Naja, wenn man nur die Wahl hat zwischen wegbleiben und zahlen? Ich kann mir ja nun schlecht eine Farm kaufen, nur damit ich keine Übernachtung bezahlen muss (und nein, Campen u.ä. ist keine Alternative )Argish hat geschrieben:Naja, solange ihr Touristen das bezahlt.....Verðanði hat geschrieben:Davon abgesehen, sind einige Preise inzwischen wirklich unverschämt. Zum Schlafen hat es gereicht, aber 120 Euro dafür ist wirklich Wucher... genau wie 198 Euro im Hotel Leirubakki (und da wurde nichts verschönert/erweitert gegenüber früher) oder die 160 Euro im Hotel Geysir, das doch stark nachgelassen hat (Schwimmbad zugeschüttet, Outdoor-Hotpots abmontiert, dafür ein wirklich häßlicher und kleiner Indoor-Hotpot, Toilette in unserer Hütte kaputt, was keinen wirklich interessiert hat, obwohl mehrfach reklamiert- aber wir hatten ja schon bezahlt).
Ein ehemaliger Arbeitgeber meinte ma,l es sei doch kein Problem die Preise jedes Jahr 10-15% zu erhöhen. Das Haus ist ja so oder so voll, also kann man kaum auf eine andere Art mit weniger Aufwand so viel mehr Geld verdienen.
Frustration über Tourismus?
Re: Frustration über Tourismus?
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Re: Frustration über Tourismus?
Hallo,
Aber im Ernst: Wegbleiben ist auch eine Option. Persönlich plane ich zwar schon für nächstes Jahr wieder...aber was dann passiert, steht noch in den Sternen...
Und ich bin gar nicht mal so sehr über die hohen Preise frustriert (der Rekord lag dieses Jahr in der Vorsaison übrigens bei 300 Euro für ein Doppelzimmer im Hotel [zensiert durch den Autor]), als mehr über den "Massen-Effekt"
Da will es mir fast als Hoffnungsschimmer erscheinen, wenn die Isländer selbst auf die negativen Konsequenzen aufmerksam machen.
auch wenn ich Dir hier beipflichten muss, ist das ja weniger "Frustration über Tourismus" als "Frustration von Touristen"...Verðanði hat geschrieben:Naja, wenn man nur die Wahl hat zwischen wegbleiben und zahlen? Ich kann mir ja nun schlecht eine Farm kaufen, nur damit ich keine Übernachtung bezahlen muss (und nein, Campen u.ä. ist keine Alternative )
Aber im Ernst: Wegbleiben ist auch eine Option. Persönlich plane ich zwar schon für nächstes Jahr wieder...aber was dann passiert, steht noch in den Sternen...
Und ich bin gar nicht mal so sehr über die hohen Preise frustriert (der Rekord lag dieses Jahr in der Vorsaison übrigens bei 300 Euro für ein Doppelzimmer im Hotel [zensiert durch den Autor]), als mehr über den "Massen-Effekt"
den ich auch niemals so erwartet hätte, den man aber - bei der mit Verlaub etwas "leichtsinnigen" Entscheidung der Isländer, den Tourismus so stark zu fördern, als hätte es nicht weltweit genügend Möglichkeiten gegeben, die Folgen eines solchen "Massen"-Tourismus zu studieren - vielleicht mit etwas gesundem Menschenverstand doch hätte erwarten müssen (und von dem man - Gott sei's geklagt! - ja auch selber ein kleiner Teil ist...).Verðanði hat geschrieben:Vor 15 Jahren habe ich noch geglaubt, dass Island niemals sowas zustoßen könnte wie Mallorca, weil einfach zu teuer, keine Strände, kein billiger Alkohol etc pp, aber inzwischen ...
Da will es mir fast als Hoffnungsschimmer erscheinen, wenn die Isländer selbst auf die negativen Konsequenzen aufmerksam machen.
