Þríhnúkagígur
Þríhnúkagígur
Kürzlich hatte BEH in seiner Kolumne "Was gibts neues" ganz klein und am Rande auf eine Höhle in der Nähe von Reykjavík hingewiesen, die möglicherweise bald dem Tourismus zugänglich gemacht werden soll. Das hat mich interessiert und es scheint wiedermal ein klassischen Beispiel für die alte Weisheit zu sein "Der Tourismus zerstört was er sucht, indem er es findet". Auch wenn ich an einigen Stellen nicht so ganz genau durchgeblickt hab, wollte ich mal meine bisherigen Erkenntnisse zum Besten geben...
Es gibt da also in den Bláfjöll in bester Lage zu Reykjavík und dem Flughafen eine kleine Kraterreihe namens Þríhnúkar und im mittleren der drei Krater gibts ein großes Loch. Wenn man derzeit als ahnungsloser Tourist daran vorbeikommt, dann ist das einfach nur dunkel, die Öffnung hat wohl ca. 4m im Durchmesser, und nichts deutet darauf hin, dass es erstmal ca. 120m senkrecht in die Tiefe geht, bis man am Boden ankommt. Weiter unten weitet sich die Höhle wohl wie eine Flasche und am Höhlenboden hat dann bequem ein Fußballfeld platz. Über einen kleinen Seitengang auf einer abschüssigen, steinigen Rampe kommt man wohl nochmal 50m weiter runter und mit etwa 175m ist das somit mit deutlichem Abstand die tiefste bekannte Höhle in Island.
In den isländischen Medien geht es drunter und drüber, aber die tiefste derzeit bekannte Höhle der Welt ist in Abchasien mit 2191m und der tiefste bekannte zusammenhängende Schacht der Welt ist in Slowenien mit 603m, die größte bekannte unterirdische Kammer ist in Indonesien mit 162700qm, also ein paar mehr Fußballplätze. Nichts desto trotz ist die Höhle Þríhnúkagígur in Island doch noch ganz beachtlich. Immerhin passt da zweimal die Hallgrimskirche übereinandergestapelt rein. Was die Höhle aber so ganz besonders macht ist, dass es sich eigentlich um eine alte Magmakammer handelt, die aus nicht ganz geklärten Gründen heute leer und zugänglich ist. Das bedeutet auch, dass allerlei farbenprächtige Mineralien und Gesteine an den Wänden zu finden sind, die man sonst nur zu Gesicht bekommt, wenn man in einem aktiven Vulkan tauchen geht.
Nach unterschiedlichen Quellen haben sich bereits 1971 oder 1974 zum ersten mal Isländer in die Höhle abgeseilt, 1991 wurde sie mal genau vermessen und kartiert, und ansonsten ist sie einfach nur so da. Nun ist es natürlich auch etwas aufwändig, sich 120m weit abzuseilen und danach wieder hochzuklettern. Es ist zwar nicht besonders schwierig, wenn man die richtige Ausrüstung und ein langes Seil hat, aber es braucht eben die entsprechende Logistik vor Ort. Und für "normalsterbliche" Touris wie unsereinen ist es somit nicht möglich, mal eben schnell auf dem Weg zum Flughafen noch einen Abstecher zum Þríhnúkagígur zu machen.
Daher haben wohl einige Isländer im Jahr 2004 eine Þríhnúkar ehf. gegründet, die dann 2006 von der Stadt Kópavógur, auf deren Gebiet die Höhle liegt, eine "Forschungslizenz" und 1 Mio. ISK bekommen haben, um die touristischen Erschließungsmöglichkeiten für die Höhle zu untersuchen. Diese Forschungslizenz ist jetzt dieses Jahr abgelaufen, weshalb das Thema wohl gerade wieder ein bisschen hochkocht. Ergebnis ist natürlich, dass man die Höhle durchaus touristisch erschließen könnte und für jedermann zugänglich machen könnte. Diverse Pläne wurden dabei diskutiert, Aufzüge, Treppen, Zugangstunnels, Besucherzentren, Parkplätze und alles drum und dran.
