Oldies

[Andreas]

Hier passiert es ja öfters, dass sich neue Mitglieder im Forum vorstellen. Jetzt wollte ich ehr das Gegenteil. Wie ist das mit ganz alten Islandfans und -reisenden?
Die Zeit als die Wikinger die Insel besiedelten dürfte wohl kein Forumsmitglied erlebt haben. Haben wir hier noch Leute die noch mit der Smyril ( ich meine die Fähre und nicht die Fährgesellschaft ) oder gar noch davor mit der Goðafoss direkt bis nach Reykjavík gefahren sind?

Wer kennt sonst noch (ur-)alte Reise- oder andere Geschichten aus und über Island?

[Peter]

Also ich bin 1992 immerhin noch mit der "alten Norröna" gefahren. Aber nachdem ich noch nicht alt bin, kann das noch nicht wirklich lange her sein!

[Monique]

Meine erste Reise war vor 9 Jahren und inzwischen habe ich insgesamt 2 Jahre und 5 Wochen auf der Insel verbracht, aber beim Alter hinke ich glaube ich sogar noch ein Stück hinter Peter hinterher . Ich kenne ja nicht mal mehr die alte Blaue Lagune .

[Matthias]

Das alte Schiff der Smyrilline brachte uns 1995 das erste Mal nach Island.
2001 waren wir auf der letzten Fahrt der Norrönna dabei.
Übernachtet hatten wir immer in Kabine Nr.1 auf dem Schiff.
Ich gehöre noch zur Generation, welche die alte blaue Lagune benutzten durfte. Das war irgenwie noch eindrücklicher als heute, da das Wasser noch richtig heiss war und das Zischen des Dampfs vom Kraftwerk zu hören war.
Dieses Jahr war die neue balue Lagune so kalt und voll, dass wir freiwillg auf ein Bad verzichteten.

Gruss

Matthias

[WERner]

vor kurzem dieses Video gefunden, wenns dir um "alte" Geschichten im allgemeinen geht:

Reykjavik, Capitol Of Iceland, 1926

[mánaljós]

Na den Islandvirus habe ich schon bei einer kleinen Zwischenlandung in Keflavík in 1985 bekommen. Damals flog Icelandair über Island zwischen USA und Luxemburg. Ich klebte verträumt am Fenster, sowohl im Flieger als auch am Flughafen. Wir kauften alle Islandpullis am Duty-Free. Meine Mutter hat sie zu heiß in der Waschmaschine gewaschen und bald hatten sie nur noch Kindergroße. 2001 gab es die erste „richtige“ Island-Reise, zwar war ich da nur beruflich, aber der Virus konnte sich in den 5 Tagen ordentlich ausbreiten. Es gab am Jökulsárlón nur ein einsamer Schotter-Parkplatz ohne Autos, kein Cafe, keine Gebäude, keine Bootsfahrten. Am Geysir konnte man fotografieren, ohne Menschen im Bild zu haben. Am Skógafoss gab es nur ein steiler Pfad im Gras hoch nach oben, keine Stufen aus Holz, oder wie jetzt aus Metall. Die Blaue Lagune war zwar ganz neu aber nicht ganz fertig, und das Wasser war ordentlich heiß (heute nicht mehr, das stimmt).

Es war früher viel schwieriger nach Island zu kommen und innerhalb des Landes zu reisen, es gab auf dem Land kaum Infrastruktur und es gab auch noch kein Gore-Tex gegen Wind und Wetter. Ich hoffe es gibt ein paar alte Hasen, die davon berichten wollen. Find ich sehr interessant.

[Chevyartictruck]

Hallo
Dann will ich auch mal, Schreibe aus sicht eines Offroaders
14 X war ich bis jetzt auf dem großen Schotterhaufen.
4X Im Winter
2X Mit Flugzeug
Rest mit alter und neuer Norröna.
Auf die Idee kam ich nur wegen dem Offroadfahren habe aber die Insel ziemlich schnell lieben gelernt und bin dann sogar schon zweimal zu Fuß unterwegs gewesen. Mein absolutes Lieblingsgebiet ist im Osten der Ort Eiriksstadir im Jökuldal. Dort ist man so abgeschieden wenn ich da rausfahre und manche Touristenziele ansteure, ist es mir da schon zu voll
Vllt. liegt das auch daran das es allgemein ziemlich voll geworden ist da oben. Im Osten gibt es auch viele Gebiete die nicht so "überlaufen" sind und auch nicht so große Veränderungen mitgemacht haben.
Das Offroadfahren habe ich aber mittlerweilen voll und ganz in den Winter verlegt, meiner Meinung macht man da auchnix kaputt und stört auch fast niemanden. Ein paar verrückte mit Pulkas trifft man zwar überall aber im Winter sind die auch froh jemanden zu sehen.
Die Isländer sind zu dieser Zeit auch viel zugänglicher wie im Sommer, vllt. können die Islandauswanderer (Monique, WERner usw.) auch mal was dazu sagen. Offizielle F-Straßen gibt es keine mehr in Island die ich noch nicht befahren bin, einige alte Tracks im Osten die nicht mehr in den Karten stehen bin ich dabei mit Einheimischen abzuarbeiten. Daher kann ich sagen das sich da viele F-Straßen stark verändert haben. Auch zum Vorteil vieler SUV-Fahrer. Allerdings gibt es viele Tracks die sich über die Jahre so verändern das es immer wieder Spaß macht sie zu befahren. Auch da habe ich Zeiten mitgemacht da wurde eher daüber gelacht wenn ein Touri seine Kiste im Fluss versengt hat und nicht gleich mit Gelstrafen gedroht.
Übrigens die Flüsse, die nicht überbrückt wurden, haben sich nicht verändert Blanda, Krossa, Tungnaa sind immer noch die gleichen wie vor Jahren und das ist auch gut so

