Doch der Markt hat sich ausgeduennt. Allein durch die Tatsache, dass einfach ganz erheblich weniger neue Autos in Island gekauft werden - der Nachschub fehlt einfach und die Fahrzeugflotte in Island altert gerade ziemlich.Sæmundur hat geschrieben: Gewundert hat mich auch ein wenig die Aussage über die Marktausdünnung und die höheren Preise nach der Kreppa. Bisher habe ich öfters gehört, fast alle ehemals Superreichen hätten ihre dicken, fetten Jeppar auf den Markt geworfen, um auf kostengünstigere Fahrzeuge umzusteigen.
Bevor 2007 (also vor der Krise) war der Markt voll mit Fahrzeugen, die gerade 4 oder 5 Jahre alt waren. Es wurden gar aeltere Autos mit ganz geringen Maengel - also reparaturfaehig - einfach verschrottet, weil es keine Kaeufer gab. Unmittelbar nach der Krise gab es grosse Investoren die den akuten Geldmangel der Islaender ausgenutzt haben und gute Fahrzeuge radikal aufgekauft und ins Ausland geschoben haben. So gibt es die Geschichte, dass 800(!?) alte Toyota Hilux nach Saudi Arabien und Kuwait von einem Inverstor verschoben wurden. Aehnliches passierte mit anderen Autotypen wenn auch nicht in dieser Groessenordnung.
Und die ehemals Superreichen? Tja, wenn die Krise mal so gelaufen waere. Die sind weiterhin relativ gesehen sehr reich und haben sowieso ihren "Gewinn" (soll man sagen Beute?) im Ausland fuer immer gesichert.
Ich habe jedenfalls Herrn Jón Ásgeir Jóhannesson noch nicht mit einem 10 Jahre alten Fiat Panda durch Reykjavík fahren sehen.
Und selbst wenn jetzt jemand auf ein billigeres Auto umsteigen wollte - er koennte sein teures Auto gar nicht billig verkaufen weil er ja den (auslaendischen) Kredit drauf hat. Nein, diese Autos haben sich die Banken unter den Nagel gerissen, wenn der Kaeufer es nicht zu den hohen Preis verkaufen konnte und pleite war.
Aber es ist auch alles relativ. Ich habe eine Deutsche getroffen die total gluecklich war ein Auto (irgendein Nissan) fuer 100 000 ISK gekriegt zu haben, "sogar noch mit TUEV". Also ungefaehr schlappe 600 Euro. Der islaendische Tuev schaut jedes Jahr die Autos an (nur nicht bei Neuwagen, da erst glaube ich das dritte oder vierte Jahr die erste Pruefung). Er ist absolut nicht mit dem deutschen TUEV zu vergeichen. Eigentlich heisst es nur, dass das Auto keine unmittelbare Lebensgefahr fuer den Fahrer darstellt. Die Korruption lass ich mal weg. Kurz und gut - ich habe einen Blick auf das Schnaeppchen geworfen und als sie losgefahren ist den Motor gehoert. Fuer mich war das ein Haufen Schrott der jederzeit zusammenbrechen kann mit einem Schaden den es sich nicht mehr lohnt zu reparieren. 10 000 ISK waere ein fairer Preis gewesen, aber manche Leute verstehen einfach nicht wieviel ein Auto in seinem Leben an Wert verliert - sowohl der Kaeufer als auch Verkaeufer.
Bezogen auf den Kaufvertrag - wenn Du importieren willst - ist es guenstig einen Kaufvertrag vorzuweisen der nicht sehr alt ist.
Wenn der Kaufvertrag ein paar Jahre alt ist, berechnen die Zoellner eine Wertminderung drauf die zu gering ist und vor allem linear. Der Preisverfall bei Autos ist aber nicht linear.
Und nochmals: Der angegebene Preis ist oft ein Mondpreis und spiegelt eher das Selbstbewusstsein des Besitzers wieder als den Zustand des Autos. Sag einfach aufgrund des Untersuchungsergebnisses einen realistischen Preis. Mehr als eine negative Antwort kannst Du nicht bekommen. Aber ab und zu wirst Du ueberrascht sein, wieviel ploetzlich der Preis runtergeht, insbesondere wenn Du einfach mit freundlichen Worten und einem Schulterzucken vom Platz spazierst. Huete Dich jedoch vor Haendeschuetteln. Das gilt (unabsichtlich oder trickreich) als Bestaetigung des Kaufes.
Aber wie gesagt, versuch ein Auto in Island zu finden, es gibt bestimmt hier und da einen vernuenftigen Menschen und ein
gutes Auto. Ist halt nicht mehr so einfach wie vor der Krise.
so oder so
viel Glueck
Leon