F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
muchBirne
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F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von muchBirne » Di 13. Aug 2013, 12:28

Hallo liebes Forum,
nachdem ich seit einigen Wochen eher passiv im Forum unterwegs war und viele hilfreiche Tipps erhalten habe, möchte ich nun selbst eine Frage an die Gemeinde richten.

Gemietet haben wir einen Hyundai Tucson. Momentan sind wir bei der Routenplanung.
Ja, ich weiß, dass der Tucson kein vollwertiger Geländewagen ist. Ich bitte daher Euch um Eure Einschätzung.

Angedacht ist die Fahrt von Reykjavik nach Landmannalaugar mit dortiger Übernachtung. Danach über die die F26 und die F752 nach Norden und über die (F)35 wieder nach Süden. Die gesamte Strecke sollte in 3 Tagen gefahren sein. Also am Morgen des 4. Tages wollen wir wieder in Reykjavik sein.

Wie seht Ihr die Planung? Machbar in der angedachten Zeit? Wir wollen weitestgehend durchfahren und nur hin und wieder für ein paar Fotos bzw. Furten anhalten.

Darüber hinaus eine Frage zur Wagenwahl: Denkt Ihr, die F26 und die F752 sind machbar mit einem Tucson? (30cm Wattiefe)
Hier im Forum war der Tucson für die Sprengisandur schon ein paar mal im Gespräch, was dann wirklich daraus wurde, ist mir nicht ganz klar geworden. Es gibt aber wohl einige, die dort schon mit dem Tucson unterwegs waren (http://youtu.be/VzXGDGZwAv0). Wäre schön, wenn vielleicht mal jemand seine Erfahrungen mit dem Tucson schildern könnte bzw. diejenigen, die schon häufiger die F26 gefahren sind, sagen würden, ob der Tucson dort ein nicht selten anzutreffendes Auto ist. Das wäre schon mal super hilfreich.

Ich bin mir dessen bewusst, dass sich über die Befahrbeitkeit keine Pauschalaussagen machen lassen. Offensichtlich sind die Furten nördlich von Nýidalur die kritischsten. Ist das richtig? Meine Idee war daher, morgens dort zu sein und diese Stelle zu beurteilen. Wenn diese befahrbar ist, würden wir unseren Weg entlang der F26 weiter fortsetzen, ansonsten umkehren und eine Alternative suchen. Oder kann ich mir die Fahrt dorthin lieber gleich sparen, da es für den Tucson zu 80% zu tief wäre?

Als hilfreich schätze ich ein, dass wir Anfang September dort sind - die Flüsse also hoffentlich eher weniger tief sind.

Also, ich danke schon mal für Eure Antworten!
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Argish
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von Argish » Di 13. Aug 2013, 15:20

Für die F752 könnte das sehr knapp werden. Die erste Furt nach Laugafell hat es in sich. Da rechne ich mit minimum 40cm. Letztes Jahr schwankte diese Furt zwischen 40-100cm. Ich würde als alternative entweder die Sprengi fertig fahren oder die F821 ins Eyjafjarðardalur nehmen.
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von muchBirne » Mi 14. Aug 2013, 12:28

Ok, vielen Dank schon mal für die Antwort.
Kann vielleicht noch jemand was dazu sagen, wie häufig der Tucson auf der Strecke anzutreffen ist?
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Zio
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von Zio » Mi 14. Aug 2013, 13:55

Das Meiste hast Du ja schon selber geschrieben. Der Tucosn ist halt kein Geländewagen.
Wenn Du Dir so unsicher mit dem Fahrzeug bist empfehle ich Dir eines zu nehmen wo Du dich besser fühlst.
Die Fehlertoleranz liegt dann einfach höher. So wie ich das sehe hast Du ja keine Gelände oder Furt Erfahrung oder?
30cm können reichen müssen aber nicht. Die Furten von Nýidalur würde ich auf einen Schnitt von 40cm schätzen.
Und Dir nützt die beste Wattiefe nicht wenn Du nicht weißt was Du tust.

Gruß
Zio
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von inselmensch » Mi 14. Aug 2013, 15:46

Über die Bodenfreiheit würde ich mir mehr Gedanken machen. Steine sieht man in den Furten nicht.
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von muchBirne » Sa 21. Sep 2013, 00:49

So, liebes Forum,
nun möchte ich doch nach unserem Islandaufenthalt über unsere Erfahrungen berichten. Vielleicht können zukünftig Planende davon profitieren.

Wir haben nicht nach einem anderen Auto gebeten. Aufgrund eines Defektes am Tucson erhielten wir dann aber ein anderes Auto - den vergleichbaren Dacia Duster.

Die Route nach Landmannalaugar war natürlich kein Problem. Die letzte Furt vor dem Campingplatz mieden wir aber, da vergleichbare Autos auf dem Parkplatz davor standen. Ohne ein Risiko einzugehen, parkten auch wir auf diesem Parkplatz und gingen die letzten Meter, wie die meisten anderen, zu Fuß.

Am darauffolgenden Tag fuhren wir die Sprengisandur nach Norden - mit dem Wissen, dass wir eventuell zum Umkehren gezwungen werden könnten. Zu unserer Überraschung waren die Furten absolut kein Problem. Die erste Furt (Bild 1) war noch die tiefste.
Sie sieht auf dem Foto etwas schwieriger aus, als sie eigentlich war. Im linken Bereich war das Wasser vlt. 15 cm tief. Auch der Anstieg auf der anderen Seite war kein Problem. Aufgrund des kieseligen Untergrundes ist aber doch ein 4x4 notwendig, meine ich. Die beiden als so schwierig beschriebenen Furten bei Nyidalur waren harmlos. (Bild 2/3) Vielleicht hatten wir aber auch Glück und die Flüsse führten einfach wenig Wasser. Auch die Bodenfreiheit beim Furten war kein Problem.

