Hochland erste Septemberwoche?

[olli]

Hallo!

wir wollen vom 30.8.- 6.9. mit 4x4 miet-camper nach island, ungefähre strecke (ist unser erster island-urlaub):

reykjavik - kjölur - akureyri - myvatn - sprengisandur zurück (oder so ähnlich)

ist das sinnvoll oder sind die wetterbedingungen anfang september schob so schlecht, dass man es nicht versuchen sollte?

vielen danke für infos und tipps!!!!


gruss der olli

[Olaf]

Gerade Anfang September sollte das noch gut machbar sein. Eine (einigermaßen) zuverlässige Aussage bekommst du aber frühestens ab Ende August, und bevor ihr so richtig ins Hochland fahrt, schadet es nicht, nochmal an ner Tankstelle oder so nachzufragen. Auch so ganz grob einen Alternativplan zu haben ist sicherlich nicht verkehrt!

[Gast]

Hallo Olli,

Eure Zeit ist knapp...aber die Jahreszeit normalerweise kein Problem, im Gegenteil, schönste Herbstfarben sind am Myvatn zu erwarten .

Ab Mitte September wird es denn oft ungemütlicher.....

Gruß Sönke

[Wilfired75]

September ist meine Lieblingszeit für Island, also meiner bisherigen Erfahrung nach könnt ihr da eure geplanten Ziele anfahren und habt noch dazu ne herrlich schöne Natur.
Ausnahmen wie Schneefall gibts wohl auch im September (wie auch im August und überhaupt das ganze Jahr über), war bei uns aber noch nie zu der Zeit.

Aber sagt mal: Ihr wollt in 1 Woche 2x komplett durchs Hochland? Also incl. Foto-/Videosession und auch sonst mal aus dem Auto aussteigen, um sich die Beine zu vertreten und/oder die Landschaft zu genießen (geht im Vorbeifahren nämlich kaum!) haben wir bisher immer 2 Tage für 1 Hochlandquerung gebraucht.

Meine persönliche Meinung ist, dass ihr euch da ne "Rallye" antut, wo es doch eigentlich ein Urlaub bzw. ne gemütliche 4x4-Reise sein soll - oder seht ihr euren Islandtrip tatsächlich lediglich als Wettrennen gegen die Uhr an!?!?

[olli]

hi, danke erstmal für die Antworten

@wilfired: sowas hatte ich mir schon gedacht...wie gesagt, habe bisher keine vorstellung davon, welche distanzen pro tag sinnvoll und machbar sind, und natürlich wollen wir einige wander touren unternehmen.

island ist aber dieses mal "nur" der abschluss einer längeren reise mit trecking etc. und wir wollten mal einen eindruck gewinnen, um den nächsten "richtigen" island-urlaub (der dann eben auch länger sein soll), planen zu können...

ein wettrennen soll das definitiv nicht werden!

könnt ihr mir denn routen- vorschläge machen, was in dieser zeit (also 7 ganze Tage) sinnvoll ist??

Es soll wie gesagt der schwerpunkt auf dem hochland liegen, wir haben schon eine nacht Reykjavik vorher eingeplant, also 7 Tage über die Insel...

Vielen Dank schommal

der olli

[Wilfired75]

Also wenn der Schwerpunkt im/auf dem Hochland liegen soll (ansonsten hätte ich nämlich vorgeschlagen: Bei nur 1 Woche Zeit pick dir 1 der vielen Nationalpark raus und fahr/wander da rum), dann bist mit Sprengisandur und/oder Kjölur schon gut bedient.

Mein Vorschlag: Erstmal nur 1 der beiden Routen + einige Abstecher "links und rechts" + Verweilzeiten, falls dir dann - wider mein Erwarten - noch einige Tage übrig bleiben sollten, kannst du dann ja immer noch auf der anderen Hochlandroute zurückfahren; ansonsten halt "schnell" auf der R1 zurück (wobei schnell hier auch sehr relativ ist, aber wenn die Straße schneefrei ist, dann kannst du einen angepeilten 80er Schnitt an der Anzahl der Kilometer anlegen und kommst auf ein relativ realistisches Ergebnis (im Gegenzug zu Streckenplanungen im Hochland, da lagen wir bisher noch jedes Mal völlig daneben!).

