kra1101 hat geschrieben:hallo christian,
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über das buch von den hünerfelds habe ich mich in island nur geärgert. die waren mit einem 4 x 4 vw bus und einem toyota hzj unterwegs - also geländegängigen fahrzeugen! und entsprechend die tourenvorschläge...und du hast einen flachen 4x2 skoda mit wowa. ist zwar ganz nett zu lesen, bringen dir aber für deine bedürfnisse sicher nicht den hype. da irrt der titel über die tatsächlichen gegebenheiten.
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grüße
rainer
Hallo Rainer, hallo Christian,
mit Interesse habe ich das Votum über unser Buch gelesen, was mich teils doch etwas wundert, denn in 8 Jahren seit Auflage 1 ist uns noch nie die Kritik geäußert worden, wir hätten nur Pisten für 4x4-Wohnmobile beschrieben. Ich würde mal (ohne es konkret nachzurechnen) behaupten, das 3/4 unserer Tourvorschläge auf asphaltierten Pisten verlaufen. Und wo es nicht der Fall ist, weisen wir deutlich drauf hin.
Dennoch bin ich ausdrücklich dankbar für jegliche Kritik und Verbesserungsvorschläge!!! Schließlich wissen wir: Nobody is perfect!
Ich gehe übrigens davon aus, dass Du, Rainer, mit einer alten Auflage des Buches unterwegs warst, denn Du erwähnst nur unseren früheren VW-Bus, dem wir noch heute die eine oder andere Träne nachweinen. Der Toyota Land Cruiser gehört übrigens einem Freund, den wir in Island ab und zu getroffen hatten, hat mit der Autorentätigkeit oder unseren Recherchen absolut überhaupt nichts zu tun, wenn wir von ein paar Fotos absehen, die uns der Freund zur Verfügung gestellt hat.
In neuerer Auflage von 2009 siehst Du allerdings wiederum ein 4x4-Fahrzeug von uns, einen Pickup mit Absetzkabine (Mazda B2500 4x4, Aufbau bimobil Husky 230. Zu dem Thema können wir uns gern mal austauschen - Ihr habt ja wohl jetzt ein ähnliches Gefährt. Auch dieser Fahrzeugtyp hat in Island nämlich so seine Tücken).
Wir haben aber auf unseren Recherchen ausdrücklich und von Anfang an sehr bewusst darauf geachtet, dass wir die Routen aus dem Blickwinkel eines "normalen" Wohnmobils beurteilen. Und die allermeisten Leserrückmeldungen bestätigen uns, dass wir damit durchaus richtig lagen.
Ich erlaube mir allerdings darauf hinzuweisen, dass wir sicher einige 4x4-Strecken im Buch haben, diese aber auch deutlich als solche beschreiben und ausdrücklich darauf hinweisen, dass man diese nicht mit 2x4-Fahrzeugen nutzen darf. Selbst bei der Kjölur oder Kaldidalur, die manch einer mit einem "Joghurtbecher", wie die "Weißware" unter den Wohnmobilen bezeichnet wurde (gefallen mir, diese humorvollen Begriffe ), ohne Probleme befahren hat, empfehlen wir sehr vorsichtig zu sein und im Zweifel lieber Hochlandbusse zu nutzen. Auch bezüglich anderer Schotterstraßen empfehlen wir dringend (vor allem je nach Wetter) sehr vorsichtig und angepasst zu fahren.
Festzuhalten ist auch, dass der Ausbau der Küstenstraßen in manchmal erstaunlicher Geschwindigkeit vor sich geht (z. B. Ólafsfjörður-Siglufjörður oder Westfjorde Holmavík-Ísafjörður). Wo wir vor wenigen Jahren noch über Schotter um die Fjorde holperten (manchmal auch wir mit 20 km/h, wobei der VW-Bus da wesentlich unempfindlicher als der Pickup war!) gleitet man jetzt förmlich auf Asphalt dahin und hat wesentlich kürzere Fahrzeiten, bedingt durch Tunnel- und Brückenneubauten sowie Asphaltbelag auf neuer Trasse).
Deshalb meine Stellungnahme zur Kritik (für die ich nochmals ausdrücklich offen und dankbar bin, denn nur so können wir noch besser auf unsere Leser eingehen):
In den Tipps von A-Z gehen wir auf über 3 Seiten auf die Besonderheiten des Auto fahrens in Island ein und schreiben nicht umsonst, man sollte eigentlich diese Tipps von A-Z als allererstes aufmerksam durchlesen, auch die anderen Themen.
Überall dort, wo wir Bedenken hatten für "Joghurtbecher", weisen wir im Text ausdrücklich darauf hin. Und in den Kartenskizzen zu den Touren markieren wir die Pisten, die wir für "Weißware" als kritisch betrachten, mit einem Fragezeichen.
Wenn wir es irgendwo übersehen oder falsch eingeschätzt haben sollten, dann bin ich für jeden konkreten Hinweis dankbar.
Beispiele (ich zitiere aus unserem Buch):
Seite 85/Ausflug nach Krossnes (Auflage 3 von 2009):
"Fahren Sie mit dem WOMO keinesfalls hinab zum Bad, sondern stellen Sie es 300 m vor der steilen Abfahrt auf den Parkplatz (...) ab, wo Sie übernachten können. Die Stellfläche beim Bad ist aus Strandkies und ist ohne Allrad kaum zu bewältigen. ....
Die gesamte Strecke nach Krossness taugt nicht zum schnellen Fahren - Tribut an die teils schlechte Schotterpiste. ..."
Oder Karte Seite 82 (Tour 4/Westfjorde): hier ist die gesamte Strecke nach Látrabjarg und diejenige nach Krossness mit dem "?" gekennzeichnet, da Schotterpiste. (Am Parkplatz beim Leuchtturm Látrabjarg darf übrigens wegen Sturmgefahr nicht mehr übernachtet werden, wofür wir einen Ausweichplatz im Buch haben).
Du erwähnst auch die Zufahrt zum Dettifoss. Hier weisen wir die 864 betreffend (die östliche Variante) ausdrücklich auf die "Waschbrettpiste" hin und dass dies nur eine sehr langsame Fahrweise ermöglicht. Die westliche Variante ist von Süden her inzwischen ja ausgebaut/asphaltiert worden.
Die Anfahrt von Norden her auf der 862 betreffend habe ich geschrieben: "... Bei trockener und sehr vorsichtiger Fahrweise ist die Strecke von Norden (Ásbyrgi/Vesturdalur) her bei vorsichtiger Fahrweise auch für robuste, hochbeinige Straßenfahrzeuge mit kurzem Radstand nutzbar, wenn man von Querrinnen, die man nur bei starkem Regen als Furten bezeichnen kann, absieht" (übrigens fiel mir jetzt dank Deiner Stellungnahme die doppelte Erwähnung der "vorsichtigen Fahrweise" auf ).
Ich bin mir sicher, dass sich Christian sehr wohl bewusst ist, dass sein Wohnwagen kein Wohnmobil ist und er mit dem Wohnanhänger (einem robusten Teil allerdings!) sehr bewusst fahren muss. Und dass er unser Buch "durch die Wohnwagen-Brille" betrachten muss, ist Christian ganz sicher auch klar.