern großem Teich an. :twisted:

Sigrid
Da muss ich Sigrid wirklich recht geben. Vielleicht haben wir "Ösis" da auch eine bischen andere Mentalität.

Für mich stellt sich bei dem Thema schon die Frage: Auf der einen Seite suchen die Leute das "Abenteuer" (wenn es das mit einem Auto noch ist :) – pers. Anmerkung :)) auf der anderen Seite wenn etwas schief geht soll die Versicherung bezahlen und das ganze soll dann auch nichts kosten.

Im Übrigen sind gerade in Island so viele nette Leuteln unterwegs die einem auch gerne mal helfen.

Das hab ich auch selber schon erlebt. Die Polizei hat sicher eine Stunde An- und Abfahrt in Kauf genommen um mein im Schlamm bis auf die Bodenlatte abgesoffenes Mietauto direkt vor einem Gletscher wieder zu befreien :) Meine Erste Islandreise und das im Winter :) Hab ich doch nicht gewusst dass das was nach Schotter aussieht keiner ist :)
Wenn Du Dich dann gebührlich Entschuldigst, demütig schwörst so einen Blödsinn nicht nochmals zu machen und dich danach auch daran hältst ist die Sache auch schon wieder erledigt

Grüsse Andi
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
Video Portal http://vimeo.com/user1390856/videos
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* leave_the_track *
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Monique
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Beitrag von Monique » So 27. Jan 2008, 21:26

Anonymous hat geschrieben:Hallo !

Das mit dem ADAC würde ich mir aber vom selbigen schriftlich bestätigen lassen..... :wink:

Auf der Ringstraße ist das sicherlich kein Problem, aber im Hochland ????

Gruß, Jürgen
Also wenn wir mal davon absehen, dass ich beim nächsten Mal ERST die Mietwagenfirma und DANN im Notfall den ADAC kontaktieren muss (jaja, Frauen in Panik :twisted: ), dann verlief meine Aktion über den ADAC letztes Jahr wie folgt:

Ich habe den ADAC angefunkt - ich war am Hvalfjördur, es waren nette 4 Grad und mein Auto sagte keinen Mucks mehr -, der dann erstmal die Autodaten wissen wollte (Stunden später ... das Akku am sich leeren ...). Dann wollten sie dem isländischen Automobilclub Bescheid geben, damit die zu mir eilen und mein Auto wieder flott kriegen. Der Hvalfjördur ist ja fast um die Ecke, aber nach 1 Stunde hatte sich niemand blicken lassen oder auch nur im Ansatz gemeldet und sie hatten mir versprochen, dass ich nach 30 min irgendetwas höre. Also rief ich wieder in München an. Die waren sich keiner Schuld bewusst, hatten sie doch meinen "Notruf" brav an die Isländer weiter geleitet. Als ich meinte, es würde langsam kalt, hier wäre schließlich Winter, riefen sie dann noch mal in Rvk an. Und kurze Zeit später meldete sich eine nette Dame vom isländischen Automobilclub, joa, der der zu mir raus kommen würde, war gerade erst wieder zu Tür rein, ach nee, wir haben Zeit. Aber sie haben sich rührend gekümmert und - im Gegensatz zum ADAC - gleich mal nach Erfrierungserscheinungen gefragt.

Letztendlich ging es so aus, dass sie über die Mietwagenfirma einen Kontakt mit jemandem deutsch Sprechenden herstellten und wir den Schaden per telefonischer Anweisung beheben konnten. Aber hätten sie zu mir kommen müssen (und wäre es MEIN Auto und kein Mietwagen gewesen), wäre die Sache über den ADAC abgerechnet worden. So weit waren wir schon. Aber: Ende gut, alles gut.

Nunja, der Hvalfjördur ist kein Hochland. Ansonsten hoffe man auch in abgelegenen Gebieten auf Handy-Empfang und die Telefonnummer eines Isländers mit Geländewagen oder Traktor in der Tasche (auch das hatte ich schon und es funktioniert und es ist den Umständen entsprechend relativ preiswert, sich aus manchem Schlamassel helfen zu lassen) :wink:

Monique
Hans im Glueck

Danke fuer die vielen Antworten!!

Beitrag von Hans im Glueck » Mo 28. Jan 2008, 21:19

Hallo

ich bin ja jetzt fast sprachlos. Erst wundere ich mich dass keiner antwortet, dann bin ich das Wochenende weg und nun schaue ich und finde nicht eine sondern 13 Antworten (wenn das mal keine Glueckszahl ist)!!!!

Ein dickes Dankeschoen!

Besonders danke an die Antworten von joergwin, Mattu, WERner, Andrea.t77, Sigrid, wadu, Andi Schönberger und Monique.

Nun habe ich das Prinzip verstanden und auch ein bisschen wie es in der Praxis aussieht.
+ Sehr gut fande ich den Hinweis auf das allgemeine Rettungsprinzip:
"Grundsätzlich gilt in Island: Die Kosten für Sucheinsätze/Rettung/Bergung von Menschenleben aus Gefahr werden von den Rettungsdiensten getragen...aber bei "grobem" Leichtsinn wirds "teuer"... "
+ dann den Hinweis, dass auch F-Strassen oeffentlich sind - ich hatte das
total in meinem Kopf verankert dass es keine oeffentlichen Strassen sind sondern, tja, irgendetwas anderes....
+ dann den Hinweis auf die Schutzbriefe vom ADAC, DAV und ACE sowie der Hinweise wie die Islaender selber versichert sind (man fragt sich das ja immer wie es die Einheimischen machen).

