GPS/Map Source Daten f. Piste neben d. Sprengisandur gesucht

[Island-Radler]

Hallo zusammen,

ich möchte in diesem Sommer u.a. eine Nebenpiste, die parallel zum Sprengisandur (F26) führt, fahren.
Mir fehlt in der Map Source Karte leider ein "Streckenabschnitt" (im oberen Bild rot gestrichelt markiert).
Der Streckenabschnitt beginnt hinter Versalir (das ist die Schotterpiste, die geradeaus weiterführt) und endet ca. 45 km später an der F752 (in der Nähe der Kreuzung F752/F26).
In der Ferdakort ist besagte Piste zu finden, allerdings sieht man auch Pisten, die im nix enden.
Auf Google Earth kann man besagte Piste auch erkennen, nur weiß ich nicht, wie man diese Wegführung in Map Source kopiert, um die GPS Daten zu bekommen?
Hat jemand Ideen, Tipps usw.
Gern auch als PN.

Vielen Dank im Voraus.

[Olaf]

Den angesprochenen Pistenabschnitt habe ich auch schon einige Male auf diversen Karten gesehen und mich jedes Mal gefragt, wie es dort denn in Realität aussieht. Ich habe aber noch nie gehört, dass da mal jemand langgefahren ist, und sei es mit einem Superjeep.

Den südlichen Teil von Versalir bis Hreysiskvísl kenne ich. Dafür braucht man keinen GPS-Track und es dürfte schwer sein dort die richtige Piste zu verfehlen. Ich würde davon ausgehen, dass das auf dem weiteren Weg zumindest bis zum Staudamm an der Þjórsá ähnlich sein dürfte. Auch der nördliche Teil sollte in irgendeiner Form in der Landschaft zu erkennen sein, und nachdem dies die alte Route des Reitwegs Sprengisandsvegur ist sollten sich auch einige Steinwarten finden lassen. Um das Finden der Route würde ich mir also nicht all zu viele Gedanken machen. Es wäre allerdings nützlich zu wissen, ob die Piste überhaupt befahrbar ist, wofür man aber ja nicht gleich einen ganzen GPS-Track braucht.

Eine kurze Recherche hat einen Haufen isländischer Links gebracht, außerdem fällt in dem Zusammenhang oft der Name "Kvíslaveituvegur" zumindest von Süden her bis zur Furt über den Fjórðungakvísl, und "Biskupavegur", zumindest ab einer alten Kreuzung am Vegamótavatn weiter nördlich. Man muss von Süden kommend wohl einen kleinen Bach Háumýrarkvísl überqueren und dann einen Halldórskvísl. An der Kreuzung wo man südlich des Fjórðungakvísl Richtung Nýidalur abbiegen kann soll ein alter, unleserlicher Wegweiser stehen, unmittelbar nördlich soll nochmal ein kleiner Bach zu überqueren sein, dann kommt man an die Furt über den Fjórðungakvísl. Nördlich werden dann keine weiteren Hindernisse genannt, aber nachdem ich die Furten über die beiden Zuflüsse zum Fjórðungakvísl weiter flussauf an der F26 kenne, würde ich mir um diesen Fluss doch noch ein paar nähere Gedanken machen. Die Furt sollte zwar machbar sein, aber es ist vielleicht klüger, diesen Abschnitt von Süden her in Angriff zu nehmen, so dass du im Zweifelsfall über Nýidalur ausweichen kannst. Wenn man von Norden kommt und dann feststellt, dass man die Furt lieber doch nicht durchqueren will, muss man einen großen Bogen zurück fahren...

Vielleicht findest du ja noch Näheres zu der Strecke, ansonsten würde ich von Süden kommen und es einfach drauf ankommen lassen. Man kann nicht alles bis ins letzte Detail planen, wäre ja langweilig...

Hier ein paar Links:
http://icelandroadguide.com/index.php?c ... cd3da4e05c
http://www.mbl.is/greinasafn/grein/467646/
A CICERONE Guide by Paddy Dillon, Walking and Trekking in Iceland: "Walk 41"

[Island-Radler]

Hallo Olaf,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Den angesprochenen Pistenabschnitt habe ich auch schon einige Male auf diversen Karten gesehen und mich jedes Mal gefragt, wie es dort denn in Realität aussieht. Ich habe aber noch nie gehört, dass da mal jemand langgefahren ist, und sei es mit einem Superjeep.

Letztes Jahr im Anfang August bin ich an der nördlich genannten Stelle an der F752 (in der Nähe der Kreuzung F752/F26) vorbeigefahren und man konnte deutlich die Stelle erkennen, wo die genannte Piste rauskommt. Aktuelle Fahrspuren konnte man nicht erkennen, aber ja da war die Piste deutlich zu erkennen.

Ich frage mich warum immer wieder Wege bei verschiedenen Kartenanbieter und in verschiedenen Maßstäben mal eingezeichnet sind und man nicht??!!

