REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugavegur
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REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugavegur
Ein herzliches Hallo an alle Forumsmitglieder sowie freien Leser dieses Reisesberichtes.
Nach viel zu vielen Jahren der Abstinenz, war ich nun im Spätherbst und nach Ende der klassischen Hauptsaison mal wieder zu einer Solo-Hikingtour durchs Hochland in Nord-Südrichtung zu Fuß unterwegs.
Etwas abweichend zur ursprünglich geplanten in diesem Vorbereitungs-Threat angekündigten Route viewtopic.php?f=15&t=8691 ; möchte ich hier nun gerne in Wort und Bild meine Reise für Euch wiedergeben.
Ein kurzes Vorwort zu mir:
Ich bereise unsere Lieblingsinsel bereits ( leider immer mit grösseren zeitlichen Unterbrechungen ) seit 1990 und mache diese Art von ausgedehnte Solo-Hochlandtouren zu Fuß seit mehr als 20 Jahren zu allen Jahreszeiten. Dabei habe ich das wirklich große Glück, mich auf den profunden Rat & Hilfe mehrere langjährige isländische Freunde ( alle entweder Mitglieder bei ICE-SAR Landsbjörg & oder Hüttenwarte von Ferdafelag Islands ), sowohl bei der Vorbereitung als auch konkreten Durchführung, verlassen zu können. Dieser Umstand ist natürlich immer von großem Vorteil und ich weiß ihn entsprechend dankbar zu schätzen.
Ich plane somit nicht einfach mal so in meinem stillen Kämmerlein, frei dem Motto..... " Ach.....wird schon nicht schief gehen", sondern die Route wird mehrfach auf Machbarkeit für meinen Erfahrtungsstand gecheckt oder Empfehlungen abgegeben, welche sie interessanter und abwechslungsreicher für mich machen könnten.
Denn es ist nicht nur wichtig zu wissen was man kann, sondern noch viel mehr, was man NICHT MEHR KANN, oder das Risiko es nicht mehr wert ist !!!!
Zudem stehe ich während der Tour, dank modernster Kommunikationsmittel, nahezu täglich mit ihnen in Kontakt, es ist also jederzeit bekannt, wo ich mich befinde und wie es mir geht !
Trotzdem wurde zusätzlich von mir ein Routen-& Zeitplan bei ICE-SAR in Reykjavik über deren eigene Webseite : https://safetravel.is/ eingereicht......... UND GANZ WICHTIG...... am Ende der Tour auch wieder per Email als BEENDET erklärt....... !!!!!
ALSO NICHT EINFACH NACH HAUSE FLIEGEN, OHNE ETWAS VON EUCH VERLAUTBAREN ZU LASSEN !
Eine Tour in der Jahreszeit Herbst fehlte mir aber immer noch in meinem Reisesammelsurium und da ich beruflich in diesem Jahr ohnehin nur 4 Wochen Urlaub am Stück unter der Voraussetzung genehmigt bekommen würde, wenn dieser eher in den Herbst fällt, fügte sich so das Eine in das Andere !
Wie in meinen letzten Reisebericht einer Winterbegehung des Fimmvörduhals & Laugavegur auf Schneeschuhen im Spätwinter 2014 viewtopic.php?f=8&t=7010 bereitrs praktiziert, werde ich diesen Reisebericht, zwecks einer besseren Übersicht, wieder in Tagesabschnitten aufteilen und hier wiedergeben.
Da ich dieses Mal auch nicht nur ein besseres Smartphone, sondern zudem noch eine kompakte wasserdichte Outdoor-Kamera dabei gehabt habe, kann ich jetzt diesen Bericht auch mit deutlich mehr Bildmaterial ergänzen und so einem Kritikpunkt der Reise im April 2014 entgegenwirken.
Zudem erlaube ich mir, einzelne Ausrüstungsgegenstände, welche auf dieser Tour für mich ganz besonders gut oder auch umgekehrt eher schlecht oder gar unnütz waren, namentlich zu erwähnen und in dem ein oder anderen Satz auch zu begründen, warum ich zu diesem rein subjektiven Schluss gekommen bin ( ohne darauß aber gleich jeweils ein ganzes Ausrüstungsreview machen zu wollen ).
Reisebeginn war der 16.September und der Rückflug fand am 12.Oktober statt.
Ursprünglich sollte die Routen eine Länge von guten 350km haben. Geworden sind es dann aber nur 290km von denen ich, aufgrund starker gesundheitlicher Einschränkungen ganz zu Beginn der Tour, lediglich ca. 225km selbst gelaufen bin. Die Differenz wurde per Anhalter bei Einheimischen oder anderen Touristen "überbrückt".
Im Gegensatz zu all meinen Reisen zuvor habe ich dieses Mal, trotz allerbester Vorsätze, leider kein Reisetagebuch geführt. Und das, obwohl ich eines dabei hatte. Aber am Ende eines jeden doch sehr ansträngenden Marschtages, konnte ich mich einfach nicht mehr dazu aufraffen und in diesem kleinen Zelt dann auch noch ausführliche Notizen in unbequemer Körperhaltung zu machen. Ich werde daher diesen Reisebericht auch ein klein wenig für mich selbst ( der Internet vergisst ja bekanntlich nichts) so ausführlich oder detailiert gestallten, wie es meine Erinnerungen bzw. das Bildmaterial als Gedächnisstütze zulassen oder mir sinnvoll erscheinen.
Da ich an jedem Übernachtungspunkt ( also genauen Zeltplatz ) meiner Route auch nochmals mit meinem Garmin einen Wegpunkt genommen hatte, füge ich diese Daten hier ebenfalls bei.
Also auf geht`s
Nach viel zu vielen Jahren der Abstinenz, war ich nun im Spätherbst und nach Ende der klassischen Hauptsaison mal wieder zu einer Solo-Hikingtour durchs Hochland in Nord-Südrichtung zu Fuß unterwegs.
Etwas abweichend zur ursprünglich geplanten in diesem Vorbereitungs-Threat angekündigten Route viewtopic.php?f=15&t=8691 ; möchte ich hier nun gerne in Wort und Bild meine Reise für Euch wiedergeben.
Ein kurzes Vorwort zu mir:
Ich bereise unsere Lieblingsinsel bereits ( leider immer mit grösseren zeitlichen Unterbrechungen ) seit 1990 und mache diese Art von ausgedehnte Solo-Hochlandtouren zu Fuß seit mehr als 20 Jahren zu allen Jahreszeiten. Dabei habe ich das wirklich große Glück, mich auf den profunden Rat & Hilfe mehrere langjährige isländische Freunde ( alle entweder Mitglieder bei ICE-SAR Landsbjörg & oder Hüttenwarte von Ferdafelag Islands ), sowohl bei der Vorbereitung als auch konkreten Durchführung, verlassen zu können. Dieser Umstand ist natürlich immer von großem Vorteil und ich weiß ihn entsprechend dankbar zu schätzen.
Ich plane somit nicht einfach mal so in meinem stillen Kämmerlein, frei dem Motto..... " Ach.....wird schon nicht schief gehen", sondern die Route wird mehrfach auf Machbarkeit für meinen Erfahrtungsstand gecheckt oder Empfehlungen abgegeben, welche sie interessanter und abwechslungsreicher für mich machen könnten.
Denn es ist nicht nur wichtig zu wissen was man kann, sondern noch viel mehr, was man NICHT MEHR KANN, oder das Risiko es nicht mehr wert ist !!!!
Zudem stehe ich während der Tour, dank modernster Kommunikationsmittel, nahezu täglich mit ihnen in Kontakt, es ist also jederzeit bekannt, wo ich mich befinde und wie es mir geht !
Trotzdem wurde zusätzlich von mir ein Routen-& Zeitplan bei ICE-SAR in Reykjavik über deren eigene Webseite : https://safetravel.is/ eingereicht......... UND GANZ WICHTIG...... am Ende der Tour auch wieder per Email als BEENDET erklärt....... !!!!!
ALSO NICHT EINFACH NACH HAUSE FLIEGEN, OHNE ETWAS VON EUCH VERLAUTBAREN ZU LASSEN !
Eine Tour in der Jahreszeit Herbst fehlte mir aber immer noch in meinem Reisesammelsurium und da ich beruflich in diesem Jahr ohnehin nur 4 Wochen Urlaub am Stück unter der Voraussetzung genehmigt bekommen würde, wenn dieser eher in den Herbst fällt, fügte sich so das Eine in das Andere !
Wie in meinen letzten Reisebericht einer Winterbegehung des Fimmvörduhals & Laugavegur auf Schneeschuhen im Spätwinter 2014 viewtopic.php?f=8&t=7010 bereitrs praktiziert, werde ich diesen Reisebericht, zwecks einer besseren Übersicht, wieder in Tagesabschnitten aufteilen und hier wiedergeben.
Da ich dieses Mal auch nicht nur ein besseres Smartphone, sondern zudem noch eine kompakte wasserdichte Outdoor-Kamera dabei gehabt habe, kann ich jetzt diesen Bericht auch mit deutlich mehr Bildmaterial ergänzen und so einem Kritikpunkt der Reise im April 2014 entgegenwirken.
Zudem erlaube ich mir, einzelne Ausrüstungsgegenstände, welche auf dieser Tour für mich ganz besonders gut oder auch umgekehrt eher schlecht oder gar unnütz waren, namentlich zu erwähnen und in dem ein oder anderen Satz auch zu begründen, warum ich zu diesem rein subjektiven Schluss gekommen bin ( ohne darauß aber gleich jeweils ein ganzes Ausrüstungsreview machen zu wollen ).
Reisebeginn war der 16.September und der Rückflug fand am 12.Oktober statt.
Ursprünglich sollte die Routen eine Länge von guten 350km haben. Geworden sind es dann aber nur 290km von denen ich, aufgrund starker gesundheitlicher Einschränkungen ganz zu Beginn der Tour, lediglich ca. 225km selbst gelaufen bin. Die Differenz wurde per Anhalter bei Einheimischen oder anderen Touristen "überbrückt".
