Den ganzen Bericht zur Liegetrike-Reise vom Sommer 2014 findet sich hier: https://www.outdoorseiten.net/forum/sho ... -dem-TrikeIch hatte schon oft gehört, dass das Radfahren besonders auf den Hauptstraßen der Insel nicht ohne sei, da die Autofahrer, die meistens Monsterkarren fahren, nicht an Radfahrer gewöhnt sind und diese sehr oft zu knapp überholen. Das kann ich jetzt so nicht bestätigen. Das mag daran liegen, dass inzwischen nicht mehr wenige Radfahrer unterwegs sind. Es kann aber auch am Trike liegen. Oft werde ich hier in D gefragt, ob das nicht gefährlich ist, man übersehen wird, weil man so tief sitzt. Ich habe bisher eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Zum einen ist das Rad auffällig, weil es einfach seltener ist als ein Upright. Dadurch wird man eher wahrgenommen. Mir ist es zwar nicht unbedingt recht, oft wie ein Alien angeguckt zu werden, aber es ist eindeutig ein Sicherheitsplus. Die große, hohe, reflektierende Fahne (die mir leider heute geklaut wurde!!!) sorgt noch zusätzlich für Sicherheit.
Das Rad wirkt durch seine Spurbreite auch irgendwie massiver. Ich werde im Alltag meist mit respektvollem Abstand überholt, oft werde ich sogar von Autofahrern reingewunken, interessanterweise noch eher, wenn ich die Hunde dabei habe. Obwohl ich dann langsam unterwegs bin und durchaus ein Hindernis bin, scheint der Anblick viele Leute zu entschleunigen, es wird dann viel gegrinst, selig gelächelt und gewunken. Inzwischen werde ich wegen Rad und Hunden im Ort auch mal von Wildfremden angesprochen, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, immer nur positiv.
Auf Island wurde ich sehr oft angehupt, aber nie als "Platz da, hier komm ich"-Signal, sondern das Hupen war immer mit hochgereckten Daumen, runtergekurbelten Fenstern und fröhlichen Grüßen, Winken und (viel zu oft) mit Fotos verbunden. Selbst die immer unter Druck stehenden und eiligen LKW-Fahrer waren gut drauf. Entgegenkommende Motorradfahrer haben mich lustigerweise immer! mit dem universellen Moppedfahrer-Gruß gegrüßt.
Die Reaktionen haben mich sehr überrascht. Ich selber habe in den letzten Jahren immer mal wieder Liegeradfahrer auf Island gesehen. Ich dachte also nicht, dass das Verkehrsmittel sooo eine Wirkung haben würde. Der eigentlich viel ungewöhnlichere Tretroller vom letzten Jahr zog auf jeden Fall (zum Glück) weniger Reaktionen auf sich, vermutlich weil er im Fahrbetrieb auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Fahrrad wirkt und weil ich ihn bei Pausen meist hingelegt habe.
(Wen es interessiert: Dort findet sich auch ein link zu meiner Tretroller-Island-Reise aus dem Jahr vorher.)