Lebensmittelpreise - eigene Erfahrung

Wie man sich bettet, so liegt man! Aber was gibt's zu essen?
Dirk H.
Svartifoss-Fischer
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Lebensmittelpreise - eigene Erfahrung

Beitrag von Dirk H. » Fr 28. Sep 2007, 08:11

Hallo,
nachdem es immer wieder heißt, das Island von den Lebensmitteln her teuer sei, stelle ich mal meine Erfahrungen ein. Ich fand die Lebensmittelpreise gar nicht so viel teurer als bei uns, man muss sich halt anpassen und nach Möglichkeit im Bonus oder im Netto (z.B. Grindavik) einkaufen. Der große Kostenfaktor ist sicherlich das Geschäft in welchem man einkauft. So fand ich den 24 Stunden-Laden unheimlich teuer. Außerdem kam es echt auf die Produkte an, welche man erworben hat.

Schinken ist z.B. unheimlich günstig (ca. 800 ISK/kg), Salami war dann schon wieder teurer (2500 ISK/kg), dafür ist der Lachs dann ein Schnäppchen mit 1500 ISK/kg. Auch die verschiedenen Wurstsorten gibt es teilweise zu normalen Preisen.

Spagetti sind sogar noch ein bisschen günstiger als bei uns, dafür sind Tütensoßen bzw. Soßen im Glas ein "Luxusartikel". Wir haben sogar Gläser für umgerechnet 8 Euro gefunden.

Milchartikel und Käse haben normale Preise. Ebenso auch Bananen und Äpfel.

Was uns allerdings erstaunt hat, war dass z.B. im Bonus die Coca-Cola Produkte in der 2 Liter Flasche erheblich günstiger waren, als 1 Liter Mineralwasser egal welcher Marke. Ergo haben wir dann meistens entweder unseren Tee oder halt die Sprite Zero getrunken.

Das normale Pappbrot schlägt mit 150 ISK zu Buche, also ca. 2 Euro für zwei Malzeiten (2 Pers.). In Hveragerthi haben wir einen Bäcker ausfindig gemacht, bei dem es richtiges dunkles Vollkornbrot gab. Mit umgerechnet 8 Euro wurde es zwar zum "goldenen Brot", da wir allerdings vier Tage davon gegessen haben, konnte man sich dann doch wieder nicht über den Preis beschweren.

Auf Schokocreme habe ich den Urlaub über verzichtet, da ich nicht gewillt war, ca. 5 Euro für ein Glas hinzulegen.

Wir würden beim nächsten Mal sicherlich hauptsächlich Tütensoßen für unsere Nudelgerichte einführen und dann halt noch Müsliriegel. Teebeutel würden wir noch einführen, da wir in sämtlichen Geschäften immer nur Schwarzen Tee oder Grünen Tee mit Geschmack gefunden haben. Hagebuttentee oder Pfefferminztee, wie bei uns, haben wir nicht gefunden. Über alles andere braucht man sich für den Einkauf/Einfuhr keine Gedanken machen.

Wir sind 2 1/2 Mal Ausessen gewesen. In Hveragerthi gab es bei Knöt&Kunst ein Menü für 2000 ISK/Pers. Anschließend war ich richtig satt.

Im Hafen von Reykjavik sind wir in einem Fischrestaurant wür ca. 20 Euro p/Pers auch gut satt geworden.

Ein weiteres Mal haben wir uns kurz vor der Abreise den Magen mit Hotdogs und Kaffee im Ikea in RYK vollgeschlagen. Die Preise dort entsprachen den deutschen Ikeapreisen.

Im Hochland mussten wir uns auf das beschränken, was unserer Rucksack hergegeben hat und wir sind satt geworden.

Kurz vor dem Abflug haben wir von einem Dänen erfahren, dass man in den Häfen günstig bei den Fischern Fisch erwerben kann, wir kamen leider nicht dazu, das auszuprobieren.

Summa sumarum: Ich werde mich über die Lebensmittelpreise nicht beschweren. Man kann zwar sehr viel Geld in den Geschäften lassen, wenn man jedoch einmal die Preise vergleicht, kann man dann doch wieder sparen. Außerdem darf man nicht vergessen, das man sich auf einer Insel befindet.

Dirk H.
Arieve
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Beitrag von Arieve » Fr 28. Sep 2007, 09:51

Will mich da größtenteils anschließen. Man kann auch im Bonus eine Unmenge Geld lassen, aber es kommt eben darauf an was man kauft und auf was man verzichten kann/will.
Mit ein bisschen Schauen kommt man relativ günstig davon. Allerdings will man auch nicht immer auf alles verzichten und kauft dann auch mal was teures, das macht man dann aber bewusst.
Wir haben uns am Ende z.B. auf Brot vom Bäcker verlegt (wo es einen gab) das war superlecker und viel besser als das Papp-Brot vom Supermakt und hat auch nut 350 ISK gekostet.
Das mit der Cola kann ich bestätigen. Da gab es manchmal Angebote für eine 2 Liter Flasche für 85 ISK.
Wir wollten dann aber auch nicht auf ein wenig Süßkram verzichten und das war dann wieder vergleichsweise teuer, wenn man nicht gerade die manchmal geschmacklich schlechteren Sachen der Bonus-Marken (Euro-Shopper mit Sachen aus ganz Europa) kaufen wollte.
Wir hatten zum Vergleich eine Tafel Schokolade von Euro-Shopper aus dem Saarland und die Isländische Sirius-Tafel. Preislich schon ein Unterschied, aber die Sirius war uns dann doch wegen des Geschmacks den Preis wert. ;)