Die isländischen Vulkane verhalten sich allerdings, ähnlich wie das isländische Wetter, ziemlich isländisch. (NeitherErnie)
- inselmensch
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- Registriert: Di 31. Jul 2012, 20:24
Re: Frustration über Tourismus?
2 Links zu dem Thema des Treads:
http://icelandreview.com/de/news/2014/0 ... ttungsboot
http://icelandreview.com/de/news/2014/0 ... ind-ratlos
http://icelandreview.com/de/news/2014/0 ... ttungsboot
http://icelandreview.com/de/news/2014/0 ... ind-ratlos
Re: Frustration über Tourismus?
Ja, ich auch. Teuer war's eh schon immer und wir lagen insgesamt in ungefähr derselben Höhe wie all die Jahre zuvor. Das ist in der Tat nicht der entscheidende Punkt, sondern halt tatsächlich die Massen von Touristen und die Folgen, die das für das Land hat. Ja, ich bin auch einer (wenn auch ein "altgedienter" und mich eher "eeheemsch" fühlend ), aber in der Tat haben meine Tochter und ich dieses Jahr erstmalig überlegt, was für Alternativen möglich sind. Wobei es natürlich nach wie vor immer noch genügend Gegenden gibt, in denen wir immer noch finden, weswegen wir immer wieder kommen- abgesehen von all den Freunden und lieben Bekannten, die wir im Laufe der Jahre so "gesammelt" habenSurtur hat geschrieben: Und ich bin gar nicht mal so sehr über die hohen Preise frustriert (der Rekord lag dieses Jahr in der Vorsaison übrigens bei 300 Euro für ein Doppelzimmer im Hotel [zensiert durch den Autor]), als mehr über den "Massen-Effekt"
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
Re: Frustration über Tourismus?
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2014/ ... li_i_nott/
Leider hat mir google nur bruchstückhaft übersetzt, aber wenn ichs richtig verstehe, sind zwei Schweizer in einem Mietwagen letzte Nacht im Sturm auf der Kjölur steckengeblieben.
Hier im Forum wird sich öfter beschwert, dass einige hier so oft warnen und auf Gefahren hinweisen. Anscheinend wird noch nicht oft genug gewarnt, denn die eigene Vernunft bleibt ja anscheinend immer häufiger auf der Strecke!
Marled
Leider hat mir google nur bruchstückhaft übersetzt, aber wenn ichs richtig verstehe, sind zwei Schweizer in einem Mietwagen letzte Nacht im Sturm auf der Kjölur steckengeblieben.
Hier im Forum wird sich öfter beschwert, dass einige hier so oft warnen und auf Gefahren hinweisen. Anscheinend wird noch nicht oft genug gewarnt, denn die eigene Vernunft bleibt ja anscheinend immer häufiger auf der Strecke!
Marled
- mánaljós
- Prophet des Dettifoss
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- Wohnort: Berlin/Ísafjörður
Re: Frustration über Tourismus?
mánaljós
- Tobi
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- Beiträge: 225
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- Wohnort: Reykjavik, Iceland
Re: Frustration über Tourismus?
Da kann man nur hoffen dass es fuer die beiden ein kraeftiges Ticket gibt.
Mit solchen Aktionen bringt man nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die ehrenamtlichen Retter.
Mit solchen Aktionen bringt man nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die ehrenamtlichen Retter.
Re: Frustration über Tourismus?
marled hat geschrieben:Hier im Forum wird sich öfter beschwert, dass einige hier so oft warnen und auf Gefahren hinweisen. Anscheinend wird noch nicht oft genug gewarnt, denn die eigene Vernunft bleibt ja anscheinend immer häufiger auf der Strecke!
Marled
Ich glaube kaum dass das mit zu wenig Warnung zu tun hat oder Vernunft. Das ist reine Blödheit der zwei Typen. Weder die Anweisungen der Mietwagenfirma beachtet, noch die Sturmwarnungen befolgt, noch die unbefahrbare (sprich gesperrte) Strasse berücksichtigt. Ich hätte die da oben gelassen.
