kleine tracks

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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Chevyartictruck
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Beitrag von Chevyartictruck » Do 18. Sep 2008, 07:26

Hallo Leon

schön geschrieben, Du hast nur noch die Schaftreiberwege vergessen bei diesen, sehr gut sichtbar aber nicht eingezeichnet, gibt es dann richtig Ärger weil es Weideland ist. Es nützt auch nix als Ausrede die Einheimischen, die da überall im Herbst mit Quad und GW die Schafe holen, als Ausrede zu benutzen, es ist fast alles Privatgrund.
Das Gebiet von Bru z.B. geht fast bis zur Kreppa bzw. fast bis zum Vatna. Ich habe mal die Karte gesehen ich wollte es wirklich nicht glauben wie groß das Gebiet ist. Im Klartext man fährt sehr oft bzw. fast immer auf Privatgrund!

Darum, ich habe es ja schon mal geschrieben, im Zweifelsfall am nächsten Hof fragen. Meistens bekommt man noch nen Kaffee zum Track dazu :wink:

Gruß Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
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Beitrag von Chevyartictruck » Do 18. Sep 2008, 07:42

Olaf hat geschrieben:Wenn man sich auf der isländischen Version von Vegagerðin umschaut, findet man z.B. diese Karte von Fjallvegir:

http://www.vegagerdin.is/vegakerfid/Fjallvegir/

...und wenn man es noch genauer wissen will, ein Verzeichis von offiziellen Wegen:

http://www.vegagerdin.is/vegakerfid/vegaskra/

Soviel rein sachlich.

Guter Versuch Olaf :wink:


Gruß Chevy
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Beitrag von HDK » Do 18. Sep 2008, 08:59

I love you
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Beitrag von HDK » Do 18. Sep 2008, 12:11

an gerneklein und alle anderen natürlich auch
Mehr Klarheit?
Im Prinzip ja, aber ... also jein.
sehr gute Beispiele und eine anscheinend griffige Quintessenz:
Ich selbst vermeide illegales Fahren durch gute offizielle Karten und offizielle GPS Karten.
Ich hab die Karten jetzt nicht zur Hand und manche Leserin besitzt sie wohl gar nicht. Deshalb wäre im Rahmen der Diskussion an dieser Stelle eine Aussage wie diese etwa hilfreich:
- bleib im Hochland auf den F-Pisten
oder
- fahr nur die Pisten, deren Ziel auf einem Wegweiser angegeben ist (müssen also gar keine F-Pisten sein)
- mehr fällt mir nicht ein

zu "Alcoa"

Vorweg: ich habe den Eindruck, dass mancher die Beiträge flüchtig liest und dadurch nicht alles richtig verstanden wird. Ich habe Sönkes thread-Eröffnung so verstanden, dass "unterschiedliche Auffassungen" zum Vorschein kommen dürften und dürfen. Bitteschön, ich habe meine Antwort gleich mal als "unterschiedliche Auffassung" gekennzeichnet - kann man nachlesen. Und jetzt lasse ich mich zu einer Unterstellung hinreißen: sollte der thread dazu dienen, dass die Spezies "arktische Trucker" möglichst viele Argumente auftreibt, um ihr Gewissen zu beruhigen, dann soll sie das sagen, und klarstellen, dass unterschiedliche Auffassungen hier nichts verloren haben.
Noch ein Eigenzitat: "Meine Ansichten sind halt meine Ansichten. Wo kämen wir denn hin, wenn die jeder akzeptieren sollte?"
Wenn es unverständlich ist, erkläre ich gerne, was damit gemeint ist.

