Bus versinkt im Blautulón
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Re: Bus versinkt im Blautulón
Im Iceland-Review-Artikel, auf den Matthieß oben verlinkt hat, wird explizit von einem "isländischen Busfahrer" geschrieben.
Re: Bus versinkt im Blautulón
Das gilt aber nur für die deutsche Version. In der englischen steht nur "der Fahrer", in der isländischen Presse war anfangs von einem tschechischem Fahrer die Rede, mittlerweile taucht dazu nichts mehr auf.MartinB hat geschrieben:Im Iceland-Review-Artikel, auf den Matthieß oben verlinkt hat, wird explizit von einem "isländischen Busfahrer" geschrieben.
Gruss
Christian
Re: Bus versinkt im Blautulón
Ein interessanter Link zu den Themen: "die kennen wir doch!?" und "und was kommt nu´?":
Icelandreview 10.08.2011;11:50;Recklessness Said to Have Caused Bus Accident
Mit "geeignetes Gefährt / ungeeignetes Gefährt" sehe ich ähnlich wie MartinB. Die Wüstenschiffe sind m.E. einfach nichts für Islands Schotter-/Hochlandpisten. Wenn diese Art von Fahrzeug z.B. Gegenverkehr ausweichen muß, so graben sich die Räder tiefer und weiter von der Piste in den Boden und tragen evtl. so zu einer Verbreiterung der Piste bei. Bei - ich sage jetzt mal kundigen Fahrern - habe ich beobachtet, dass sie bei Gegenverkehr an die Seite fahren, stehen bleiben und dann vollends wieder auf die Piste fahren; während unkundige Fahrer halb/ganz neben der Piste weiterfahren. Das konnte ich dieses Jahr vorallem auf der F208/Landmannaleid Nydri beoabchten, als die Brücke im Süden ausser Betreib genommen worden war.
Das wird noch einiges an Diskussionen geben... ich hol schon mal die Nüssle.
Icelandreview 10.08.2011;11:50;Recklessness Said to Have Caused Bus Accident
Mit "geeignetes Gefährt / ungeeignetes Gefährt" sehe ich ähnlich wie MartinB. Die Wüstenschiffe sind m.E. einfach nichts für Islands Schotter-/Hochlandpisten. Wenn diese Art von Fahrzeug z.B. Gegenverkehr ausweichen muß, so graben sich die Räder tiefer und weiter von der Piste in den Boden und tragen evtl. so zu einer Verbreiterung der Piste bei. Bei - ich sage jetzt mal kundigen Fahrern - habe ich beobachtet, dass sie bei Gegenverkehr an die Seite fahren, stehen bleiben und dann vollends wieder auf die Piste fahren; während unkundige Fahrer halb/ganz neben der Piste weiterfahren. Das konnte ich dieses Jahr vorallem auf der F208/Landmannaleid Nydri beoabchten, als die Brücke im Süden ausser Betreib genommen worden war.
Das wird noch einiges an Diskussionen geben... ich hol schon mal die Nüssle.
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel
Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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Re: Bus versinkt im Blautulón
Das hat ja - in Kombination mit dem deutschsprachigen Artikel, in dem von einem isländischen Fahrer geschrieben wird - mein Interesse geweckt!snaefell hat geschrieben: ... in der isländischen Presse war anfangs von einem tschechischem Fahrer die Rede, mittlerweile taucht dazu nichts mehr auf.
Re: Bus versinkt im Blautulón
ich habe irgendwo - kann die Quelle auf Schnelle nicht nennen - von einem isländischen Fahrer gelesen. Andererseits: wozu braucht's einen Dolmetscher, wenn ein Isländer dabei ist. Naja, vielleicht wollen die Ermittler mehrere Versionen der Geschichte hören.Hatten die tatsächlich einen isländischen Fahrer? bzw. Nach allem, was ich bisher gelesen habe, war von einem tschechischen Fahrer die Rede
Wenn schon Fragen sich aufdrängen:
- ist die Bergung schon in Gang?
