Ausbruch im Vatnajökull ?

[PolarpicsHH]

"Etwas" reißerisch?

Naja, verzeihen wir Herrn Bojanowski..........online schreiben die Kollegen, die noch zu "klein sind für die Druckausgabe" des Spiegel.

Ähnlich wie im Bundestag......je weiter die Abgeordneten in den Bänken hinten sitzen, desto lauter das Geschrei, wenn ihnen einer endlich mal ein Mikro vor die Nase hält.

[Monique]

@polarpics: Das müsste ein Grafik sein, die am 20. August veröffentlicht wurde, oder? Inzwischen haben sich die Ereignisse ja ein wenig verändert.

Und zu SPON: Ich hatten SPON bereits bei der allerersten Berichterstattung geschrieben, was für ein Müll sie da verzapft haben. Immerhin hatten sie seinerzeit die Lavaströme aus dem Artikel genommen. Das hinderte sie nicht daran, weiter Müll zu schreiben.

Wir sind hier vor Ort und es ist so "irre", die nicht-isländische Berichterstattung zu lesen, bei der es nur um Sensationsmache geht und den Isländern eigentlich schadet. Die Stornofälle, von denen ich hörte, sind haaresträubend. So etwas ist unverantwortlich. Um des Klicks Willen werden hier Falschinfirmationen gegeben, wo die Isländer nun inzwischen wirklich versuchen, sachlich zu informieren. Man könnte kot....

[PolarpicsHH]

Hi Monique,

wie alt die Grafik jetzt genau ist entzieht sich meiner Kenntnis, ich bekam sie gerade nur zugesandt, da ich wie bereits geschrieben hatte, die komplette Sperrung der O. Für etwas übertrieben hielt. Aber mein Kumpel meinte, es gehe ihnen bei Landsb. mehr darum, das möglich Fluchtwege durch die massiven Ströme sowohl im Osten wie auch auf der Westseite abgeschnitten sein werden, da die Brücke bei Skjalfandafljot diese Mengen sicherlich nicht mitmachen wird. Dann bliebe eben nur die Flucht direkt nach Norden, was bei ungünstigem Wind bedeuten könnte, das man sich als Besucher dieser Gegend nicht oder nur schwer den Aschewolken entziehen könnte, wenn diese in gleiche Richtung ziehen.


By the way.....hier mal ein Foto von SPON, welches als Aufmacher verwendet wird.
Wenn das der Vatnaj. ist, bin ich der Kaiser von China.
Aber ist ja auch weiß und mit Berggipfeln drauf......dann paßt das schon, merkt ja es keiner

[Monique]

Also ich hatte die Grafik am 20. August runtergeladen und das ist angesichts de Ereignisse scheins Lichtjahre her . Ich muss immer dazu sagen, dass ich noch "geblendet" von den Ereignissen 2011 bin, als 1,5 Stunden nach den ersten "verräterrischen" Erdbeben die Aschewolke aus dem Gletscher kam und wir keine weiteren 2,5 weitere Stunden später in Klaustur in Asche eingehüllt waren. Dieses lange "Zucken" des Vulkans ist für mich als Islandreisende neu. Man gewöhnt sich dran und schaut kaum noch auf die Erdbebenkarte. Naja - so 5x täglich im Gegensatz zu halbstündlich am Anfang . Ich finde es spannend, wie die Entwicklung auch für die Wissenschaftler neue Züge annimmt- In 2 Tagen bin ich mit der nächsten Gruppe am Gletscher ... und es ist so normal. Auf der einen Seite ist man natürlich gespannt wie ein Flitzebogen - "Wow, mein nächster Ausbruch!". Auf der anderen Seite habe ich die Gelassenheit der Isländer 2011 erlebt, als wir 5 Tage in der Asche steckten, und gelernt. Þetta reddast .

[Hans-Jürgen]

Wir sind hier vor Ort und es ist so "irre", die nicht-isländische Berichterstattung zu lesen, bei der es nur um Sensationsmache geht und den Isländern eigentlich schadet. Die Stornofälle, von denen ich hörte, sind haaresträubend. So etwas ist unverantwortlich. Um des Klicks Willen werden hier Falschinfirmationen gegeben, wo die Isländer nun inzwischen wirklich versuchen, sachlich zu informieren. Man könnte kot....