Und nun zu Alcoa.
Und wie man Alcoa mit einem Atemzug mit den Horden von Touristen gleichsetzen kann - schwer zu verstehen.
Physisch gesehen muss man nur tief genug Luft holen. Aber ich habe nichts gleichgesetzt, sowenig wie ich behaupten würde, dass 2=4 ist. Es ging mir nur um Beispiele von Einwirkungen (impacts) auf die isl. Natur in steigendem Ausmaß. Die Reihenfolge war etwas holprig, deshalb noch ein Vorschlag:
"Spuren hinterlassen wir alle, ganz gleich, ob wir" Gleitschirmflieger, Fußgänger, Reiter, Autofahrer, Schafe, Alcoa "sind". Um die Spuren ging es mir, in dem Sinn, wie es auch lena ausgedrückt hat:
Vieles ist dem Untergang geweiht, sobald der erste dort war ...
Und dann ging es mir noch darum, dass jeder selbst für sich entscheiden kann, wie stark sein eigenes Einwirken ist. Ich bin kein "militanter Wanderer", ich habe nichts gegen 4x4-Fahrzeuge, ich habe nichts gegen Zeltdörfer von Reiseunternehmern in Landmannalaugar, Hveravellir etc. Aber es ist eine Tatsache, dass der Tourismus in Island stark zugenommen hat, und deswegen auch dieser Satz (von mir).
Zu wissen, dass die isländische Natur durch den Tourismus (logischerweise) stärker belastet wird als einst, kann mich veranlassen, mein Verhalten zu überprüfen.

Aber ich will jetzt nicht nach und nach meine postings komplett in Zitaten verpackt noch einmal aufrufen. Man kann sie auch unzitiert nachlesen, wenn man will. Und natürlich: Alcoa ist ein Thema, das mit dem Tourismus nix zu tun hat, Schafe übrigens auch nicht (ich habe Schafe gemeint, und nicht Schafsköpfe).

Ich finde, Peters Islandforum ist ein klasse Forum und es spricht nichts dagegen, dass es so bleibt. Es gibt viele kompetente Leute hier - ich brauche die nicht aufzuzählen. Reibeflächen gibt es auch, gut so. Reibung erzeugt Wärme, bis hin zu Entzündungstemperaturen. Dann muss man auch wieder für Abkühlung sorgen. Vielleicht ist dieses Thema nicht so feuergefährlich: "wie Isländer furzen" (*duck* und weg)

gruß
Hans-Dieter
.
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Beitrag von Gast » Do 18. Sep 2008, 14:50

als Arctic Trucker würde man glaube ich nicht versuchen den Segen für sein Tun hier im Forum zu erlangen sondern die legalen Grauzonen ausnutzen und zwar möglichst Leise.
Leise bleibt jeder natürlich auch wenn es darum geht seine "letzten Zufluchten" nicht im Netz beschrieben zu finden -verständlich.

Von 4X4 Reisenden zu verlangen, auf den F Pisten zu bleiben kann ich nachvollziehen, wenn man sie für sich als Wanderer haben will. Diese Motivation ist für mich aber klar eine eigennützige und hat nichts mit dem Wunsch "impact on nature" zu veringern zu tun.
Für die Landschaft ist es besser gar nicht nach Island zu fahren, für Island als Gesellschaft kann vielleicht aber gerade ein gewinnbringender Tourismus größere Schäden an der Natur abwenden.

Ich würde gerne herausfinden, ob und wie man sich als Autoreisender in heiklen Gebieten unaufdringlich und nicht schädlich bewegen kann.
Vielleicht kann man ja sein Verhalten verbessern ohne gleich auf seine Art zu reisen komplett zu verzichten. Darum geht es mir.
Wanderer in Horden und in Bussen abgesetzt überfluten die Gebiete denke ich auch bereits in Mengen, die die Landschaft nicht ohne Einbußen vertragen kann. Deswegen hilft der moralische Anspruch, zufuß der verträglichere Reisende zu sein auch nicht mehr alle Probleme zu lösen :wink:
Gruß Sönke
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Beitrag von HDK » Do 18. Sep 2008, 15:22

ich bin momentan etwas in eile, deshalb nur kurz ....
Ich würde gerne herausfinden, ob und wie man sich als Autoreisender in heiklen Gebieten unaufdringlich und nicht schädlich bewegen kann.
genau so habe ich dein eingangsposting verstanden. und dies gilt für jede form des reisens - idealerweise überall.
mehr evtl. später (früher geht's nicht)

gruß
Hans-Dieter
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Beitrag von Sigrid » Do 18. Sep 2008, 21:41

Anonymous hat geschrieben: ... und wie man sich als Autoreisender in heiklen Gebieten unaufdringlich und nicht schädlich bewegen kann.
Was wären denn für dich z.B. heikle Gebiete? Sag doch mal.
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Do 18. Sep 2008, 23:05

Hallo

@Hans-Dieter und alle

+ Wenn ich damit gemeint sein sollte, dass ich Beitraege nicht genau genug lese..ich befuerchte ich lese sie zu genau.