Die derzeit favorisierten Pläne sehen neben Zufahrtsstraßen, Parkplätzen und einem Besucherzentrum wohl als Hauptpunkt einen Zugangstunnel vor. Der soll etwa 500m lang und einigermaßen waagerecht sein, und man soll dann etwa 50-60m über dem Boden der Höhle herauskommen, also bereits etwa 60m unter der Erde. Dort soll dann eine Aussichtsplatform an der Wand angebracht werden und zwei Wendeltreppen sollen noch ganz nach unten führen, so dass man auch direkt auf dem felsigen Boden der Höhle herumlaufen kann und die vollen 120m nach oben schauen kann. Der geistige Vater des ganzen Unternehmens meint, das wäre eine Touristenattraktion ersten Ranges und er erwartet wohl etwa 200.000 (!) Besucher pro Jahr.
So ein Plan stößt natürlich schnell auf Kritik. Zunächstmal liegt die Höhle mitten im Trinkwassereinzugsgebiet der Stadt Reykjavík. Somit hat Orkuveita Reykjavíkur die nicht ganz unberechtige Befürchtung, dass das ganze Vorhaben mit den vielen Touristenbussen, Autos, Toilettenhäuschen und so weiter sich möglicherweise auf die Trinkwasserqualität in Reykjavík auswirken könnte. Auch die Vorstellungen bezüglich Wirtschaftlichkeit werden werden angezweifelt (2007 waren die Kosten mit 700 Mio ISK veranschlagt worden, dies Jahr sind es schon 1 Mrd ISK, die erwarteten Besucherzahlen scheinen auch ausgesprochen hoch gegriffen). Abgesehen davon "verschandeln" dann natürlich ein weiterer Großparkplatz und Besucherzentrum die Bláfjöll, eines der beliebtesten Naherholungsgebiete rund um Reykjavík. Und wenn eine 50-60m lange Wendeltreppe den halben Höhlenschacht hinaufführt und wer-weiß-wieviele "normalsterbliche Touris" plötzlich bequem die Höhle erreichen können, dann fragt sich insbesondere für Höhlenliebhaber was dann noch den Reiz dieses Loches ausmachen soll (es ist halt ein etwas anderes Erlebnis als wenn man sich 120m an einem Seil abseilen und danach wieder 120m an einem Seil hochklettern muss).
Der derzeitige Stand ist, und hier bin ich mir nicht mehr ganz sicher, dass wohl noch weitere Untersuchungen insbesondere bzgl. Trinkwasserversorgung von Reykjavík angestellt werden müssen, und dass vor allem noch Investoren gefunden werden müssen. Die Stadt Kópavógur ist von dem ganzen Vorhaben jedenfalls schonmal hellauf begeistert und will etwa 10 Mio ISK beisteuern. Ob und wann die Schauhöhle Þríhnúkagígur dann ihre Tore öffnet bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird es wiedermal ein Drahtseilakt zwischen Naturschutz und Kommerz, wie so oft in Island.
Ein paar Bilder und Quellen, fast ausschließlich auf Isländisch:
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2011/ ... _litadyrd/ (schönes Video, im wesentlichen eine Pressemitteilung der Þríhnúkar ehf. wo gezeigt wird, wie toll und schön die Höhle ist)
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2011/ ... _ahyggjum/ (Orkuveita Reykjavíkur meldet sich zu Wort)
http://mbl.is/frettir/innlent/2011/10/2 ... mmdarverk/ (Höhlenliebhaber melden sich zu Wort)
http://vso.is/A-trihnukar/Verkefni/vali ... gigur.html (Machbarkeitsstudie mit diversen Plänen usw.)
http://ferlir.is/?id=7614 (Die besten Bilder und eine kurze Zusammenfassung des obigen Berichts)
http://www.isalp.is/forum/5-almennt/121 ... helli.html (Diskussionsstrang beim isländischen Alpenverein)
Mit dem Suchwort "Thrihnukagigur" findet man sogar einige englischsprachige Presseberichte zum Thema mit weiteren schönen Bildern.
