Peter hat die Karte richtig gedeutet. Hier wurde nur die jeweilige Ausbreitung der Lavaströme bis zu den genannten Tag farblich dargestellt.Uwe_R hat geschrieben:Muss "die neue Lava" nicht erst über die alte Lava fließen und den kompletten Weg machen?
Bzw. wie lange bleibt die "alte" Lava fließfähig bevor sie zu zäh ist und erst neue Lava, die
ja aber auch erkaltet, drüber fließt, damit es weiter zur Krossá geht.
Vielleicht trotzdem ein Wort zum Fließverhalten von Lavaströmen: Was die Fließfähigkeit von Lavaströmen angeht, so kann man klar sagen, daß ein aktiver Lavastrom nur so lange weiter fließen kann wie die Eruption im Gange ist. Sobald die Eruption stoppt, sprich der Nachschub (oder der Druck neuer Lava) von oben ausbleibt, hört der Lavastrom unten auf zu fließen. Wenn die Eruption wieder einsetzt, bilden sich neue Lavaströme. Die alte Lava wird nicht wieder reaktiviert. Die völlige Erkaltung von Lavaströmung hängt von der Größe der Lavaströme ab und kann mehrere Monate dauern.
Durch Änderungen der Situation im Kraterbereich können aber auch jederzeit während derselben Eruptionsphase neue Lavaströme bilden und die älteren stehen bleiben. Zum Beispiel kann es zu Einbrüchen eines Teiles der Kraterwand kommen. Gutes Beispiel dafür ist der Schlackenkegel Hófur im Krafla-Gebiet, an welchen man bei der Rundwanderung der Leirhnjúkur vorbeikommt. Dieser fast perfekt gebildete Schlackenkegel, gebildet während der Eruptionsphase von 1724-29, ist zum Süden hin eingebrochen. Während der Eruptionsphase von 1981-84 wurde er von neuerer Lava fast komplett eingeschlossen.
Lavaströme breiten generell nach dem Gesetz des geringsten Widerstandes aus. Das heißt, sie fließen, wenn möglich, an der alten Lave vorbei. Wenn dies nicht möglich ist, dann fließen sie über die alte Lava drüber. Das ist stellenweise gut im Kraflagebiet zu sehen wo die Lavaströme der Eruptionen von 1724-29 sowie 1981-84 zu sehen sind.
Lavaströme können sich aber auch teilen und wieder zusammenfließen. Das ist beispielsweise auf dieser Karte gut zusehen, wo sich beim nordwestlichen Lavastrom eine kleine Insel gebildet hat. Vermutlich gibt es dort eine kleine Erhöhung, welche der Lavastrom am 27./28. März beiderseits umflossen hat. Dies stellt eine besondere Gefahr bei sogenannten "Touristenvulkanen" wie dem Etna dar. Es gab Fälle wo Leute zu nah an eine Lavastromfront gegangen sind, ohne zu merken das sich hinter ihnen zwei weitere Lavaströme vereinigt haben. Sie wurden aber anschließend durch Helikopter wieder gerettet. Glück gehabt aber verlassen würde ich mich aber darauf nicht .
Hmm, jain. Wenn ältere Lava den Weg für die neue Lava nur versperren würde, dann hätte die neue Lava die alte Lava umflossen (siehe Lavastrom im Nordwesten). Die Tatsache das in der Hrunagil keine Lava vom 28. März kartiert wurde, gibt es nach meiner Meinung drei Möglichkeiten:nord63 hat geschrieben: In östlicher Richtung könnte der Weg durch erkaltete Lava versperrt sein.
1) die Sicht war zu schlecht um die neue Lava zu kartieren
2) das Fortschreiten der Lava ist so gering das kein Unterschied registriert wurde
3) die Lava ist wirklich zum Stehen gekommen.
Uwe