elastische Bergungsgurte?
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- Herrscher des Nordmeeres
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elastische Bergungsgurte?
Hallo allerseits,
ich habe eine Frage an die island-erfahrenen Allradler:
In der -bisher von mir gefundenen Allradler-Welt- scheinen zwei gegensätzliche Meinungen zum Einsatz der elastischen Bergegurte zu existieren: Die Einen finden sie genial, die anderen höchst problematisch. Für mich als Allrad-Neuling klingen die Argumente beider Fraktionen irgendwie logisch.
Mein Problem ist, wer kann mir weiterhelfen, wenn ich in der kalten Saison mit einem 4to Allrader bspw. von der Straße rutsche. Ich kann mir vorstellen, dass es für einen "normalen" Jeep ein Problem ist, so ein Fahrzeug aus dem Stand heraus wieder flott zu bekommen. Da finde ich die Idee, die zur Verfügung stehende Zugenergie durch Schwung erheblich zu vergrössern, recht sympatisch. Unimogs verkehren zu der Jahreszeit wohl nicht so häufig in Island ...
Da sich die meisten Allradler wohl eher im Sand zu tummeln scheinen, bin ich nicht sicher, ob diese Erfahrungen auf winterliche isländische Verhältnisse zu übertragen sind.
ich habe eine Frage an die island-erfahrenen Allradler:
In der -bisher von mir gefundenen Allradler-Welt- scheinen zwei gegensätzliche Meinungen zum Einsatz der elastischen Bergegurte zu existieren: Die Einen finden sie genial, die anderen höchst problematisch. Für mich als Allrad-Neuling klingen die Argumente beider Fraktionen irgendwie logisch.
Mein Problem ist, wer kann mir weiterhelfen, wenn ich in der kalten Saison mit einem 4to Allrader bspw. von der Straße rutsche. Ich kann mir vorstellen, dass es für einen "normalen" Jeep ein Problem ist, so ein Fahrzeug aus dem Stand heraus wieder flott zu bekommen. Da finde ich die Idee, die zur Verfügung stehende Zugenergie durch Schwung erheblich zu vergrössern, recht sympatisch. Unimogs verkehren zu der Jahreszeit wohl nicht so häufig in Island ...
Da sich die meisten Allradler wohl eher im Sand zu tummeln scheinen, bin ich nicht sicher, ob diese Erfahrungen auf winterliche isländische Verhältnisse zu übertragen sind.
Hoi Martin
Ich habe immer einen Bergegurt von Därr mit 6 Tonnen Bruchlast dabei.
Habe damit auch schon andere Wohnmobile usw. freigeschleppt.
Bei elastischen Gurt sehe ich das Problem, dass irgenwann die Kraft auch wirkt und Du mit Schwung mehr zerstörst als Dir lieb ist.
Ich war ja dieses Jahr mit meinem Allrad mit 7,5 T im Winter auf Island und hatte auch den Gedanke, was passiert wenn ich in den seitlichen Graben rutsche, da mich niemand so einfach von dort wieder rausbekommt.
Meine Devise war, nur nicht in den Graben, bei vereister Fahrbahn lieber mal die Ketten aufziehen um auch bremsen zu können. Die Isländer haben ja praktische alle Spikesreifen, fahren aber teilweise dafür riskanter.
Wir gingen zB in Hlidarfjall skifahren, dort war die Strasse dermassen vereist, dass selbst grosse Geländewagen Ihre liebe Mühe hatten, wir mit Ketten fuhren wie auf trockener Fahrbahn zum Parkplatz.
Bei angemessener Fahrweise finde ich Ketten eigentlich eine gute Lösung.
Gruss
Matthias
Ich habe immer einen Bergegurt von Därr mit 6 Tonnen Bruchlast dabei.
Habe damit auch schon andere Wohnmobile usw. freigeschleppt.
Bei elastischen Gurt sehe ich das Problem, dass irgenwann die Kraft auch wirkt und Du mit Schwung mehr zerstörst als Dir lieb ist.
Ich war ja dieses Jahr mit meinem Allrad mit 7,5 T im Winter auf Island und hatte auch den Gedanke, was passiert wenn ich in den seitlichen Graben rutsche, da mich niemand so einfach von dort wieder rausbekommt.
