Was würdet ihr an Lebensmitteln mitnehmen?

Wie man sich bettet, so liegt man! Aber was gibt's zu essen?
MartinB
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Beitrag von MartinB » Do 17. Jan 2008, 09:35

Stimmt, Fisch vom Boot kommt gut, nur: Irgendwie habe ich zuweilen das Problem, dass sich die Fischer mit ihren Ankunftszeiten nicht nach meiner Anwesenheit richten :( Und da kommt mir dann so ein Factory-Outlet im Hafen gerade recht :D

Als Alternative, sofern man länger an einem Standort ist (isst), kann ich auch noch die Fisch-Flatrate empfehlen: Da der Fisch ja auch nach dem Pfannenaufenthalt noch ordentlich schwimmen soll, bieten sich auch "Tauschgeschäfte zum beiderseitigen Vorteil" an - Alternativen zum Schwarzen Tod werden gern akzeptiert und schon hat man auch kontinuierlich einen erheblichen Fischüberschuß ... ich weiß gar nicht, ob es in Island auch die Anglerfraktion gibt. Ein Freund von mir wendet derartige Tauschgeschäfte in Norwegen für die Angellizenz an guten Lachsflüssen an...

Apropos Pfanne: Als meine bessere Hälfte das erste Mal unsere grosse Pfanne mitnehmen wollte, hat dies zu einer flotten Diskussion darüber, wer welches unnütze Zeug meint mitnehmen zu müssen geführt - bezogen auf die Pfanne habe ich mich geirrt :oops: und so schwer wie meine Werkzeugkiste ist sie - obwohl geschmiedet - ja wirklich nicht. Und geschmackvoller ist der Inhalt der Pfanne auch :D
WERner

Beitrag von WERner » Do 17. Jan 2008, 19:18

zuerst zu Leon:

<<So schoen sich das liest bleibt die bittere Erkenntnis dass es die ganze Zeit
wohl nicht um den ehrenhaften Schutz der heimischen Tierwelt ging sondern nur um den Schutz der wirtschaftlichen Interessen islaendicher Unternehmer.>>
bleiben bei mir in den Augen :?: :?:
schau mal hier nach:
http://www.efsa.europa.eu/EFSA/AboutEfs ... oWeAre.htm

<<Aber so neu ist so eine Wahrheit ja auch wieder nicht, dass gelogen wird bis sich die (Schiffs)Balken biegen.
Siehe unter diesen Aspekt die niedlichen Aussagen der Islaender bezueglich Walfang.>>
Und darüber bekomme ich "Kopfschmerzen" weil sich die Fragezeichen im meinem Hirn "überschlagen". Nehms nicht persönlich, es ist eben dein subjektiver Eindruck der Materie....

Nun nochmals zum Fisch:

logisch hat auch der isländische Kabeljau diese "Fadenwürmer", meistends in der Bauchdecke. Dorthin wandern diese Würmer aus dem Bauchraum des Fisches nach dem Kehlen. JEDES WILDTIER hat nunmal Parasiten. NUR, in Island wird der Fisch so filetiert, das die Bauchdecke garnicht angeschnitten wird, es sei denn, es handelt sich um SALZFISCH, Saltfiskur. Der wird aber sehr lange gesalzen und nochmals gesalzen und kommt hier meistends dann gefroren in den Handel und die Bauchdecke wird abgeschnitten, nur das Rückenfilet bleibt übrig. Diese Würmer wandern lediglich ins Muskelfleisch, wenn der Fisch nach dem Fang zu lange im "Warmen" rumliegt und nicht sofort nach Anlandung ausgenommen wird. Frisch gefangener Fisch wird schnellstmöglich gekehlt und in Eiswasser gelagert bis zur Anlandung. Nur die Fischer die länger als 24 Stunden draussen bleiben, müssen ihren Fisch auch ausnehmen und auf Eis lagern.
Siehe auch hier:
http://www.fischereiverein-friesoythe.d ... toden.html
So ganz ungefährlich sind diese "niedlichen Tierchen" also nicht, aber bei richtiger Behandlung des Fisches (schnellstmöglich ausnehmen und beim Kochen durchgaren) passiert nichts.
Fisch direkt von den Fischern, klaro klappt das, nur muss man eben wissen, wann die reinkommen und ob überhaupt in der Zeit in der ihr vor Ort seit gefangen wird. Hier um Höfn sind im HOCHsommer fast nur die Klein-Boote, Smábátar, draussen. Diese Kleinboote haben fast überall auf Island ihre eigene Hafen-Ecke oder separaten Liegeplätze. Diese "Schiffchen" werden von den "vitlaust utlendigar" oft als Sportboote angesehen ;). Ankunftszeit ist am späten Nachmittag, immer öfter aber auch am Morgen nach einem "Nachteinsatz".
Die anderen grösseren Boote in Höfn sind auf "Hummerfang", und deren Beifang ist sehr klein.
Im Sommer werden allerdings rund um Island Fangtouren auf den Heilbutt gemacht, mit langen Angel-Leinen. Und wenn Chevy mal so ein Teil geschenkt bekam, ey man, das ist fast wie die "Verleihung eines isländischen Adelstitels". Solch ein Butt bringt dem Fischer richtig Geld ein.