+ Was mich an der Liste "Gleitschirmflieger, Fußgänger, Reiter, Autofahrer, Schafe, Alcoa" immens stoert ist der Sprung zwischen Schafe und Alcoa. Ich habe verstanden, dass es keine gleichwertige Aufzaehlung sein soll. Aber daraus lassen sich trotzdem zwei widerspruechliche Aussagen ableiten. Entweder die Schaeden durch Tourismus werden in aehnliche Groessenordnungen wie Alcoa gehoben oder aber die Schaeden (man sollte man besser sagen Zerstoerungen) durch Alcoa werden verharmlost.
Ohne Frage halte ich beide Aussagen fuer falsch.

+ Du schreibst "Und natürlich: Alcoa ist ein Thema, das mit dem Tourismus nix zu tun hat" Das ist falsch. Wie Soenke schon erwaehnt hat geht es um Gewinn den man aus einem Land zieht. Und sowohl Aluminiumproduktion als auch Tourismus nutzen dieselben Quellen um Gewinn zu erwirtschaften - die Natur. Da der groesste Einfluss von Aluminiumwerken im Hochland stattfindet besteht in Island kein so grosser Konflikt zwischen Landwirtschaft und Aluminiumproduktion aber ein gewaltiger zwischen Tourismus und Aluminiumproduktion. Wenn wegen Aluminiumproduktion darueber nachgedacht wird ein Heisswasserkraftwerk bei Hrafntinnuskur zu errichten, dort wo DER Wanderweg von Island Laugarvegur, langgeht - ich weiss nicht wie man behaupten kann Tourismus und Alcoa haetten nichts miteinander zu tun.
Island steht am Scheideweg: Soll es die Alumniumschmiede Amerikas werden oder die letzte Wildnis Europas beherbergen?

+ Du schreibst dass manche Leser offizielle Karten nicht besitzen.
Mir kommen die Traenen. Warum soll ich Dinge vereinfachen nur weil einge Leute keine offiziellen Karten kaufen wollen? Soll ich schreiben: Wenn Ihr nur das Uebersichtsblatt von eurem Mietwagenverleih habt fahrt bitte nur F-Strassen oder folgt Ausschilderungen? Das ist unverantwortlich.
Die Ausschilderung im Hochland ist lueckenhaft und oft nicht eindeutig - jedes Jahr verfahren sich aufgrund dieser Vorstellung der guten Ausschilderung ahnungslose Reisende - bis sie kein Benzin mehr haben, an einem Hang festsitzen oder in einem Fluss ertrinken.
Es ist falsch sich vorzustellen Island sei ein Land der grossen Freiheit. Es ist genau geregelt wo wer wie langfahren darf. Es ist beschrieben wo man zelten darf und wo nicht. Wer und wo man Schneehuehner schiessen darf. Wer und wo man angeln darf. Wer und wo man langlaufen darf. Wie Chevy ergaenzte ist das meiste Land kein Niemandsland sondern schlichtweg Privatland.
Wenn ich in Fjallaback zu Fuss oder mit dem Rad langfahre muss ich auch genau wissen wo die Grenzen der Schutzgebiete (Landmannalaugar und Thorsmoerk) langlaufen damit ich weiss wo ich zelten darf. Und diese Grenzen sind nicht mit einer dicken roten Linie in der Gegend markiert.
Vieles was als Freiheit wahrgenommen wird ist in Wirklichkeit nur gnaedigerweise geduldet - das ist die grausame Wahrheit.
Ich kann natuerlich vor allen diesen die Augen verschliessen und sagen:
Das ist mir zu kompliziert. Ich will keine Gesetze und Regeln studieren. Ich will kein Geld in Karten investieren. Ich will keine Zeit mit diesen ganzen Nationalpark, Schutzgebiet und was weiss ich noch Gerede verbringen. Ich will nicht mit Rangern stundenlang diskutieren. Ich will mich nicht mit der Problematik der Fruehjahrsschmelze und den dazugehoergien Verboten auseinandersetzen. Ich verstehe nicht und will es auch gar nicht wissen wie nahe ich mich welchen Voegeln naehern darf und welchen ueberhaupt nicht. Island ist doch ein freies Land und das alles verdirbt mir nur den Urlaub. Ich bin ein freier naturliebender Mensch und mein Verstand sagt mir was ich machen darf und was nicht.
Das kann man so machen, aber es funktioniert nicht in Island. Wer so denkt und handelt muss sich ueber Kopfschuetteln und Aerger nicht wundern. Und hat von Reisen ganz allgemein nicht viel verstanden.