- Gibt es inzwischen verlässliche Infos über die Kosten und zur Haftung / Kostenerstattung?
- ist das Gewässer verschmutzt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bus sein Diesel-Öl für sich behält.
@ MartinB: Kann ich daraus schließen, dass du ein Einreiseverbot nicht in Erwägung gezogen hast? Mag sein, dass ein Betretungsverbot / Befahrungsverbot für die Firma schwer begründbar, wenn sie den Zugang zum Land schon erhalten hat.Auf welcher Rechtsgrundlage sollte ein Betretungsverbot für eine Firma durchgesetzt werden?
Nun bin ich juristisch gebildet wie ein Ungeborener; aber hat ein Staat nicht das Recht, jemandem den Zutritt zu verwehren, der im Land einen Schaden angerichtet und noch nicht beglichen / ersetzt hat?
Zweiachsige Reisebusse dürfen in D ein Gesamtgewicht von 18 t haben.Mir scheint eine Gewichtsbegrenzung für Hochlandpisten sinniger
Quelle: http://www.franks-reisebus-infoseite.de/gewichte.html
Die isländischen Vorschriften kenne ich selbstverständlich nicht.
Gewiss wäre eine Gewichtsbegrenzung sinnvoll, wohl auch eine Regelung, die fahrplanmäßig verkehrende Busse davon ausschließt. Diese befahren meines Wissens ohnehin nur F-Straßen im Hochland (ja, die 35 ist F-los). Die Blautulón-Piste ist keine aus der Kategorie der F-Straßen. Eventuell wäre auch das ein Ansatzpunkt (Busse nur auf F-Straßen)
Nun gut: mancher wird das Gefühl haben, dass aufgrund solcher Vorfälle und der Zunahme des Verkehrs im Hochland irgendeine Regelung getroffen werden sollte. Letztlich ist das Sache der Isländer. Ich warte ab ...
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Re: Bus versinkt im Blautulón
Island ist Mitglied im EWR und damit gilt eine Menge europäisches Recht - auch unabhängig von einer evt. zukünftigen EU-Mitgliedschaft. In diesem Rechtsrahmen dürfte es schwierig - aber auch unverhältnismäßig und damit angreifbar - sein, einem Unternehmen ein Betätigungsverbot zu erteilen, weil ein (fest angestellter oder frei angemieteter) Fahrer einen Unfall gebaut hat. Einreiseverbote können - glaube ich - nur gegen natürlichen Personen ausgesprochen werden.
Selbst wenn ein Betätigungsverbot mit einigem Aufwand durchsetzbar wäre, würde fix ein neues Unternehmen gegründet, ein Subunternehmen beauftragt oder die Regelung anders unterlaufen. Die "Kreativität" derartigen Unternehmen ist meist so hoch, dass ein Rechtsstaat immer wie ein Blöder hinterher tappelt. Das erinnert mich an den Versuch, die Lenkzeit- und Geschwindigkeitsüberschreitungen der LKW-Fahrer dadurch in den Griff zu bekommen, dass die Fahrdienstleiter der Speditionen dann auch die Punkte bekommen. Die Idee, die Spediteure ins Boot zu nehmen, war sicher gut. Allein, was haben die "schwarzen Schafe" gemacht? Die 82jährige Oma vom Chef wurde nominal Fahrdienstleiter. Ein HighScore in Flensburg jagte den nächsten, weil die Damen gar keinen Führerschein aber hunderte von Punkten hatten ... Daher bin ich bezüglich eines Betätigungsverbots gegen ein einzelnes Unternehmen sehr skeptisch.
Ich fürchte es wird das "Übliche" passieren: Die Unvernunft und / oder Profitgier Einzelner wird zu Einschränkungen auch für all diejeniegen führen, die sich ordentlich benehmen.
Auch wenn ich persönlich weiter für ein Groß-LKW-Verbot auf den Hochlandpisten bin, halte ich die Umsetzung des Vorschlag des Rangers, dass ausländische Touristikunternehmen in Naturparks (oder dem gesamten Hochland) einen isländisch lizenzierten Guide nehmen müssen, für die wahrscheinlichere Konsequenz. Auch mit Blick auf die isländische "Arbeitsmarktpolitik".