Im Gegensatz zu all meinen Reisen zuvor habe ich dieses Mal, trotz allerbester Vorsätze, leider kein Reisetagebuch geführt. Und das, obwohl ich eines dabei hatte. Aber am Ende eines jeden doch sehr ansträngenden Marschtages, konnte ich mich einfach nicht mehr dazu aufraffen und in diesem kleinen Zelt dann auch noch ausführliche Notizen in unbequemer Körperhaltung zu machen. Ich werde daher diesen Reisebericht auch ein klein wenig für mich selbst ( der Internet vergisst ja bekanntlich nichts) so ausführlich oder detailiert gestallten, wie es meine Erinnerungen bzw. das Bildmaterial als Gedächnisstütze zulassen oder mir sinnvoll erscheinen.
Da ich an jedem Übernachtungspunkt ( also genauen Zeltplatz ) meiner Route auch nochmals mit meinem Garmin einen Wegpunkt genommen hatte, füge ich diese Daten hier ebenfalls bei.
Also auf geht`s
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
Eine bitte an die Admin`s,
ich glaube ich habe die falsche Kategorie gewählt. Könnt Ihr bitte diesen Beitrag zu den REISEBERICHTEN verschieben,
Das wäre nett.
Velen Dank
ich glaube ich habe die falsche Kategorie gewählt. Könnt Ihr bitte diesen Beitrag zu den REISEBERICHTEN verschieben,
Das wäre nett.
Velen Dank
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- Prophet des Dettifoss
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
REISEVORTAG: 15.9.2024
"ALLER ANFANG IST SEHR SCHWER"
Ich wache mit einem Hexenschuss auf, welcher so schlimm ist, das ich Probleme habe mich überhaupt anziehen zu können, geschweige den mir ordentlich die Schuhe zu zu binden. Dieses Leiden ist leider bekannt und tritt ab und an immer mal wieder auf, dank 27 Jahren in einem angeblich ach so "systemrelevanten" Berufszweig.
Tja......."HOUSTON........ we got a Problem" !!!
Mein Wohnzimmer sieht zudem immer noch so aus, wie das Basislager am Mt.Everest. Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke, kistenweise verschiedene Kleidung und mehr oder minder wichtige andere kleine und große Ausrüstungsgegenstände liegen gut verteilt herum.
Bis zum morgigen Mittag bekomme ich dieses Rückenproblem auf gar keinen Fall mit meinen normalen Hausmitteln wieder in den Griff, da hilft also nur das ganz schwere Geschütz, will ich nicht die Reise beenden, bevor sie überhaupt begonnen hat.
Ich rufe meinen befreundeten Hausarzt an und wir treffen uns 3h spaäter am Sonntag Mittag bei ihm in der Praxis, wo er mir mehrere Spritzen in den Rücken verpasst. Zu Hause helfe ich mit einer Capsaicin.Salbe von Außen weiter nach, bzw. stehe gefühlt stundenlang unter der heißen Dusche.
Nach mehreren Stunde Wartezeit geht es dann auch wieder.......wird so aber nicht ewig bleiben, soviel ist jetzt schon, aus in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen, klar !
Ich beobachte zudem seit Wochen online die Wetterdaten der verschiedenen Messstationen, welche möglichst nahe entlang meiner Route verteilt sind und was ich dort so in den letzten Tagen auslesen kann, gefällt mir nicht wirklich. Abenteuer und Herausforderungen sind schön, gut und sicherlich auch bis zu einem gewissen Grad gewollt. Aber sehendes Auges und ohne Not in eine Harakiri Mission zu starten, muss nun nicht wirklich sein.
Denn eigentlich hatte ich als Zelt ein Hilleberg Nallo 2 ( Erste Generation......also mit zwei gleich hohen Gestängebögen, identisch dem Nammatj 2) NOS ( New Old Stock ...... altes Model aber neu und unbenutzt) vorgesehen. Das Zelt hatte ich vor gut 4 Jahren vom Erstbesitzer übernommen, der es selbst nie benutzt hatte. Ich selbst hatte es in Vorbereitung dann nochmals zur Kontrolle zum deutschen Hilleberg Service geschickt und darum gebeten, mir das alte Bodenmaterial gegen das neuste & robusteste Material, welches Hilleberg bei seinen Expeditionszelten verbaut, tauschen lassen.
Grund: Das Gewicht nimmt so nur um ca. 100gr. zu, aber nun kann ich eine weitere Unterlegplane getrost zu Hause lassen, was mir so in Summe dann wieder fast 300gr. an Gewicht einspart. Das Zeltmaterial des Außenzeltes war damals ein Kerlon 1500 und liegt daher in seiner Reisfestigkeit genau zwischen den heutigen leichteren 4-Jahreszeiten Zelten und den superrobusten Expeditionszelten dieses Herstellers. Gesamtgewicht ca. 2,5kg incl. verschiedener Herings-Typen für unterschiedliche Böden. Somit eigentlich die perfekte "Eierlegende Wollmichsau" !!!!
Leider zeigen nun aber zuvor erwähnte Wetterstationen in der zentralen Sprengiasandur nahe Nyidalur innerhalb eines Zeitfensters von guten 14 Tagen , drei mal Nächte mit Windgeschwindigeiten von umgerechnet 80 bis fast 110km/h. Das ist dann doch ein ganz ordentliches Brett, vor allem in der Anhäufung.
In einem leichten Anflug von Panik entscheide ich mich notgedrungen dazu und kaufe gut 1 Woche vor Abreise eine 1er Personen-Hundehütte, namens Soulo des gleichen Herstellers. Dieses Zelt habe ich seit 2008 nun insgesamt 3x erworben und auf langen Hochlandtouren auf Island mit gehabt.
Für mich ist es das universeltste und robusteste 1er Zelt auf dem Weltmarkt. YouTube ist voll von Tests und amüsanten Kurztouren ( meistens von verrückte Briten ), welche es sich nicht nehmen lassen auch mal bei Orkanstärken in den Schottischen Higkalands darin zu nächtigen.
Es ist zudem sehr klein in der Stellfläche und seinem Packmaß, vollkommen selbsttragend incl. Absis und mit bis zu max. 18 Heringen gut abgespannt in alle Windrichtungen derart regiede, da könnte draußen die Welt untergehen. Aber alle diese Vorteile erkauft man sich bei 2,4kg Gesamtgewicht dann eben mit einem entsprechend kleinen Innenraum. Besonders wenn man, wie ich 1,91m groß ist und sich dank Hexenschuss auch kaum noch recht bewegen kann, eher suboptimal. ABER DAS EINE WAS MAN WILL UND DAS ANDERE WAS MAN MUSS !
Zudem telefoniere ich noch mit Hilleberg in Lappland/Schweden und man empfiehlt mir, zur weiteren Stabilisierung einen zweiten Gestängebögensatz in der nächst grösseren Stärke von 10mm mitzunehmen. Für alle Nicht-Zelt-Nurds...... HB konstruiert alle seine Zelte so, das man zwei Gestängesätze gleichzeitig verwenden kann, um so die Stabilität bei höchsten Windgeschwindigkeiten oder großen Schneelasten weiter DEUTLICH zu steigern.
Also ordere ich bei Globetrotter auf den letzten Drücker noch die 2 längsten der insgesamt nötigen 3 Stangen in 10mm, welche mir am Samstag auch gerade noch so mit Ach und Krach rechtzeitig geliefert werden.
Ich packe weiter meinen Rucksack und stelle ihn immer wieder zwischendurch auf eine Waage. Eigentlich war es mal mein Wunschziel, die Gewichtsgrenze von ca. 27-28kg nicht zu überschreiten......und zwar vor Ort incl. aller noch zu kaufenden Lebensmitteln, Gaskartuschen und Wasser.
Das will lange Zeit aber nicht so recht klappen. WÄRE JA AUCH NOCH SCHÖNEN, sollte es dieses mal auf anhieb funktionieren !
Ich muss dazu sagen, das ich zur wohl mittlerweile "alten Riege" derer gehöre, die sich bei den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen, bei solch einem Unterfangen, wenn nicht anders machbar, lieber für Robustheit & Zuverlässigkeit entscheidet, anstatt auf bedingungslosen Leichtigkeit zu setzen. So ein 1000gr Zelt ist natürlich eine echt tolle Sache, aber in der Sprengia, außerhalb der Saison möchte ich mich darin bitte nicht von einem 100km/h Sturm überraschen lassen ! Für einen Sommerhike im Juli auf dem Laugavegur sehe das Ganze natürlich gleich wieder ganz anders aus.
Das führt dann aber im Gegenzug regelmäßig aber dazu, das ich beim Zusammenstellen der Ausrüstung und letztendlichen packen des Rucksacks ordentliche Gewichts-& Platzprobleme bekomme ( mein Rucksack hat ein Volumen von 110L !!!! ) und dann anfangen muss, Dinge, welche mir bislang unabdingbar erschienen, doch gnadenlos wieder rauszuwerfen, oder zumindest gegen eine leichtere vermeindlich nicht ganz so optimale Alternative auszutauschen.
Da wird dann letztendlich z.B. wirklich jeder Zelthering abgezählt
Um die Gewichtsgrenze des Rucksacks von 23kg bei Abgabe am Flughafenschalter nicht zu überschreiten, packe ich alles zusätzliche an Lebensmiteln, wie etwa Energieriegel und Trekking Food, in eine kleine "Overnighter"-Tasche. Auch die richtig teuren & besonders wichtigen Kleinteile ( GPS, PLB, Garmin inReach, Pocketcamera, etc. ) nehme ich auf diese Weise lieber mit mir in die Kabine.
Zusammen komme ich letztendlich zwar auf gute 33kg. Aber da ich in Reykjavik 3 Lebensmittel-Packs vorbereiten werde, von denen das schwerste incl. weiterer Ausrüstung und Gas von einem der im Vorwort bereits erwähnten isl. Freunde vor Ort auf dem Camping Ground Reykjavik Sundarlaug übernommen wird, um es dann nach Landmannalaugar mit zu nehmen, macht mir das nun noch nicht all zu viele Sorgen.