Was Essen gehen angeht, kann man auch relativ günstig davonkommen wenn man schaut. IKEA-Reykjavik z.B. ist bekannt lecker und unschlagbar günstig. Auch einige Kaffies bieten ein relativ gutes Preis/Leistungsverhältnis an.
Der Hof vom Schriftsteller Gunnarson (komme jetzt nicht auf den Namen) bei Egilstadir zum Beispiel bietet für 1500 ISK ein All-you-can-eat-Buffet an.
Auch das Kaffi bei Glaumbaern ist ganz OK und bietet auch ein paar leckere isländische Spezialitäten.
Beim Museum in Isafjordur bekommt man für 1200 ISK eine riesen Terrine Suppe, mit Brot, Butter, Wasser und Kaffee. Alles super lecker und die Besitzerin/Pächertin ist super nett. Komischerweise hat wie wir da waren außer uns keiner dort gegessen. Die Touris kamen einfach her, haben fotographiert und sind dann wieder weg. Schade eigentlich.
Auch am Myvatn gibt es eine Gaststädte mit Fisch- und Lammsuppe für 1500 ISK mit Refill. Auch OK.

Man muss also nicht immer teuer essen in Island. :wink:

Gruß
Arieve
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himla
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Beitrag von himla » Fr 28. Sep 2007, 20:27

Ich kann eure Beobachtungen zum Einkaufen bestätigen. Man muss eben gucken, was man kauft, z.B. ist Lamm und Fisch allemal günstiger als Rind oder Schwein. Lachs ist extrem preiswert. Am besten fährt man mit isländischen Produkten. Nach der vorletzten Reise stellte ich sogar fest, dass die Äpfel in meinem Supermarkt teuer waren als in Island.

Zum Brot: wir kaufen im Bonus immer das Rugbraud, das ist keineswegs pappig und schmeckt sowohl mit Käse als auch Marmelade. Außerdem habe ich in kleineren Orten festgestellt, dass die Supermärkte, auch Bonus, das Brot örtlicher Bäckereien im Sortiment haben. Man muss eben genau hinsehen.

Mineralwasser: In Island in Flaschen abgefülltes Mineralwasser kaufen, ist für mich ehrlich gesagt wie Eulen nach Athen tragen, nämlich überflüssig. Es sei denn, man meint Wasser ist nur trinkbar mit ganz viel Blubberblasen oder ist im wasserarmen Hochland unterwegs.
Das kalte Wasser aus dem Kran oder dem Bach hat absolute Top-Trinkwasserqualität. Was das Abfüllen in Flaschen angeht, so kann man in dem Reiseführer Island von Oliver Nyul (1994) lesen, was die Isländer davon mal gehalten haben: "Noch Ende der achtziger Jahre garantierte es einem vom Auslandsurlaub heimgekehrten Isländer bei der abendlichen Diarunde einen sicheren Lacherfolg, wenn er von dergleichen Gewohnheiten auf dem Kontinent berichtete."

Kleiner Tipp: Sofern es die Bäckerei in Husavik noch gibt, die Plunderteile mit Pecannussfüllung sind absolut empfehlenswert, ebenso das Brot. Es gibt sie auch im Supermarkt in der Ortsmitte.
:D
islandgabi

Beitrag von islandgabi » So 30. Sep 2007, 18:05

ich weiss nicht, ob ihr es schon wusstet..........

die mehrwertsteuer fuer lebensmittel ist zum 1.3.2007 auf 7 % gesunken!!!!!!!! :D
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himla
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Beitrag von himla » So 30. Sep 2007, 18:46

Das weiß ich, aber da ich dieses Jahr nicht in Island war, kann ich noch nicht aus eigener Anschauung sagen, wie sich das auf die Preise ausgewirkt hat, daher nur eine Beschreibung aus dem letzten Urlaub.

Allerdings gab es in anderen Threads immer wieder die Anmerkung, Einkaufen in Island sei so teuer sei, daher hier eine Schilderung unserer recht gegenteiligen Erfahrungen.
klamost

Verpflegung in Island

Beitrag von klamost » Do 8. Jan 2009, 19:26

Konsequent einfach:

Die Sonderangebote des Supermarktes bestimmen weitgehend den Speiseplan!


Gruß Klaus
MissCuriosity
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Re: Lebensmittelpreise - eigene Erfahrung

Beitrag von MissCuriosity » Do 8. Jan 2009, 22:17

Dirk H. hat geschrieben: Teebeutel würden wir noch einführen, da wir in sämtlichen Geschäften immer nur Schwarzen Tee oder Grünen Tee mit Geschmack gefunden haben. Hagebuttentee oder Pfefferminztee, wie bei uns, haben wir nicht gefunden.
Das habe ich nun schon öfter gehört und kann mich einfach nur wundern, gibt es doch auf Island in jedem Supermarkt eine riesige Auswahl dieser köstlichen "Celestial Seasoning" Tees. Sucht man in Deutschland meist vergeblich, so dass ich kurz vor der Abreise aus Reykjavík noch meine "Lemon Zinger"-Vorräte aufgefüllt habe, sonst bringe ich diesen Früchtetee immer aus den USA mit.

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