Fahrzeugkauf in Island
- Sæmundur
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Fahrzeugkauf in Island
Liebe 4x4-Begeisterte unter den Islandfreunden,
von insgesamt acht Reisen nach Island habe ich vier mit dem eigenen Geländewagen von Österreich aus unternommen. Da es mir kaum möglich ist, mehr als drei Wochen durchgehend Urlaub zu nehmen, kann ich Island bei ca. einwöchiger An- und Rückreise mit der Fähre maximal zwei Wochen lang genießen. Deshalb mache ich mir zunehmend Gedanken darüber, ob es nicht zweckmäßiger wäre, in Island einen Geländewagen zu kaufen und diesen in der Nähe von Keflavík so unterzubringen, dass er mir bei Anreise mit dem Flugzeug jederzeit zur Verfügung steht.
Ich wende mich daher mit einigen Fragen an jene Forumsmitglieder, die diesen Weg bereits beschritten haben:
1. Welche gesetzlichen Voraussetzungen bestehen für die Zulassung eines Fahrzeugs in Island? Ist ein isländischer Wohnsitz bzw. eine isländische Zustelladresse erforderlich? Benötigt man eine Kennitala? Kann man isländische Freunde bevollmächtigen, die für Zulassung und Versicherung erforderlichen Schritte zu setzen?
2. Welche Vorschriften bestehen hinsichtlich der Haftpflichtversicherung? Sind Ausländer bzw. Inhaber eines ausländischen Führerscheins benachteiligt?
3. Welche Gebühren und Versicherungsprämien sind zu zahlen? Können finanzielle Pflichten für die Zeit außerhalb der Islandreisen unterbrochen werden, z. B. durch temporäre Abmeldung des Fahrzeugs?
4. Wer bietet in der Nähe von Keflavík die Unterbringung des Fahrzeugs an? Welche zusätzlichen Leistungen werden allenfalls erbracht (z. B. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Begutachtungen, An- und Abmeldungen des Fahrzeugs)?
5. Welche Einrichtungen führen nach entsprechender Beauftragung Bewertungen von Gebrauchtfahrzeugen durch (FÍB, ...)?
6. Was ist sonst noch zu beachten?
Für informative Antworten wäre ich überaus dankbar!
Beste Grüße
Ulrich
von insgesamt acht Reisen nach Island habe ich vier mit dem eigenen Geländewagen von Österreich aus unternommen. Da es mir kaum möglich ist, mehr als drei Wochen durchgehend Urlaub zu nehmen, kann ich Island bei ca. einwöchiger An- und Rückreise mit der Fähre maximal zwei Wochen lang genießen. Deshalb mache ich mir zunehmend Gedanken darüber, ob es nicht zweckmäßiger wäre, in Island einen Geländewagen zu kaufen und diesen in der Nähe von Keflavík so unterzubringen, dass er mir bei Anreise mit dem Flugzeug jederzeit zur Verfügung steht.
Ich wende mich daher mit einigen Fragen an jene Forumsmitglieder, die diesen Weg bereits beschritten haben:
1. Welche gesetzlichen Voraussetzungen bestehen für die Zulassung eines Fahrzeugs in Island? Ist ein isländischer Wohnsitz bzw. eine isländische Zustelladresse erforderlich? Benötigt man eine Kennitala? Kann man isländische Freunde bevollmächtigen, die für Zulassung und Versicherung erforderlichen Schritte zu setzen?
2. Welche Vorschriften bestehen hinsichtlich der Haftpflichtversicherung? Sind Ausländer bzw. Inhaber eines ausländischen Führerscheins benachteiligt?
3. Welche Gebühren und Versicherungsprämien sind zu zahlen? Können finanzielle Pflichten für die Zeit außerhalb der Islandreisen unterbrochen werden, z. B. durch temporäre Abmeldung des Fahrzeugs?
4. Wer bietet in der Nähe von Keflavík die Unterbringung des Fahrzeugs an? Welche zusätzlichen Leistungen werden allenfalls erbracht (z. B. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Begutachtungen, An- und Abmeldungen des Fahrzeugs)?
