Hallo Jola,
Jola hat geschrieben: bist du wie mánaljós auch eher allein unterwegs?
Habe schon verschiedene Varianten durch: mit 25-köpfiger, aber wunderbarer Reisegruppe, alleine, zu zweit, mit Hochlandbus, mit eigenem kleinen Miet-PKW, als Mitfahrer im Geländewagen, hab den Ringstraßenbus genutzt, bin getrampt und auch mal 2,5 Tage am Stück nur zu Fuß unterwegs gewesen. Aber diese "Wahnsinns"touren ganz zu Fuß durchs Hochland überlasse ich dann doch anderen
Ob man alleine oder mit mehreren unterwegs ist, ist eine Frage dessen, was man will. Mit mehr als einer Person ist es auf jeden Fall kommunikativer
Wer die Stille sucht und einfach mal in Ruhe abschalten und diese tolle Natur genießen will, kann auch alleine fahren. Ist man alleine unterwegs, nimmt man auf jeden Fall viel eher (und fast unvermeidlich, es sei denn man ist einsamer Wanderer im Hochland) Kontakt zu anderen auf.
Zum Campen muss ich Olaf Recht geben: Wer sich nicht sicher ist, ob er der Typ dazu ist und die komplette Ausrüstung erst anschaffen muss, um sie anschließend nie wieder zu nutzen, fährt vermutlich günstiger, wenn er gleich auf feste Betten ausweicht - so er welche bekommt. Ohne Vorbuchung sieht es im Sommer unter Umständen schlecht aus. Wir wollten letztes Jahr an einem sehr nassen Tag nur noch raus aus den nassen Klamotten und hätten sogar viel Geld für ein teures Hotel ausgegeben, aber nicht mal das war frei.
Die Überlegung, ob man campt oder nicht, wird auch von der eigenen Empfindlichkeit berührt. Wenn ich mal auf einen Teil meines letztjährigen Aufenthaltes zurückschaue, dann waren da im Juli im Hochland tagsüber maximal 10 Grad, nachts hatte ich das Gefühl, es sind Minusgrade und es hat seeehr viel geregnet. Vom Wind reden wir gar nicht erst.
Jola hat geschrieben: wie meinst du das, dass man auf der ringstraße "wie erschlagen" ist? zuviele menschen, wenn man gerade aus dem hochland kommt?
Ja. Mir waren da jedes Mal einfach zu viele Menschen. Und ne richtige Straße. Und so viele Autos. Klar ist es ne Frage, wo man aus dem Hochland auf die Ringstraße trifft, aber zwischen RVK und mindestens dem Jökulsarlón ist die Ringstraße schon sehr voll im Sommer (ganz im Gegensatz dazu die Nebensaison!)
Dass Isländer abweisend und zurückhaltend wirken, kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ich habe die Isländer als sehr zuvorkommend und sehr hilfsbereit und gegen ein Schwätzchen nicht abgeneigt erlebt. Da war nicht viel mit Eisbrechen notwendig, eigentlich haben sie fast immer angefangen. Ich nehme an, es ist auch eine Frage dessen, wie man auftritt. Reist man in der Nebensaison, wirds noch "schlimmer" - da haben die Leute einfach Zeit. Meine Gastwirtin auf Snaefellsness hat sich einfach zu mir zum Frühstück gesetzt und wollte ganz viel wissen und erzählen. Und da das Wetter eh bescheiden schön war, blieb ich lange sitzen und habe mit ihr erzählt. Und das habe ich nicht nur dort erlebt.
Gepäck habe ich selber zwei Mal vorausgeschickt, allerdings nur entlang der Ringstraße. Es hat beide Male super geklappt. Preis war glaube ich 690 isk für 5 kg. Aber ob das in deinem Fall notwendig ist, weiß ich nicht. Ich habe zumindest nicht rausgelesen, dass du irgendwelche Futterpakte zu Hochlandhütten schicken willst, weil du zu Fuß unterwegs bist. Ansonsten: nur das, was zwingend mit muss.
Jola hat geschrieben: Normalerweise vereise ich immer mit einem riesenkoffer . das fällt dieses mal nun aus . ich freue mich jedoch darauf, mich im meinen leben mal wieder auf die dinge, die wirklich wichtig sind, zu beschränken. was schleppt man sonst alles so durch den alltag, ohne es wirklich zu brauchen?
Wenn du in Landmannalaugar auf dem einen Berg stehst oder in den Westfjorden in einen der Fjorde runter schaust, oder ..., dann hast du das Gefühl, du brauchst üüüberhaupt nichts (außer den Klamotten am Leib, weil der Wind so pfeift). Es gibt so wunderbare Plätze in Island, da merkt man plötzlich, was wesentlich ist im Leben.
Alles klar
Monique