und nochmals zum "privaten" Import von Fleischprodukten:
KONSERVEN-DOSEN sind immer in irgendeiner Form wärmebehandelt (pasteurisiert, ultrahocherhitzt etc.), also ist es auch kein Problem Dosenwurst oder Dosenfleisch mitzubringen. Das Importgesetz spricht von ROHWARE und darunter fällt eben auch ROHwurst, also Wurst die nicht aus gekochtem Fleisch hergestellt wird, wie eben Salami oder anderes das nur geräuchert oder getrocknet ist.
- Bei KÄSE muss man aufpassen, aus NICHT pasteurisierter Milch hergestellter Käse--Rohmilch-Käse (echter Parmesan z.B.) fällt unter das Importverbot, es sei denn, auf der Verpackung steht "pasteurisierte Milch" drauf.
Allerdings ist es meiner Meinung echt nicht mehr notwendig, "Lebensmittel" mitzubringen, es sei denn für die ersten Tage oder man fährt "strax" ins unbewohnte Gelände. Was ich z.B. wenn überhaupt, mitbringen würde, sind diese Dinge, die hier richtig teuer sind, wie Tee, auch Kräutertees, oder Süssigkeiten wie Schokolade, Bonbons etc. Was es auch so gut wie garnicht hier gibt, das sind "Dosen-Nahrung" wie Eintöpfe oder sowas. Und wer sich hier Spaghetti in der Dose käuft, dem ist dann eh nicht zu helfen...;)
Bei Überschreitung der Höchsmenge von drei Kilo ist pro angefangenem Kilo ein Pauschalzoll fällig, ??? weiss leider nicht wieviel, aber es hält sich in Grenzen. Ein Kilo Ritter Sport verzollt ist immer noch billiger als hier im Laden. Bei Nichtdeklarierung der Menge über drei Kilo riskiert man die Beschlagname der gesamten Menge UND eine saftige Strafe.

Soweit mal, bevor das hier eine grosse Bleiwüste wird, wenn noch Fragen, her damit...

Werner
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Do 17. Jan 2008, 23:43

WERner hat geschrieben:zuerst zu Leon:
<<So schoen sich das liest bleibt die bittere Erkenntnis dass es die ganze Zeit
wohl nicht um den ehrenhaften Schutz der heimischen Tierwelt ging sondern nur um den Schutz der wirtschaftlichen Interessen islaendicher Unternehmer.>>
bleiben bei mir in den Augen :?: :?:
schau mal hier nach:
http://www.efsa.europa.eu/EFSA/AboutEfs ... oWeAre.htm

<<Aber so neu ist so eine Wahrheit ja auch wieder nicht, dass gelogen wird bis sich die (Schiffs)Balken biegen.
Siehe unter diesen Aspekt die niedlichen Aussagen der Islaender bezueglich Walfang.>>
Und darüber bekomme ich "Kopfschmerzen" weil sich die Fragezeichen im meinem Hirn "überschlagen". Nehms nicht persönlich, es ist eben dein subjektiver Eindruck der Materie....
Hallo
Danke fuer den Link auf die EFSA. Worauf ich hinaus wollte:
Was ist passiert in Island oder wird passieren dass die Einfuhrbestimmungen an die uebrigen europaeischen Laender angepasst/gelockert werden koennen ohne die Tierwelt zu gefaehrden?
Wenn die bisherigen Gruende gegeben sind sehe ich nicht warum sie in zwei Jahren nicht mehr gelten sollten.

Als niedliche Aussagen der Islaender bezueglich Walfang finde ich persoenlich folgende Aussagen:
+ aus "wissenschaftlichen Gruenden" wurde Walfang betrieben
+ aus Tradition und Erhaltung der Jagdtechniken wird Walfang betrieben

Das habe ich schon stark bezweifelt. Schliesslich half mir eine heftige Diskussion mit Islaendern selbst - nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Ein Islaender meinte es gut mit mir: "Leon, Du begreifst das nicht. Es geht nicht um die Wale. Es geht um den Fisch. Wuerdest Du Kaninchen in Deinem Garten dulden?"