Nach ewigem hin und her Gepacke steht mein Rucksack irgendwann fertig und in voller Pracht & Größe im Wohnzimmer. Flugtickets nochmals zur Sicherheit auf Papier ausgedruckt, ebenso die zusätzliche Auslands-Kranken-& Reiseversicherung incl. Kostenübernahme bei aufwenigen Rettungs-oder Bergungsmaßnahmen ) "Plastikgeld" & Bares liegen ebenso bereit. Das Paar für mich sondergefertigter Meindl Bergstiefel steht hochglanzpoliert nebenbei. Der Wecker ist auf 6:00 gestellt. Da der Flug um kurz vor 13:00 am Flughafen Hamburg-Helmut Schmidt nach Kopenhagen abgeht, möchte ich spätestens gegen 10:30 vor Ort sein. Ich werde mit einem Carsharing Wagen, den ich in einem gesonderten Teil des Flughafen-Parkhauses bequemer Weise einfach stehen lassen kann, gemütlich selbst fahren. Mit all dem Gepäck über 1 Stunde lang per S-Bahn durch ganz Hamburg zu zuckeln, ist nicht so mein Ding.
Beruhigt gehe ich nach einer erneuten heißen und Muskel entspannenden Dusche endlich zu Bett.
"ALLER ANFANG IST SEHR SCHWER"
Ich wache mit einem Hexenschuss auf, welcher so schlimm ist, das ich Probleme habe mich überhaupt anziehen zu können, geschweige den mir ordentlich die Schuhe zu zu binden. Dieses Leiden ist leider bekannt und tritt ab und an immer mal wieder auf, dank 27 Jahren in einem angeblich ach so "systemrelevanten" Berufszweig.
Tja......."HOUSTON........ we got a Problem" !!!
Mein Wohnzimmer sieht zudem immer noch so aus, wie das Basislager am Mt.Everest. Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke, kistenweise verschiedene Kleidung und mehr oder minder wichtige andere kleine und große Ausrüstungsgegenstände liegen gut verteilt herum.
Bis zum morgigen Mittag bekomme ich dieses Rückenproblem auf gar keinen Fall mit meinen normalen Hausmitteln wieder in den Griff, da hilft also nur das ganz schwere Geschütz, will ich nicht die Reise beenden, bevor sie überhaupt begonnen hat.
Ich rufe meinen befreundeten Hausarzt an und wir treffen uns 3h spaäter am Sonntag Mittag bei ihm in der Praxis, wo er mir mehrere Spritzen in den Rücken verpasst. Zu Hause helfe ich mit einer Capsaicin.Salbe von Außen weiter nach, bzw. stehe gefühlt stundenlang unter der heißen Dusche.
Nach mehreren Stunde Wartezeit geht es dann auch wieder.......wird so aber nicht ewig bleiben, soviel ist jetzt schon, aus in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen, klar !
Ich beobachte zudem seit Wochen online die Wetterdaten der verschiedenen Messstationen, welche möglichst nahe entlang meiner Route verteilt sind und was ich dort so in den letzten Tagen auslesen kann, gefällt mir nicht wirklich. Abenteuer und Herausforderungen sind schön, gut und sicherlich auch bis zu einem gewissen Grad gewollt. Aber sehendes Auges und ohne Not in eine Harakiri Mission zu starten, muss nun nicht wirklich sein.
Denn eigentlich hatte ich als Zelt ein Hilleberg Nallo 2 ( Erste Generation......also mit zwei gleich hohen Gestängebögen, identisch dem Nammatj 2) NOS ( New Old Stock ...... altes Model aber neu und unbenutzt) vorgesehen. Das Zelt hatte ich vor gut 4 Jahren vom Erstbesitzer übernommen, der es selbst nie benutzt hatte. Ich selbst hatte es in Vorbereitung dann nochmals zur Kontrolle zum deutschen Hilleberg Service geschickt und darum gebeten, mir das alte Bodenmaterial gegen das neuste & robusteste Material, welches Hilleberg bei seinen Expeditionszelten verbaut, tauschen lassen.
Grund: Das Gewicht nimmt so nur um ca. 100gr. zu, aber nun kann ich eine weitere Unterlegplane getrost zu Hause lassen, was mir so in Summe dann wieder fast 300gr. an Gewicht einspart. Das Zeltmaterial des Außenzeltes war damals ein Kerlon 1500 und liegt daher in seiner Reisfestigkeit genau zwischen den heutigen leichteren 4-Jahreszeiten Zelten und den superrobusten Expeditionszelten dieses Herstellers. Gesamtgewicht ca. 2,5kg incl. verschiedener Herings-Typen für unterschiedliche Böden. Somit eigentlich die perfekte "Eierlegende Wollmichsau" !!!!
Leider zeigen nun aber zuvor erwähnte Wetterstationen in der zentralen Sprengiasandur nahe Nyidalur innerhalb eines Zeitfensters von guten 14 Tagen , drei mal Nächte mit Windgeschwindigeiten von umgerechnet 80 bis fast 110km/h. Das ist dann doch ein ganz ordentliches Brett, vor allem in der Anhäufung.
In einem leichten Anflug von Panik entscheide ich mich notgedrungen dazu und kaufe gut 1 Woche vor Abreise eine 1er Personen-Hundehütte, namens Soulo des gleichen Herstellers. Dieses Zelt habe ich seit 2008 nun insgesamt 3x erworben und auf langen Hochlandtouren auf Island mit gehabt.
Für mich ist es das universeltste und robusteste 1er Zelt auf dem Weltmarkt. YouTube ist voll von Tests und amüsanten Kurztouren ( meistens von verrückte Briten ), welche es sich nicht nehmen lassen auch mal bei Orkanstärken in den Schottischen Higkalands darin zu nächtigen.
Es ist zudem sehr klein in der Stellfläche und seinem Packmaß, vollkommen selbsttragend incl. Absis und mit bis zu max. 18 Heringen gut abgespannt in alle Windrichtungen derart regiede, da könnte draußen die Welt untergehen. Aber alle diese Vorteile erkauft man sich bei 2,4kg Gesamtgewicht dann eben mit einem entsprechend kleinen Innenraum. Besonders wenn man, wie ich 1,91m groß ist und sich dank Hexenschuss auch kaum noch recht bewegen kann, eher suboptimal. ABER DAS EINE WAS MAN WILL UND DAS ANDERE WAS MAN MUSS !
Zudem telefoniere ich noch mit Hilleberg in Lappland/Schweden und man empfiehlt mir, zur weiteren Stabilisierung einen zweiten Gestängebögensatz in der nächst grösseren Stärke von 10mm mitzunehmen. Für alle Nicht-Zelt-Nurds...... HB konstruiert alle seine Zelte so, das man zwei Gestängesätze gleichzeitig verwenden kann, um so die Stabilität bei höchsten Windgeschwindigkeiten oder großen Schneelasten weiter DEUTLICH zu steigern.
Also ordere ich bei Globetrotter auf den letzten Drücker noch die 2 längsten der insgesamt nötigen 3 Stangen in 10mm, welche mir am Samstag auch gerade noch so mit Ach und Krach rechtzeitig geliefert werden.
Ich packe weiter meinen Rucksack und stelle ihn immer wieder zwischendurch auf eine Waage. Eigentlich war es mal mein Wunschziel, die Gewichtsgrenze von ca. 27-28kg nicht zu überschreiten......und zwar vor Ort incl. aller noch zu kaufenden Lebensmitteln, Gaskartuschen und Wasser.
Das will lange Zeit aber nicht so recht klappen. WÄRE JA AUCH NOCH SCHÖNEN, sollte es dieses mal auf anhieb funktionieren !
Ich muss dazu sagen, das ich zur wohl mittlerweile "alten Riege" derer gehöre, die sich bei den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen, bei solch einem Unterfangen, wenn nicht anders machbar, lieber für Robustheit & Zuverlässigkeit entscheidet, anstatt auf bedingungslosen Leichtigkeit zu setzen. So ein 1000gr Zelt ist natürlich eine echt tolle Sache, aber in der Sprengia, außerhalb der Saison möchte ich mich darin bitte nicht von einem 100km/h Sturm überraschen lassen ! Für einen Sommerhike im Juli auf dem Laugavegur sehe das Ganze natürlich gleich wieder ganz anders aus.
Das führt dann aber im Gegenzug regelmäßig aber dazu, das ich beim Zusammenstellen der Ausrüstung und letztendlichen packen des Rucksacks ordentliche Gewichts-& Platzprobleme bekomme ( mein Rucksack hat ein Volumen von 110L !!!! ) und dann anfangen muss, Dinge, welche mir bislang unabdingbar erschienen, doch gnadenlos wieder rauszuwerfen, oder zumindest gegen eine leichtere vermeindlich nicht ganz so optimale Alternative auszutauschen.
Da wird dann letztendlich z.B. wirklich jeder Zelthering abgezählt
Um die Gewichtsgrenze des Rucksacks von 23kg bei Abgabe am Flughafenschalter nicht zu überschreiten, packe ich alles zusätzliche an Lebensmiteln, wie etwa Energieriegel und Trekking Food, in eine kleine "Overnighter"-Tasche. Auch die richtig teuren & besonders wichtigen Kleinteile ( GPS, PLB, Garmin inReach, Pocketcamera, etc. ) nehme ich auf diese Weise lieber mit mir in die Kabine.
Zusammen komme ich letztendlich zwar auf gute 33kg. Aber da ich in Reykjavik 3 Lebensmittel-Packs vorbereiten werde, von denen das schwerste incl. weiterer Ausrüstung und Gas von einem der im Vorwort bereits erwähnten isl. Freunde vor Ort auf dem Camping Ground Reykjavik Sundarlaug übernommen wird, um es dann nach Landmannalaugar mit zu nehmen, macht mir das nun noch nicht all zu viele Sorgen.
Nach ewigem hin und her Gepacke steht mein Rucksack irgendwann fertig und in voller Pracht & Größe im Wohnzimmer. Flugtickets nochmals zur Sicherheit auf Papier ausgedruckt, ebenso die zusätzliche Auslands-Kranken-& Reiseversicherung incl. Kostenübernahme bei aufwenigen Rettungs-oder Bergungsmaßnahmen ) "Plastikgeld" & Bares liegen ebenso bereit. Das Paar für mich sondergefertigter Meindl Bergstiefel steht hochglanzpoliert nebenbei. Der Wecker ist auf 6:00 gestellt. Da der Flug um kurz vor 13:00 am Flughafen Hamburg-Helmut Schmidt nach Kopenhagen abgeht, möchte ich spätestens gegen 10:30 vor Ort sein. Ich werde mit einem Carsharing Wagen, den ich in einem gesonderten Teil des Flughafen-Parkhauses bequemer Weise einfach stehen lassen kann, gemütlich selbst fahren. Mit all dem Gepäck über 1 Stunde lang per S-Bahn durch ganz Hamburg zu zuckeln, ist nicht so mein Ding.
