Ziele erreichen mit PKW + X

[s1r7o8y]

Hallo zusammen,

seitdem ich im letzten Jahr meine erste, nachhaltig positive Island-Erfahrung hatte (mit eigenem Auto via Norröna), bin ich angefixt wie wohl so viele hier... ich hatte zwar nicht ernsthaft daran geglaubt, dass ich so schnell wieder zurückkommen würde, aber nachdem sich jetzt in der Planung meiner Arbeit eine Gelegenheit zu bieten scheint, ausreichend lang frei zu bekommen, bin ich drauf und dran, im September direkt wieder hinzufahren. Ich würde auf jeden Fall wieder mit der Fähre und dem eigenen Auto (PKW, 2WD) fahren, da ich recht viel Fotokram dabei habe und auch sonst gerne gepäckmäßig unabhängig bin. In dem Zusammenhang hätte ich noch ein paar Fragen an Euch, deren Antworten mir hoffentlich noch mehr Lust machen und bei einer im Vergleich zum ersten Mal noch etwas gezielteren Planung helfen. Falls ich hier und da ungenau bin, seht es mir nach, ich habe mein Info- und Kartenmaterial gerade noch verliehen und suche mich momentan noch behelfsmäßig durch:

- Ich weiß, das kann keiner generell beantworten, und schon gar nicht verbindlich, aber was sind Eure Erfahrungen mit dem (auch späten) September als Reisemonat? Letztes Jahr Ende September/Anfang Oktober war ich zwar auf einigermaßen raues Wetter eingestellt, fand es aber trotzdem ein bisschen schade, dass es doch häufiger nicht nur vorübergehend naß und vor allem überwiegend sehr grau war. Laut Klimadaten ist der September eigentlich kaum feuchter als der August; heißt das man kann mit etwas Glück auch auf längere Abschnitte schöneren Wetters hoffen? Oder ist es einfach um diese Jahreszeit zwangsläufig immer so? (Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Island die nächsten Male der Abwechslung halber noch zu anderen Jahreszeiten zu erkunden, aber wenn sich jetzt eben zur selben Zeit nochmal die Chance auftut... Was ja die Schönheit der Insel im Herbst nicht schmälern soll, wenn ich u.a. an die tolle Vegetation im Skaftafell denke.)

- Könnt Ihr mir Straßen ins Inland empfehlen, die (zumindest ein interessantes Stück weit) auch vorsichtig mit normalem PKW zu befahren sind, auf denen man nochmal deutlich andere Eindrücke bekommt als in unmittelbarer Nähe der Ringstraße und vielleicht sogar einen Hauch Hochlandfeeling schnuppern kann? Ganz zimperlich war ich auch im letzten Jahr nicht mit dem Auto, sei es in den Westfjorden, zur Hekla oder zum Solheimajökull. Aber natürlich gibt es irgendwo Grenzen für das Auto - und noch ganz andere Straßen als die genannten. Und allerspätestens bei Furten steig ich aus mit meiner Kiste...

- Gibt es alternativ gute Möglichkeiten, nur für 1-3 Tage einen Jeep zu mieten, um den PKW zwischendurch stehen zu lassen und mal Ausflüge in etwas schwierigeres Gelände unternehmen zu können? Macht das Sinn, sowohl preislich als auch von den fahrerischen Anforderungen her? Habt Ihr hierzu ggf. Empfehlungen für Vermietstationen, die günstig in der Näher spannender Pisten und Ziele gelegen sind? Alles über Reykjavik zu machen halte ich für ein zeitlich begrenztes Zweitfahrzeug für nicht so optimal. Landschaftlich besonders interessiert wäre ich an den Ecken um Landmannalaugar und Laki, aber sind die womöglich selbst für die regulären Jeeps noch zu schwer zu erreichen um diese Zeit? Die Gegend um Askja/Öskjuvatn ist mit den mir zugänglichen Mitteln und Kenntnissen wahrscheinlich völlig undenkbar. Vermutlich werdet Ihr jetzt ohnehin den Kopf schütteln angesichts meiner Warmduscher-Schönwetterfrage oben. Nächste Alternative mit der nächsten Frage...

- Wie ist das mit den Hochlandbussen - fahren die um die Jahreszeit im September noch und wenn ja wie regelmäßig? Kommt man da an einem Tag von einer PKW-zugänglichen Stelle und mit einer sinnvollen Aufenthaltsdauer am Ziel z.B. nach Landmannalaugar oder zu den Laki-Kratern und zurück? Sonst gäbs ja bei Landmannalaugar immer noch die Option mit der Hütte, im Laki-Gebiet habe ich davon aber nicht nichts gehört, oder? Nach Landmannalaugar fährt man wohl am besten von Hella und Laki von Kirkjubæjarklaustur, richtig? Muss man sich dafür anmelden oder wie geht das rein praktisch vor sich?

