Liebe Forumsmitglieder,
wir waren im Sommer 2009 (bis Mitte September) für traumhafte 2 Monate mit unserem selbst ausgebautem Bus in Island. (T5 Transporter, kein Allrad (--> was aber bei vorausschauender Fahrweise und der Bodenfreiheit die das Transportmodell hat im Großen und Ganzen selbst auf den vielen Pisten kein Problem war)).
Seither verfolgt mich die fixe Idee Island auch mal zu einer anderen Jahreszeit zu erleben, sprich Polarlichtzeit / Frühjahr/Spätherbst/Winter. Allerdings erst mal kürzer, also so zwischen einer und drei Wochen.
Das Schlafen im Auto im Winter wär für uns kein Problem (gibt ja Daunenschlafsäcke), aber nachdem ich mich ein wenig im Forum hier eingelesen hab, denke ich dass es evtl. keine gute Idee ist im Hochwinter im Island mit dem eigenen Auto rumzugurken. (Ringstraße) Schnee- und Kettenfahren bin ich als "Bergbewohner" ja gewohnt, aber wenn ich an die Stürmböen in den Westfjorden im Sommer denke, möcht ich das nicht unbedingt im Winter bei Glatteis erleben.....
Deshalb schwirren mir 2 Möglichkeiten im Kopf rum, entweder mit dem eigenem Auto im Spätherbst/Früjahr, solang die Zustände an der Ringstraße noch einigermaßen stabil sind, oder mit dem Flugzeug rüber und in Unterkünften schlafen.
Zweiteres in diesem Forum, für ersteres (Auto) eröffne ich im passendem Unterforum noch einen Post:
Meine Fragen an die Winter-Islandexperten:
--> Als Alternative zum eigenen Auto schwirtt mir noch als Idee im Kopf rum im Winter dem dem Flugzeug nach Island und irgendein kleines Hüttchen mit Hot Pot zu mieten und dort die nahe Umgebung in kleinen Touren zu Fuß zu erkunden . Allerdings werden 1-3 Wochen in dem selben Hüttchen dann doch irgendwann langweilig, mann will ja doch auch etwas sehen und unternehmen. Deshalb bin ich hier etwas unschlüssig, und hab noch einige offene Fragen:
1.) welche Region Islands ihr im Winter in so einer Hütte empfehlen würdet (nat.is und farmholidays hab ich als Referenzseiten schon gefunden) (der Preis sollte so 500/600 Euro die Woche nicht unbedingt übersteigen)
2.) um nicht nur 2/3 Wochen zu zweit in einer Hütte rumzusitzen, wäre evtl. auch die Unterkunft auf einem Bauernhof / bei einer Familie interessant, wo man auch mal ein bisschen im Haushalt / im Stall mithelfen kann. Hat jmd. von euch schon mal was ähnliches gemacht oder kennt jmd. wo das möglich wäre? (Hotpot oder Schwimmbad in der Nähe wär natürlich Spitze
3.) oder vielleicht denke ich mich auch selbst in eine Sackgasse. Wie habt ihr bis jetzt eure Winterurlaube in Island verbracht? Was würde ihr empfehlen?
takk fyrir !
Gernot
Island im Winter
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- Svartifoss-Fischer
- Beiträge: 30
- Registriert: Sa 31. Jan 2009, 09:27
- Wohnort: Tirol
Re: Island im Winter
zu 1) Region
Im Norden Islands gibt es tendenziell mehr Schnee als Regen, denn kalte Luft, Wind und Wolken kommen oft direkt aus der Arktis. Im Süden gibt es hingegen eher Regen als Schnee, denn der Golfstrom und die Wolken kommen aus dem warmen Süden. Das sind aber natürlich nur grobe Richtwerte, denn das Inselklima ist in Island immer sehr wechselhaft und im Winter vollends unberechenbar. Insbesondere wenn du Skier mitnehmen willst, solltest du darauf gefasst sein, dass du sie womöglich nicht gebrauchen kannst.
Ich persönlich könnte gut und gerne 2-3 Wochen auf der Tröllaskagi Halbinsel bei Akureyri verbringen. Auch die Westfjorde stelle ich mir im Winter interessant vor. Dort gibt es einige Fjorde, in denen die Sonne im Winter gar nicht zu sehen ist...
zu 2) Farmunterkunft
Im Winter wirst du viel einfacher mit den Isländern in Kontakt kommen. Da bist du nicht einer von den tausend anderen Touristen, die mal kurz vorbeischauen, sondern eher so ein komischer Exot, der ausgerechnet in der dunklen Jahreszeit nach Island kommt. Als ich mal einen Winter in Akureyri verbracht hab, war ich in der Region dort schnell bekannt als "der Verrückte, der auch im Winter durch den Schnee radelt". Mit einem bisschen guten Willen wirst du dann überall leicht Anschluss finden, außer vielleicht in einem besonders noblen und anonymen Hotel oder so.
zu 3) Sackgasse
Island im Winter ist definitiv was völlig anderes als im Sommer. Du solltest dich auf kurze Tage und wechselhaftes, unvorhersehbares Wetter einstellen. Womöglich sitzt du am Ende zwei Wochen lang bei "Fensterwetter" herum und schaust dem Regen draußen in der grauen Landschaft zu. Womöglich hast du auch zwei Wochen lang Schnee, klirrende Kälte und blauen Himmel. Viele Sehenswürdigkeiten sind geschlossen oder nicht erreichbar und die touristische Infrastruktur ist größtenteils dicht. Aber du scheinst dich ja schon auf eine etwas andere Art von Urlaub vorzubereiten.