Man muss von Süden kommend wohl einen kleinen Bach Háumýrarkvísl überqueren und dann einen Halldórskvísl. An der Kreuzung wo man südlich des Fjórðungakvísl Richtung Nýidalur abbiegen kann soll ein alter, unleserlicher Wegweiser stehen

Das habe ich bei Ulf Hoffmann auch gelesen.

Ich habe halt Bedenken, wenn man den ein oder anderen Pfad vom Süden her gefolgt ist, dann bei schlechtem Wetter oder schlechter Sicht wegen Nebel den Weg zu verlieren. Den Weg dann auf GPS dabei zu haben kann da ganz praktisch sein; Abenteuer hin oder her (und wenn dann irgendwie halt wieder zurück und den Weg nach Nýidalur folgen).


Icelandroadguide war auch noch ein guter Hinweis.

[Dieter]

Hallo,

Wie Olaf schon schrieb liegt diese "Piste" auf der Route des alten Reitweges über den Sprengisandur und ist 1907 mit Warten markiert worden. Den Spuren in Google Earth nach hat die Offroad-Fraktion bleibende Tatsachen geschaffen - ob legal oder nicht
Ab dem Fjórðungsvatn bin ich diesen alten Reitweg 1996 bis ins Bárðadalur gefolgt. Zumindest der Teil wäre mit dem Rad nicht zu machen gewesen.
Beschreibung hier.
http://www.isafold.de/sprengisandur96/tag_17.htm

Dier alte Reitweg ist in der alten Atlaskort schön dargestellt. Die Kartengrundlage wurde in den 1930er Jahren erstellt und da gab es noch keine Pisten.
http://atlas.lmi.is/ornefnasja/
... und Atlaskort anklicken.
Diese Karte ist sozusagen der Großvater aller jüngeren Karten und da vererbt sich eben einiges und anderes nicht.

Ich frage mich warum immer wieder Wege bei verschiedenen Kartenanbieter und in verschiedenen Maßstäben mal eingezeichnet sind und man nicht??!!

Da gibt es eben keine feste Regeln. Zumindest gibt es einen Spielraum.
Der restriktive Ansatz wäre:
A) in der Karte erscheint nur, was auch offiziell gefahren werden darf und eine F-Nummer hat (Karten der Autoverleiher und Vegagerðin)
Der liberale Ansatz wäre:
B) in die Karte kommt was fahrbar ist, oder schon mal gefahren wurde (MM)
Und der wissenschaftliche Ansatz wäre:
C) in die Karte kommt was existiert (sollte dann aber auch qualitativ bewertet werden) LMÍ

Kommt also darauf an Wer welche Karte für Wen macht und Wer Was Wie interpretiert.

Auf Google Earth kann man besagte Piste auch erkennen, nur weiß ich nicht, wie man diese Wegführung in Map Source kopiert, um die GPS Daten zu bekommen?
Hat jemand Ideen, Tipps usw.

Schick mir doch mal eine E-Mail, dann bekommst Du von mir die GPS-Punkte der "Piste" wie sie in Google Earth zu sehen ist.

Dieter

[Island-Radler]

Hallo Dieter,
vielen Dank auch für Deine ausführliche Antworten und Informationen.

Ab dem Fjórðungsvatn bin ich diesen alten Reitweg 1996 bis ins Bárðadalur gefolgt. Zumindest der Teil wäre mit dem Rad nicht zu machen gewesen.

Warum Dieter?

Dieser alte Reitweg ist in der alten Atlaskort schön dargestellt. Die Kartengrundlage wurde in den 1930er Jahren erstellt und da gab es noch keine Pisten.
Diese Karte ist sozusagen der Großvater aller jüngeren Karten und da vererbt sich eben einiges und anderes nicht.

Ah daher diese Überlagerungen, Überschneidungen usw.
Wußte ich nicht. Wieder ein Rätsel bzgl. Straßenkarten gelöst.
Gerade frage ich mich, wie "Garmin" das auf der erhältlichen Islandkarte gelöst hat?!

Unten noch ein Foto der "Kreuzung" der Piste an der F752 (ca. 1,5 km in der Nähe der Kreuzung F752/F26).
Deutlich kann man die "Piste" erkennen. Bei Nebel (oder Schnee wie letztes Jahr Anfang August) könnte das spannend werden, ohne GPS den richtigen Weg zu finden und sich nicht zu verfahren.
Gerne erinnere ich mich in diesem Zusammehang an Geschichten von Leuten die dann schon einmal ca. 50-100 m neben einer Piste gelaufen/geradelt sind, weil sie den Track verloren haben.

[Dieter]

Hallo Island-Radler,


Island-Radler hat geschrieben:

Dieter hat geschrieben:

Ab dem Fjórðungsvatn bin ich diesen alten Reitweg 1996 bis ins Bárðadalur gefolgt. Zumindest der Teil wäre mit dem Rad nicht zu machen gewesen.

Warum Dieter?