Beruhigt gehe ich nach einer erneuten heißen und Muskel entspannenden Dusche endlich zu Bett.
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
1.REISETAG: 16.9.2024
Der Wecker klingelt viel zu früh......und ich drehe mich nochmals eine 1/4h um. Dann hoch. Mein Rücken fühlt sich immer noch recht gut an......vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm, wie zunächst befürchtet.
Anyway..... Klamotten an, ein grüner Tee gegen die Reisenervosität, gleichzeitg checke ich meine Carsharing-App nach dem nächstgelegenen Wagen...... reserviere und mache mich die 150m schnell auf den Weg. 10min später steht der Wagen bei mir vor der Tür.
Nochmals alles schnell checken.......dann packe ich Rucksack und Tasche ins Fahrzeug. Sitze im Anschluss wieder in der Küche und genieße den restlichen weißen Rosentee. Eim letzter Blick auf Google Maps und die Verkehrsbedingungen in Richtung Flughafen. Sieht aber alles recht entspannt aus. Heizungen aus, Kühlschrank ebenso, Fenster zu....... die Nachbarn im Haus wissen ebenfalls Bescheid.
AUF GEHT`S !!!
Fahrt zum Flughafen geht überraschend flott und nach nicht mal 35min stehe ich in der Einfahr zum Parkhaus......leider öffnet aber die Schranke nicht......muss ich etwa doch ein Ticket zehen.......kann ja eigentlich nicht sein. Irgendwann kapiere ich, das dies doch die falsche Einfahrt ist und ich die nächstgelegene Schranke nehmen muss. Dann geht alles wie von selbst. Finde auch einen freien Parkplatz. Auto zu......nichts vergessen....... Rucksack auf......Tasche mit und ab gehts !
Stehe kurz danach im Termin 1 und versuche mich nach Jahren der Abwesenheit wieder etwas zu orientieren. Laufe ein wenig hin und her, bis ich endlich meinen Icelandair-Schalter finde,.......der noch geschlossen hat !!!
Die Warteschlange ist erfreulich kurz. Vor mir ein älteres Ehepaar in adequaten Wanderklamotten und Schuhen. Als nächstes eine sportive Mitfünfzigerin, die leider ohne Punkt und Komma davon berichtet, das Sie nun wieder mal nach Island fliegt um erneut ein Pferd zu kaufen !
Irgendwann wird mir zu ansträngend und ich tue mir die Kopfhörer in die Ohren und höre Händels Kleine Wassermusik zur Entspannung.
Irgendwann öffnet der Schalter und nach kurzer Zeit bin auch ich endlich an der Reihe. Bordticket erhalten, Anweisung meinen Rucksack, erwartungsgemäß, am Schalter für Schwerlastgepäck abzugeben.
Dort muss ich gar nicht warten und nach 2 Minuten bin ich auch diesen endlich los !
Ab zur Sicherheitskontrolle. Dort zieht es sich leider deutlich länger. Das übliche Prozesere. entgegeben allen anderen muss ich, auch das ist nichts neues, meine schweren überhohen Stiefel ausziehen und erneut zum röntgen abgeben. Alles ok......" gut das ich die 3 langen Messer und zwei Sprengsätze, welche ich in ihnen eigentlich verstecken wollte, dann doch lieber zu Hause gelassen hatte" !
Ich laufe im Anschluss aus Neugierde im Duty Free Shop herum.......viel zu teure Single Malts und was viel schlimmer ist......leider keine einzigen Cubazigarren weit und breit.
Ich laufe also zu meinem Gate und schaue schon mal........ ist immer noch ordentlich Zeit......also stromere ich weiter durch die Hallen und schaue und beobachte die vielen anderen Reisenden.
Endlich wird es langsam Zeit. Als ich wieder am Gate aufschlage, hat sich bereits eine längere Schlange gebildet...... WARTEN.....WARTEN ......WARTEN...... irgendwann stehen wir alle im Bus der uns zur Maschine, einer Saab-Turboprop bringt. Der Flug nach Kopenhagen ist kurzweilig, das Wetter und damit die Sicht aus den viel zu niedrigen Fenstern aber gut.
LANDUNG..... und der lange Weg in den Hauptterminal. Fast 2h Zeit sind nun tot zu schlagen. Finde nach einigem hin und hergehen endlich eine kleine Cafe Lounge und kaufe dort für umgerechnet 14,-€ einen größeren Becher Kaffee und ein Hefegebäck........IRRSINNS PREISE. Surfe mit meinem Smartphone im Web und checke wieder alle nöglichen Wetterdaten. Mein Kumpel Frimann hatte aber bereits vor Wochen angekndigt, das dieses Jahr zum Vergessen sei, der Sommer echt "SCH**ßE war und der recht schöne Frühling direkt in den Herbst übergegangen sei........nur das ich schon mal bescheid weiß, und mich nicht all zu vielen Ilusionen bezüglich "Indian Summer" hingeben solle" !
Die Wartezeit ist irgendwann dann doch um, und ich mache mich auf zum passenden Terminal. Einen erneute Bordingpass, ganz entgegen meiner letzten Reise im April 2014, benötige ich heute aber nicht mehr. Der aus Hamburg genügt.
Wir besteigen die Maschine und da mein Sitzplatz fast ganz hinten ist, muss ich erneut elendig lange warten. Aberirgendwann heben wir dann doch ab. Gerne würde ich einen der vielen Kinofilme sehen, muss aber git 1h warten, bis mir endlich mal eine der Stuardessen einen Kopfhörer mit Klinkenanschluss bringt. Die Sicht aus dem Fenster ist gut und ich versuche mich in dem Spiel, welche Region oder Land ich gerade unter mir sehen kann. Als wir die Norwegische Westküste hinter uns lassen, zieht sich der Nordatlantik derart zu, das ich islandischen Boden erst gute 50Meter sehen werde, bevor die Maschine in Keflavik aufsetzt.
Draußen regnet und stürmt es ganz schön ordentlich. Im DutyFree besorge ich mir noch 6 kleine 50ml Fläschen Rejka Vodka sowie Reykjavik Rum, da eine geeignete 500ml Kunststoffflasche ist leider nicht aufzutreiben war.
Geldautomaten sind auch nirgends zu finden......nur eine Geldwechselstube. Da ich noch 250,-€ in bar dabei habe, welche ich unbedingt in isländische Kronen gewechselt haben möchte, beiße ich in den sehr sauren Apfel und feilsche mit der Dame am Schalter solange um eine Weckselkurs, bis ich einigermasen zufrieden bin, wohlwissend, das ich dabei trotzdem masslos übervorteilt werde.
ALSO.....VERGESST DIESE GELDWECHSELSTUBEN.......!!!!!
Frage mich nach dem Schalter fur den Bussshuttle durch, das Ticket hatte ich bereits an Bord gekauft. Als ich den kleinen Schalter endlich versteckt in einer Ecke finde,bedeutet mir die junge Dame, das ich mich beeeilen soll, der Bus würde jetzt sofort abfahren. Also hetze ich raus in den Regen, deponieren den Rucksack im Gepäckabteil und finde noch einen der ganz wenigen freien Plätze. Der Bus ist wirklich proppe voll .........fahrt durch den Regen und die Vororte von Reykjavik........die Stadt breitet sich immer weiter aus. Überall wird gebaut......Büros, Appartments, an jeder Ecke findet sich eine Baustelle. Auf der Fahrt unterhalte ich mich mit einem älteren Australier, der die Welt bereist und mal wieder nach Jahren just for fun hier ein paar Tage auf Island verbringen will.
Als wir schlussendlich am BSI ankommen, lässt mich der Fahrer wissen, das ich bitte zum "braunen Bus" zu gehen habe, welcher mich zum Campingplatz Sundarlaug bringen wird. Dessen Busfahrer ist richtig gut drauf und wir scherzen die ganze Zeit......da ich nur noch mit zwei anderen jungen Reisenden in diesem kleinen Zubringerbus sitze, sind die Stops entsprechend selten und kurz.
Nach noch nichtmal 15min entläßt er mich direkt vor dem YouthHostel in die Nacht und verabscheidet sich lachend.
Ich marschiere hinein und möchte ganz naiv einfach nur schnell mal für eine Nacht, 1 Person & Zelt bezahlen. Habe aber die Rehcnung ohne den Wirt gemacht. Warum einfach, wenn es auch umständlich un kompliziert geht.
Einfach so mal bezalhen, .......das war gestern.......jetzt sind wir ja im Handy-& Informationszeitalter angelangt. Ich solle mich doch bitte zunächst mal online mit allen möglichen und unmöglichen Daten anmelden, ein Account generieren und online per Kreditkarte bezahlen. Das klappt aber alles nicht so einfach und je länger es dauert, desto unmutiger werde ich. Das bemerkt dann woh irgendwann auch der junge Mann auf der anderen Seite der Rezeption und bietet seine Hilfe an. Ich lasse zunächst etwas Dampf über diesen ganzen "Online-Unsinn" ab, bis er sich erbahmt und die Daten alle für mich direkt an seinem PC eingiebt und auch meine Kreditkarte entsprechend belastet, welche sich zuvor noch erfolgreich verweigert hatte.
3600,-isk. pro Nacht.......WOW.....vor 10 Jahren waren es noch so um die 2000,-isk. wenn ich recht entsinne. Auf meine Frage, ob es hier noch Rechner gibt, welche man gegen ein Entgelt benutzen kann, werde ich ungläubig angesehen und er verneint mit dem Hinweis, das heute ja eh jeder ein Smartphone oder Tablet sein eigen nennen würde und hier kostenloses W-LAN zur verfügung stehen würde.
Wieso ich denn danach frage.......nun ja, ich hatte leider vergessen bedingt durch den ganzen Trubel, meine Routenbeschreibung noch bei ICE-SAR online anzugeben. Erfreulicherweise erklärt er sich aber bereit das mit mir zusammen schnell an seinem PC zu übernehmen, sozusagen als kleine Wiedergutmachung fur diesen ganzen vorangegangenen Buchungswahnsinn.