Uebrigens bitte nicht falsch verstehen. Ich glaube nicht dass Du Dich nicht um Regeln und Sitten in einem anderen Land kuemmerst. Ich glaube auch nicht dass Du die Aktivitaeten von Alcoa in Island besonders befuerwortest. Ich stelle nur heraus was mich an den Aussagen stoert.

viele Gruesse
Leon
Rettet das Hochland:
Zukunftsland islaendische Naturschutzseite Island
Rettet Island auslaendische Naturschutzseite Island
Heart of Iceland islaendische Seite zur Rettung des Hochlandes
Traumland das Buch zum Thema von Andri Snær Magnason
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Beitrag von Dieter » Fr 19. Sep 2008, 07:35

Hallo Leon,

vielen Dank für Deinen richtigen und wichtigen Beitrag.

Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
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Soenke
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Beitrag von Soenke » Fr 19. Sep 2008, 08:15

Sigrid, heikle Gebiete gibt es in mehrer Hinsicht für uns.

Zunächst touristisch erschlossene und vermarktete Gebiete. Ob die F-Routen und Sehenswürdigkeiten im Fjallabak oder das Fjordland in Norwegen. Hier haben wir für uns entschieden, daß man sich zwischen den Massen von Touristen keine Extrawurst mehr suchen sollte. Leute, die mit Wohnmobil oder Zelt wenige Meter vom Campingplatz Lagermachen führen zu "No Camping" Schildern in der Gegend. Gerade in Norwegen gut zu beobachten. Das heißt für uns, in solchen Gebieten stehen wir nicht wild, selbst wenn theoretisch erlaubt.

Dann gibt es heikle Gebiete, bezüglich der Sicherheitslage. Eher ein Thema in Afrika, lassen wir es hier also beiseite.

Die dritten heiklen Gebiete sind die, um dessen Willen wir uns Reiben. Schöne Gebiete, einsam und nur auf kleinen, nicht in Übersichtskarten verzeichneten tracks erreichbar. Beispiele gebe ich hier nicht, aber ich bin sicher Du kennst auch so ein Gebiet...
Leise bleibt jeder natürlich auch wenn es darum geht seine "letzten Zufluchten" nicht im Netz beschrieben zu finden -verständlich.
Wir haben auf solchen tracks bislang mit unterwegs getroffenen Isländern oder zuvor interviewten Warden oder Rescueleuten nie das Gefühl vermittelt bekommen, hier nicht sein zusollen. Die Ratschläge und Fragen waren sachlich bis besorgt, es ging um Möglichkeiten der Kommunikation (SAT Telephon, Funk), Weg-und Furtbeschreibung und unsere Ausrüstung und Erfahrung.
In diesem Forum wird einem aber ständig offen bis unterschwellig vermittelt in solche Gegenden nicht fahren zu sollen.
Deswegen gibt es glaube ich zwei Ansätze sich dem Thema zu nähern und wir sollten sie nicht vermischen.

Die rein legale Seite, hier sind Erlaubnis des Landbesitzers/Pächters wichtig und der status des Weges. Wie bereits erwähnt, habe ich von Bekannten gehört, daß hier ein verbindliches Karten(CD)Werk geschaffen wird. Anscheinend hat aber keiner genauere Information???

Die andere Seite ist die des guten Reisestils und Umgangs...hier sind wir ja hoffentlich dabei uns zu entwickeln... :wink:
Gruß Sönke
Gruß Sönke

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