- Und, nochmal eine andere Herangehensweise: Hat jemand Kontakte/Empfehlungen für eventuelle Rundflüge oder Helitouren in diesen Regionen, die neben dem Erlebnis an sich auch noch zum Fotografieren geeignet sind?

Soviel mein Schwall Fragen für heute - bin für jegliche Hinweise dankbar, die mich schlauer machen und neue Ideen geben! Und herzlichen Glückwunsch, wenn Ihr es geschafft habt so weit zu lesen...
Lieben Dank für Eure Mühe und Grüße,
Tobias

[snaefell]

Hallo,

- Ich weiß, das kann keiner generell beantworten, und schon gar nicht verbindlich, aber was sind Eure Erfahrungen mit dem (auch späten) September als Reisemonat? Letztes Jahr Ende September/Anfang Oktober war ich zwar auf einigermaßen raues Wetter eingestellt, fand es aber trotzdem ein bisschen schade, dass es doch häufiger nicht nur vorübergehend naß und vor allem überwiegend sehr grau war. Laut Klimadaten ist der September

Kann schön sein, muss es aber nicht. Genaue Aussagen lassen sich wie immer erst hinterher machen. Ich habe in Island warme, spätsommerartige September erlebt und Jahre in denen es von Ende August bis weit in den November gefühlt durchgeregnet hat.

- Könnt Ihr mir Straßen ins Inland empfehlen, die (zumindest ein interessantes Stück weit) auch vorsichtig mit normalem PKW zu befahren sind, auf denen man nochmal deutlich andere Eindrücke bekommt als in unmittelbarer Nähe der Ringstraße und vielleicht sogar einen Hauch Hochlandfeeling schnuppern kann? Ganz zimperlich war ich auch im letzten Jahr nicht mit dem Auto, sei es in den Westfjorden, zur Hekla oder zum Solheimajökull. Aber natürlich gibt es irgendwo Grenzen für das Auto - und noch ganz andere Straßen als die genannten. Und allerspätestens bei Furten steig ich aus mit meiner Kiste...

Ende September ist schon reichlich spät (wenn nicht zu spät) fürs Hochland. Hochlandfeeling kannst du aber auch auf der Ringstrasse zwischen Egilsstadir und Mývatn haben, da sind diverse Kilometer ziemlich rauh.

interessiert wäre ich an den Ecken um Landmannalaugar und Laki, aber sind die womöglich selbst für die regulären Jeeps noch zu schwer zu erreichen um diese Zeit? Die Gegend um Askja/Öskjuvatn ist mit den mir zugänglichen Mitteln und Kenntnissen wahrscheinlich völlig

Das kannst du höchstwahrscheinlich abhaken, da es zu spät im Jahr ist. Zu den Zeiten liegt im Hochland teilweise bereits der erste Schnee.

- Wie ist das mit den Hochlandbussen - fahren die um die Jahreszeit im September noch und wenn ja wie regelmäßig? Kommt man da an einem Tag von einer PKW-zugänglichen

Die fahren üblicherweise bis Ende August, auch hier bist du zu spät.

Gruss

Christian

[Monique]

Zum Wetter ist nichts hinzuzufügen. Und auch im Sommer kann man das Pech haben und viel im Regen unterwegs sein.

Wenn die Straßen noch frei sein sollten, kannst du evt. Glück haben, dass ab Reykjavik noch geführte Geländewagentouren nach Landmannalaugar angeboten werden. Das gleiche gilt für Laki - Fa. Holasport ab Klaustur.

Wenn die Piste zum Solheimajökull für dich mit dem Pkw schon grenzwertig war, solltest du dich nicht ins Hochland vorwagen mit dem Pkw. Fahre aber bei Klaustur ruhig mal zur Schlucht Fjaðragljufur.

[snaefell]

Wenn die Piste zum Solheimajökull für dich mit dem Pkw schon grenzwertig war, solltest du dich nicht ins Hochland vorwagen mit dem Pkw. Fahre aber bei Klaustur ruhig mal zur Schlucht Fjaðragljufur.

Stimmt, das ist ein guter Punkt. Dieses kurze Pistenstück ist zwar ein wenig holprig, es geht aber erheblich schlechter. Fjaðragljufur ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Gruss

Christian

[carlotta]

Hochlandfeeling bietet auch die Straße 52. Käme das infrage?

Wir sind sie 2011 im Juni gefahren, als alle Hochlandpisten noch gesperrt waren, als Alternative zur Kaldidalur-Piste. Genau an dem Kreuzpunkt geht sie auch ab und führt Richtung Westen. Als normale Straße gekennzeichnet, sollte sie mit PKW befahrbar sein. Wir haben die Straße dieses Jahr wieder mit in der Planung.

LG carlotta

Man sollte jede Straße, die gefallen hat, mindestens zweimal fahren - in jede Richtung.

