Mit Wohnwagengespann durch Island

Mit eigenem oder gemieteten Auto oder Wohnmobil.
ohtautman

Mit Wohnwagengespann durch Island

Beitrag von ohtautman » So 27. Jan 2008, 22:51

Hallo zusammen,

wir planen gerade unsere Islandreise für den Sommer und überlegen uns die Reisealternativen. Haben drei bis max. 4 Wochen Urlaub, ab Frankfurt am Main. Gruppenreise kommt nicht in frage, wir sind gerne flexibel. Andererseits sind wir keine Rucksack-Zelttouristen (und auch nicht mehr die jüngsten), auch einfach Hütten sind nicht mehr so "unser Ding". Lange Rede kurzer Sinn: ein klein wenig "Komfort" und "ein Dach über dem Kopf" soll es sein. Erste Idee. Wohnmobil mieten. Ist jedoch extrem teuer (350 € am Tag, hinzu kommen Flüge etc.). Zweite Idee: Mietwagen+Ferienhäuser im Paket = Preislich im Budget, Nachteil: Man hat vier Standorte (Ferienhäuser), an denen man zu bestimmten Zeiten sein muss, von dort aus erkundet man die Umgebung = nicht ganz so flexibel. 3. Idee: Wir fahren mit unserem eigenen Wohnwagen (= Gespann aus PKW und Wohnwagen). Ist mit der Fähre ab Hanstholm machbar, Überfahrt ist auch nicht teurer als die Mietwagenpakete für 2 Personen. Und hat den Vorteil, dass wir gepächtechnisch nicht eingeschränkt sind (im Gegensatz zum Flug), Vorräte von zu Hause mitnehmen können (gut für mich, da ich mich glutenfrei ernähren muss), wir in Island reise- und zeittechnisch völlig unabhängig sind und unser "eigenes Dach über dem Kopf" hätten. Campingplätze gibt es auf Island ausreichend und mehr als Strom, Toilette und Dusche brauchen wir nicht. Mit dem Gespann fahren wir dann von Campingplatz zu Campingplatz, dort wird abgehängt und die Gegend mit dem PKW erkundet, ein paar Tage später wieder angehängt und weiter gehts zum nächsten Campingplatz. Mein Mann ist ein sehr erfahrener Gespannfahrer (verbringen unseren Urlaub seit 20 Jahren so) und haben vor einigen Jahren auf diese Weise 3 Wochen lang Norwegen erkundet (haben außer uns dort kein Gespann gesehen, nur Wohnmobile) und hatten keinerlei Probleme. Ich denke, das müßte auch für Island machbar sein - Straßen, die für WoMos befahrbar sind, sind üblicherweise auch für ein Gespann ok. Was meint die Community, können wir es wagen - oder hat es sogar schon jemand von Euch probiert? Bin für Eure Meinung dankbar!

Viele Grüße
Helga
Ronald
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Beitrag von Ronald » Mo 28. Jan 2008, 15:09

Hallo,

wir waren im August/September 2006 mit einem Campinganhänger auf Island.
Das war kein Problem. Jedoch hat unser Anhänger auch nur eine Aufbaulänge von 3 und ist nur 2.1m hoch. Also kein Wohnwagen im bekannten Sinne.
Auf der Fähre bzw beim Zwischenstop haben wir diverse Dänen mit großen Wohnwagen gesehen. Diese waren auf dem (Heim-) Weg von/zu den Faroern.

Auf Island selbst habe wir jede Menge auch sehr große Wohnmobile gesehen.
Wohnwagen sind allerdings schon noch eine große Ausnahme.
Das Hauptproblem könnte die Windanfälligkeit des Wohnwagens werden. Wir hatten diesbezüglich keine Probleme. Aber es wurden schon welche umgeweht. Siehe dazu auch diesen thread:
http://www.forum.islandreise.info/viewt ... =wohnwagen

Generel empfehlenswert sind ausreichend große Schutzfänger an den Hinterrädern, ansonsten könnte Euer Wohnwagen einiges an Steinschlag abbekommen. Hängt natürlich davon ab wie oft man auf nicht asphaltierten Strecken fährt.

Hier noch zwei links mit Island&Wohnwagen Reiseberichten:
http://www.lauche-maas.de/mitarb/martinl/rb_01.htm
http://www.explorermagazin.de/isl001/is01.htm

Insgesamt gilt sicherlich je kleiner der Wohnwagen, desto unproblematischer. Die Probleme mit zu langen Hecküberhängen auf Fähren und engen bzw steilen z.B. Campingplatz-Zufahrten sind euch ja sicherlich bekannt.
Stromanschluss gibt es meiner Erfahrung nicht auf jedem Campingplatz, aber wir haben auch nicht all zu viele ausprobiert...Ein Autarkpacket für den Wohnwagen ist bestimmt nicht verkehrt und erlaubt einem auch mal „wild“ stehen zu bleiben.

Fazit: Wenn man auf den Wind achtet :!: und den happigen Fährzuschlag verkraftet hat ist in meinen Augen eine Islandtour mit dem eigenen Wohnwagen durchaus eine überlegenswerte Alternative.

Gruß Ronald
MartinB
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Beitrag von MartinB » Mo 28. Jan 2008, 16:12

Hallo,
ich denke auch, dass der Wind das Hauptproblem darstellen dürfte. Grössere WoMo's wiegen halt "ein paar Kilo" mehr als ein angehängtes Heim. Ich habe mal auf einer Fährüberfahrt ein paar (wenige) neue Wohnwagen gesehen, die bis nach Island mitgenommen wurden. Also gibt's auch Isländer, die sowas kaufen....

Ich erinnere mich daran, einen Klapp-Caravan gesehen zu haben. Im ersten Moment war ich etwas verwundert, weil ich die eher mit Holland als mit Island verbinde, aber ich denke, dass sowas auch für Island nicht das Dümmste ist.

Der Böschungswinkel könnte mit zunehmender Länge evt. auch ein Problem werden. Das hängt neben der Länge aber auch davon ab, wie "tiefgelegt" der Wohnwagen ist - besonders an den Enden. Bei größeren Plätzen dürfte das kein Problem sein, aber ich meine mich an den einen oder anderen kleinen zu erinnern, wo das problematisch werden könnte. Mit der Einschätzung könnte ich aber auch falsch liegen, weil das für mich nicht wichtig ist.

Frohes Planen Martin

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