Die für den zentralen Sprengisandur typischen Steinpflasterböden sind oft sehr weich mit den schmalen Radreifen sinkt man wahrscheinlich zu sehr ein und dann ist schieben angesagt.

Island-Radler hat geschrieben:

Unten noch ein Foto der "Kreuzung" der Piste an der F752 (ca. 1,5 km in der Nähe der Kreuzung F752/F26).
Deutlich kann man die "Piste" erkennen. Bei Nebel (oder Schnee wie letztes Jahr Anfang August) könnte das spannend werden, ohne GPS den richtigen Weg zu finden und sich nicht zu verfahren.

Dein aufschlussreiches Bild zeigt neben den Spuren keine Markierungen (Pflöcke). Das sieht meiner Meinung nach schon schwer nach "Off-Road Driving" aus. Wenn man sich klar macht, dass diese wenigen Spuren ausreichen, dass sie in den Satellitenbildern in Google Earth sichtbar sind ...
Ich möchte an dieser Stelle nicht von einer "Piste" sprechen, nicht, dass da welche mit einer ungünstigen Hirn/PS Ratio auf Ideen kommen und die Landschaft da noch mehr umpflügen.

Dieter

[Island-Radler]

Ich möchte an dieser Stelle nicht von einer "Piste" sprechen, nicht, dass da welche mit einer ungünstigen Hirn/PS Ratio auf Ideen kommen und die Landschaft da noch mehr umpflügen.
Dieter

Stimme ich Dir zu.
Ein Beispiel dafür vom letzten Jahr fotografiert in der Nähe von Holaskol.

[Dieter]

Hallo Island-Radler,

Ein Beispiel dafür vom letzten Jahr fotografiert in der Nähe von Holaskol.

Danke für das Bild, die Stelle kenne ich gut.
In der Gegend gibt es ganz üble alte 4x4 Spuren, aber gerade auf Deinem Bild sind das vor allem typische Spuren von Pferden (Reitergruppen) die da umgepflügt haben. In weichem Moos graben sich die richtig tief ein. Übrigens würde das auch eine Tagesdosis Wanderer (ca. 100) wie sie auf dem Laugavegur unterwegs ist tun.

Man lerne: es gibt keine einfachen Wahrheiten.

Dieter

[Andi Schönberger]

Hi

also wer es mit dem Bike bis zu dieser Furt schafft bewältigt den gestrichelten Weg auch noch

Die besagte Furt hab ich nun auch schon 2 mal genommen. Einmal in diesem Winter mit dem Ski, ein anderes mal im Sommer 2012 vom Þjórsárjökull kommend auf dem Weg nach Nyidalur gehend. Vielleicht helfen Dir ja meine Eindrücke etwas weiter.

Im Winter bin ich genau Deinen Weg, von Norden kommend, ab Vegamotavatn Richtung Süden mit dem Ski gegangen. Der Weg ist durch Pflöcke markiert, durchgehend bis zum Kvislavatn im Süden. Steinwarten sind vorhanden.
Den erfassten GPS Track vom SPOT Messanger schicke ich Dir gerne per PN

Der Weg und die Furt ist eigentlich ziemlicher Kult weil das doch ein ganz alter Reitweg war.

Die Furt ist mit 2 großen Steinwarten markiert und kein großes Problem. Der Fluss sieht zwar vor und nach der Furt etwas Respekteinflößend aus aber an der Furtstelle selber ist das Wasser eher seicht gewesen und das queren ist im Normalfall kein großes Problem. Wassertiefe: normale Oberschenkeltiefe

Wie dein Weg nun wirklich zu fahren ist kann ich Dir nicht sagen aber:

Immerhin, und das zeigt ja auch Dein Bild, fahren da ab und zu ein paar Jeeps in Nord-Südrichtung durch. Im Sommer waren an der Furt und Richtung Süden auf dem Weg zum Kvislavatn eindeutig frische Jeepspuren zu erkennen. Das macht die Sache natürlich um einiges leichter.

Der Track nach Nyidalur hingegen war gar nicht markiert, an manchen Stellen nicht mehr zu erkennen und auch keine Spuren zu sehen. Wie Dieter schon schreibt ist dann die Oberfläche ziemlich weich um mit dem Bike vorwärts zu kommen.

Vorausgesetzt, Du bist mit breiten Reifen, ab 2,25 Zoll unterwegs und es sind da evtl. ein paar Jeepspuren vorhanden hast Du also eigentlich ganz gute Chancen nicht alles schieben zu müssen

Viel Spaß bei Deiner Tour

LG Andi

anbei noch 2 Bilder von der Furt und dem Track nach Nyidalur

[Island-Radler]

Hi Andi,
auch Dir vielen Dank für Deine Antwort hier im Forum.

Wie erkennt Ihr Spezialisten eigentlich, wie der Weg auf der anderen Seite weitergeht, wenn manche Pisten nicht gesteckt oder erst gestern befahren worden sind und Reifenspuren usw. fehlen?
An was orientiert Ihr Euch?