Das glättet meine zugegeben doch recht schlechte gewordene Laune gleich wieder in erheblichem Maße. Ganz im Gegenteil, je länger die Routenbeschreibung wird, welche er für mich im ICE-SAR System eingiebt, desto ungläubiger wird sein Blick und mein innerliches Vergnügen
Mit welchem Reiseveranstalter.& Gruppe ich das den alles machen wolle, fragt er mich. Ich schüttele den Kopf.....nix Reisegruppe...... ich will das laufen.....ALLEINE !!!..... " ARE YOU SURE......it is quit late in the year, and the Season is over and mostly all huts will be closes"....... ARE YOU REALY SURE YOU WANNA DO THIS
Ja bin ich ! Wann ich den zurück sein will.......so um den 8.10. ist meine Antwort...... Oh, da wäre er wohl auch noch hier und er hoft mich dann bitte wohlbehalten hier wieder zu sehen......ja wird er bestimmt !
Herzlichen Dank & Gute Nacht........... ich verschwinde in die nasse Dunkelheit in Richtung Zeltplatz und finde auch meinen Stammplatz, welchen ich seit 2003 jedesmal in Benutzung habe, leer vor........baue schnell das Zelt auf und mühe mich etwas mit dem Aufblasen der Therm-A-Rest Xtherm Matte herum. Das mit dem Blasesack funktioniert im heimischen Wohnzimmer deutlich bequemer als hier bei Wind und Wetter im dunkeln. Aber irgendwann ist alles aufgebaut und verstaut und ich mache mich mit Kochset und Futter auf zum für mich immer noch neuen Aufenthalts-& Küchengebäude, welches gerade im Rohbau war, als ich im Mai´14 zurück nach Hamburg geflogen bin. Überall kommt man nur noch mit individuellem Zahlencode herein, selbst die Toiletten sind sonst nicht zugänglich.
Es ist nur mäßig viel los, überraschend viele Sudeuropäer. Deutsche, Engländer oder US Burger sieht oder hört man kaum.
Ich mache es mir an einem der vielen Tische gemütlich, trinke einen Tee und träume so vor mich hin. In den Regalen der Küche stapeln sich Unmengen an verschiedenen Lebensmitteln, die alle von Abreisenden zurückgelassen wurden. Auch nahezu volle Gaskartuschen finden sich in Massen. Das einkaufen morgen früh, kann ich mir also getrost sparen. SEHR SCHÖN. Dann kontaktiere ich noch schnell Marteinn & Sigga, um sie iwssen zu lassen, das ich wohlbehalten angekommen bin. Maddi steht dann auch 20min später breit grinsend auf dem Zeltplatz und wir drücken uns erstmal herzlichen. 10 Jahre sind dann doch eine verdammt lange Zeit. Wir klönen und gehen nochmals soweit möglich meine Reiseroute durch. Wie bei allen anderen Unternehmungen zuvor, vereinbaren wir, was zu tun wäre, für den Fall der Fälle.
Ich werde in diesem Fall versuchen möglichst schnell auf irgendeine Piste zu kommen, damit eine Bergung einfacher und schneller möglich ist und Maddi seinerseits, wird mich aus der Ferne im Auge behalten und mich regelmässig mit Wetterdaten oder anderen wichtigen Informationen versorgen. Ein US-Päarchen, das seinen letzten Abend vor Abreise in Reykjavik verbringt, gesellt sich irgendwann noch fragend dazu und es wird eine kurzweilige nette Runde.
Dann ist es Zeit gute Nacht zu sagen. Maddi verschwindet wieder im Dunkeln der Nacht und auch ich schleiche mich müde zurück zum Zelt und krieche in meinen herrlich warmen Schlafsack. Draußen klappern immer noch einige der Campervan Reisenden herum und das Geräusch all der Standheizungen ist die ganze Nacht gut zu hören. Bei leichtem Wind und Regentropfen, welche auf mein Zelt prasseln schlafe ich dann irgendwann ein, nicht ohne vorher aber nochmal den morgigen Tagesablauf im Detail soweit möglich im Kopf durchzuspielen.
Der Wecker klingelt viel zu früh......und ich drehe mich nochmals eine 1/4h um. Dann hoch. Mein Rücken fühlt sich immer noch recht gut an......vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm, wie zunächst befürchtet.
Anyway..... Klamotten an, ein grüner Tee gegen die Reisenervosität, gleichzeitg checke ich meine Carsharing-App nach dem nächstgelegenen Wagen...... reserviere und mache mich die 150m schnell auf den Weg. 10min später steht der Wagen bei mir vor der Tür.
Nochmals alles schnell checken.......dann packe ich Rucksack und Tasche ins Fahrzeug. Sitze im Anschluss wieder in der Küche und genieße den restlichen weißen Rosentee. Eim letzter Blick auf Google Maps und die Verkehrsbedingungen in Richtung Flughafen. Sieht aber alles recht entspannt aus. Heizungen aus, Kühlschrank ebenso, Fenster zu....... die Nachbarn im Haus wissen ebenfalls Bescheid.
AUF GEHT`S !!!
Fahrt zum Flughafen geht überraschend flott und nach nicht mal 35min stehe ich in der Einfahr zum Parkhaus......leider öffnet aber die Schranke nicht......muss ich etwa doch ein Ticket zehen.......kann ja eigentlich nicht sein. Irgendwann kapiere ich, das dies doch die falsche Einfahrt ist und ich die nächstgelegene Schranke nehmen muss. Dann geht alles wie von selbst. Finde auch einen freien Parkplatz. Auto zu......nichts vergessen....... Rucksack auf......Tasche mit und ab gehts !
Stehe kurz danach im Termin 1 und versuche mich nach Jahren der Abwesenheit wieder etwas zu orientieren. Laufe ein wenig hin und her, bis ich endlich meinen Icelandair-Schalter finde,.......der noch geschlossen hat !!!
Die Warteschlange ist erfreulich kurz. Vor mir ein älteres Ehepaar in adequaten Wanderklamotten und Schuhen. Als nächstes eine sportive Mitfünfzigerin, die leider ohne Punkt und Komma davon berichtet, das Sie nun wieder mal nach Island fliegt um erneut ein Pferd zu kaufen !
Irgendwann wird mir zu ansträngend und ich tue mir die Kopfhörer in die Ohren und höre Händels Kleine Wassermusik zur Entspannung.
Irgendwann öffnet der Schalter und nach kurzer Zeit bin auch ich endlich an der Reihe. Bordticket erhalten, Anweisung meinen Rucksack, erwartungsgemäß, am Schalter für Schwerlastgepäck abzugeben.
Dort muss ich gar nicht warten und nach 2 Minuten bin ich auch diesen endlich los !
Ab zur Sicherheitskontrolle. Dort zieht es sich leider deutlich länger. Das übliche Prozesere. entgegeben allen anderen muss ich, auch das ist nichts neues, meine schweren überhohen Stiefel ausziehen und erneut zum röntgen abgeben. Alles ok......" gut das ich die 3 langen Messer und zwei Sprengsätze, welche ich in ihnen eigentlich verstecken wollte, dann doch lieber zu Hause gelassen hatte" !
Ich laufe im Anschluss aus Neugierde im Duty Free Shop herum.......viel zu teure Single Malts und was viel schlimmer ist......leider keine einzigen Cubazigarren weit und breit.
Ich laufe also zu meinem Gate und schaue schon mal........ ist immer noch ordentlich Zeit......also stromere ich weiter durch die Hallen und schaue und beobachte die vielen anderen Reisenden.
Endlich wird es langsam Zeit. Als ich wieder am Gate aufschlage, hat sich bereits eine längere Schlange gebildet...... WARTEN.....WARTEN ......WARTEN...... irgendwann stehen wir alle im Bus der uns zur Maschine, einer Saab-Turboprop bringt. Der Flug nach Kopenhagen ist kurzweilig, das Wetter und damit die Sicht aus den viel zu niedrigen Fenstern aber gut.
LANDUNG..... und der lange Weg in den Hauptterminal. Fast 2h Zeit sind nun tot zu schlagen. Finde nach einigem hin und hergehen endlich eine kleine Cafe Lounge und kaufe dort für umgerechnet 14,-€ einen größeren Becher Kaffee und ein Hefegebäck........IRRSINNS PREISE. Surfe mit meinem Smartphone im Web und checke wieder alle nöglichen Wetterdaten. Mein Kumpel Frimann hatte aber bereits vor Wochen angekndigt, das dieses Jahr zum Vergessen sei, der Sommer echt "SCH**ßE war und der recht schöne Frühling direkt in den Herbst übergegangen sei........nur das ich schon mal bescheid weiß, und mich nicht all zu vielen Ilusionen bezüglich "Indian Summer" hingeben solle" !
Die Wartezeit ist irgendwann dann doch um, und ich mache mich auf zum passenden Terminal. Einen erneute Bordingpass, ganz entgegen meiner letzten Reise im April 2014, benötige ich heute aber nicht mehr. Der aus Hamburg genügt.
Wir besteigen die Maschine und da mein Sitzplatz fast ganz hinten ist, muss ich erneut elendig lange warten. Aberirgendwann heben wir dann doch ab. Gerne würde ich einen der vielen Kinofilme sehen, muss aber git 1h warten, bis mir endlich mal eine der Stuardessen einen Kopfhörer mit Klinkenanschluss bringt. Die Sicht aus dem Fenster ist gut und ich versuche mich in dem Spiel, welche Region oder Land ich gerade unter mir sehen kann. Als wir die Norwegische Westküste hinter uns lassen, zieht sich der Nordatlantik derart zu, das ich islandischen Boden erst gute 50Meter sehen werde, bevor die Maschine in Keflavik aufsetzt.
Draußen regnet und stürmt es ganz schön ordentlich. Im DutyFree besorge ich mir noch 6 kleine 50ml Fläschen Rejka Vodka sowie Reykjavik Rum, da eine geeignete 500ml Kunststoffflasche ist leider nicht aufzutreiben war.
Geldautomaten sind auch nirgends zu finden......nur eine Geldwechselstube. Da ich noch 250,-€ in bar dabei habe, welche ich unbedingt in isländische Kronen gewechselt haben möchte, beiße ich in den sehr sauren Apfel und feilsche mit der Dame am Schalter solange um eine Weckselkurs, bis ich einigermasen zufrieden bin, wohlwissend, das ich dabei trotzdem masslos übervorteilt werde.
