Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

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Andi Schönberger
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von Andi Schönberger » Mo 1. Okt 2012, 08:01

HP_der_Rote hat geschrieben:Noch eine Ausrüstungsfrage zum Stichwort Wind:
Welche Ausrüstungsgegenstände haben euch beim island-typischen Wind gute Dienste erwiesen?
Das wichtigste ist wohl das Zelt :) Wenn wirklich sinnlos starker Wind ist bleibt ja eh nichts anderes übrig als abzuwettern. Das Zelt sollte aber dann unbedingt passen!
Mit dem Bike hast Du zwar noch mehr Aktionsradius als zu Fuss und kannst Dir noch ein bischen besser aussuchen wo Du das Zelt im Ernstfall aufstellst. Das sollte aber doch was stabiles sein!

@Fjallabaek: im 2ten Teil meiner Tour gehts durchs Fjallabaek

Da sind die Hauptrouten mit Deinem Bike gut machbar. (F208,F225) Evtl würde ich mir da noch einen breiteren Reifen aufziehen. So breit wie es bei Deinem Bike eben geht.

LG Andi
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
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Andi Schönberger
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von Andi Schönberger » Mo 1. Okt 2012, 08:01

HP_der_Rote hat geschrieben:Noch eine Ausrüstungsfrage zum Stichwort Wind:
Welche Ausrüstungsgegenstände haben euch beim island-typischen Wind gute Dienste erwiesen?
Das wichtigste ist wohl das Zelt :) Wenn wirklich sinnlos starker Wind ist bleibt ja eh nichts anderes übrig als abzuwettern. Das Zelt sollte aber dann unbedingt passen!
Mit dem Bike hast Du zwar noch mehr Aktionsradius als zu Fuss und kannst Dir noch ein bischen besser aussuchen wo Du das Zelt im Ernstfall aufstellst. Das sollte aber doch was stabiles sein!

@Fjallabaek: im 2ten Teil meiner Tour gehts durchs Fjallabaek

hier auch :

Da sind die Hauptrouten mit Deinem Bike gut machbar. (F208,F225) Evtl würde ich mir da noch einen breiteren Reifen aufziehen. So breit wie es bei Deinem Bike eben geht.

LG Andi
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von HP_der_Rote » Mo 1. Okt 2012, 14:36

@Peturvihjalmur
Unglaublich wie detailiert du deinen Trip hier beschreibst. Wenn man davon keinen Eindruck von der Wettersituation bekommt, dann weiß ich auch net. Vielen Dank dafür! Man kann richtig rauslesen, wie sehr du dieses Land, trotz(oder gerade wegen) der Erlebnisse, magst.

Es ist ja nicht so, dass ich die Tour plane und dann erwarte, dass sich dieser Plan 1:1 umsetzen lässt. Das war in der Vergangenheit nicht so und wird auch (und gerade) bei Island nicht anders sein. Meine Planungen und Vorbereitungen dienen letztlich einfach als grobes Grundgerüst und was dann letztlich daraus wird, zeigt sich vor Ort. Vor allem geht’s mir bei diesem Grundgerüst auch darum, dass groben Fehlern vorgebeugt wird und ein relatives Maß an Sicherheit gewährleistet ist. Ich bin sicher kein Draufgänger.

@Andi Schönberger
Zelt ist klar.
Bisher habe ich auf meinen Wanderungen ein Vaude Hogan Ultralight Argon verwendet, welches mir bisher immer sehr gute Dienste erwiesen hat und auch als windstabil gilt. Natürlich ist es kein Hilleberg, wird aber reichen.
Ich meinte eher kleinere Ausrüstungsgegenstände, an die man auf den ersten Blick net gleich denkt.
z.B. Sturmhaube, wasserdichte fußumschließende Gamaschen, etc.
Hat jemand da einen Island-gerechten Ausrüstungs-Tipp für mich?

Deine Aufnahmen vom Fjallabaek sind übrigens atemberaubend.
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Andi Schönberger
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von Andi Schönberger » Mo 1. Okt 2012, 15:13

Zelt ist klar.
Bisher habe ich auf meinen Wanderungen ein Vaude Hogan Ultralight Argon verwendet

Hilleberg ist auch nicht alles :evil: Ich mag mich da jetzt nicht öffentlich darüber auslassen... da kann es Probleme geben die darf man ja Niemandem erzählen!!!