Ich werde Schutzbriefe pruefen und ansonsten die Planung etwas aendern: Zweifelhafte Pisten erstmal ausklammern und lieber mehr Laufen als Fahren. Keine Angst ich lege es nicht darauf an gerettet zu werden wenn ich zu Fuss unterwegs bin. Ich habe aber verstanden dass ich finanziell ziemlich bloed aussehen (kann) wenn ich auf irgendeiner felsigen Nicht-F-Piste mit einer gebrochenen Achse rumstehe nachdem ich "erfolgreich" ueber einen Fels geklettert bin. Da fahre ich lieber soweit ich denke es geht und bin dann lieber notfalls einen Tag laenger zu Fuss unterwegs.

Beim naechsten Urlaub hat man dann vielleicht schon mehr Erfahrung mit islaendischen Pisten.

Nochmal danke fuer die ganzen Antworten!

Hans im Glueck
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Di 29. Jan 2008, 11:24

Hallo,

erst mal Entschuldigung, daß ich mich nicht früher eingeschaltet habe (schließlich habe ich zum Thema gewisse Erfahrung gesammelt). Ich beziehe mich im Folgenden nur auf Bergung / Rettung im Outdoorbereich (also nicht von Fahrzeugen!)

WERner hat die Situation richtig beschrieben und kennt sie wohl auch am besten. Soviel ich weiß, ist noch nie ein "Outdoorsportler" nach einem Landsjörgeinsatz zur Kasse gebeten worden. Nur einem wurde die gelbe Karte gezeigt, nachdem er sich zweimal aus dem Atlantik fischen hat lassen, als er mit dem Kajak zu den Färöer und nach Svalbard paddeln wollte.

Trotz der großzügigen Regelung in Island sollte man schon vor der Reise seine Verischerungen prüfen.
Die Versicherung über den DAV ist seit 2007 auch auf das nichteuropäische Ausland ausgedehnt worden. Vorher war (mir) nicht ersichtlich ob Island "versicherungstechnisch" zu Europa gehört oder nicht.
DAV Alpiner Sicherheits-Service ASS:
http://alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=93
Damit ist man auf der sicheren Seite, selbst wenn auch hier "grob fahrlässiges Handeln" ausgeschlossen wird.

Hierbei bitte ich zu beachten, daß es schon "fahrlässig" sein kann wenn man grundlegende Sicherheitsüberlegungen versäumt (z.B. unzureichende Ausrüstung, Mißachtung von Warnungen, keine Hinterlegung Tourenziel, -route und -zeitplan, keine Rückmeldung).
Da gibt es natürlich ein weites Feld für die Interpretation. Niemand verlang, daß man seine Tour über den Laugavegur bei Landsbjörg anmeldet und überwachen läßt, aber wenn man zwei aufeinanderfolgende Hütten fix gebucht hat und dann an der zweiten vobeigeht, dann könnte es schon passieren, daßman eine Suchaktion auslöst.
Bitte bedenkt, daß es auch in Island eine Presse gibt die über jeden Einsatz berichtet. Und bei Beteiligung eines Ausländers kommt immer die Kostenfrage hoch! Es ist also allein schon aus diesem Grund angebracht sich keine Fahrlässigkeit zu Schulden kommen zu lassen.

Die Kosten meiner "Bergung" habe ich nicht hochgerechnet. Es waren ca 40 Mann in 3 Rettungsteams mit Jeeps und Motorschlitten zwischen 4 und 12 Stunden im Einsatz, und der Hubschrauber war sicher länger als nur 1 Flugstunde in der Luft. In Rechnung gestellt wurde mir keine Krone.

Ich bin den Helfern von Landsbjörg zu großem Dank verpflichte und versuche sie im Rahmen meiner Möglichkeiten auch durch Spenden und durch aktive Aufklärung und Beratung (z.B hier im Forum) zu unterstützen.

Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
florianbauer
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Beitrag von florianbauer » Do 31. Jan 2008, 13:15

Hallo Islandfahrer,

jetzt möchte ich mich auch noch zu dem Thema Fahrzeugbergung nach Panne etc. im Hochland äußern.

Da der ADAC in seiner plus Mitgliedschaft auch eine Bergung (Abschleppen) und Fahrzeugheimbringung außerhalb Europas in den Mittelmeeranrainerstaaten (Sahara) beinhaltet, haben wir uns (weil wir dort öfter sind als in Island) damit beschäftigt.

Und da heißt es: Eine Fahrzeugbergung unternimmt der ADAC mit seinen lokalen Vertragspartner nur von der Teerstrasse aus. Im Klartext: Das Fahrzeug muss auf Asphalt stehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es da im isländisches Hochland anders geregelt, nur weil die Pisten dort Nummern haben, ich würde mich nicht einfach darauf verlassen.

Grüsse aus dem schneearmen Oberbayern.

Florian[/b]
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Beitrag von Mattu » Do 31. Jan 2008, 14:13

Hallo Florian,

ja,genau und deshalb haben wir uns für den ACE entschieden, die sind da wesentlich hilfsbereiter, auch was größere und ältere Autos betrifft.

Grüße Ralf
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Chevyartictruck
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Beitrag von Chevyartictruck » Do 31. Jan 2008, 14:39

Hy


Ihr fahrt die falschen Fahrzeuge, ganz einfach :twisted:



Gruß Chevy

PS: @Andi
Genau so isses :!:
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!

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