ALSO.....VERGESST DIESE GELDWECHSELSTUBEN.......!!!!!
Frage mich nach dem Schalter fur den Bussshuttle durch, das Ticket hatte ich bereits an Bord gekauft. Als ich den kleinen Schalter endlich versteckt in einer Ecke finde,bedeutet mir die junge Dame, das ich mich beeeilen soll, der Bus würde jetzt sofort abfahren. Also hetze ich raus in den Regen, deponieren den Rucksack im Gepäckabteil und finde noch einen der ganz wenigen freien Plätze. Der Bus ist wirklich proppe voll .........fahrt durch den Regen und die Vororte von Reykjavik........die Stadt breitet sich immer weiter aus. Überall wird gebaut......Büros, Appartments, an jeder Ecke findet sich eine Baustelle. Auf der Fahrt unterhalte ich mich mit einem älteren Australier, der die Welt bereist und mal wieder nach Jahren just for fun hier ein paar Tage auf Island verbringen will.
Als wir schlussendlich am BSI ankommen, lässt mich der Fahrer wissen, das ich bitte zum "braunen Bus" zu gehen habe, welcher mich zum Campingplatz Sundarlaug bringen wird. Dessen Busfahrer ist richtig gut drauf und wir scherzen die ganze Zeit......da ich nur noch mit zwei anderen jungen Reisenden in diesem kleinen Zubringerbus sitze, sind die Stops entsprechend selten und kurz.
Nach noch nichtmal 15min entläßt er mich direkt vor dem YouthHostel in die Nacht und verabscheidet sich lachend.
Ich marschiere hinein und möchte ganz naiv einfach nur schnell mal für eine Nacht, 1 Person & Zelt bezahlen. Habe aber die Rehcnung ohne den Wirt gemacht. Warum einfach, wenn es auch umständlich un kompliziert geht.
Einfach so mal bezalhen, .......das war gestern.......jetzt sind wir ja im Handy-& Informationszeitalter angelangt. Ich solle mich doch bitte zunächst mal online mit allen möglichen und unmöglichen Daten anmelden, ein Account generieren und online per Kreditkarte bezahlen. Das klappt aber alles nicht so einfach und je länger es dauert, desto unmutiger werde ich. Das bemerkt dann woh irgendwann auch der junge Mann auf der anderen Seite der Rezeption und bietet seine Hilfe an. Ich lasse zunächst etwas Dampf über diesen ganzen "Online-Unsinn" ab, bis er sich erbahmt und die Daten alle für mich direkt an seinem PC eingiebt und auch meine Kreditkarte entsprechend belastet, welche sich zuvor noch erfolgreich verweigert hatte.
3600,-isk. pro Nacht.......WOW.....vor 10 Jahren waren es noch so um die 2000,-isk. wenn ich recht entsinne. Auf meine Frage, ob es hier noch Rechner gibt, welche man gegen ein Entgelt benutzen kann, werde ich ungläubig angesehen und er verneint mit dem Hinweis, das heute ja eh jeder ein Smartphone oder Tablet sein eigen nennen würde und hier kostenloses W-LAN zur verfügung stehen würde.
Wieso ich denn danach frage.......nun ja, ich hatte leider vergessen bedingt durch den ganzen Trubel, meine Routenbeschreibung noch bei ICE-SAR online anzugeben. Erfreulicherweise erklärt er sich aber bereit das mit mir zusammen schnell an seinem PC zu übernehmen, sozusagen als kleine Wiedergutmachung fur diesen ganzen vorangegangenen Buchungswahnsinn.
Das glättet meine zugegeben doch recht schlechte gewordene Laune gleich wieder in erheblichem Maße. Ganz im Gegenteil, je länger die Routenbeschreibung wird, welche er für mich im ICE-SAR System eingiebt, desto ungläubiger wird sein Blick und mein innerliches Vergnügen
Mit welchem Reiseveranstalter.& Gruppe ich das den alles machen wolle, fragt er mich. Ich schüttele den Kopf.....nix Reisegruppe...... ich will das laufen.....ALLEINE !!!..... " ARE YOU SURE......it is quit late in the year, and the Season is over and mostly all huts will be closes"....... ARE YOU REALY SURE YOU WANNA DO THIS
Ja bin ich ! Wann ich den zurück sein will.......so um den 8.10. ist meine Antwort...... Oh, da wäre er wohl auch noch hier und er hoft mich dann bitte wohlbehalten hier wieder zu sehen......ja wird er bestimmt !
Herzlichen Dank & Gute Nacht........... ich verschwinde in die nasse Dunkelheit in Richtung Zeltplatz und finde auch meinen Stammplatz, welchen ich seit 2003 jedesmal in Benutzung habe, leer vor........baue schnell das Zelt auf und mühe mich etwas mit dem Aufblasen der Therm-A-Rest Xtherm Matte herum. Das mit dem Blasesack funktioniert im heimischen Wohnzimmer deutlich bequemer als hier bei Wind und Wetter im dunkeln. Aber irgendwann ist alles aufgebaut und verstaut und ich mache mich mit Kochset und Futter auf zum für mich immer noch neuen Aufenthalts-& Küchengebäude, welches gerade im Rohbau war, als ich im Mai´14 zurück nach Hamburg geflogen bin. Überall kommt man nur noch mit individuellem Zahlencode herein, selbst die Toiletten sind sonst nicht zugänglich.
Es ist nur mäßig viel los, überraschend viele Sudeuropäer. Deutsche, Engländer oder US Burger sieht oder hört man kaum.
Ich mache es mir an einem der vielen Tische gemütlich, trinke einen Tee und träume so vor mich hin. In den Regalen der Küche stapeln sich Unmengen an verschiedenen Lebensmitteln, die alle von Abreisenden zurückgelassen wurden. Auch nahezu volle Gaskartuschen finden sich in Massen. Das einkaufen morgen früh, kann ich mir also getrost sparen. SEHR SCHÖN. Dann kontaktiere ich noch schnell Marteinn & Sigga, um sie iwssen zu lassen, das ich wohlbehalten angekommen bin. Maddi steht dann auch 20min später breit grinsend auf dem Zeltplatz und wir drücken uns erstmal herzlichen. 10 Jahre sind dann doch eine verdammt lange Zeit. Wir klönen und gehen nochmals soweit möglich meine Reiseroute durch. Wie bei allen anderen Unternehmungen zuvor, vereinbaren wir, was zu tun wäre, für den Fall der Fälle.
Ich werde in diesem Fall versuchen möglichst schnell auf irgendeine Piste zu kommen, damit eine Bergung einfacher und schneller möglich ist und Maddi seinerseits, wird mich aus der Ferne im Auge behalten und mich regelmässig mit Wetterdaten oder anderen wichtigen Informationen versorgen. Ein US-Päarchen, das seinen letzten Abend vor Abreise in Reykjavik verbringt, gesellt sich irgendwann noch fragend dazu und es wird eine kurzweilige nette Runde.
Dann ist es Zeit gute Nacht zu sagen. Maddi verschwindet wieder im Dunkeln der Nacht und auch ich schleiche mich müde zurück zum Zelt und krieche in meinen herrlich warmen Schlafsack. Draußen klappern immer noch einige der Campervan Reisenden herum und das Geräusch all der Standheizungen ist die ganze Nacht gut zu hören. Bei leichtem Wind und Regentropfen, welche auf mein Zelt prasseln schlafe ich dann irgendwann ein, nicht ohne vorher aber nochmal den morgigen Tagesablauf im Detail soweit möglich im Kopf durchzuspielen.
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
Sorry, das einige der Fotos verkehrt herum abgebildet sind. Keine Ahnung warum, in meiner Datenbank stehen sie alle korrekt. Einfach die Fotos anklicken, dann erscheinen sie größer und auch jeweils korrekt ausgerichtet !
Vorab nur falls die Frage irgendwann aufkommen sollte........auf der Landkarte im ersten Beitrag ist meine Route mit 1,2 & 3 markiert. Das hat hauptsächlich für mich selbst einen Grund, welcher vielleicht im Laufe dieser Reisebeschreibung auch dem ein oder anderen von Euch vom Sinn her aufgeht
Abschnitt 1. ( Akureyri - Laugafell ) ; Abschnitt 2 ( Laugafell - Sigalda Powerstation ); Abschnitt 3 ( Sigalda - Thorsmörk)
Vorab nur falls die Frage irgendwann aufkommen sollte........auf der Landkarte im ersten Beitrag ist meine Route mit 1,2 & 3 markiert. Das hat hauptsächlich für mich selbst einen Grund, welcher vielleicht im Laufe dieser Reisebeschreibung auch dem ein oder anderen von Euch vom Sinn her aufgeht
Abschnitt 1. ( Akureyri - Laugafell ) ; Abschnitt 2 ( Laugafell - Sigalda Powerstation ); Abschnitt 3 ( Sigalda - Thorsmörk)
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
Entschuldigt bitte diesen langen Hang Over....aber ich war doch beruflich stark eingespannt. Der Beriicht des nächsten Reisetages folgt noch heute.
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
2. REISETAG 17.09.2014
Der Wecker klingelt um 8:00 Uhr.....ich liege im Zelt, und kann mich kaum noch bewegen. Die "Langzeitwirkung" der Injektionen vom Sonntag sind nun endgüldig verflogen. Jetzt habe ich echt ein Problem. Ich muss heute Vormittag noch meine 3 Lebensmittelpakete sortieren und packen, eventuell dafür doch noch mal die ein oder andere Kleinigkeit schnell einkaufen gehen, alles ein letztes mal kontrolieren und dann final meinen Rucksack für den Flug nach Akureyri vorbereiten.
Nach einem Chat mit Frimann steht zumindest schon mal fest, das dieser nicht nur das Fresspaket für Laugar abholt, sondern mich glücklicher Weise auch gleich noch am Inlandsflughafen in der City absetzen wird. das spart mir wenigstens die Warterei auf den Bus. Ich muss also bis 14:30 komplett mit allem fertig sein.
Ich greife mir mein wasserdichtes Notfallpack und fische 2 Tabletten 800mg Ortoton heraus, welche ich auf EX mit Wasser herunterschlucke. Ich schleppe mich "weidwund" mit Duschzeug zum hinteren Waschhaus und lasse erstmal eine 1/2h heißes Wasser über mich hinweglaufen, bis ich unter der Dusche richtig anfange zu schwitzen. Das entspannt die untere Rückenmuskulatur ein wenig. Dann raus und mit viel Quälerrei anziehen. Meine Marschstiefel bekomme ich aber noch nicht an, soweit kann ich mich momentan einfach noch nicht bücken.