Es gibt da also in den Bláfjöll in bester Lage zu Reykjavík und dem Flughafen eine kleine Kraterreihe namens Þríhnúkar und im mittleren der drei Krater gibts ein großes Loch. Wenn man derzeit als ahnungsloser Tourist daran vorbeikommt, dann ist das einfach nur dunkel, die Öffnung hat wohl ca. 4m im Durchmesser, und nichts deutet darauf hin, dass es erstmal ca. 120m senkrecht in die Tiefe geht, bis man am Boden ankommt. Weiter unten weitet sich die Höhle wohl wie eine Flasche und am Höhlenboden hat dann bequem ein Fußballfeld platz. Über einen kleinen Seitengang auf einer abschüssigen, steinigen Rampe kommt man wohl nochmal 50m weiter runter und mit etwa 175m ist das somit mit deutlichem Abstand die tiefste bekannte Höhle in Island.
In den isländischen Medien geht es drunter und drüber, aber die tiefste derzeit bekannte Höhle der Welt ist in Abchasien mit 2191m und der tiefste bekannte zusammenhängende Schacht der Welt ist in Slowenien mit 603m, die größte bekannte unterirdische Kammer ist in Indonesien mit 162700qm, also ein paar mehr Fußballplätze. Nichts desto trotz ist die Höhle Þríhnúkagígur in Island doch noch ganz beachtlich. Immerhin passt da zweimal die Hallgrimskirche übereinandergestapelt rein. Was die Höhle aber so ganz besonders macht ist, dass es sich eigentlich um eine alte Magmakammer handelt, die aus nicht ganz geklärten Gründen heute leer und zugänglich ist. Das bedeutet auch, dass allerlei farbenprächtige Mineralien und Gesteine an den Wänden zu finden sind, die man sonst nur zu Gesicht bekommt, wenn man in einem aktiven Vulkan tauchen geht.
Nach unterschiedlichen Quellen haben sich bereits 1971 oder 1974 zum ersten mal Isländer in die Höhle abgeseilt, 1991 wurde sie mal genau vermessen und kartiert, und ansonsten ist sie einfach nur so da. Nun ist es natürlich auch etwas aufwändig, sich 120m weit abzuseilen und danach wieder hochzuklettern. Es ist zwar nicht besonders schwierig, wenn man die richtige Ausrüstung und ein langes Seil hat, aber es braucht eben die entsprechende Logistik vor Ort. Und für "normalsterbliche" Touris wie unsereinen ist es somit nicht möglich, mal eben schnell auf dem Weg zum Flughafen noch einen Abstecher zum Þríhnúkagígur zu machen.
Daher haben wohl einige Isländer im Jahr 2004 eine Þríhnúkar ehf. gegründet, die dann 2006 von der Stadt Kópavógur, auf deren Gebiet die Höhle liegt, eine "Forschungslizenz" und 1 Mio. ISK bekommen haben, um die touristischen Erschließungsmöglichkeiten für die Höhle zu untersuchen. Diese Forschungslizenz ist jetzt dieses Jahr abgelaufen, weshalb das Thema wohl gerade wieder ein bisschen hochkocht. Ergebnis ist natürlich, dass man die Höhle durchaus touristisch erschließen könnte und für jedermann zugänglich machen könnte. Diverse Pläne wurden dabei diskutiert, Aufzüge, Treppen, Zugangstunnels, Besucherzentren, Parkplätze und alles drum und dran.
Die derzeit favorisierten Pläne sehen neben Zufahrtsstraßen, Parkplätzen und einem Besucherzentrum wohl als Hauptpunkt einen Zugangstunnel vor. Der soll etwa 500m lang und einigermaßen waagerecht sein, und man soll dann etwa 50-60m über dem Boden der Höhle herauskommen, also bereits etwa 60m unter der Erde. Dort soll dann eine Aussichtsplatform an der Wand angebracht werden und zwei Wendeltreppen sollen noch ganz nach unten führen, so dass man auch direkt auf dem felsigen Boden der Höhle herumlaufen kann und die vollen 120m nach oben schauen kann. Der geistige Vater des ganzen Unternehmens meint, das wäre eine Touristenattraktion ersten Ranges und er erwartet wohl etwa 200.000 (!) Besucher pro Jahr.