5. Welche Einrichtungen führen nach entsprechender Beauftragung Bewertungen von Gebrauchtfahrzeugen durch (FÍB, ...)?
6. Was ist sonst noch zu beachten?
Für informative Antworten wäre ich überaus dankbar!
Beste Grüße
Ulrich
Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Re: Fahrzeugkauf in Island
...eine Möglichkeit wäre hier zu finden:
http://www.islandreise.info/viewtopic.php?f=20&t=4205
es gäbe sogar schon eine Aufbewahrerin für das Fahrzeug in Reykjavik
http://www.islandreise.info/viewtopic.php?f=20&t=4205
es gäbe sogar schon eine Aufbewahrerin für das Fahrzeug in Reykjavik
"...ja, ja..." sagte der alte Oberförster. Hugo war sein Name...
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- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 761
- Registriert: Fr 23. Nov 2007, 21:36
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Re: Fahrzeugkauf in Island
Hallo Sæmundur
zu den ersten Fragen kann ich leider nichts sagen.
Ferner ist unbedingt die Verbreitung des Models in Island zu betrachten. Seltene oder bestimmte Varianten von Autotypen besitzen de facto keine Ersatzteilunterstuetzung mehr in Island. Das kann lange Wartezeiten und sehr teure Preise bedeuten.
Man sollte auch die Liste der Vorbesitzer genauer anschauen. Mietwagen und Firmenfahrzeuge sind oft ruecksichtslos gefahren worden und der Zustand entspricht nicht mehr dem Alter.
Es gibt den kleinen Trick, dass Fahrzeuge im Norden im besseren Zustand sind als in Reykjavík weil dort erheblich weniger Salz im Winter verwendet wird.
Selbst Fahrzeuge die fuer den Kauf in Frage kommen, sollten eine gewisse Zeit erstmal auf sicheren Strassen gefahren werden.
Es ist ganz natuerlich dass der letzte Besitzer wegen des anstehenden Verkaufs Kleinigkeiten, Kinderkrankheiten und nichtige Macken ("Thermostat oeffnet nicht vollstaendig zum Kuehler wenn der Motor richtig heiss wird", "Auto startet schlecht wenn es morgens nass ist" usw.) nicht mehr reparieren lassen hat.
Diese fallen in den ersten Wochen bei der Benutzung auf und koennen dann beseitigt werden - solche Kleinigkeiten sind aber im Hochland nur aergerlich.
Zu guter letzt ist zu ueberlegen ob Fahrzeuge in Island fuer ihren Zustand nicht ueberteuert sind. Seit der Kreppa sind die Neupreise fuer Autos praktisch verdoppelt. Dementsprechend haben sich die Gebrauchtwagenpreise unsinnigerweise auch verdoppelt. Hinzu kommt dass gute Autos eigentlich von Besitzern nicht verkauft werden da sie sich keine Neuwagen leisten koennen. Ein schwieriger Markt also wo wertvolle Autos zu finden muehselig ist.
Alternative waere ein Auto zu importieren. Wenn Du das allerdings machst kannst Du Dir das komplette Misstrauen der Zoellner sicher sein weil dies ein weites Gebiet des Betrugs ist. Betrueger gehen so vor, dass eine befreundete Person sich ein Auto im Ausland kauft. Nach einer angemessenen Zeit wird das Auto im Ausland wieder an eine befreundete Person verkauft - unter dem Preis des ersten Kaufes. Das Spiel geht wieder weiter. Der letzte Verkauf geht dann an den eigentlichen Besitzer. Der islaendische Zoll nimmt gewaltige Einfuhrzoelle nimmt dazu aber einen Kaufvertrag als Grundlage sofern vorhanden und nicht komplett irrational. Um den geringen Preis plausibel zu machen wird das Auto oft etwas "gebraucht" praesentiert. Hier ein verbeulte Stossstange, dort ein Kratzer usw. Durch diesen Betrug entgehen dem islaendischen Staat dringend benoetigte Einnahmen.