Meine Devise war, nur nicht in den Graben, bei vereister Fahrbahn lieber mal die Ketten aufziehen um auch bremsen zu können. Die Isländer haben ja praktische alle Spikesreifen, fahren aber teilweise dafür riskanter.
Wir gingen zB in Hlidarfjall skifahren, dort war die Strasse dermassen vereist, dass selbst grosse Geländewagen Ihre liebe Mühe hatten, wir mit Ketten fuhren wie auf trockener Fahrbahn zum Parkplatz.
Bei angemessener Fahrweise finde ich Ketten eigentlich eine gute Lösung.
Gruss
Matthias
Sand oder Schnee, Matsch oder Schlamm, das ist rel. egal.
Für mich ist der elastische Gurt das genialste Bergemittel, das es gibt. Seit ich einen habe, mussten Sandbleche, Winden oder andere Hilfsmittel sehr selten benutzt werden.
Der Snatch Strap hat einige ganz entscheidende Vorteile, es gibt auch ein paar Sachen zu beachten, aber das ist immer so, wenn man tonnenschwere Fahrzeuge bergen will.
Das Prinzip ist einfach, der Gurt oder das Seil (z.b. Hashi Ken) ist so gewebt/geflochten, dass es sich bei Zug dehnt und nicht schlagartig straff wird. Damit wird die Zeit, die die Zugkraft wirkt verlängert und eine Teil der Enegie in der Dehneung des Gurtes gespeichert. Das bedeutet, der Kraftverlauf ist weniger steil als bei starren Gurten oder Stahlseilen, es gibt keine Schläge die durch die blitzartige Straffung des Seils entstehen und oft zu Schäden am Fahrzeug oder sogar zu Verletzungen führen können.
Die Bergung ist sehr sanft, man kann ein steckendes Fahrzeug sogar mit einem kleineren, leichteren Fahrzeug bergen, indem mit Schwung in den Gurt gefahren wird. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber tadellos. Mit einem starren Gurt macht man das nur einmal, irgendwas gibt auf, meist ist es der Gurt, habe aber auch schon Stoßstangen und Abschleppösen fliegen sehen.
Bergungen mit starren Seilen funktionieren nur, wenn das bergende Fahrzeug mit straffem Seil anfährt, was nur geht, wenn der Schleppende schwerer ist als der zu Bergende. Bei gleichem Gerät endet sowas oft mit zwei steckenden Fahrzeugen.
Es gibt Fans und Gegner, ich bin ein Fan davon !
Der einzige Nachteil ist, das es nur mit 2 Fahrzeugen funktioniert.
Man sollte die Gurte nie mit Schäkeln verlängern, im Falle des Reissens wird dieser zum Katapult. Ebenso sollten elast. Gurte niemals zum Winchen benutzt werden. Ansonsten gilt, wie bei starren Gurten auch, dass niemand zwischen oder um die Fahrzeuge herumsteht, alle Unbeteiligten ausser Reichweite. Das Fliegen des losen Endes kann man mit einem "Fallschirm" verhindern, z. B. man legt eine Jacke über den Gurt oder besser, man zieht den Gurt durch die Ärmel.
Dass Bergungen nur mit unbeschädigten ausreichend dimensionierten Hilfsmitteln erfolgen, ist manchmal auch nicht so klar. Man sollte nie vergessen, das man mehrere Tonnen bewegt, die wenn man alles im Griff gehabt hätte, gar nicht in dieser Situation gelandet wären.
Solche Aktionen sind immer potentiell gefährlich, aber der elast. hilft, das Risiko zu minimieren. Was ich heute niemals mehr verwenden würde, ist der Witwenmacher oder auch HighLift
Wenn Du Dich dafür entscheidest, nimm einen 8-10m Gurt mit 10t Bruchlast, zu kurz ist oft nix, zu lang das gleiche. Wenn verlängern dann mit einer Zeitung, nicht knoten, keine Schäkel oder andere Metallverbinder.
Transportiere den Gurt in einer Box, die meisten sind UV-empfindlich. Das gilt auch für starre Gurte.
Was Mathias geschrieben hat, stimmt schon, Ketten sind richtig gute Traktionshilfen, leider nutzen sie wenig, wnn man schon im Dreck steckt !