So ein Plan stößt natürlich schnell auf Kritik. Zunächstmal liegt die Höhle mitten im Trinkwassereinzugsgebiet der Stadt Reykjavík. Somit hat Orkuveita Reykjavíkur die nicht ganz unberechtige Befürchtung, dass das ganze Vorhaben mit den vielen Touristenbussen, Autos, Toilettenhäuschen und so weiter sich möglicherweise auf die Trinkwasserqualität in Reykjavík auswirken könnte. Auch die Vorstellungen bezüglich Wirtschaftlichkeit werden werden angezweifelt (2007 waren die Kosten mit 700 Mio ISK veranschlagt worden, dies Jahr sind es schon 1 Mrd ISK, die erwarteten Besucherzahlen scheinen auch ausgesprochen hoch gegriffen). Abgesehen davon "verschandeln" dann natürlich ein weiterer Großparkplatz und Besucherzentrum die Bláfjöll, eines der beliebtesten Naherholungsgebiete rund um Reykjavík. Und wenn eine 50-60m lange Wendeltreppe den halben Höhlenschacht hinaufführt und wer-weiß-wieviele "normalsterbliche Touris" plötzlich bequem die Höhle erreichen können, dann fragt sich insbesondere für Höhlenliebhaber was dann noch den Reiz dieses Loches ausmachen soll (es ist halt ein etwas anderes Erlebnis als wenn man sich 120m an einem Seil abseilen und danach wieder 120m an einem Seil hochklettern muss).
Der derzeitige Stand ist, und hier bin ich mir nicht mehr ganz sicher, dass wohl noch weitere Untersuchungen insbesondere bzgl. Trinkwasserversorgung von Reykjavík angestellt werden müssen, und dass vor allem noch Investoren gefunden werden müssen. Die Stadt Kópavógur ist von dem ganzen Vorhaben jedenfalls schonmal hellauf begeistert und will etwa 10 Mio ISK beisteuern. Ob und wann die Schauhöhle Þríhnúkagígur dann ihre Tore öffnet bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird es wiedermal ein Drahtseilakt zwischen Naturschutz und Kommerz, wie so oft in Island.
Ein paar Bilder und Quellen, fast ausschließlich auf Isländisch:
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2011/ ... _litadyrd/ (schönes Video, im wesentlichen eine Pressemitteilung der Þríhnúkar ehf. wo gezeigt wird, wie toll und schön die Höhle ist)
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2011/ ... _ahyggjum/ (Orkuveita Reykjavíkur meldet sich zu Wort)
http://mbl.is/frettir/innlent/2011/10/2 ... mmdarverk/ (Höhlenliebhaber melden sich zu Wort)
http://vso.is/A-trihnukar/Verkefni/vali ... gigur.html (Machbarkeitsstudie mit diversen Plänen usw.)
http://ferlir.is/?id=7614 (Die besten Bilder und eine kurze Zusammenfassung des obigen Berichts)
http://www.isalp.is/forum/5-almennt/121 ... helli.html (Diskussionsstrang beim isländischen Alpenverein)
Mit dem Suchwort "Thrihnukagigur" findet man sogar einige englischsprachige Presseberichte zum Thema mit weiteren schönen Bildern.
Re: Þríhnúkagígur
Oh cool, dann könnt ich da ja mal runter fliegen...Olaf hat geschrieben:Immerhin passt da zweimal die Hallgrimskirche übereinandergestapelt rein.
Danke für die Infos und Gruß,
Uwe
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
-
- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 761
- Registriert: Fr 23. Nov 2007, 21:36
- Wohnort: Ganznahe
Re: Þríhnúkagígur
Hallo Olaf
danke fuer Deinen absolut hervorragenden Bericht ueber Þríhnúkar. Die Links sind fantastisch und insbesondere das PDF Dokument ist bereits lokal gespeichert.
Vier Bemerkungen:
+ Du schreibst Bláfell ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete Reykjavíks. Es ist ohne Zweifel im Winter sehr beliebt (wenn denn dann mal genug Schnee liegt) als Skigebiet aber im Sommer ist der Eindruck eher verwaist. Wie jedes Skigebiet ist das Erlebnis im Sommer mit den Liften, riesigen Parkplaetzen, Zaeunen und Haeusern getruebt.