Wie Du evtl gesehen hast hab ich das Hogan bis vor 3 Jahren auch im Einsatz gehabt. Für September könnte das bzgl Wind schon etwas knapp werden! Also ich hab das Zelt im Hochland einmal gegen 4:00 Uhr Früh abgebaut damit da nix gröberes mit dem Zelt passiert.

Zusätzliche Goretexsocken kann ich empfehlen. Die Schuhe sind dann evtl schon lange Feucht und während der Nacht vielleicht nicht mehr trocken zu bekommen. Die Socken sind sofort trocken, halten die Nässe und den Dreck von Aussen ab.

Gruss Andi
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von Peturvilhjalmur » Mo 1. Okt 2012, 21:58

@Uwe,
och jooo, das hätte ich nicht gedacht. Hab´ mich überhaupt gefreut, einen schönen G zu sehen. Sind ja in Ísland wirklich seltene Vögel! Lustigerweise stand in Egilstadir hinter mir ein dunkelblauer G 270 mit isl. Kennzeichen, als ich mir am vorletzten Tag noch einen Platten gefahren hatte. Da meine Winterreifen auf unter 4mm runter waren habe ich mir bei Dekkjahöllin gleich vier neue Yokohama Geolandar verpassen lassen. Da man die Steuer von 23,5% zurückbekommt, sind die Dinger in Island für uns billiger als in Deutschland. Das nur mal so nebenbei als Tip!!!
Das nächste Mal "steigen wir voll in die Eisen", auch bei Sauwetter. Für nen Plausch von Fenster zu Fenster reicht´s allemal!
Ísland ist das Land der Zufälle und netten, seltsamen Begegnungen.
Gruß Peturvilhjalmur
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von Peturvilhjalmur » Di 2. Okt 2012, 22:11

Hej HP,
da ich größtenteils alleine unterwegs bin, habe ich keine Störfaktoren, die meine Eindrücke von Ísland beeinträchtigen könnten. Ich sauge alles wie ein Schwamm auf! Was Eisländ hinsichtlich des Radfahrers beschrieb, ist durchaus bittere Realität. Ich habe es vor etlichen Jahren bei einer Gruppe von Radfahrern im Skeidararsandur beobachten können. Eine kräftige Sturmbö hat die ganze Gruppe mit einem "Schlag" etliche Meter neben die Straße befördert, wo sie dann in der Lava lagen. Wichtig ist, vorher sich über die aktuelle Wettersituation und Windvorhersage zu informieren - Turistinformationen, Polizei, Rettungsdienste, Tankstellenpersonal, Campingplatzwart usw. - Wenn es unterwegs "haarig" werden sollte, nicht zu vornehm sein und erst im allerletzten Moment, wenn die Kräfte schon sozusagen am Ende sind, um Hilfe bitten. In diesem September hat ein Bekannter von mir mit seinem Wohnmobil einen deutschen Radfahrer, der alleine unterwegs war in einer Situation mitgenommen, in der Radfahrer effektiv am Ende seiner psychischen und physischen Kräfte war. Er hat ihn mitsamt Fahrrad und Gepäck in seinem Wohnmobil eine erhebliche Strecke zu einem sicheren Ort mit Campingplatz mitgenommen. In Ísland wird man Dir in Notsituationen häufig auch ungebeten unbedingte Hilfe zuteil werden lassen! Wichtige Informationen liefern auch die an der Ringstraße Nr. 1 befindlichen Informationstafeln, die von zumeist automatischen Meßstationen ständig aktualisiert werden. Dort wird zunächst die Windrichtung (V=West;A=Ost;S=Süd=klar;N=klar), danach kommt die Temperatur und Windgeschwindigkeit in m/s. Wenn ganz rechts in rot die Windgeschwindigkeit angezeigt wird, sind damit die Spitzengeschwindigkeit der Böen gemeint. Also ab 17m/s ist für Radfahrer dann schon Gefahr im Verzug (Gegenwind heisst evtl. Laufen, Seitenwind möglicherweise akute Sturzgefahr s.o.) Was über 20m/s liegt ist dann nur noch mit Pkw oder schwerem Gerät eträglich. Lkw´s dürfen z.B. ab 28m/s nicht mehr fahren. Wenn sie es trotzdem machen, können sie - wie ich 2007 zwischen Jökulsárlon und Höfn beobachten konnte - einfach von der Straße fliegen. So geschehen mit einem Mercedes-Actros Sattelauflieger von ca. 30 Tonnen. Der war noch ziemlich neu, aber danach nur noch Schrott.
Ich hoffe, ich habe Deine Sinne etwas geschärft.
In diesem Sinne: Goda ferd!
Gruß Peturvilhjalmur
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von beorc » Mi 3. Okt 2012, 11:43

