Vegetarier auf Island

[rost64]

Hallo ihr Vegis,

hier noch ein kleiner Tipp, wenn ihr wieder in Reykjavik seid. Ein kleines, gemütliches Restaurant in der Lagavegur 20b.

http://www.anaestugrosum.is/default.asp

Zum Abschluss meiner Rundreise 2005, sind wir am letzten Tag durch den Tipp in einem Reiseführer dort gelandet und es war wirklich gut.
Das Restaurant ist recht gemütlich, die Karte bietet auch nicht die 0815 Küche mit Gemüse an Reis, gemüse an Nudeln, usw., sondern es ist eine kleine Karte mit ehr raffinierten vegitarischen Gerichten, auf der jeder etwas für seinen Geschmack finden sollte. Und die Preise sind isländisch normal.
Mir hat es jedenfalls gefallen und das Essen fand ich gut und reichlich.

Gruß Rolf

[rotekirsche]

Ich werd zwar nicht direkt gefragt, aber ich gebe auch mal was zum Besten.

So schlecht sieht es hier echt nicht für die Vegetarier aus. Auch nicht für die ganz harten.

Nun ich arbeite hier ja auch in einem Gewächshaus und wir bauen ja im Sommer verschiedenen Kohl an. Meine Nachbarn haben dazu noch Möhren, Gurken, Tomaten und Kräuter. All das kann man auch bedenkenlos verspeisen. Bei unserem Kohl vom Feld, da wird nur vor der Pflanzung etwas Gift, was harmlos für die Menschen ist, dran getan. Das soll lediglich die Schnecken und Gewürmer abhalten. Und alles andere wächst in den Gewäschhäusern. Gut auch da können sich ein paar Tierchen einnisten. Aber bevor die Pflanzung los geht wird das Haus erst mal abgekocht. Und sollten dann die Pflanzen dennoch befallen sein, was sehr selten vor kommt, da hilft auch ein wenig Spray, was aber ungefährlich ist. Wäre das giftig, dann würden hier wohl tausene schon tot sein. Und selbst wir gehen in die Gewächshäuser pflücken uns ne Gurke und essen die auf der Stelle ohne Waschen auf.

Und nun mal zum Vergleich Bonus und die anderen Läden.

Bonus hat alles im Angebot. Bis auf die Kirschen, die ich sehr vermisse gibt es da fast alles. Manchmal fehlt es am exotischen Obst, aber selbst Ananas oder Mangos sind mittlerweile ganzjährig erhältlich. Das meiste Zeug kommt aus Californien und ich finde es schmeckt um einiges besser als das, was es in Deutschland gibt. Aber das ist ansichtssache. So weit ich das in den Supermärkten überblicke gibt es meist eine einheimische Marke und eine aus dem Ausland. Es gibt glaube ich sogar schon das erste Apfelgewächshaus.

Und der Unterschied am einheimische Gemüse in den "Billig"-Supermärkten und den "Teuer"-Supermärkten ist ganz einfach. Es gibt hier im Süden glaube ich zwei Großfirmen die bei den Bauern das Gemüse abholen. Die 1A-Qualität mit Sternchen geht in den teuren Markt, die 1A-Qualität ohne Sternchen in den billigeren Markt. Als erstes wird das Zeug vom Besten Bauern aufgebraucht und dann kommt der Nächstbeste und Nächstbeste... usw. dran. (Sternchen für uns, wir hatten einen der Besten und Größten Chinakohlernten im Sommer und wir wurden als erstes ausgenommen vom Großhändler, dazu haben wir auch noch kräftig an die guten Supermärkte verkauft. Hihi, ich bin so stolz auf uns.)
Alles andere Obst und Gemüse vom Ausland ist in jedem Markt das gleiche. Da kommt nen großer Laster, der hält erst bei dem einen Supermarkt und dann am nächsten. Und ich habe wirklich noch keinen Unterschied bei den Bananen von Noatún oder Bonus festgestellt. Nur der Preis.

Wer unbedingt das ganze exotische Obst haben will, der sollte sich zu Noatún oder Hagkaup verirren. Die haben eine extra Theke mit Exotik-Spezialitäten. Guckt aber nicht auf den Preis. Aber man findet alles von der Kokosnuss bis zur Feige.

Mittlerweile schwappt auch hier mehr und mehr Bio rüber. Selbst in unserem kleinen Bonus in Selfoss haben wir eine eigene Bioabteilung. Da gibt es alles an Reis, Nudeln, Vollkornprodukte, Nüsse, Marmelade und was weiß ich noch alles. Aber auch hier lieber nicht auf den Preis schauen.

Manche Supermärkte bieten auch Salattheken an. Hagkaup und Noatún, da weiß ich es. Eine 500g Schale, wo man aus vielen verschiedenen Salaten aussuchen kann. Pasta, Shrimps, Eier, Feta, Blattsalate, Oliven... dazu Soßen und Öle... meist gibt es auch Fleisch dazu... Man kann alles auswählen und zahlt pro Pack 399 Kronen? Das wär zum Beispiel eine Alternative zu den Pommes. jeden Tag frisch und voll lecker.

Und dann gibt es ja auch noch die ganzen Fastfood Ketten. KFC oder Subway... selbst da gibt es mittlerweile schon Angebote ohne Fleisch und ohne Fisch. In den normalen Pizzaläden kann man auch sagen, das man Vegetarier ist und man bekommt tolle Pizza da. Auch in den Restaurants einfach nachfragen. die machen bestimmt etwas. Also rausgeworfen wurde noch niemand. Und fragen kostet doch nix.

Sollte man mal irgendwo in einem Dorf feststecken und sieht ein Gewächshaus, anhalten, reingehen, fragen. Die verkaufen auch alle an privat Personen. Hier im Süden gibt es an jeder Ecke Tomaten, Gurken und Paprika. Meistens kostet das Gemüse vor Ort auch weniger als im Handel.

Und der letzte Tipp von mir ist dann noch das Reformhaus. Da gibt es auch alles was mit Bio zu tun hat. Nüsse, Mandeln, getrocknetes Obst, Tee, Saft, Honig, Brot... alles was ihr wollt. Teuer aber einiges ist sehr lecker.

Ich denke, wenn jetzt ein Vegetarier hier noch verhungert, dann hat er irgendwas falsch gemacht.

Und wenn alles nicht hilft Man findet in jeder Bibliothek Bücher über einheimische Kräuter, Pflanzen, Beeren und Wurzeln. Also das ist doch nun der Hammerhinweis zum Schluss? Oder?

Blaubeeren und Pilze gibt es im Sommer echt genug, man muss nur suchen und finden.

Lasst es euch schmecken!

die Kirsche

[imaci]

Vielen vielen Dank für diesen super Bericht, dazu noch aus erster Hand. Wahnsinn!

Ich freu mich riesig und kann's kaum erwarten.

[Thomas]

Hallo,

es gibt in Reykjavik einen wirklich sehr guten Laden mit Restaurant fuer deine Ansprueche, eine gute Freundin arbeitet dort.

Die Homepage gibtŽs momentan leider nur auf Islaendisch.

http://www.madurlifandi.is

Viele Gruesse, Thomas

[Nimrod]

Dem kann ich mich nur anschließen...

Meine Freundin ist Vegetarierin und wir hatten keine Probleme sie satt zu bekommen.