+ OR sorgt sich um die Trinkwasserqualitaet. Tja, das grosse Krokodil OR kann auch weinen. Schaut man sich an was fuer Hochspannungsleitungen fuer Helguvík geplant sind und wie OR die Belange des - wirklich sehr beliebten - Naherholungsgebietes Hengill mit seinem Kraftwerk dort mit den Fuessen tritt so kann man darueber nachdenken wieso OR kein Interesse an einer Touristenattraktion hat.
+ Der Zugang mit Tunnel und Laufstegen gewaehrt meiner Meinung einen Bestand des Naturdenkmals. DIe wirklich fragilen absolut einmaligen Lavahoehlen Islands sind gut versteckt und werden nicht zugaenglich gemacht - glaube mir das.
+ Das Projekt wuerde den Preis der Natur zeigen - schwer zu erklaeren, ab und zu muss man Leuten zeigen, dass Natur auch reales Einkommen bedeuten kann und nicht nur einfach "schoen" aber "nutzlos" ist. Sowas wurde gesagt bei Kárahnúkur: Das ist ja alles ganz klasse fuer ein paar Voegel und Viecher aber ansonsten kommt da keiner hin und will auch keiner hin und sowieso.
Ich will jetzt nicht sagen, dass jeder Winkel Islands touristisch ausgebeutet werden muss, kann oder sollte, aber das man von der Natur, so wie sie ist, auch manchmal ganz gut leben kann....sowas soll man ruhig machen. Ist wie Walbeobachtung: Natuerlich waere es "besser" die Giganten ganz in Frieden zu lassen. Aber Walbeobachtung bringt inzwischen mehr Geld als der Walfang und das oeffnet auch weniger "naturfanatischen" Menschen die Augen und haelt sie von anderen "guten" Ideen ("wenn wir das Fleisch nicht verkaufen koennen, so koennen wir die Fischereiflotte mit dem Walfett betreiben. Das ist unsere Pflicht den CO2 Ausstoss fuer die Welt zu verringern") ab.
viele Gruesse
Leon
danke fuer Deinen absolut hervorragenden Bericht ueber Þríhnúkar. Die Links sind fantastisch und insbesondere das PDF Dokument ist bereits lokal gespeichert.
Vier Bemerkungen:
+ Du schreibst Bláfell ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete Reykjavíks. Es ist ohne Zweifel im Winter sehr beliebt (wenn denn dann mal genug Schnee liegt) als Skigebiet aber im Sommer ist der Eindruck eher verwaist. Wie jedes Skigebiet ist das Erlebnis im Sommer mit den Liften, riesigen Parkplaetzen, Zaeunen und Haeusern getruebt.
+ OR sorgt sich um die Trinkwasserqualitaet. Tja, das grosse Krokodil OR kann auch weinen. Schaut man sich an was fuer Hochspannungsleitungen fuer Helguvík geplant sind und wie OR die Belange des - wirklich sehr beliebten - Naherholungsgebietes Hengill mit seinem Kraftwerk dort mit den Fuessen tritt so kann man darueber nachdenken wieso OR kein Interesse an einer Touristenattraktion hat.
+ Der Zugang mit Tunnel und Laufstegen gewaehrt meiner Meinung einen Bestand des Naturdenkmals. DIe wirklich fragilen absolut einmaligen Lavahoehlen Islands sind gut versteckt und werden nicht zugaenglich gemacht - glaube mir das.
+ Das Projekt wuerde den Preis der Natur zeigen - schwer zu erklaeren, ab und zu muss man Leuten zeigen, dass Natur auch reales Einkommen bedeuten kann und nicht nur einfach "schoen" aber "nutzlos" ist. Sowas wurde gesagt bei Kárahnúkur: Das ist ja alles ganz klasse fuer ein paar Voegel und Viecher aber ansonsten kommt da keiner hin und will auch keiner hin und sowieso.