"Also ab 17m/s ist für Radfahrer dann schon Gefahr im Verzug (Gegenwind heisst evtl. Laufen, Seitenwind möglicherweise akute Sturzgefahr s.o.)" - Was Peturvilhjalmur hier beschrieben hat habe ich auch erlebt. Allerdings in meinen vier Radtouren über insgesamt 20 Wochen nur an einem einzigen Tag. Es kann also vorkommen. Allerdings fehlt in der Beschreibung auch noch die Variante dass der Wind von hinten kommt. Da geht das Fahren nochmal so gut. Der Wind kann also auch helfen - und das ist mir öfter als nur an einem Tag passiert. Ich habe mir im Laden oder der Tanke immer kurz die letzte Seite der aktuellen Zeitung mit dem Wetterbericht angesehen um mich zu informieren was mich an dem jeweiligen Tag erwartet. Dann war ich meines Erachtens genügend vorbereitet. Weitere gute Hinweise sind natürlich auch die von Peturvilhjalmur beschriebenen Informationstafeln.
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von beorc » Mi 3. Okt 2012, 12:06

Da ich leider den letzten Beitrag nicht mehr editieren konnte ... Ich muss allerdings sagen das meine Radtouren im Juli und August statt fanden. Das kann natürlich mit dem Wind dann im September schon schlimmer werden.
alf

Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von alf » Mi 3. Okt 2012, 12:10

Was den Gegenwind angeht, haben meine Vorredner oder Schreiber recht. Wie gesagt, ich kannte es nur vom Erzählen anderer. Das wäre etwas wo ich im Zelt bleiben würde und einen Tag Pause einlegen. Das mit dem Rückenwind hatte ich aber auf dem letzten Stück der Kjölur 2007 gehabt. Die ganze Zeit nur Gegenwind mal Schwächer oder Stärker und plötzlich kam er von hinten. Ohne viel zu treten konnten wir Meter machen und kamen gut vorran. Am anderen Tag bin ich nach Süden und habe da über 120 km gemacht. Mein Partner ist damals nach Landmannalaugar und hatte so einen Gegenwind das es ihn fast weggeblasen hatte. Dabei waren gar nicht so viele Kilometer zwischen uns.

Gruß Alf
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Re: Radreise - September 2013 - Grundsätzliche Fragen

Beitrag von Peturvilhjalmur » Mi 3. Okt 2012, 21:04

Man kann aus den bisherigen Beiträgen letztendlich nur den Schluß ziehen, daß es speziell für Radfahrer insgesamt günstiger ist, im Juli bis etwa Mitte August in Ísland unterwegs zu sein. Danach wird die Sache "kippelig", da der Herbst Einzug halten kann und wird. Der diesjährige Sommer in Ísland war ein absolutes Highlight. Ein Bekannter von mir, der sich seit Anfang Juni in Ísland aufhält hat bis ca. 15. August von ganzen 7 schwachen Regentagen in dieser Zeit berichtet. Zeitweise war es ihm schlichtweg zu warm (z.B. im Bereich Melrakkasletta)!
Meine Beobachtungen während der nun insgesamt 11 Aufenthalte bestätigen dies. Tatsache ist jedenfalls, daß praktisch ab dem 28./29.8. bis zum 19. 9. die Häufigkeit von Sturm- bzw. Orkantagen relativ hoch lag. 29. 8. Schneesturm bei Mödrudalur bis kurz vor Myvatn. 9.,10. und 11. 9. Schneekatastrophe in Nordisland mit Sturm. Schnee bis zu 3m in Verwehungen. Im Süden Sturm bzw. Orkan mit Vulkanasche vom Grimsvötn. Erneut Sturm und Orkan zwischen Vik i Myrdal und Djupivogur. Teilw. über 35m/s. Dazu kamen noch die häufigen (Stark-) Regentage. So ist es halt in Ísland. Und schön war es trotz allem, wenn man mit dem und nicht gegen das Wetter lebt.
Gruß Peturvilhjalmur

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