Oktober bis Dezember sind oft sehr wechselhaft und wenn es mal wieder schneit, dann bleibt das meist nicht lange liegen. Weihnachten und Sylvester locken nochmal einige Touristen an, und auf dem Land gibt es dann oft große Feuer, zu denen sich die Nachbarn aus einem ganzen Tal versammeln. Im Februar gibt es fast überall die berüchtigten Þorrablót-Feste mit hákarl (Hai), svið (Schafskopf) und anderen Leckereien, und oft auch mit viel brennivín. März ist wohl die beste Zeit für Skitouren, da die Tage schon wieder recht lang sind. Ab April wird es wieder zusehends wechselhaft und nass.
Insgesamt braucht man im Winter wohl viel Geduld und Zeit. Einige hier im Forum (incl. mir) haben den isländischen Winter eher so in Form von Arbeit/Praktikum/Studium "ausprobiert". Das scheint mir auch nach wie vor einer der sinnvollsten Wege zu sein. Wenn das Wetter mal für eine Wochenendtour passt, kann man mal losziehen, wenn mal wieder gar nichts klappen will hat man immer noch ein soziales Netzwerk und besucht eben mit Freunden oder Kollegen die paar Kneipen die es gibt. Weniger als eine Woche lohnt sich kaum, wenn du nicht schon irgendwo ein paar Bekannte hast, die du besuchen möchtest. Wenn du länger an einem Ort bleibst hast du bestimmt auch gute Chancen, die Nachbarn von den Höfen nebenan kennenzulernen. Grundkenntnisse in Isländisch sind hilfreich... oder du suchst dir ein Gästehaus oder einen Hof, wo es aus welchen Gründen auch immer Deutsche hin verschlagen hat. Davon gibt es nicht ganz wenige in ganz Island...
Im Norden Islands gibt es tendenziell mehr Schnee als Regen, denn kalte Luft, Wind und Wolken kommen oft direkt aus der Arktis. Im Süden gibt es hingegen eher Regen als Schnee, denn der Golfstrom und die Wolken kommen aus dem warmen Süden. Das sind aber natürlich nur grobe Richtwerte, denn das Inselklima ist in Island immer sehr wechselhaft und im Winter vollends unberechenbar. Insbesondere wenn du Skier mitnehmen willst, solltest du darauf gefasst sein, dass du sie womöglich nicht gebrauchen kannst.
Ich persönlich könnte gut und gerne 2-3 Wochen auf der Tröllaskagi Halbinsel bei Akureyri verbringen. Auch die Westfjorde stelle ich mir im Winter interessant vor. Dort gibt es einige Fjorde, in denen die Sonne im Winter gar nicht zu sehen ist...
zu 2) Farmunterkunft
Im Winter wirst du viel einfacher mit den Isländern in Kontakt kommen. Da bist du nicht einer von den tausend anderen Touristen, die mal kurz vorbeischauen, sondern eher so ein komischer Exot, der ausgerechnet in der dunklen Jahreszeit nach Island kommt. Als ich mal einen Winter in Akureyri verbracht hab, war ich in der Region dort schnell bekannt als "der Verrückte, der auch im Winter durch den Schnee radelt". Mit einem bisschen guten Willen wirst du dann überall leicht Anschluss finden, außer vielleicht in einem besonders noblen und anonymen Hotel oder so.
zu 3) Sackgasse
Island im Winter ist definitiv was völlig anderes als im Sommer. Du solltest dich auf kurze Tage und wechselhaftes, unvorhersehbares Wetter einstellen. Womöglich sitzt du am Ende zwei Wochen lang bei "Fensterwetter" herum und schaust dem Regen draußen in der grauen Landschaft zu. Womöglich hast du auch zwei Wochen lang Schnee, klirrende Kälte und blauen Himmel. Viele Sehenswürdigkeiten sind geschlossen oder nicht erreichbar und die touristische Infrastruktur ist größtenteils dicht. Aber du scheinst dich ja schon auf eine etwas andere Art von Urlaub vorzubereiten.
Oktober bis Dezember sind oft sehr wechselhaft und wenn es mal wieder schneit, dann bleibt das meist nicht lange liegen. Weihnachten und Sylvester locken nochmal einige Touristen an, und auf dem Land gibt es dann oft große Feuer, zu denen sich die Nachbarn aus einem ganzen Tal versammeln. Im Februar gibt es fast überall die berüchtigten Þorrablót-Feste mit hákarl (Hai), svið (Schafskopf) und anderen Leckereien, und oft auch mit viel brennivín. März ist wohl die beste Zeit für Skitouren, da die Tage schon wieder recht lang sind. Ab April wird es wieder zusehends wechselhaft und nass.
Insgesamt braucht man im Winter wohl viel Geduld und Zeit. Einige hier im Forum (incl. mir) haben den isländischen Winter eher so in Form von Arbeit/Praktikum/Studium "ausprobiert". Das scheint mir auch nach wie vor einer der sinnvollsten Wege zu sein. Wenn das Wetter mal für eine Wochenendtour passt, kann man mal losziehen, wenn mal wieder gar nichts klappen will hat man immer noch ein soziales Netzwerk und besucht eben mit Freunden oder Kollegen die paar Kneipen die es gibt. Weniger als eine Woche lohnt sich kaum, wenn du nicht schon irgendwo ein paar Bekannte hast, die du besuchen möchtest. Wenn du länger an einem Ort bleibst hast du bestimmt auch gute Chancen, die Nachbarn von den Höfen nebenan kennenzulernen. Grundkenntnisse in Isländisch sind hilfreich... oder du suchst dir ein Gästehaus oder einen Hof, wo es aus welchen Gründen auch immer Deutsche hin verschlagen hat. Davon gibt es nicht ganz wenige in ganz Island...
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