Im Sommer habe ich mich nun mittlerweilen ganz auf einen festen Standpunkt festgelegt und fühle mich bei dieser Art Urlaub auch richtig wohl dabei. Dadurch habe ich auch jetzt schon sehr viel Kontakt zu den dort ortsansässigen Einheimischen das einem natürlich auch in manchen Dingen einen ganz anderen Gesichtspunkt gibt. Wie sagt man so schön: „Man muss immer zwei Seiten hören.“
Ich meine auch das sich da nicht ganz so viel geändert hat wie bei den Touristischen Zielen.

Als ich das erste mal in Island war konnte man noch am vor dem Nature Bad am Myvatn baden, musste aber auch öfters rausrennen/schwimmen wenn mal wieder heißes Wasser ankam
Skogarfoss kenne ich auch noch ohne Eisentreppe.
Gruß Chevy

[Andreas]

Ganz neu bin ich ja auch nicht in Island. Als unseren ersten Zeltplatz in Island hatten wir den von Kvísker eingeplant. Der stand damals noch in der Landkarte eingetragen. Er bestand etwa auch dem Campingsymbol und Pfeil an der (natürlich) nicht asphaltierten Ringstraße. Ein paar hundert Meter weiter dann eine Sammelbüchse für die Gebühr und nen Hinweis, dass es Wasser im Bach (in der Nähe) oder beim Bauernhof (ein ganzes Stück weg) geben sollte. Etwas mehr Luxus wollten wir dann fürs 1. Zelten dann doch haben und sind noch das Stück nach Skaftafell weiter gefahren. Erst später habe ich in einem Film über die Kvísker-Geschwister etwas gelesen und als 1988 der Island Straßenführer endlich auf Deutsch erschien standen sie da auch drin.

Damals war der Geysir noch mit einer Leine abgesperrt. Alle anderen heißen Quellen, auch der Strkkur, hatte keine Absperrungen.

Der Kjalvegur war noch die F37 mit Flussdurchfahrten und nördlich von Hveravellir war eine dreifache sogar als Furt in der Landkarte eingetragen.

Ein Thema interessiert mich noch. Nach dem 2. Weltkrieg hatte Island doch in Deutschland Zeitungsinserate veröffentlicht, um Frauen als Helferinnen in der Landwirtschaft nach Island zu holen. Der Spielfilm Maria von Einar Heimisson erzählt solch eine Geschichte. Es hat auch mal einen Fernsehbericht darüber gegeben. Ellinor Kjartansson (geborene von Zitzewitz) war eine solche Frau. Sie starb 2002 und hat in Island ein Buch mit ihrer Lebensgeschichte veröffentlicht.

Einige andere Uralt-Geschichten fallen mir sicherlich noch ein.

[marled]

Da ich seit 1968! islandpferdeinfiziert war, wollte ich immer schon mal in die Heimat meiner geliebten Vierbeiner. Das konnte ich 1986 erfüllen. Mit einer Freundin bereiste ich damals im Bus Island rund um die Ringstraße mit kleineren Abstechern. Nein, Golden Circle haben wir damals nicht gesehen, aber das Reykjadalur bei Hveragerði, sind von Leirubakki aus mit Hekluhestar nach Auðsvatsholt geritten, haben drei Tage in Stafafell genächtigt und sind im Flusstal der Jökulsá i Lóni gewandert, haben Dimmuborgir und das Hverfell noch ganz unkomfortabel per pedes im strömenden Regen erwandert, Zufahrtsstraßen gab es nicht, haben am A.... der Welt in Stóra-Giljá genächtigt und waren drei Tage zum Reiten bei Reynir auf Sígmundarstaðir. Die Blaue Lagune war an ihrem alten Standort und nix als eine windschiefe Bretterbude. Die Ringstraße war zum großen Teil noch nicht asphaltiert, persönlichen Kram konnte man offen und ohne Angst in der JuHe oder auf dem Zeltplatz stehen lassen, die Preise brachten einen an den Rand des Ruins und alles war SOOO überwältigend anders als daheim.
Diese Unterschiede haben sich verwischt, vieles wurde an mitteleuropäische Verhältnisse angepasst, zum Glück die Preise auch und ich vermisse "mein" altes Island doch schmerzhhaft.
Marled

[Andreas]

Ach ja Leirubakki war mir schon 1985 im JH-Verzeichnis aufgefallen aber ich war nicht dort. Das sah auch beim Vorbeifahren 1988 noch aus wie ein Torfgehöft. Ich bin dann 1996 dort in der JH gewesen. Die Zimmer waren prima in dem großen Blockhaus sogar mir Saunabenutzung. Nur die Gästeküche war nebenan. Die erinnerte mich an ein Gartenhaus / Glashaus. Vom Torfhof standen nur noch die Mauern.