Na ja, so ganz unschuldig sind die isländischen Blätter aber auch nicht, schau Dir nur einmal visir.is an, welche Szenarien da beschrieben werden. Es ist halt wie oben gesagt: die Blätter aus der zweiten Reihe wollen dann wenigstens mit Katastrophenszenarien auffallen. Diese stehen aber im Widerspruch zu den mittlerweile sehr intensiven Beobachtungen vor Ort mit diversen geologischen Messgeräten, GPS-Sendern und Erkundungsflügen.

[Argish]

Das Hauptproblem ist wohl dass die meisten Leser dieser angesprochenen Blätter gar keine Ahnung haben wie das vor Ort abläuft. Wenn mich Freunde anrufen und Fragen wie schlimm das mit dem Vulkan ist frage ich immer: "Welcher Vulkan?". Viele lesen nur von Erdbeben über 5,0 und denken dass das halbe Land erschüttert wird. Dann kommen noch die Schauermärchen hinzu von Lavaströmen und hier merken viele gar nicht dass die unterirdisch verlaufen. Dass in die nähere Umgebung gar nicht bewohnt ist weiss wohl auch kaum jemand. Ich denke da ist schlitweg viel unwissenheit vorhanden.

Oder wie reagieren wir wenn wir von Vulkanen in Asien hören? Wenn man nie da war, kann man es sich schlicht nicht vorstellen wie die Situation ist. Und die Reporter und Redakteure gehören in den selben Topf. In den meisten Fällen.

[Monique]

Hallo Hans-Jürgen,

okay, uuppppps, visir.is lese ich nicht. Unabhängig davon hat man eben - z. B. bei SOPN - den Eindruck, als lesen sie die isländ. Nachrichten gar nicht. Und 2011 hatte ich es quasi "am eigenen Leib" erfahren, als es hieß, der Ausbruch beschränke sich auf ein kleines Gebiet um den Krater: Die Medienvertreter reisten trotz Vorbestellung ab und es hieß nur noch "Das Medieninteresse sei erloschen". Das ist irgendwie so traurig - dass (weltweit) nur Katastropnehnachrichten zählen. Ich werde die nächsten Tage im "Auge der Gefahr" (hoffentlich ) genießen. Mal sehen, wie meine Gäste drauf sind .

Monique

[Blacky]

Meine Nachbarn meinten heute zu mir: "Da hatten Sie ja Glück, dass Sie zum richtigen Zeitpunkt wieder aus Island zurück gekommen sind." Ich stehe etwas auf dem Schlauch und meine: "Ja, sehr gutes Timing. Als hier die 38°C waren, war ich zum Glück auf der Insel und kaum bin ich wieder zurück, wird es hier erträglich." "Nein, wir meinen wegen des Vulkans." Sie waren etwas baff, als ich sagte, wenn ich könnte würde ich sofort wieder hin fahren. Ich muss ihnen mal Bilder vom letzten Ausbruch zeigen.

[Sigrid]

Vorletzten (?!? ) Sonntag hatten mir der Busfahrer vom Campingplatz zum BSI und der Flybus-Bestücker am BSI von den Beben in der Nacht erzählt. "Ups." dachte ich und gebe zu, dass ich froh war als ich im Flieger saß und alles seinen normalen Gang ging. Da ich weiß, dass die Ecke dort oben durchaus unruhig ist, in den vergangenen Jahren gab es dort immer wieder Beben und 2011 einen Gletscherlauf. Mein Blick ging dann natürlich ständig gen Vatnajökull; Flugroute und Wolken wollten mir aber keinen Blick gönnen.

Zur Graphik von Landsbjörg: In dem Informationszentrum in Ásbyrgi heißt es auf einer der Tafeln, dass Ásbyrgi durch einen riesigen Gletscherlauf entstanden sein könnte. Also so ganz abwägig scheint die Graphik nicht zu sein.

Spiegel, etc. lese ich nicht. Icelandreview, Vedur und dieser Thread hier reichen mir vollkommen.

[Verðandi]

"Etwas" reißerisch?

Ich finde den Artikel gar nicht so schlimm. Weder besonders reißerisch noch strotzend vor Fehlinformationen. Eigentlich genau das, was man auch auf vedur.is u.ä. lesen kann- nur auf deutsch