Also in Badelatschen ab in den Aufenthaltsraum, schaun was das Vorratslager hergibt. Müsli fehlt aber leider. Draußen steht eine grosse Box mit gebrauchten Gaskartuschen. Dort finde ich oh Glück aber auch eine volle 450gr. Extreme Gas, welche ich sofort einsacke .
Es hilft nichts.....ich muss doch nochmals zum Supermarkt, der aber Gott sei Dank nur gute 15min in Richtung City Center entfernt liegt.
Langsam setzt auch die Wirkung der Medis ein und ich schaffe es, mich nun laaaannngsam in die hohen Meindl Stiefel mit viel Fußakrobatik hineinzuzwengen. Zubinden wird dann aber wieder zum halben Staatsakt.
Ich kämpfe mich zum Supermarkt, Müsli, Rosinen, Datteln ( die SUPERLECKER UND ABSURD GÜNSTIG SIND und Schokolade wandern für 5000,- isk. über die Ladentheke. Zurück zum Campingground. Sortieren, Mischen, in Zippbeutel abfüllen, Proviant-Wochenbeutel packen und diese nochmals mehr für mich selbst durchnummerrieren.
Camp abbauen....... alleine die Therm-A.Rest Xtherm aufzurollen und einzupacken kostet mich unter diesen Bedingungen den letzten Nerv.
In das Futterpacket für Laugar ist neben der großen Gaskartusche auch noch der RV-Beutel meiner nagelneuen Edelried 6-Zack Grödel gewandert. Da ich davon ausgehe, das es im Oktober dort auf dem Laugavegur schon größere Schnee-& Eisfelder haben wird, wollte ich meine Trittsicherheit damit erhöhen. Steigeisen waren mir deutlich zu schwer und diejenigen aus Alu, welche mit 700gr. akzeptabel gewesen wären, mit einem Preis von 130,-€+ deutlich zu teuer. Diese Edelried Grödel lassen sich mittels Riemenbindung problemlos unter meine Stiefel binden, haben integrierte Schneeplatten, den robusten RV-Packbeutel und waren mit knaop 50,-€ immer noch so vertretbar günstig, das ich sie zur Not bei nichtbedarf zur Gewichtsreduzierung sogar in einer der Hütten zurück lassen könnte.
13:00 Uhr ...... ich wuchte meinen jetzt wieder wirklich schweren Rucksack nach vorne zum ehemaligen Büro des Platz-Wardens und stopfe mir noch 2 Energieriegel in meinen ansonsten immer noch leeren Magen.
Die Wirkung der Ortoton ist jetzt voll da und ich kann nicht nun akzeptabel, aber mit Vorsicht" bewegen. Mache mir in der Küche noch einen Tee und schlage mit gehöriger Nervosität im Bauch die restliche Zeit tot.
14:15 steht Frimann plötzlich vor mir und lacht sich bei Ansicht meines monsterhaften Gregory Denali Pro 105 Large ( mit 110L Innenvolumen ) kaputt....... den Spruch, das ich nach all den Jahren und mit der Zeit immer noch nicht weiser & mein Rucksacke dadurch nicht kleiner und leichter geworden sei, kann er sich nicht verkneifen. Ich wuchte das Ding GANZ VORSICHTIG mit Hilfe des Tisches und Frimann auf meinen Rücken und weiß sofort, das die von mir ursprünglich mal geplanten maximal 27kg grantiert gerissen werden.
Auf der Fahrt zum Flughafen unterhalten wir uns über die für mich doch so deutlich verbreiteten E-Autos des bekannten amerikanischen Herstellers. Wir sitzen gerade selber in solch einem......die Ringstrasse und selbst Teile der Westfjörde seien kein Problem mehr mit einem E-Auto berichtet er mir......
Wie es aussieht werden wir uns zudem um den 2. Oktober wohl in Laugar wieder sehen, da er mit einer Reisegruppe als deren Guide vor Ort zum Tageswandern sein will.
Kurze Zeit später stehe ich in der kleinen Wartehalle von Icelandair und warte mit gut 2 Duzend anderen Reisenden darauf das der Schalter endlich öffnet. Als es endlich soweit ist und ich an der Reihe bin, wuchte ich meinen Rucksack nach Aufforderung auf die Waage......23kg sind eigentlich nur zulässig, aber ich hoffe auf mein Glück.......wird sich schon irgendwie ausgehen ! NEIN WIRD ES LEIDER..... NICHT !!!
3500,-isk. Nachzahlung werden gefordert wegen Übergewicht..... MIST......wie schwer den der Rucksack sei, möchte ich wissen..........30,5kg.......!!! Keine weiteren Fragen Euer Ehren
Der Flug ist dann ziemlich ereignislos......auch hier liegt die Insel wieder unter einer dchten Wolkendecke, was meine Hoffnungen, einen ausgedechten Blick auf die Bedingungen im Hochland werfen zu können, zunichte macht.
Erst als die Tutboprob Saab langsam auf den Akureyri Fjörd eindreht und bereits entsprechend niedrig fliegt, kann ich mehrere Blicke durch die Wolken auf das Hochplateu erhaschen und sehe überall eine geschlossene Schneedecke....... NICHT GUT !!! Landung, Schalterhalle, Warten und als allerletztes kommt mein Gregory endlich zum Vorschein, da sind die meisten anderen Reisenden bereits lange verschwunden.
Mit dem roten Monstrum auf meine Schultern gehe ich nach draußen. Da der Campingplatz Akureyri nur gute 1,5km Luftline vom Parkplatz des Flughafens entfernt liegt, lasse ich meine Wanderstöcke im Rucksack und marschiere los. Google Maps zeigt mir zwei Routen an, eine in Richtung Stadt und eine in RIchtung Hochland.....ich nehme die nächstgelegene in Richtung Stadt und laufe auf einem Fahrradweg mehrere 100m nach Norden, dann kommt die Abzweigung auf der anderen Strassenseite....eine eher landwirtschaftlich anmutende Schotterpist........ hmmmm.....kann das richtig sein. Es geht richtig steil den Hang bergauf und ich komme schon nach wenigen Metern ordentlich ins Schwitzen und kämpfe in SlowMo um jeden Meter. Jetzt würden mir meine Leki doch sehr gut zu pass kommen, aber nochmals anzuhalten und sie mir aus dem Inneren des Gregorys herauszufummeln ist mir zu mühsam. Also weiter.
Irgendwann stehe ich fast schon vor einem Privathaus vor dem die Route dann plötzlich nach links auf einen halb zugewachsenen Pfad abzweigt...... ich trotte weiter.....bis mir Pferde etngegenkommen und ich mich auf einer eingezeunten Koppel wiederfinde....... also das hier ist jetzt eindeutig Privatgelände und kann definitiv nicht korrekt sein.......die Nachmittagssonne brennt mir auf den Kopf und der Schweiß rinnt mir über dach Gesicht.....ich umgehe die Koppel mehr schlecht als Recht und komme nach ein bis zweihundert Metern endlich auf einen deutlich "legaler" wirkenden Pfad......dem ich folge bis ich auf eine asphaltierte Strasse komme und dann auch die ersten offiziellen Schilder bezüglich Campsite vor mir habe. 15 min später stehe ich schweißgebadet mit krummen Rücken und völlig verspanntem Nacken endlich auf einer der Park- und Campflächen.....in 100m Entfernung ein Holzhaus, mit beschrankter Zufahrt und Kassenhäuschen. Ich setze ab, stehe völlig außer Atem am Counter des kleinen 8-eckigen Gartenhäuschens, das nun als besagte Zahlstelle und Auskunft dient und lasse meinen Obulus für eine Nacht über den Tresen wachsen. Dusch & Waschhaus ist eine ehemalige Schäune mit Werkstatt & Garage in einem. Ich suche mir ein flaches Rasenstück direkt neben dem Fahnenmast unweit der Einfahrt und entleere meinen Rucksack und baue auf.
Im Anschluss entere ich das Koch und Aufenthalts-Holzhaus und koche mir eine Nudelsuppe. Für heute reicht es mir. Es ist noch nicht sehr voll und jeder sitzt zudem für sich alleine. Stimmengewirr ! Ein Fernseher läuft mit Dauerwerbeschleife und alle 10 min wird ein aktuelles Foto der Strassenbehörde fur den Zustand ( aka Befahrbarkeit) aller Strassen in dieser Region angezeigt. F821 ab der letzten Farm hinauf in Richtung Laugafell sowie alle Routen der nördlichen Sprengiasandur sind mit rot als unpassierbar gekennzeichnet. NA GANZ GROSSE KLASSE
Bevor ich später ins Zelt krieche telefoniere ich noch mit der Heimat, bzw. schicke Maddi & Sigga, sowie Frimann eine kurze WhatsApp, das ich wohlbehalten am Startpunkt angelangt bin, morgen aber definitiv einen Tag Ruhepause einlegen werde um meinen Rücken weiter zu kurieren.
Es wird langsam dunkel und sofort deutlich kühler...... , ich habe einen schönen Blick auf die Schneebedeckte Gebirgkette der anderen Talseite und der Platz ist ziemlich leer, entsprechend sind die Duschen nicht gerade stark frequentiert. Ich dusche eine halbe Ewigkeit und krieche dann in bzw. unter meinen zur Decke geöffneten Western Mountaineering Antelope Gore Windstopper, der so ordentlich warm ist, das ich mit entsprechender Bewegungsfreiheit darunter gemütlich zu liegen komme und noch ein wenig auf Amazon Prime Filme schaue, bevor mir gegen 21:00 dann endgltig die Augen zufallen.
Der Wecker klingelt um 8:00 Uhr.....ich liege im Zelt, und kann mich kaum noch bewegen. Die "Langzeitwirkung" der Injektionen vom Sonntag sind nun endgüldig verflogen. Jetzt habe ich echt ein Problem. Ich muss heute Vormittag noch meine 3 Lebensmittelpakete sortieren und packen, eventuell dafür doch noch mal die ein oder andere Kleinigkeit schnell einkaufen gehen, alles ein letztes mal kontrolieren und dann final meinen Rucksack für den Flug nach Akureyri vorbereiten.