Das ist wie immer meine persoenliche Meinung - es gibt sicher sehr viele Leute die einfach in kuerzester Zeit einen vertrauenswuerdigen Verkaeufer gefunden haben und ein sehr zuverlaessiges Auto zu einem ausgesprochen fairen Preis erhalten haben.
Lass Dich also nicht entmutigen.
viele Gruesse
Leon
zu den ersten Fragen kann ich leider nichts sagen.
Frumherji und vermutlich auch Aðalsskoðun (die beiden fuehrenden "TUEV" Stellen) fuehren sogenannte "erweiterte Pruefungen und Bewertungen" durch.Sæmundur hat geschrieben: 5. Welche Einrichtungen führen nach entsprechender Beauftragung Bewertungen von Gebrauchtfahrzeugen durch (FÍB, ...)?
Die Kultur des Autoverkaufens ist sehr verschieden gegenueber Deutschland. Es werden ganz gerne Unfallschaeden und eklatante Maengel entweder gar nicht oder als gering angemerkt. Die Preise sind oft sehr unterschiedlich und teilweise einfach aus der Luft gegriffen und durch rein gar nichts begruendet. Die oben erwaehnte Bewertung ist daher dringend empfohlen, wenn nicht sogar absolut zwingend. Desweiteren lohnt es sich auch eine Werkstatt griffbereit zu haben die kurzfristig den Reparaturpreis der bei der Bewertung gefundenen Maengel in etwa abschaetzen kann - da gibt es Ueberraschungen! Auch kann eine Werkstatt andere "komische" Sachen die Frumherji nicht weiter erforschen kann ("Spiel in der Lenkung", "Geraeusch im Lager") genauer einkreisen was das jetzt konkret bedeutet ("geht nach 10000 Kilometer kaputt"). Mit etwas Geschick kann man Frumherji entlocken ob sie das Auto fuer den Preis kaufen wuerden oder nicht. Offiziell duerfen die das nicht sagen.Sæmundur hat geschrieben: 6. Was ist sonst noch zu beachten?
Ferner ist unbedingt die Verbreitung des Models in Island zu betrachten. Seltene oder bestimmte Varianten von Autotypen besitzen de facto keine Ersatzteilunterstuetzung mehr in Island. Das kann lange Wartezeiten und sehr teure Preise bedeuten.
Man sollte auch die Liste der Vorbesitzer genauer anschauen. Mietwagen und Firmenfahrzeuge sind oft ruecksichtslos gefahren worden und der Zustand entspricht nicht mehr dem Alter.
Es gibt den kleinen Trick, dass Fahrzeuge im Norden im besseren Zustand sind als in Reykjavík weil dort erheblich weniger Salz im Winter verwendet wird.
Selbst Fahrzeuge die fuer den Kauf in Frage kommen, sollten eine gewisse Zeit erstmal auf sicheren Strassen gefahren werden.
Es ist ganz natuerlich dass der letzte Besitzer wegen des anstehenden Verkaufs Kleinigkeiten, Kinderkrankheiten und nichtige Macken ("Thermostat oeffnet nicht vollstaendig zum Kuehler wenn der Motor richtig heiss wird", "Auto startet schlecht wenn es morgens nass ist" usw.) nicht mehr reparieren lassen hat.
Diese fallen in den ersten Wochen bei der Benutzung auf und koennen dann beseitigt werden - solche Kleinigkeiten sind aber im Hochland nur aergerlich.
Zu guter letzt ist zu ueberlegen ob Fahrzeuge in Island fuer ihren Zustand nicht ueberteuert sind. Seit der Kreppa sind die Neupreise fuer Autos praktisch verdoppelt. Dementsprechend haben sich die Gebrauchtwagenpreise unsinnigerweise auch verdoppelt. Hinzu kommt dass gute Autos eigentlich von Besitzern nicht verkauft werden da sie sich keine Neuwagen leisten koennen. Ein schwieriger Markt also wo wertvolle Autos zu finden muehselig ist.