Zur Bergung: Der Artikel, auf den Sigrid gerade verlinkt hat, berichtet auch darüber: Mit Ballons "erleichtert" und mit Raupenbagger rausziehen. Dass da kein Öl / Diesel ausgelaufen ist, kann ich mir auch nicht recht vorstellen. Aber vielleicht hat die Natur diesbezüglich ja mal Glück gehabt.
Gruß Martin
(Der auch kein ausgebildeter Jurist ist)
Selbst wenn ein Betätigungsverbot mit einigem Aufwand durchsetzbar wäre, würde fix ein neues Unternehmen gegründet, ein Subunternehmen beauftragt oder die Regelung anders unterlaufen. Die "Kreativität" derartigen Unternehmen ist meist so hoch, dass ein Rechtsstaat immer wie ein Blöder hinterher tappelt. Das erinnert mich an den Versuch, die Lenkzeit- und Geschwindigkeitsüberschreitungen der LKW-Fahrer dadurch in den Griff zu bekommen, dass die Fahrdienstleiter der Speditionen dann auch die Punkte bekommen. Die Idee, die Spediteure ins Boot zu nehmen, war sicher gut. Allein, was haben die "schwarzen Schafe" gemacht? Die 82jährige Oma vom Chef wurde nominal Fahrdienstleiter. Ein HighScore in Flensburg jagte den nächsten, weil die Damen gar keinen Führerschein aber hunderte von Punkten hatten ... Daher bin ich bezüglich eines Betätigungsverbots gegen ein einzelnes Unternehmen sehr skeptisch.
Ich fürchte es wird das "Übliche" passieren: Die Unvernunft und / oder Profitgier Einzelner wird zu Einschränkungen auch für all diejeniegen führen, die sich ordentlich benehmen.
Auch wenn ich persönlich weiter für ein Groß-LKW-Verbot auf den Hochlandpisten bin, halte ich die Umsetzung des Vorschlag des Rangers, dass ausländische Touristikunternehmen in Naturparks (oder dem gesamten Hochland) einen isländisch lizenzierten Guide nehmen müssen, für die wahrscheinlichere Konsequenz. Auch mit Blick auf die isländische "Arbeitsmarktpolitik".
Zur Bergung: Der Artikel, auf den Sigrid gerade verlinkt hat, berichtet auch darüber: Mit Ballons "erleichtert" und mit Raupenbagger rausziehen. Dass da kein Öl / Diesel ausgelaufen ist, kann ich mir auch nicht recht vorstellen. Aber vielleicht hat die Natur diesbezüglich ja mal Glück gehabt.
Gruß Martin
(Der auch kein ausgebildeter Jurist ist)
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Re: Bus versinkt im Blautulón
Hier noch ein paar interessante Bilder aus den isländischen TV-Nachrichten: http://dagskra.ruv.is/sjonvarpid/4547430/2011/08/09/3
Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
Re: Bus versinkt im Blautulón
Im letzten Jahr "verfolgte" uns eine Gruppe (5-6)von irgendwelchen Geländewagen mit großen Aufschriften, irgenwas mit "Iceland Expedition 2011", vielleicht noch gesponsort durch irgendeine Zigarettenmarke. Wir hatten nur einen PKW und waren nur auf der N1 im Süden unterwegs und trafen sie an zwei-drei Tagen an diversen touristischen Punkten. Ich habe mir vorgestellt, dass sie irgendwann frustriert sind, dass sie überall da sind, wo alle anderen auch hinkommen...und wenn man schon Expedition draufschreibt, muss wohl auch Expedition "drin" sein. Also fahren sie die Hochlandstrecken - und treffen so Leute wie uns in diesem Jahr mit Jimnys oder Grand Vitaras. Also wenn schon Expedition drauf steht...
