wir planen einen Familienurlaub in Island im nächsten Sommer (2012). Zwei Erwachsene, zwei Kinder (dann 10 und 6 Jahre). Durch Lektüre vieler Bücher und dieses Forums sind wir nun schon sehr viel schlauer als noch vor 3 Monaten, natürlich sind aber noch viele Fragen offen.
Heute geht es mir um die Unterkunftsfrage. Es scheint ja so zu sein, dass man zur Hochsaison (und da sind wir unterwegs, wg. Sommerferien) entweder alles minutiös vorplant und vorbucht oder das Risiko eingeht, keine Unterkunft zu finden.
Ich habe nun wenig Lust, unsere 28-tägige Islandumrundung für jede Nacht vorzuplanen, muss also damit rechnen, mal ohne Unterkunft dazustehen. Die beste Ehefrau von allen findet das beunruhigend, die Kidner freuen sich. Der Plan ist, in solchen Fällen einfach im Zelt zu übernachten, entweder auf Campingplätzen entlang der Rundstrasse, oder bei Hochlandabstechern vielleicht neben einer Hütte, falls das möglich ist. Nicht geplant sind mehrtägige Wanderexkursionen, eigentlich entferne ich mich nur ungern mehr als 500m vom Auto...
Also habe ich mich umgeschaut, welches Zelt da in Frage käme, unser altes NF-Zweimannzelt scheint etwas knapp
Wichtig sind uns viel Platz, vor allem auch in der Höhe, hohe Sturmsicherheit (meine Frau), einfaches Aufbauen auch allein (bleibt eh an mir hängen). Packmass und Gewicht sind eher zweitrangig.
Lösungen mit zwei Zelten sind nicht gut, meine Frau will die Kinder in der Nähe haben falls nachts die Trolle oder Eisbären kommen.
Hier nun der Stand meiner Forschung, wobei konstruktive Kommentare hochwillkommen sind:
- Normales grosses Familienzeit
Outwell oder andere Zeltmonster, aber auch z.B. Wechsel Kilimandjaro scheinen auszufallen, weil sie sehr hoch sind, aber nicht ausreichend sturmstabil. Eine Mailanfrage bei Wechsel ergab:Ich würde für Island von Baumwoll/Baumwollmischgeweben abraten. Ebenfalls
ist ein Zelt mit Stehhöhe nach meiner Erfahrung nicht die beste Wahl. Für
Island scheint mir auch ein Kuppelzelt eine bessere Wahl zu sein als ein
Tunnelzelt. Kuppelzelt sind meist Sturmstabiler und benötigen weniger
Heringe. Man kann auch darüber nachdenken mit zwei Zelten zu Reisen. Ich
würde am ehesten zum Summit oder Forum 3 raten. Aber ins Forum 3 passen halt
nur 3 Leute.
- Grosse Zelte in hoher Qualität (Geodät)
Dann schien mir die Rettung, ein grosses Zelt eines renommierten Herstellers zu verwenden, das mehr Sturmstabilität verspricht. Ein Hilleberg Atlas oder ein grosses Exped schienen da gut. Beim Hilleberg habe ich mir den Aufbau auf Youtube angeschaut, ich fand's ok, meine Frau wurde gerade bleich. Sie will es warm, kuschelig und trocken.
Zugegeben, das Atlas ist schon RIESIG und eigentlich zu gross.
- Tunnelzelte
Natürlich habe ich auch die beliebten Keron4GT und andere Tunnelzelte angeschaut, ich kann mich aber mit Tunnelzelten nicht anfreunden. Ich finde die Idee des "von selbst stehens" überzeugender und wenn wir dann bei Seitenwind in einem flatternden Tunnelzelt liegen, will ich nicht die vorwurfsvollen Blicke der Familie ertragen müssen.
Tunnelzelte scheinen gut, aber irgendwie sind die nicht unser Ding.
- Lavvu
Irgendwann stösst der Suchende dann auf Lavvus. Diese erscheinen dem Laien kompliziert aufzubauen, es braucht laut Prospekt aber doch nur 5 Minuten. (Obwohl, das Zeitraffervideo geht ja auch schon dreieinhalb Minuten...)
Wie auch immer, da bräuchte es dann eine heringsgeeigneten Boden und mindestens eine Bodenplane, sonst geht gar nichts (wenn man z.B. das Lavvu auf der nassen Wiese aufstellt, dann will ich eigentlich nicht das Gepäck im Nassen stehen haben).Und wie ist das mit der Blitzschlaggefahr mit der langen Metallstange?
- Aufblasbare Zelte
Meine Frau hat dann auch angefangen zu googeln, aus lauter Verzweiflung, und kam mit dem aufblasbaren Heimplanet-Zelt. Das mag eine pfiffige Idee sein (so lebt Jürgen Möllemann ewig weiter), aber ich bin nicht bereit, den Exremtester für ein brandneues Produkt mit sicher tausenden Kinderkrankheiten zu spielen.
Was es aber gibt sind die Zelte von Karsten-Tenten. Die sind zwar aus Holland und mir allein deswegen schon suspekt (jaja, der Frank-Rijkaard-Effekt) und auch nicht hinterhergeworfen - aber sind natürlich wie alle anderen Zelte auch supersturmsicher (angeblich) und dazu noch hübsch anzusehen und riesengross.
- Alles andere
Zeltanhänger für unseren Land Rover Discovery, Maggiolina Dachzelt, Caranex oder Oztent Heckzelte, Schlafen im Auto, Verkauf der Kinder, Wohnwagen, Wohnmobilmiete,... (habe ich was vergessen?)
Das haben wir alles mal angeschaut und irgendwann verworfen, entweder weil zu aufwendig, zu teuer (ich kaufe keinen EUR 12'000 Zeltanhänger, den ich im Zweifel nur ein einziges Mal verwende), zu unsicher, zu pissnelkig.
Vielen Dank schon jetzt,
Hamish
PS: Als Urlaubsalternative habe ich ins Spiel gebracht, über Land mit dem Zug nach Hongkong zu fahren. Findet die Familie auch nicht gut...