Absoluter Anfänger braucht Einschätzung

[gerneklein]

Könnt ihr mir eine Einschätzung geben, ob das machbar ist? Oder sollte man Island lieber bleiben lassen, wenn man nicht gleich drei Wochen kommt und trekkingerfahren sowie geländewagenerprobt ist?

Hallo Christina

Island wird in der ueberwaeltigenden Mehrzahl von Touristen besucht, die nicht mit einem Gelaendewagen herumkurven und auch nicht trekken. Island hat fuer diese Touristen eine hervorragende Infrastrukur. Besser noch: Selbst die ueberwiegende Mehrzahl aller Islaender besitzt keinen Gelaendewagen. Das ist so eine "urban legend" das man ausserhalb Reykjavíks nur mit Allradantrieb und Sandblechen vorwaertskommt

Wenn Ihr jedoch absolute Fahranfaenger seit so nenne ich Euch vier Sachen die in Island ganz anders als in Deutschland sind:
+ Wind, Fallwinde und Windboen sind extrem tueckisch. Seit ihr bei Wind in der Naehe von Bergen: Runter mit Geschwindigkeit!!
+ Es gibt Tiere auf der Fahrbahn. Hunde, Schafe, Katzen, Voegel und Pferde. Die duerfen da sein. Wenn Ihr mit sowas zusammenstoesst und noch lebt duerft Ihr die Farmtiere sogar bezahlen.
+ Farmhunde lauern unsichtbar im Gras und lieben es "vor" das Auto zu springen. Nicht bremsen, nicht ausweichen. Die koennen das.
+ Die Sonne bewegt sich im Sommer in Island gaaaaaaaaaanz langsam. Wenn sie tief steht braucht ihr unbedingt eine Sonnenbrille sonst seit ihr blind.

Der Rest ist natuerlich auch ganz anders aber damit kommt ihr klar

viel Spass
Leon

[Ulla]

Von mir der schon oft gemachte Vorschlag, sich bei Erlingsson Naturreisen umzuschauen. Der macht außer Gruppenreisen auch individuelle Zusammenstellungen für Selbstfahrer und ist sehr zuverlässig!! Wir sind schon 3x mit ihm gereist.
Gruß Ulla

[Uwe]

+ Es gibt Tiere auf der Fahrbahn. Hunde, Schafe, Katzen, Voegel und Pferde. Die duerfen da sein. Wenn Ihr mit sowas zusammenstoesst und noch lebt duerft Ihr die Farmtiere sogar bezahlen.

Jetzt muss ich mal genauer nachfragen. Beim Trampen haben mir schon einige Isländer erzählt, dass man als Tourist nicht mehr bezahlen braucht, wenn man mit einem Schaf zusammenstößt. Angeblich sollen die Farmer über den Staat irgendwie versichert sein und bei Verlust entschädigt werden. Ist das richtig?

Uwe

[gerneklein]

Beim Trampen haben mir schon einige Isländer erzählt, dass man als Tourist nicht mehr bezahlen braucht, wenn man mit einem Schaf zusammenstößt. Angeblich sollen die Farmer über den Staat irgendwie versichert sein und bei Verlust entschädigt werden. Ist das richtig?

Hallo Uwe

das weiss ich nicht, ich habe davon noch nie gehoert.

Gut moeglich, dass es neuerdings so eine Versicherung gibt, wenn das Problem so gross geworden ist, dass man den Verursacher der totgefahrenen Tiere nicht mehr ermitteln kann. Viele Touristen wissen nicht, wie man sich in so einem Fall zu verhalten hat (zur naechsten Farm gehen und Bescheid sagen).

Islaendische Farmen sind vom Staat gegen alles moegliche versichert: Gegen Ueberschwemmungen, Vulkanausbrueche etc. So wurden alle Schaeden und Verluste durch den Eyjafjallajökull Ausbruch vom Staat bezahlt. Selbst Angriffe von Weisskopfseeadler auf Laemmer sind meines Wissens gedeckt, damit niemand sich genoetigt sieht die Voegel abzuknallen.
Islaendische Farmen investieren heute sehr hohe Summen in Maschinen und Duenger. Viele sind hochverschuldet. Ohne die staatlichen Sicherungen (die uebrigens auch Mindestabnahmen einschliessen) waere ein Farmbetrieb heute gar nicht denkbar.

Ansonsten habe ich das gelernt was Du hier auch finden kannst:

http://us.is/Apps/WebObjects/US.woa/swd ... +signs.pdf (links)
http://www.us.is/scripts/WebObjects.dll ... eutsch.pdf (Seite 4)

Wie gesagt, ich weiss es nicht.

viele Gruesse
Leon

[gerneklein]

Hallo Uwe

ich habe eine Antwort aus Island erhalten.....
Es ist wie folgt:
+ Wenn ein Schaf oder ein anderes Tier von einer Farm von einem Autofahrer erfasst und verletzt/getoetet wird muss er fuer den Schaden aufkommen. Schaf nicht anfassen und die naechste Farm informieren. Auch wenn es nicht die richtige Farm ist, kann sie den Besitzer des Schafes aufgrund der Markierung herausfinden. Die andere Farm kuemmert sich dann auch notfalls um das Tier.
+ die Zahl der Leute, die sich nicht mehr bei den Farmern melden, wenn sie ein Schaf verletzt/getoetet haben ist gestiegen. Unfallflucht sozusagen.
+ die meisten Farmen haben heute ein ganzes Versicherungspaket ueber ihre Werte und Tiere, das auch diesen Fall einschliesst, d.h. wenn der Unfallverursacher nicht mehr ermittelbar ist. Interessanterweise ist auch eine Art Haftpflichtversicherung fuer Tiere dabei. Also wenn demnaechst ein Pferd genuesslich ueber Dein Zelt trampelt.....
+ die Haftpflichtversicherung darf nicht ueber die Haftungsfrage bei der Ausgangsfrage hinwegtaeuschen: Wenn ein Tier auf der Fahrbahn steht und es passiert ein Unfall ist immer der Autofahrer schuld. Dies sollte man auch bedenken wenn neben der Fahrbahn Pferde getrieben werden.
+ der Staat hat mit dieser Versicherung rein gar nichts zu tun - da habe ich was falsches vermutet, sorry.

viele Gruesse
Leon