Skifahren in Island?
http://www.hlidarfjall.is
http://www.hlidarfjall.is
Re: Frustration über Tourismus?
Je mehr Leute nach Island reisen, um so mehr sind dabei, die sich keinerlei Gedanken machen. Weder bei der Vorbereitung (das ist Frust, den wir hier im Forum zum Teil erleben) noch vor Ort (da dürfen es halt teils die Rettungsmannschaften ausbaden).
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurde ja bereits im letzten Winter auf Grund der Vielzahl der Vorfälle beschlossen, dass man ggf. halt nur noch die Menschen aus der Situation befreit, nicht aber die Fahrzeuge. Warten wir ab, wann der nächste Schritt kommt und wie der aussieht. Aber was immer da kommen wird - es gibt dann neue "Clevere", die weder von den Gefahren noch von den Konsequenzen wussten (weil sie sich im Vorfeld nicht damit auseinandergesetzt haben) und sich in die nächste Sch ... reiten. Die Anzahl solcher Vorfälle wird man mit neuen Maßnahmen vermutlich also nicht reduzieren können. Leider.
Monique
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurde ja bereits im letzten Winter auf Grund der Vielzahl der Vorfälle beschlossen, dass man ggf. halt nur noch die Menschen aus der Situation befreit, nicht aber die Fahrzeuge. Warten wir ab, wann der nächste Schritt kommt und wie der aussieht. Aber was immer da kommen wird - es gibt dann neue "Clevere", die weder von den Gefahren noch von den Konsequenzen wussten (weil sie sich im Vorfeld nicht damit auseinandergesetzt haben) und sich in die nächste Sch ... reiten. Die Anzahl solcher Vorfälle wird man mit neuen Maßnahmen vermutlich also nicht reduzieren können. Leider.
Monique
-
- Prophet des Dettifoss
- Beiträge: 328
- Registriert: Fr 4. Feb 2011, 18:23
Re: Frustration über Tourismus?
Die Isländer werden sich darauf einstellen müssen - oder sind allmählich dabei es zu tun -, daß sie mit ihrer massiven Werbekampagne im Internet nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull, Island zu einem Reiseziel für das ganze Jahr zu machen, Wind gesät haben und Sturm ernten werden.
Monique hat insoweit vollkommen recht, daß die Masse an Menschen, die auf die Insel kommen, auch einen grösseren Anteil an vollkommen gedankenlosen und unbedarften Reisenden mit sich bringt. Es kann jedoch auf Dauer nicht angehen, daß durch die Leichtfertigkeit oder besser gesagt Idiotie solcher Leute, die Isländer in ihrer bisher fast grenzenlosen Hilfsbereitschaft, was die Rettung von Menschenleben anlangt, das Leben der Rettungsleute (z.B. Björgunasveit) unter Umständen erheblich gefährden.
Im vergangenen Winter fuhr sich ein einzelner Autofahrer vom Myvatn kommend bei Mödrudalur fest, obwohl die Wetterbedingungen und Warnungen lange vorher eindringlich bekannt gemacht wurden. Von Vopnafjördur brach ein Rettungsteam auf und brauchte 16 (in Worten sechszehn) Stunden um zu dem festgefahrenen Autofahrer zu kommen. Das mit zwei Superjeeps! Das spricht Bände. Sie haben das Fahrzeug stehen gelassen und sind nach 6 Stunden Rückfahrt wieder in Vopnafjördur angekommen. Das Ganze wegen eines solchen Hasardeurs!!! Ich habe größte Hochachtung vor der Moral und dem Willen der Isländer, nichts unversucht zu lassen, ein Menschenleben zu retten.
Aber ich glaube, es muss auch eine gewisse Grenze geben, wo es dann heisst, hier ist das Risiko für die Rettungsmannschaft einfach zu hoch und wir warten zumindest bis zum Anbruch des Tageslichts ab.
