@ gerneklein:
Ich hoffe ich kann dir mit ein paar detailierteren Beschreibungen die letzten Zweifel nehmen.
zum Thema Nebel:
Im isländischen Spätsommer bilden sich von den Abendstunden an im Hochland großflächige Nebelfelder aufgrund verstärkter Austrahlung und (in Gletschernähe) katabatischer Winde. Diese Nebelfelder können mit Geschwindigkeiten bis zu 60km/h aus höheren Lagen heraus das Hochland überziehen und überaschen so unvorbereitete Personen, welche sich von einem Moment auf den anderen von einem feuchten, sehr dichtem Grau umzingelt wiederfinden. Die starke Beeinträchtigung der Sichtweite, ein stark auskühlender Wind und fallenden Temperaturen machen die Situation vor allem für unzureichend ausgerüstete/erfahrene Wanderer gefährlich. Aber auch mit dem Fahrzeug kann man sich nicht in absoluter Sicherheit wiegen, weiss man nicht genau wo man sich befindet. Ist man in einer sehr rauhen, bergigen und kurvenreichen Gegend mit steilen Abhängen kann ein fahren auch nur knapp nebendem Track in einem Desaster enden. Bleibt man einfach auf dem Track stehen, läuft man Gefahr dass andere Fahrzeuge, welche sich durch denn Track kämpfen, wegen der sehr kurzen Sichtweite, in einen hinein fahren (alles passiert!). Befindet man sich hingegen in einem Lava- oder Sandfeld, speziell an weniger befahrenen Strecken, kann man sehr schnell die Spur verlieren und so zum einen wieder die Orientierung verlieren, und zum anderen die Vegetation und die Schönheit des Gebietes extrem schädigen. Ausserdem läuft man Gefahr in weniger soliden Untergrund hinein zu fahren und stecken zu bleiben. In jedem Fall helfen immer gute Nebellichter, ein AKTIVER Beifahrer und der Gebrauch von einem GPS (beachte Fehlweisung des GPS). Verliert man die Spur sollte man nicht lange rum kurven um sie wieder zu finden, sondern den Wagen anhalten, seiner eigenen Spur etwas zurück verfolgen bis man auf der Originalspur ist und von dort aus den weiteren Verlauf suchen. Ein zweiter Mann, welcher vor dem Wagen läuft sieht die Spur besser als der Fahrer des Fahrzeugs selbst, ist besser für ihn sichtbar und gefährliche Passierpunkte können besser ausgemacht werden.
Die Nebelfelder befinden sich im August in der Regel ab 700 Höhenmeter, mit jedem folgenden Tag langsam mehr und mehr zum Meeresniveau wandernd. Und genau hier liegt auch die Lösung. Man sollte versuchen auf dem kürzesten Weg in niedere Lagen zu kommen und so die Reise sicher fort zu setzten oder aber einen Platz für die Nacht zu finden. Achtung! Da im Spätsommer auch die Regensaison wieder einsetzt, sollte man auf größere Mengen Niederschlag in fester oder flüsseriger Form einstellen. Übernachtungsplätze in (noch trockenen) Flussbecken und Deltas sind jederzeit gut für eine Überaschung und kein guter Übernachtungsplatz.
Wanderer im offenen Gelände sollten sich sehr vorsichtig weiter bewegen, wenn möglich eine offiziell bekannte Stelle (Hütte o.ä.) auf suchen und den Trip am nächsten Morgen fort setzten.
zum Thema Reifenreparaturset:
Ein solches Set sollte immer im Fahrzeug sein, unabhängig davon ob auch ein Ersatzreifen mitgeführt wird. Mit dem Set lässt sich in der Regel ein beschädigter Reifen reparieren. Ist der Reifen noch auf der Felge, man führt selber aber keine Luft mit, bitte man andere Fahrzeuge um Hilfe (Konvoifahrten von mind. 2 Fahrzeugen werden generell stark empfohlen!). Ein Bordeigenes Notset von anderen wird generell ungern heraus gegeben, während Helfer Luft gerne zur Verfügung stellen. Die von anderer Seite genannte Handnotpumpe tut es auch. Wenn man aus dem Tauchsport eine Druckflasche umherliegen hat und den Ballst vertragen kann, so sollte diese Mitgeführt werden. Eine Standartflasche reicht normaler Weise für 1,5 Reifen mit 30psi ... nachgefüllt werden kann an fast jeder Tankstelle, Werkstatt oder Tauchstation.
Ist der Reifen von der Felge, kann man versuchen ihn durch springen auf den Aussenrand in seine gewollte Position zu zwingen. Danach geht das aufpumpen auch ohne Luftpumpe, simpel mit Feuerzeuggas und Feuerzeug. Dieser Trick sollte allerdings nur von erfahrenen, trainierten Leuten durchgeführt werden. Professionelle offroad Ausbildungskurse oder ein Training bei der Armee bieten dies. Hier
http://www.youtube.com/watch?v=3jVxRaFtlOE ein Beispiel.
Danke für die Anerkennung unserer Arbeit! Weitere Fragen?
Eure Björgunarsveit