Alternative waere ein Auto zu importieren. Wenn Du das allerdings machst kannst Du Dir das komplette Misstrauen der Zoellner sicher sein weil dies ein weites Gebiet des Betrugs ist. Betrueger gehen so vor, dass eine befreundete Person sich ein Auto im Ausland kauft. Nach einer angemessenen Zeit wird das Auto im Ausland wieder an eine befreundete Person verkauft - unter dem Preis des ersten Kaufes. Das Spiel geht wieder weiter. Der letzte Verkauf geht dann an den eigentlichen Besitzer. Der islaendische Zoll nimmt gewaltige Einfuhrzoelle nimmt dazu aber einen Kaufvertrag als Grundlage sofern vorhanden und nicht komplett irrational. Um den geringen Preis plausibel zu machen wird das Auto oft etwas "gebraucht" praesentiert. Hier ein verbeulte Stossstange, dort ein Kratzer usw. Durch diesen Betrug entgehen dem islaendischen Staat dringend benoetigte Einnahmen.
Das ist wie immer meine persoenliche Meinung - es gibt sicher sehr viele Leute die einfach in kuerzester Zeit einen vertrauenswuerdigen Verkaeufer gefunden haben und ein sehr zuverlaessiges Auto zu einem ausgesprochen fairen Preis erhalten haben.
Lass Dich also nicht entmutigen.
viele Gruesse
Leon
Rettet das Hochland:
Zukunftsland islaendische Naturschutzseite Island
Rettet Island auslaendische Naturschutzseite Island
Heart of Iceland islaendische Seite zur Rettung des Hochlandes
Traumland das Buch zum Thema von Andri Snær Magnason
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Re: Fahrzeugkauf in Island
Hallo
diesen Thread habe ich bisher irgendwie übersehen. Zumindest einige Antworten kann ich geben.
Gruss
Christian
diesen Thread habe ich bisher irgendwie übersehen. Zumindest einige Antworten kann ich geben.
Eine Kennitala benötigst du auf jeden Fall, sonst bist du hier für das System nicht existent. Und da du beispielsweise Steuern zahlen musst, lässt sich das nicht vermeiden. Ich weiss aber nicht, ob du aus diesem Grund bereits eine Kennitala beantragen kannst.Sæmundur hat geschrieben: 1. Welche gesetzlichen Voraussetzungen bestehen für die Zulassung eines Fahrzeugs in Island? Ist ein isländischer Wohnsitz bzw. eine isländische Zustelladresse erforderlich? Benötigt man eine Kennitala?
Dein Auto muss haftpflichtversichert sein. Das es Nachteile mit ausländischen Führerscheinen gäbe, ist mir nicht bekannt.Sæmundur hat geschrieben: 2. Welche Vorschriften bestehen hinsichtlich der Haftpflichtversicherung? Sind Ausländer bzw. Inhaber eines ausländischen Führerscheins benachteiligt?
Du zahlst Kraftfahrzeugsteuer und Haftpflichtversicherung, wieviel du zahlst, hängt von deinem Fahrzeug ab. Bei der Haftpflichtversicherung kommt es dann auch noch drauf an, wo du bist, bzw. was du sonst noch so an Versicherungen hast, da kann man durchaus günstige Angebote bekommen. Das ist aber wohl eher für Leute interessant, die in Island wohnen.Sæmundur hat geschrieben: 3. Welche Gebühren und Versicherungsprämien sind zu zahlen?
Zumindest mit der KFZ-Steuer geht das wohl tatsächlich, da muss man das Auto dann aber so abstellen, das es nicht genutzt werden kann (sprich bei einer authorisierten Unterbringung). Damit habe ich aber keine Erfahrungen.Sæmundur hat geschrieben: Können finanzielle Pflichten für die Zeit außerhalb der Islandreisen unterbrochen werden, z. B. durch temporäre Abmeldung des Fahrzeugs?
Gruss
Christian
- Sæmundur
- Prophet des Dettifoss
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Re: Fahrzeugkauf in Island
Guten Abend allerseits!