Voller Euphorie, dass wir die so kritische Stelle bei Nyidalur geschafft hatten, fuhren wir weiter nach Norden.
Die größte Schwierigkeit wartete aber erst noch auf uns...

Leider muss ich sagen, dass diese Problematik in diesem Forum bisher nur am Rande diskutiert wurde und ihr aus meiner Sicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Es geht um den Schnee.

Im weiteren Verlauf der Sprengisandur kommt man immer höher. Auf der Straße liegt tiefer Schnee - vor allem an Steigungen.
Der Schnee war schon recht schmutzig, ich vermute daher, dass er den ganzen Sommer dort lag.
Tiefe Spuren markierten die Fahrspur anderer Fahrzeuge. Leider hatte ich das Gefühl, dass deren Spur wohl etwas breiter war als die unseres Dusters. Es war unvermeidbar, dass ein Rad im Tiefschnee fuhr. Darüber hinaus war unser Duster wohl ein paar cm tiefer als seine Vorgänger.

Man fährt also mit etwas Schwung in den Tiefschnee am Hang hinein, hört, wie der Schnee von unten am Auto reibt, wie dieses langsamer wird... Räder drehen durch, ESP regelt, teilweise merkt man, dass das Auto nicht mehr den Lenkbewegungen folgt. Doch mit etwas Gefühl für das Auto sollte das kein Problem sein, da kurze Zeit später der Reifen wieder in griffigen Schnee greift und man doch wieder volle Kontrolle hat.
Alles in allem war es schon ein großer Spaß - das Risiko, steckenzubleiben, war aber allzeit präsent. Einmal hätten wir es auch fast nicht geschafft. Aber selbst dann, hätte man es wohl doch durch den Schnee geschafft. Etwas zurück, etwas beiseite Graben...

Zu den anderen Autos auf der Strecke: Seltsamerweise sind uns auf der gesamten Sprengisandur lediglich 3 Autos begegnet. Diese waren schon alle eine Nummer dicker als unser Dacia.
Ich persönlich würde aber dennoch zukünftigen Fahrern nicht davon abraten mit einem Tucson, Duster oder ähnlichem zu fahren. So lange man nicht blind in jede Furt rein fährt, sondern sie sich mit Verstand vorher anschaut und die Machbarkeit in Frage stellt, sollte eine Fahrt der Sprengisandur meiner Meinung nach nicht ausgeschlossen sein.

Generell glaube ich, dass die Strecke umso langweiliger ist, je kräftiger/geländegängiger das Auto ist. ;)


In diesem Sinne...
... viele Grüße


muchBirne
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gerneklein
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von gerneklein » Sa 21. Sep 2013, 01:24

muchBirne hat geschrieben: Zu den anderen Autos auf der Strecke: Seltsamerweise sind uns auf der gesamten Sprengisandur lediglich 3 Autos begegnet. Diese waren schon alle eine Nummer dicker als unser Dacia.
Hallo muchBirne

allles was Du schreibst - die geringe Wassertiefe bei Nydalur, die wenigen Autos die Dir begegnet sind, der Schnee - weist darauf hin, dass Du die Strecke irgendwann im September gefahren bist als der erste Schnee schon im Hochland gefallen war und es eiskalt war.

Es ist nicht ratsam bei solchen Bedingungen im September die Strecke noch zu fahren und vermutlich habt Ihr auch vor Ort die Empfehlung bekommen nicht zu mehr zu fahren. Oder zumindest haettet Ihr diese Empfehlung bekommen sollen. Das Risiko ist einfach zu hoch dass noch mehr Schnee faellt und Ihr hoffnungslos festsitzt. Die Strecke ist dann den Rest des Winter dicht - so wie es jetzt ja der Fall ist.

Es liegt im Sommer absolut kein Schnee auf der Sprengisandur. Und die Furten bei Nydalur sind im Sommer viel tiefer - einfach weil es waermer ist und die Gletscherfluesse viel mehr Wasser fuehren.

Aber so habt ihr mit viel Glueck ein schoenes und einmaliges Erlebnis gehabt. Bitte nicht nachmachen.

viel Spass
Leon
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Uwe_R
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Re: F26 nach Norden - 35 nach Süden mit Tucson?

Beitrag von Uwe_R » Sa 21. Sep 2013, 12:56

Hallo
muchBirne hat geschrieben:Alles in allem war es schon ein großer Spaß - das Risiko, steckenzubleiben, war aber allzeit präsent.
So wie Du das schreibst, war das Risiko sogar sehr präsent. Spaß ist das schon, wenn man noch ein Auto dabei hat, das einen raus ziehen kann (wenn dann auch Seil/Gurt/Schäkel zum Bergen vorhanden sind...). Ansonsten kann das schnell ganz anders aussehen.
Lies mal die Geschichte von Ende August '13, die ich auf der Sprengisandur erlebt hatte (da stand jemand 2,5 Stunden weil er sich festgefahren hatte):
http://www.islandreise.info/viewtopic.p ... 062#p40062

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muchBirne hat geschrieben:Generell glaube ich, dass die Strecke umso langweiliger ist, je kräftiger/geländegängiger das Auto ist. ;)
Ich würde es als Besitzer so eines Autos (nur kräftig ist es nicht) mal anders ausdrücken: Die Strecken sind wesentlich entspannter zu fahren.



Viele Grüße,
Uwe
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de

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