Ich will jetzt nicht sagen, dass jeder Winkel Islands touristisch ausgebeutet werden muss, kann oder sollte, aber das man von der Natur, so wie sie ist, auch manchmal ganz gut leben kann....sowas soll man ruhig machen. Ist wie Walbeobachtung: Natuerlich waere es "besser" die Giganten ganz in Frieden zu lassen. Aber Walbeobachtung bringt inzwischen mehr Geld als der Walfang und das oeffnet auch weniger "naturfanatischen" Menschen die Augen und haelt sie von anderen "guten" Ideen ("wenn wir das Fleisch nicht verkaufen koennen, so koennen wir die Fischereiflotte mit dem Walfett betreiben. Das ist unsere Pflicht den CO2 Ausstoss fuer die Welt zu verringern") ab.
viele Gruesse
Leon
Rettet das Hochland:
Zukunftsland islaendische Naturschutzseite Island
Rettet Island auslaendische Naturschutzseite Island
Heart of Iceland islaendische Seite zur Rettung des Hochlandes
Traumland das Buch zum Thema von Andri Snær Magnason
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Re: Þríhnúkagígur
Þríhnúkagígur
Touristen sollen in diesem Sommer sechs Wochen lang ( 15.6. -31.7.) die Möglichkeit erhalten, in den Krater hinabzusteigen. Diese organsierte Kraterbesichtigung beinhaltet das Abholen vom Hotel im Hauptstadtgebiet, Führung am Schauplatz und im Krater und etwa eine Stunde Aufenthalt im Krater. Bis zu 15 Mann können an einer Führung teilnehmen. Allerdings muss man älter als 12 sein. Jede Tour dauert insgesamt 5-6 Stunden und man nimmt an, dass man viermal pro Tag Touren anbietet.
Eine Tour soll 37.000 kr. pro Person kosten.
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2012/ ... ihnukagig/
Touristen sollen in diesem Sommer sechs Wochen lang ( 15.6. -31.7.) die Möglichkeit erhalten, in den Krater hinabzusteigen. Diese organsierte Kraterbesichtigung beinhaltet das Abholen vom Hotel im Hauptstadtgebiet, Führung am Schauplatz und im Krater und etwa eine Stunde Aufenthalt im Krater. Bis zu 15 Mann können an einer Führung teilnehmen. Allerdings muss man älter als 12 sein. Jede Tour dauert insgesamt 5-6 Stunden und man nimmt an, dass man viermal pro Tag Touren anbietet.
Eine Tour soll 37.000 kr. pro Person kosten.
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2012/ ... ihnukagig/
Zuletzt geändert von BEH am Di 1. Mai 2012, 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Þríhnúkagígur
Ja, die Touren stehen, genauer Beginn jedoch noch nicht.
Re: Þríhnúkagígur
Na da schau an. Bist du da mit involviert?
Re: Þríhnúkagígur
Hier noch zwei Links:
In der britischen Presse:
http://www.telegraph.co.uk/travel/weird ... lcano.html
Ein Veranstalterlink:
http://www.blacktomato.com/country/icel ... adventure/
In der britischen Presse:
http://www.telegraph.co.uk/travel/weird ... lcano.html
Ein Veranstalterlink:
http://www.blacktomato.com/country/icel ... adventure/
Re: Þríhnúkagígur
Nö, die haben vor einigen Wochen ihr Pressematerial breit an alle gestreut, die mit irgendeinem islandbezug im Netz auftauchen.BEH hat geschrieben:Na da schau an. Bist du da mit involviert?
Gruss
Christian
Re: Þríhnúkagígur
Nein, Snaefell, da kommt es definitiv nicht her . Ich hatte BEH schon privat geantwortet, da man hier nicht alles niederschreiben muss.
Re: Þríhnúkagígur
Immer wieder hört bzw. liest man das wahrschscheinlich vom Initiator selbst in die Welt Gesetzte Statement "Der Þríhnúkagígur ist der einzige Ort weltweit, an dem man in eine Magmakammer absteigen kann". Das ist unzutreffend und entspringt eher einem werbewirksamen Wunschdenken. Allein auf den Azoren gibt es zwei Schlote mit durchaus vergleichbaren Dimensionen, die bereits seit Jahrzehnten touristisch erschlossen sind. Am Grund eines dieser Schlote befinden sich auch Fumarolen, Solfataren und ein kleiner See.
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