Herzlichen Dank für die ausführlichen Erläuterungen, für die hilfreichen Tipps und für die Anleitung zur Abgabenhinterziehung!
Dass Import günstiger kommt als Gebrauchtwagenkauf in Island, hat mich ein wenig gewundert, denn gerade die Höhe der isländischen Zölle (laut Erläuterung von Isländern nahezu die Hälfte des Listenpreises) hat mich von der Idee, mein eigenes Gefährt "für immer" nach Island mitzunehmen, abgebracht. Sollte ich tatsächlich in Island etwas Passendes finden, so werde ich jedenfalls die Kosten beider Varianten vergleichen - oder warten, bis Island der Europäischen Zollunion angehört.
Gewundert hat mich auch ein wenig die Aussage über die Marktausdünnung und die höheren Preise nach der Kreppa. Bisher habe ich öfters gehört, fast alle ehemals Superreichen hätten ihre dicken, fetten Jeppar auf den Markt geworfen, um auf kostengünstigere Fahrzeuge umzusteigen. Aber mir ist schon bewusst, dass die Inflation die Preise wieder nach oben treibt. Und die Jeppar der Superreichen gehören wahrscheinlich einer Fahrzeugklasse an, die sich eher für die Flaniermeile als fürs Hochland eignet ...
Noch einmal vielen Dank und beste Grüße
Ulrich
Herzlichen Dank für die ausführlichen Erläuterungen, für die hilfreichen Tipps und für die Anleitung zur Abgabenhinterziehung!
Dass Import günstiger kommt als Gebrauchtwagenkauf in Island, hat mich ein wenig gewundert, denn gerade die Höhe der isländischen Zölle (laut Erläuterung von Isländern nahezu die Hälfte des Listenpreises) hat mich von der Idee, mein eigenes Gefährt "für immer" nach Island mitzunehmen, abgebracht. Sollte ich tatsächlich in Island etwas Passendes finden, so werde ich jedenfalls die Kosten beider Varianten vergleichen - oder warten, bis Island der Europäischen Zollunion angehört.
Gewundert hat mich auch ein wenig die Aussage über die Marktausdünnung und die höheren Preise nach der Kreppa. Bisher habe ich öfters gehört, fast alle ehemals Superreichen hätten ihre dicken, fetten Jeppar auf den Markt geworfen, um auf kostengünstigere Fahrzeuge umzusteigen. Aber mir ist schon bewusst, dass die Inflation die Preise wieder nach oben treibt. Und die Jeppar der Superreichen gehören wahrscheinlich einer Fahrzeugklasse an, die sich eher für die Flaniermeile als fürs Hochland eignet ...
Noch einmal vielen Dank und beste Grüße
Ulrich
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Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Re: Fahrzeugkauf in Island
Zur Zeit sind die Autos sehr günstig zu haben. Und wenn du gleich mit Bargeld daher kommst kannst du den Preis locker noch 20% runterdrücken.
www.bilasolur.is , da kannst du dich ein wenig tummeln
www.bilasolur.is , da kannst du dich ein wenig tummeln
Skifahren in Island?
http://www.hlidarfjall.is
http://www.hlidarfjall.is
- Wilfired75
- Herrscher des Nordmeeres
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Re: Fahrzeugkauf in Island
Servus!Sæmundur hat geschrieben:Liebe 4x4-Begeisterte unter den Islandfreunden,
von insgesamt acht Reisen nach Island habe ich vier mit dem eigenen Geländewagen von Österreich aus unternommen. Da es mir kaum möglich ist, mehr als drei Wochen durchgehend Urlaub zu nehmen, kann ich Island bei ca. einwöchiger An- und Rückreise mit der Fähre maximal zwei Wochen lang genießen. Deshalb mache ich mir zunehmend Gedanken darüber, ob es nicht zweckmäßiger wäre, in Island einen Geländewagen zu kaufen und diesen in der Nähe von Keflavík so unterzubringen, dass er mir bei Anreise mit dem Flugzeug jederzeit zur Verfügung steht.