Also um mal keinen anderen zu treffen, müssen sie /muss man wohl immer abgelegenere, schwerer erreichbare und gefährlichere Strecken fahren. Vermutlich nicht wirklich zu verhindern.
Ich hatte in diesem Jahr jedenfalls das Gefühl, dass manche Leute glauben mit einem kleineren Auto kann man Island gar nicht entdecken, weil es ja sooo wild ist. Und dann müssen sie irgendwas davon "spüren" und fahren sinnlose Spuren in die Landschaft...
Also um mal keinen anderen zu treffen, müssen sie /muss man wohl immer abgelegenere, schwerer erreichbare und gefährlichere Strecken fahren. Vermutlich nicht wirklich zu verhindern.
Ich hatte in diesem Jahr jedenfalls das Gefühl, dass manche Leute glauben mit einem kleineren Auto kann man Island gar nicht entdecken, weil es ja sooo wild ist. Und dann müssen sie irgendwas davon "spüren" und fahren sinnlose Spuren in die Landschaft...
Re: Bus versinkt im Blautulón
Oh Mann....
wir haben an der Stelle (wohl gegenüber) noch vor ein paar Tagen übernachtet.
In meiner 1:100000er Karte ist dort ein Track eingezeichnet, der am Seeufer, teils im See entlang geht.
An einigen Ausbuchtungen sieht man auch Spuren, aber wie man dann durch den See, auch wenn es am Rand
ist fahren kann oder will versteh ich nicht.
So wie die Luftaufnahme am Ende im Fernsehbericht aussieht, sind die die Piste aber von Osten angekommen und
es fehlte nur "dieses eine kleine Stück", um zur normalen Langisjor-Piste zurückzukommen. Da ist der Druck wahrscheinlich
groß, das unbedingt zu "schaffen" statt vernünftigerweise umzukehren.
Ich schau beim Wenden und Parken immer, wo ich die Reifen hinsetze und nun mussten da Bagger die Landschaft umpflügen, um den rauszuziehen
Viele Grüße aus Djupavik, haben hier gerade super ("bei Clausinisland") gegessen,
Uwe und Birgit
(@Werner: Wir haben uns für den Norden entschieden und sind dieses Jahr damit leider nicht nach Höfn gekommen.)
wir haben an der Stelle (wohl gegenüber) noch vor ein paar Tagen übernachtet.
In meiner 1:100000er Karte ist dort ein Track eingezeichnet, der am Seeufer, teils im See entlang geht.
An einigen Ausbuchtungen sieht man auch Spuren, aber wie man dann durch den See, auch wenn es am Rand
ist fahren kann oder will versteh ich nicht.
So wie die Luftaufnahme am Ende im Fernsehbericht aussieht, sind die die Piste aber von Osten angekommen und
es fehlte nur "dieses eine kleine Stück", um zur normalen Langisjor-Piste zurückzukommen. Da ist der Druck wahrscheinlich
groß, das unbedingt zu "schaffen" statt vernünftigerweise umzukehren.
Ich schau beim Wenden und Parken immer, wo ich die Reifen hinsetze und nun mussten da Bagger die Landschaft umpflügen, um den rauszuziehen
Viele Grüße aus Djupavik, haben hier gerade super ("bei Clausinisland") gegessen,
Uwe und Birgit
(@Werner: Wir haben uns für den Norden entschieden und sind dieses Jahr damit leider nicht nach Höfn gekommen.)
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
Re: Bus versinkt im Blautulón
Verallgemeinerungen sind immer etwas problematisch und jetzt gleich bei jeder Reisegruppe, die eine Aufschrift auf dem Auto spazierenfährt, davon auszugehen, diese müßten sich daneben benehmen, finde ich etwas übertrieben.
Aber das ist dann wahrscheinlich eher typisch deutsch, "da fährt einer 'nen Geländewagen, kann nur ein Rouwdy sein" .
Aber das ist dann wahrscheinlich eher typisch deutsch, "da fährt einer 'nen Geländewagen, kann nur ein Rouwdy sein" .
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