Das kostet sicher große Überwindung und wird zu heftigen Diskussionen führen, aber es kann und darf nicht sein, daß ein Einzelner das Leben von einer ganzen Anzahl von Rettern gefährdet.
Es bleibt abzuwarten, was dieser Winter, der ja in Ísland schon angekommen ist, noch bringen wird.
Die Ísländer haben einen sehr treffenden Begriff für eine Wettersituation, in der nichts mehr geht: "Fensterwetter". Man bleibt zu Hause oder an einem sicheren Ort und übt sich in Geduld bis die Situation wieder "gangbar" bzw. fahrbar ist.
Uns Mitteleuropäern fehlt da einfach die Ruhe und Gelassenheit, die Isländer insoweit auszeichnet.
Die zwei Schweizer, die sich auf die gesperrte Kjölur begeben haben, hätte ich nach Absetzen des Notrufs um 3 Uhr nachts, bis zum Anbruch des Tageslichts in ihrem Auto sitzen gelassen. Bei genügend Benzin im Tank, ist die Karre warm und wenn nicht, sollte man Decken dabei haben. So schnell erfriert man im Auto nicht.
Gruß Peturvilhjalmur
Monique hat insoweit vollkommen recht, daß die Masse an Menschen, die auf die Insel kommen, auch einen grösseren Anteil an vollkommen gedankenlosen und unbedarften Reisenden mit sich bringt. Es kann jedoch auf Dauer nicht angehen, daß durch die Leichtfertigkeit oder besser gesagt Idiotie solcher Leute, die Isländer in ihrer bisher fast grenzenlosen Hilfsbereitschaft, was die Rettung von Menschenleben anlangt, das Leben der Rettungsleute (z.B. Björgunasveit) unter Umständen erheblich gefährden.
Im vergangenen Winter fuhr sich ein einzelner Autofahrer vom Myvatn kommend bei Mödrudalur fest, obwohl die Wetterbedingungen und Warnungen lange vorher eindringlich bekannt gemacht wurden. Von Vopnafjördur brach ein Rettungsteam auf und brauchte 16 (in Worten sechszehn) Stunden um zu dem festgefahrenen Autofahrer zu kommen. Das mit zwei Superjeeps! Das spricht Bände. Sie haben das Fahrzeug stehen gelassen und sind nach 6 Stunden Rückfahrt wieder in Vopnafjördur angekommen. Das Ganze wegen eines solchen Hasardeurs!!! Ich habe größte Hochachtung vor der Moral und dem Willen der Isländer, nichts unversucht zu lassen, ein Menschenleben zu retten.
Aber ich glaube, es muss auch eine gewisse Grenze geben, wo es dann heisst, hier ist das Risiko für die Rettungsmannschaft einfach zu hoch und wir warten zumindest bis zum Anbruch des Tageslichts ab.
Das kostet sicher große Überwindung und wird zu heftigen Diskussionen führen, aber es kann und darf nicht sein, daß ein Einzelner das Leben von einer ganzen Anzahl von Rettern gefährdet.
Es bleibt abzuwarten, was dieser Winter, der ja in Ísland schon angekommen ist, noch bringen wird.
Die Ísländer haben einen sehr treffenden Begriff für eine Wettersituation, in der nichts mehr geht: "Fensterwetter". Man bleibt zu Hause oder an einem sicheren Ort und übt sich in Geduld bis die Situation wieder "gangbar" bzw. fahrbar ist.
Uns Mitteleuropäern fehlt da einfach die Ruhe und Gelassenheit, die Isländer insoweit auszeichnet.
Die zwei Schweizer, die sich auf die gesperrte Kjölur begeben haben, hätte ich nach Absetzen des Notrufs um 3 Uhr nachts, bis zum Anbruch des Tageslichts in ihrem Auto sitzen gelassen. Bei genügend Benzin im Tank, ist die Karre warm und wenn nicht, sollte man Decken dabei haben. So schnell erfriert man im Auto nicht.
Gruß Peturvilhjalmur
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