Ich wende mich daher mit einigen Fragen an jene Forumsmitglieder, die diesen Weg bereits beschritten haben:
1. Welche gesetzlichen Voraussetzungen bestehen für die Zulassung eines Fahrzeugs in Island? Ist ein isländischer Wohnsitz bzw. eine isländische Zustelladresse erforderlich? Benötigt man eine Kennitala? Kann man isländische Freunde bevollmächtigen, die für Zulassung und Versicherung erforderlichen Schritte zu setzen?
2. Welche Vorschriften bestehen hinsichtlich der Haftpflichtversicherung? Sind Ausländer bzw. Inhaber eines ausländischen Führerscheins benachteiligt?
3. Welche Gebühren und Versicherungsprämien sind zu zahlen? Können finanzielle Pflichten für die Zeit außerhalb der Islandreisen unterbrochen werden, z. B. durch temporäre Abmeldung des Fahrzeugs?
4. Wer bietet in der Nähe von Keflavík die Unterbringung des Fahrzeugs an? Welche zusätzlichen Leistungen werden allenfalls erbracht (z. B. Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Begutachtungen, An- und Abmeldungen des Fahrzeugs)?
5. Welche Einrichtungen führen nach entsprechender Beauftragung Bewertungen von Gebrauchtfahrzeugen durch (FÍB, ...)?
6. Was ist sonst noch zu beachten?
Für informative Antworten wäre ich überaus dankbar!
Beste Grüße
Ulrich
Vorab sei am Rande bemerkt, dass ich
- 1 Gebraucht-Offroader auf Island gekauft habe
und
- mind. 1 weiteren kaufen wollte, die Sache aber dann mit diesem 1 Gebrauchtkauf (den ich NICHT bereut habe) bewenden hab lassen, weil ALLE bisher in Island begutachteten Fahrzeuge (teilweise reichte schon das per email übersandte Bildmaterial, dass einem übel wurde) mehr oder weniger restaurationsreifer Schrott waren (in Deutschland gibt´s ja hin und wieder mal einen gepflegten Rentner-Offroader, in Island hab ich sowas noch nie gefunden!)
Zu deinen Fragen: Ich schilder jetzt erstmal (zum gefühlten tausendsten Mal hier incl. Geysir-Forum), wie das bei mir war, damit dürften deine Fragen so ziemlich alle geklärt sein:
- 2002 gebr. Offroader in Island (Akureyri) gekauft
- gemeinsam mit dem Vorbesitzer auf´s Syslumaðurinn und ne Kennitala beantragt, kostet nix
- Auto auf mich umgemeldet mit deutschem Hauptwohnsitz, man braucht kurioserweise überhaupt gar keinen eigenen Wohnsitz in Island, um dort ein Auto zulassen zu können! Irgendne beliebige Referenzadresse sollte man halt von Island angeben, ich hab da immer die Adresse des Vorbesitzers genannt, als der dann aber umgezogen ist und ich seine neue Adresse nimmer kannte, hab ich die Adresse irgendeines Bekannten genannt, interessiert kein Schw...
- Versicherung bei der Sjóva Allmennar gemacht, ist aber sehr teuer, später zur Vörður Íslandstrygging gewechselt ("Elisabeth" soll auch recht günstig sein), haben günstige Oldtimertarife, wobei das n ziemlicher Hickhack war mit dem Oldietarif, weil dafür eigentlich ein Alltagsfahrzeug vorhanden/angemeldet sein muss (wie in D auch bei den Oldietarifen), ich so: Na hab ich doch, mein Alltagsfahrzeug steht aber in D. Die so: Das Alltagsfahrzeug muss in IS stehen/angemeldet sein. Ich: Wieso, in Island ist ja gar net mein "Alltag", ich bin hier nur 1-2x jährlich im Urlaub, im Alltag lebe und fahre ich in D. Das haben sie dann akzeptiert.