[s1r7o8y]

Vielen Dank schonmal für alle Eure Infos und Tipps! Vielleicht werde ich später nochmal näher auf den einen oder anderen Punkt zurückkommen - im Moment bin ich leider in Eile und komme noch nicht richtig zum Weiterdenken... Insgesamt scheints ja schon etwas eingeschränkter zu sein als ich erwartet hatte; meine Hoffnung war, dass es in der Regel erst ein paar Wochen später losgeht mit den schwierigen Witterungsverhältnissen bzw. die noch eher küstennah gelegenen Ecken des Inlands noch nicht ganz so problematisch sind. Aber wie ich schon gelernt habe, man kanns im Vorhinein natürlich eh nie mit Sicherheit sagen.

Wenn noch jemand weitere spannende und machbare Ideen oder seine persönlichen Lieblingsziele für den September in den Raum werfen will, herzlich gerne!

[fakewoodforest]

Hallo,
wenn du mit deinem eigenen Auto unterwegs bist, kannst du ja mal die Kjölur F35 von Sueden aus reinfahren. Auf der der gesamten Kjölur bis in den Norden gibt es keine Furten mehr. Je nachdem wann die Piste gerade wieder gerichtet wurde, kann sie sehr gut, oder eben erhebliches Wellblech sein. Das findest du aber auf den ersten Kilometern raus und kannst dann ja umdrehen. An der Kjölur ist das Kerlingarfjöll und natuerilch Hveravellir sehr schoen (auch zum Fotografieren).
Auch auf der Strasse 550 durchs Kaldidalur gibt es keine Furten, man kommt aber ziemlich nah am Langjökull (bzw. kann auch direkt an Ihn ranfahren) vorbei. Aber auch hier kann die Strasse relativ viele Schlagloecher und Wellblech haben.
Ende September braucht man fuer beide Strecken natuerlich Glueck mit dem Wetter und sollte unbedingt die Wettervorhersage beachten.
Gruss,
Bernd.

[s1r7o8y]

So, das Stöbern und Planen geht weiter... Dazu waren Eure Tipps bisher schonmal sehr hilfreich! Auf Fjaðragljufur bin ich anderweitig auch noch gestoßen, die Schlucht steht auf jeden Fall inzwischen fest aufm Plan.

Monique, bezieht sich Dein Abraten vom Hochland auch ganz pauschal auf die Kjölur und die Kaldidalur als Nicht-F-Straßen (natürlich immer vorausgesetzt das Wetter sieht ordentlich aus)? Bzw. falls man sich mal ein Stückweit an der Kjölur versuchte, gibts da deutliche Unterschiede zwischen dem Einstieg von Norden und dem von Süden, was die (Un)Wegsamkeit angeht? Und von welcher Seite her es schon zu Beginn landschaftlich reizvoller ist?

Und noch was Anderes: Wie schätzt Ihr die Chancen ein, dass man vom Goðafoss bis zum Aldeyjarfoss durchkommt, wär das eine realistische Option mit dem PKW Mitte September oder ist die 842 generell auch utopisch?

Wie sieht es aus mit tagesweiser Jeep-Anmietung, ist das möglich und gängig? Oder wenn nur vereinzelt zu finden, habt Ihr entsprechende Kontakte in interessanten Gegenden, die Ihr dafür empfehlen würdet?

Vielen Dank wiedermal für Eure Expertentipps!
Tobias

[Argish]

Und noch was Anderes: Wie schätzt Ihr die Chancen ein, dass man vom Goðafoss bis zum Aldeyjarfoss durchkommt, wär das eine realistische Option mit dem PKW Mitte September oder ist die 842 generell auch utopisch?

Die 842 ist eine ganz normale Schotterstrasse. Die wirst du auch im September ohne Probleme fahren können, ausser es schneit wieder soviel wie letzten Herbst. Die letzten rund 3-4km der Strecke gehören zur F26, sind jedoch ebenfalls ganz normale Schotterpiste. Ob du dieses kurze Stück fahren oder laufen willst musst du selbst entscheiden.

[fakewoodforest]

Bzw. falls man sich mal ein Stückweit an der Kjölur versuchte, gibts da deutliche Unterschiede zwischen dem Einstieg von Norden und dem von Süden, was die (Un)Wegsamkeit angeht? Und von welcher Seite her es schon zu Beginn landschaftlich reizvoller ist?

als wir letztes Jahr (2012) Mitte August unterwegs waren, war die Strasse von Sueden her bis Hveravellir ziemlich schlecht (durch starken Regen aufgeweicht mit seeeehr grossen Pfützen und starkes Wellblech), ab Hveravellir nach Norden war sie deutlich besser. Im Norden sind ja die Stauseen, vielleicht deshalb auch die bessere Strasse, oder es hatte dort nicht so viel geregnet, vielleicht auch einfach Glueckssache. Landschaftlich "ursprünglicher" und reizvoller (da zwischen den Gletschern) finde ich aber die suedlichen Abschnitte.

Wir sind dort mit einem (allrad) VW-Bus T4 durch. Es hat ordentlich geruettelt und geschüttelt - wuerde das aber meinen Touran durchaus zutrauen...

Gruss,

Bernd.