Spaeter meinte ein anderer Islaender, man koenne heute leider die "Biester" nicht versenken, man muesse sie schon an Land ziehen. Ich verstand nicht und er meinte die Amerikaner haetten Wale kurz nach dem zweiten Weltkrieg bombardiert. Ich fand das absolut laecherlich, aber die Geschichte stellte sich tatsaechlich als geschehen heraus (siehe z.B. http://en.wikipedia.org/wiki/Orca):
"Today, no country carries out a substantial hunt. A small level of subsistence whaling is carried out by Indonesia and Greenland. As well as being hunted for their meat, Orcas have also been killed because of competition with fishermen. In the 1950s the United States Air Force, at the request of the Government of Iceland, used bombers and riflemen to slaughter Orcas in Icelandic waters because they competed with humans for fish. The operation was considered a great success at the time by fishermen and the Icelandic government. However, many were unconvinced that Orcas were responsible for the drop in fish stocks, blaming overfishing by humans instead. This debate has led to repeated studies of North Atlantic fish stocks, with neither side in the whaling debate giving ground since that time."

Zuletzt boten mir alle Frieden an. Ich solle doch gerne einen Finnwal im Schwimmbad halten. Fuer jeden Monat erfolgreiche Fuetterung wuerden sie ein Walfangschiff im Hafen von Reykjavik versenken. Leider habe ich bisher noch keinen Finnwal gefangen ;-)

Das das Thema Walfang ein Tabuthema in Island ist und dies ein Forum ueber Island sollte vielleicht gar nicht darueber weiter geredet werden. Sollte ich bereits ein Tabubruch begangen haben bitte ich um Entschuldigung. Es ist auch ausdruecklich meine persoenliche Meinung und Erfahrung - die Sachlage ist aeusserst umstritten und es gibt extrem
auseinanderliegende wissenschaftliche Behauptungen.

Das Thema ist sowieso kalt weil Island Ende 2007 erstmal den Walfang aufs Eis gelegt hat.

Leon
WERner

Beitrag von WERner » Fr 18. Jan 2008, 00:11

Hallo Leon

soweit ich dies verstehe, muss Island seine Produkte dem Markt angleichen, d.h. die selben Kontrollen etc. durchführen. Damit erklärt sich dann auch das der private Import aus der EU erlaubt wird, aus anderen Ländern bleibt er weiterhin verboten/eingeschränkt.
Zu den Walen gibts hier nen eigenen Tread, einen Tabu-Bruch hast du mit Sicherheit nicht begangen, NUR sollte man in der Diskussion mit Isländern auch mit sachkundigen Isländern diskutieren und selbst sachkundig sein.
Das FISCH-Argument ist absoluter Blödsinn und wird hier in Island überhaupt nicht benutzt...es gibt lediglich Statistiken, was alles auf den Fischbestand negativ einwirkt, und da spielen insbesondere die Zwergwale eine Rolle, aber die Seevögel fressen um einiges mehr weg als die Wale, aber niemand käme auf die Idee, nun die Seevögel stärker zu bejagen.
Ohne das wissenschaftliche Projekt der Isländer wären manche Legenden, aber auch manche Unsicherheiten über die Zwergwale nicht aus der Welt geschafft. Es ist leider eine Tatsache, bewiesen und anerkannt durch die nordische Mammal-Konferenz und andere Institutionen, das die Zwergwale sich "vermehren wie die Ratten", und ihre Hauptnahrung sind junge Kabeljaus und Sandaale. Hinzu kommen dann noch viele viele andere Umwelteinflüsse, wie z.B.Erwärmung des Oberflächenwassers, und schon ist ein Durcheinander im Ökosystem, es droht aus dem Gleichgewicht zu fallen...oder ist schon. Daran wurde und wird geforscht. Und Finnwale, hat sich ja vorerst erledigt, sind keineswegs mehr eine bedrohte Tierart laut UNO/UNESCO, wenn man es LOKALER sieht. Weltweit soll es 300.000 Tiere geben, aber z.B. bei den Galapagos, wo er früher heftigst bejagd wurd, existiert z.Z. nur noch ein männlichers Tier. Und die IWC hat einzig und alleine den Isländern den "kommerziellen Fang" erlaubt, nicht den Japanern etc.....das hat ja auch seine Gründe, ODER?
---Nur mal so als Anmerkung---

Werner

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