Ralf
Für mich ist der elastische Gurt das genialste Bergemittel, das es gibt. Seit ich einen habe, mussten Sandbleche, Winden oder andere Hilfsmittel sehr selten benutzt werden.
Der Snatch Strap hat einige ganz entscheidende Vorteile, es gibt auch ein paar Sachen zu beachten, aber das ist immer so, wenn man tonnenschwere Fahrzeuge bergen will.
Das Prinzip ist einfach, der Gurt oder das Seil (z.b. Hashi Ken) ist so gewebt/geflochten, dass es sich bei Zug dehnt und nicht schlagartig straff wird. Damit wird die Zeit, die die Zugkraft wirkt verlängert und eine Teil der Enegie in der Dehneung des Gurtes gespeichert. Das bedeutet, der Kraftverlauf ist weniger steil als bei starren Gurten oder Stahlseilen, es gibt keine Schläge die durch die blitzartige Straffung des Seils entstehen und oft zu Schäden am Fahrzeug oder sogar zu Verletzungen führen können.
Die Bergung ist sehr sanft, man kann ein steckendes Fahrzeug sogar mit einem kleineren, leichteren Fahrzeug bergen, indem mit Schwung in den Gurt gefahren wird. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber tadellos. Mit einem starren Gurt macht man das nur einmal, irgendwas gibt auf, meist ist es der Gurt, habe aber auch schon Stoßstangen und Abschleppösen fliegen sehen.
Bergungen mit starren Seilen funktionieren nur, wenn das bergende Fahrzeug mit straffem Seil anfährt, was nur geht, wenn der Schleppende schwerer ist als der zu Bergende. Bei gleichem Gerät endet sowas oft mit zwei steckenden Fahrzeugen.
Es gibt Fans und Gegner, ich bin ein Fan davon !
Der einzige Nachteil ist, das es nur mit 2 Fahrzeugen funktioniert.
Man sollte die Gurte nie mit Schäkeln verlängern, im Falle des Reissens wird dieser zum Katapult. Ebenso sollten elast. Gurte niemals zum Winchen benutzt werden. Ansonsten gilt, wie bei starren Gurten auch, dass niemand zwischen oder um die Fahrzeuge herumsteht, alle Unbeteiligten ausser Reichweite. Das Fliegen des losen Endes kann man mit einem "Fallschirm" verhindern, z. B. man legt eine Jacke über den Gurt oder besser, man zieht den Gurt durch die Ärmel.
Dass Bergungen nur mit unbeschädigten ausreichend dimensionierten Hilfsmitteln erfolgen, ist manchmal auch nicht so klar. Man sollte nie vergessen, das man mehrere Tonnen bewegt, die wenn man alles im Griff gehabt hätte, gar nicht in dieser Situation gelandet wären.
Solche Aktionen sind immer potentiell gefährlich, aber der elast. hilft, das Risiko zu minimieren. Was ich heute niemals mehr verwenden würde, ist der Witwenmacher oder auch HighLift
Wenn Du Dich dafür entscheidest, nimm einen 8-10m Gurt mit 10t Bruchlast, zu kurz ist oft nix, zu lang das gleiche. Wenn verlängern dann mit einer Zeitung, nicht knoten, keine Schäkel oder andere Metallverbinder.
Transportiere den Gurt in einer Box, die meisten sind UV-empfindlich. Das gilt auch für starre Gurte.
Was Mathias geschrieben hat, stimmt schon, Ketten sind richtig gute Traktionshilfen, leider nutzen sie wenig, wnn man schon im Dreck steckt !
Ralf
Hallo,
Witwenmacher = HighLift, es gibt da noch den etwas besseren Jackall sowie Billigkopien aus Fernost, allesamt sehr gut dazu geeignet, Blut fliessen zu lassen.
Zeitung ist korrekt, man nimmt eine Zeitung, rollt diese zusammen, so eng es geht und schiebt die eine Schlaufe durch die schlaufe des anderen Gurtes, dann kommt die Zeitung als Knebel durch das durchgesteckte ende, fertig. Falls es jetzt etwas zerlegt, dann fliegen keine metallteile durch die gegend.
Eine etwas dickere Tageszeitung reicht völlig.