- Wichtig: Wenn du die Kiste nicht das ganze Jahr über angemeldet lassen willst, sondern an-/abmelden willst, dann brauchst du auch ein isl. Bankkonto, wg. Rücküberweisung der Versicherungsbeiträge und der Kfz-Steuer. Aber auch ein Bankkonto eröffnen ist in Island kein Problem, hingehen, Kennitala nennen, Bankkonto eröffnen (Wohnsitz ist egal)
- Tja, und von da an war ich in Island registriert mit Kennitölu Númer (oder wie das korrekt isländische heißt), hatte mein eigenes isländisches Auto (mit isländischem Kennzeichen - das ist das beste dran!) und musste nur 4 Std. zu meinem Blechschätzchen fliegen anstatt 1 Woche lang von Bayern nach Dänemark und dann per Fähre nach Island zu gurken.
Naja, fairerweise: Bis Akureyri waren´s ja immer 2 Flüge, incl. Inlandsflug (3/4 Std.).
- Untergestellt hab ich die Kiste zuerst für 16€ monatlich in Glæsibær bei Akureyri, dann später - jetzt wird´s für dich interessant: - in Sandgerði bei Keflavík, das allerdings dann für stolze 45€ pro Monat.
Noch Fragen?
Lieber Leitwolf als Lemming
- Wilfired75
- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 529
- Registriert: Sa 22. Sep 2007, 01:09
- Wohnort: Freising
Re: Fahrzeugkauf in Island
Einfuhrzoll ist 50%, allerdings des gezahlten Preises = Gebrauchtwert, nicht Neuwert! Wie in der EU auch: Wenn du nen Kaufvertrag über 1600€ für nen GrandCherokee hast, der heutzutage 60.000€ kostet oder damals meinetwegen 50.000DM oder so gekostet hat, dann zahlst doch nicht 30.000€ Einfuhrzoll! Da zählt der WERT, den der Gebrauchte tatsächlich aufm Markt hat (in der Regel aus deinem Kaufvertrag ersichtlich, falls das Schnäppchen zu günstig war, legen die Zöllner halt den aktuellen Gebrauchtmarktwert fest - die kennen sich schon aus, die Jungs!).Sæmundur hat geschrieben:die Höhe der isländischen Zölle (laut Erläuterung von Isländern nahezu die Hälfte des Listenpreises)
Lieber Leitwolf als Lemming
- Sæmundur
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- Registriert: Sa 3. Nov 2007, 01:46
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Re: Fahrzeugkauf in Island
@Wilfired75: Þakka þér kærlega! Diese Antworten sind mir eine große Hilfe!
Beste Grüße
Ulrich
Beste Grüße
Ulrich
Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
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- Chevyartictruck
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- Registriert: Do 28. Apr 2005, 09:02
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Re: Fahrzeugkauf in Island
Moin
@Wilfired
So war das jedenfalls bei mir oder habe ich die Elli etwa unwissend illegal eingführt
Gruß Chevy
@Wilfired
In der EU ist das etwas leichter, wenn das Fahrzeug über 6Monate alt bzw. angemeldet war, braucht man gar keine Zölle bezahlen. So war das jedenfalls als ich 2008 den Lotus in GB gekauft habe. Ich bin dann mit Überführungsschildern über Dover nach Hause gefahren. Dem Zollbeamten war das egal.Einfuhrzoll ist 50%, allerdings des gezahlten Preises = Gebrauchtwert, nicht Neuwert! Wie in der EU auch: Wenn du nen Kaufvertrag über 1600€ für nen GrandCherokee hast, der heutzutage 60.000€ kostet oder damals meinetwegen 50.000DM oder so gekostet hat, dann zahlst doch nicht 30.000€ Einfuhrzoll! Da zählt der WERT, den der Gebrauchte tatsächlich aufm Markt hat (in der Regel aus deinem Kaufvertrag ersichtlich, falls das Schnäppchen zu günstig war, legen die Zöllner halt den aktuellen Gebrauchtmarktwert fest - die kennen sich schon aus, die Jungs!).
So war das jedenfalls bei mir oder habe ich die Elli etwa unwissend illegal eingführt
Gruß Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
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