Jedenfalls geben beide bekannte Hochlanddurchquerungen genügend her für mehrere Tage:
- Die Sprengisandur-Piste mit Laugafell+Godafoss am nördlichen Ende und Landmannalaugar am süd-östlichen Ende (evtl. noch Erweiterung im Süden: Eishöhle,Àlftavatn,Thórsmörk,Seljalandsfoss, Skogafoss; Erweiterung im Norden: Mývatn)
- Die Kjölur-Piste mit Hveravellir und Kerlingarfjöll unterwegs und vor allem im Süd-Westen mit Gullfoss und Geysir-Garten.

[olli]

[Wilfired75]

ich dachte, die Kjölur sein mittlerweile so gut "ausgebaut" dass der rückweg über die ringstrasse nicht sooo viel schneller wäre??

olli

Die Kjölur ist mittlerweile zwar nur noch ne reine Schotterstraße ohne jeglichen 4x4-Anspruch (außer im Winter/mit Schnee+Eis), aber man darf bei der Planung nicht übersehen, dass das ne "Wellblechpiste" ist, d. h. die Oberfläche hat Raupenstruktur auf der ganzen (?) Länge!

Wenn man nachher keine Studie darüber machen möchte, aus wie vielen Einzelbestandteilen ein Auto besteht, bleibt einem nix anderes übrig, als gaaanz langsam zu fahren.

Effektiv kannst du nur max. 40 km/h fahren, wenn du nicht willst, dass dir Schrauben und Gepäck um die Ohren fliegen.

Andere Variante: Mit ca. über 80 km/h über die Riffelung drüberfliegen - hm, würd ich vielleicht mit nem (geliehenen!) Cayenne ausprobieren, aber nicht mit unserem eigenen Lappi (und vor allem dann auch nicht mit Familie im Auto, sondern lieber mit Helm und Überrollkäfig).

Das ist leider bei vielen isl. Hochlandpisten so, die eigentlich glatt und relativ gerade verlaufen: Die mögl. Geschwindigkeit wird aufgrund dieser besch... Wellblechriffelung nicht besser/schneller (wie ich diese Pisten hasse!)

Die Isländer übrigens fliegen grundsätzlich über diese Pisten, aber meiner Erfahrung nach lieben die ja ihre Autos nicht, sondern sehen sie nur als Mittel zum Zweck (echt traurig, wie dort automobile Schätze auf freier Fläche einfach so vor sich hingammeln bzw. bis zum geht-nicht-mehr runtergeritten werden).

Ich persönlich sehe da übrigens keinen Unterschied, ob du dein eigenes Auto oder nen Mietwagen fährst, weil: Auch mit nem Mietwagen möchtest du ja heil ankommen, außerdem muss man doch glaub ich für Schäden selbst aufkommen (?)

[rotbart]

ich dachte, die Kjölur sein mittlerweile so gut "ausgebaut" dass der rückweg über die ringstrasse nicht sooo viel schneller wäre??

im Sommer 2008 war die Kjölur in einem Zustand, dass wir Geschwindigkeiten zwischen 40 und 80 km/h erreicht haben - nicht mit ner geliehenen Karre sondern dem eigenen RangeRover - das ist sicher nicht repräsentativ. Bei den hohen Geschwindigkeiten muß man genau wissen was man tut, sehr weit nach vorne sehen und genau wissen, wie sich das Fahrzeug verhällt, wenn sich plötzlich der Untergrund ändert oder eine Kurve kommt, sonst ist man ein Fall für den Rettungsdienst (ein paar Jahre auf Pisten in Afrika helfen da schon) - übrigens ist auf Wellblech hohes Tempo auch durchaus schonender für Material.

Mit normalen PKW/WoMos ist das alles illusorisch, da krochen genügend auch mit Tempi < 20km/h rum ... da ist dann fast kein Vorbeikommen .... wer es eilig hat sollte besser die 1 nehmen.

[olli]