Gruss Ralf
Witwenmacher = HighLift, es gibt da noch den etwas besseren Jackall sowie Billigkopien aus Fernost, allesamt sehr gut dazu geeignet, Blut fliessen zu lassen.
Zeitung ist korrekt, man nimmt eine Zeitung, rollt diese zusammen, so eng es geht und schiebt die eine Schlaufe durch die schlaufe des anderen Gurtes, dann kommt die Zeitung als Knebel durch das durchgesteckte ende, fertig. Falls es jetzt etwas zerlegt, dann fliegen keine metallteile durch die gegend.
Eine etwas dickere Tageszeitung reicht völlig.
Gruss Ralf
Den zweiten Tipp kannte ich auch noch nicht. Coole Idee - muss ich mal demnächst ausprobieren.
Bisher hab ich beim verlängern, wenn es gelangt hat, meistens einen der beiden Gurte jeweils zur Hälfte durch die Schlaufe des anderen gefädelt. Man kann ihn dann an beiden Bergeösen des Zugfahrzeugs befestigen.
Bei der Benutzung von High-Lifts soll es wirklich schon Tote gegeben haben . Ich kann mich nur an 'nen Kollegen erinnern, der uns an seinem neuen Buschtaxi stolz seinen High-Lift präsentieren wollte und dann den Wagen nicht mehr runterbekommen hat .
Bisher hab ich beim verlängern, wenn es gelangt hat, meistens einen der beiden Gurte jeweils zur Hälfte durch die Schlaufe des anderen gefädelt. Man kann ihn dann an beiden Bergeösen des Zugfahrzeugs befestigen.
Bei der Benutzung von High-Lifts soll es wirklich schon Tote gegeben haben . Ich kann mich nur an 'nen Kollegen erinnern, der uns an seinem neuen Buschtaxi stolz seinen High-Lift präsentieren wollte und dann den Wagen nicht mehr runterbekommen hat .
Hi SGM,
geht natürlich auch, dabei ist es oft das Problem, dass mannach der Bergung die Schlaufen nur sehr schwer auseinander bringt.
Dass der HighLift nicht mehr runter will kenne ich auch, meist hängt dann die Umschaltklinke, ein beherzter Tritt auf das Teil und es geht wieder runter, manchmal eben auch mit einem Schlag Ich lang solchen Mist nicht mehr an, fast genau so deppert sind Ballonwagenheber. Aber das ist ein anderes Thema.
Bei mir reicht fast immer die Schaufel, wenn ein zweites Fahrzeug da ist, dann kommt der Snatch Strap zum Einsatz, danach die Winch, ein Greifzug ist deutlich vielseitiger !! Oder FlipFlop, ist aber in Island schlecht, da gibts wenig Bäume. Aber auch sehr schweisstreibend. Wenn dann noch zwei Sandbleche oder Waffles dabei sind, dann kann kaum was anbrennen.
geht natürlich auch, dabei ist es oft das Problem, dass mannach der Bergung die Schlaufen nur sehr schwer auseinander bringt.
Dass der HighLift nicht mehr runter will kenne ich auch, meist hängt dann die Umschaltklinke, ein beherzter Tritt auf das Teil und es geht wieder runter, manchmal eben auch mit einem Schlag Ich lang solchen Mist nicht mehr an, fast genau so deppert sind Ballonwagenheber. Aber das ist ein anderes Thema.
Bei mir reicht fast immer die Schaufel, wenn ein zweites Fahrzeug da ist, dann kommt der Snatch Strap zum Einsatz, danach die Winch, ein Greifzug ist deutlich vielseitiger !! Oder FlipFlop, ist aber in Island schlecht, da gibts wenig Bäume. Aber auch sehr schweisstreibend. Wenn dann noch zwei Sandbleche oder Waffles dabei sind, dann kann kaum was anbrennen.
Ich verstehe nur Bahnhof Klingt aber sehr coollralfi hat geschrieben:dann kommt der Snatch Strap zum Einsatz, danach die Winch, ein Greifzug ist deutlich vielseitiger !! Oder FlipFlop, ist aber in Island schlecht, da gibts wenig Bäume. Aber auch sehr schweisstreibend. Wenn dann noch zwei Sandbleche oder Waffles dabei sind, dann kann kaum was anbrennen.
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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