Nach einem Chat mit Frimann steht zumindest schon mal fest, das dieser nicht nur das Fresspaket für Laugar abholt, sondern mich glücklicher Weise auch gleich noch am Inlandsflughafen in der City absetzen wird. das spart mir wenigstens die Warterei auf den Bus. Ich muss also bis 14:30 komplett mit allem fertig sein.
Ich greife mir mein wasserdichtes Notfallpack und fische 2 Tabletten 800mg Ortoton heraus, welche ich auf EX mit Wasser herunterschlucke. Ich schleppe mich "weidwund" mit Duschzeug zum hinteren Waschhaus und lasse erstmal eine 1/2h heißes Wasser über mich hinweglaufen, bis ich unter der Dusche richtig anfange zu schwitzen. Das entspannt die untere Rückenmuskulatur ein wenig. Dann raus und mit viel Quälerrei anziehen. Meine Marschstiefel bekomme ich aber noch nicht an, soweit kann ich mich momentan einfach noch nicht bücken.
Also in Badelatschen ab in den Aufenthaltsraum, schaun was das Vorratslager hergibt. Müsli fehlt aber leider. Draußen steht eine grosse Box mit gebrauchten Gaskartuschen. Dort finde ich oh Glück aber auch eine volle 450gr. Extreme Gas, welche ich sofort einsacke .
Es hilft nichts.....ich muss doch nochmals zum Supermarkt, der aber Gott sei Dank nur gute 15min in Richtung City Center entfernt liegt.
Langsam setzt auch die Wirkung der Medis ein und ich schaffe es, mich nun laaaannngsam in die hohen Meindl Stiefel mit viel Fußakrobatik hineinzuzwengen. Zubinden wird dann aber wieder zum halben Staatsakt.
Ich kämpfe mich zum Supermarkt, Müsli, Rosinen, Datteln ( die SUPERLECKER UND ABSURD GÜNSTIG SIND und Schokolade wandern für 5000,- isk. über die Ladentheke. Zurück zum Campingground. Sortieren, Mischen, in Zippbeutel abfüllen, Proviant-Wochenbeutel packen und diese nochmals mehr für mich selbst durchnummerrieren.
Camp abbauen....... alleine die Therm-A.Rest Xtherm aufzurollen und einzupacken kostet mich unter diesen Bedingungen den letzten Nerv.
In das Futterpacket für Laugar ist neben der großen Gaskartusche auch noch der RV-Beutel meiner nagelneuen Edelried 6-Zack Grödel gewandert. Da ich davon ausgehe, das es im Oktober dort auf dem Laugavegur schon größere Schnee-& Eisfelder haben wird, wollte ich meine Trittsicherheit damit erhöhen. Steigeisen waren mir deutlich zu schwer und diejenigen aus Alu, welche mit 700gr. akzeptabel gewesen wären, mit einem Preis von 130,-€+ deutlich zu teuer. Diese Edelried Grödel lassen sich mittels Riemenbindung problemlos unter meine Stiefel binden, haben integrierte Schneeplatten, den robusten RV-Packbeutel und waren mit knaop 50,-€ immer noch so vertretbar günstig, das ich sie zur Not bei nichtbedarf zur Gewichtsreduzierung sogar in einer der Hütten zurück lassen könnte.
13:00 Uhr ...... ich wuchte meinen jetzt wieder wirklich schweren Rucksack nach vorne zum ehemaligen Büro des Platz-Wardens und stopfe mir noch 2 Energieriegel in meinen ansonsten immer noch leeren Magen.
Die Wirkung der Ortoton ist jetzt voll da und ich kann nicht nun akzeptabel, aber mit Vorsicht" bewegen. Mache mir in der Küche noch einen Tee und schlage mit gehöriger Nervosität im Bauch die restliche Zeit tot.
14:15 steht Frimann plötzlich vor mir und lacht sich bei Ansicht meines monsterhaften Gregory Denali Pro 105 Large ( mit 110L Innenvolumen ) kaputt....... den Spruch, das ich nach all den Jahren und mit der Zeit immer noch nicht weiser & mein Rucksacke dadurch nicht kleiner und leichter geworden sei, kann er sich nicht verkneifen. Ich wuchte das Ding GANZ VORSICHTIG mit Hilfe des Tisches und Frimann auf meinen Rücken und weiß sofort, das die von mir ursprünglich mal geplanten maximal 27kg grantiert gerissen werden.
Auf der Fahrt zum Flughafen unterhalten wir uns über die für mich doch so deutlich verbreiteten E-Autos des bekannten amerikanischen Herstellers. Wir sitzen gerade selber in solch einem......die Ringstrasse und selbst Teile der Westfjörde seien kein Problem mehr mit einem E-Auto berichtet er mir......
Wie es aussieht werden wir uns zudem um den 2. Oktober wohl in Laugar wieder sehen, da er mit einer Reisegruppe als deren Guide vor Ort zum Tageswandern sein will.
Kurze Zeit später stehe ich in der kleinen Wartehalle von Icelandair und warte mit gut 2 Duzend anderen Reisenden darauf das der Schalter endlich öffnet. Als es endlich soweit ist und ich an der Reihe bin, wuchte ich meinen Rucksack nach Aufforderung auf die Waage......23kg sind eigentlich nur zulässig, aber ich hoffe auf mein Glück.......wird sich schon irgendwie ausgehen ! NEIN WIRD ES LEIDER..... NICHT !!!
3500,-isk. Nachzahlung werden gefordert wegen Übergewicht..... MIST......wie schwer den der Rucksack sei, möchte ich wissen..........30,5kg.......!!! Keine weiteren Fragen Euer Ehren
Der Flug ist dann ziemlich ereignislos......auch hier liegt die Insel wieder unter einer dchten Wolkendecke, was meine Hoffnungen, einen ausgedechten Blick auf die Bedingungen im Hochland werfen zu können, zunichte macht.
Erst als die Tutboprob Saab langsam auf den Akureyri Fjörd eindreht und bereits entsprechend niedrig fliegt, kann ich mehrere Blicke durch die Wolken auf das Hochplateu erhaschen und sehe überall eine geschlossene Schneedecke....... NICHT GUT !!! Landung, Schalterhalle, Warten und als allerletztes kommt mein Gregory endlich zum Vorschein, da sind die meisten anderen Reisenden bereits lange verschwunden.
Mit dem roten Monstrum auf meine Schultern gehe ich nach draußen. Da der Campingplatz Akureyri nur gute 1,5km Luftline vom Parkplatz des Flughafens entfernt liegt, lasse ich meine Wanderstöcke im Rucksack und marschiere los. Google Maps zeigt mir zwei Routen an, eine in Richtung Stadt und eine in RIchtung Hochland.....ich nehme die nächstgelegene in Richtung Stadt und laufe auf einem Fahrradweg mehrere 100m nach Norden, dann kommt die Abzweigung auf der anderen Strassenseite....eine eher landwirtschaftlich anmutende Schotterpist........ hmmmm.....kann das richtig sein. Es geht richtig steil den Hang bergauf und ich komme schon nach wenigen Metern ordentlich ins Schwitzen und kämpfe in SlowMo um jeden Meter. Jetzt würden mir meine Leki doch sehr gut zu pass kommen, aber nochmals anzuhalten und sie mir aus dem Inneren des Gregorys herauszufummeln ist mir zu mühsam. Also weiter.
Irgendwann stehe ich fast schon vor einem Privathaus vor dem die Route dann plötzlich nach links auf einen halb zugewachsenen Pfad abzweigt...... ich trotte weiter.....bis mir Pferde etngegenkommen und ich mich auf einer eingezeunten Koppel wiederfinde....... also das hier ist jetzt eindeutig Privatgelände und kann definitiv nicht korrekt sein.......die Nachmittagssonne brennt mir auf den Kopf und der Schweiß rinnt mir über dach Gesicht.....ich umgehe die Koppel mehr schlecht als Recht und komme nach ein bis zweihundert Metern endlich auf einen deutlich "legaler" wirkenden Pfad......dem ich folge bis ich auf eine asphaltierte Strasse komme und dann auch die ersten offiziellen Schilder bezüglich Campsite vor mir habe. 15 min später stehe ich schweißgebadet mit krummen Rücken und völlig verspanntem Nacken endlich auf einer der Park- und Campflächen.....in 100m Entfernung ein Holzhaus, mit beschrankter Zufahrt und Kassenhäuschen. Ich setze ab, stehe völlig außer Atem am Counter des kleinen 8-eckigen Gartenhäuschens, das nun als besagte Zahlstelle und Auskunft dient und lasse meinen Obulus für eine Nacht über den Tresen wachsen. Dusch & Waschhaus ist eine ehemalige Schäune mit Werkstatt & Garage in einem. Ich suche mir ein flaches Rasenstück direkt neben dem Fahnenmast unweit der Einfahrt und entleere meinen Rucksack und baue auf.
Im Anschluss entere ich das Koch und Aufenthalts-Holzhaus und koche mir eine Nudelsuppe. Für heute reicht es mir. Es ist noch nicht sehr voll und jeder sitzt zudem für sich alleine. Stimmengewirr ! Ein Fernseher läuft mit Dauerwerbeschleife und alle 10 min wird ein aktuelles Foto der Strassenbehörde fur den Zustand ( aka Befahrbarkeit) aller Strassen in dieser Region angezeigt. F821 ab der letzten Farm hinauf in Richtung Laugafell sowie alle Routen der nördlichen Sprengiasandur sind mit rot als unpassierbar gekennzeichnet. NA GANZ GROSSE KLASSE
Bevor ich später ins Zelt krieche telefoniere ich noch mit der Heimat, bzw. schicke Maddi & Sigga, sowie Frimann eine kurze WhatsApp, das ich wohlbehalten am Startpunkt angelangt bin, morgen aber definitiv einen Tag Ruhepause einlegen werde um meinen Rücken weiter zu kurieren.
Es wird langsam dunkel und sofort deutlich kühler...... , ich habe einen schönen Blick auf die Schneebedeckte Gebirgkette der anderen Talseite und der Platz ist ziemlich leer, entsprechend sind die Duschen nicht gerade stark frequentiert. Ich dusche eine halbe Ewigkeit und krieche dann in bzw. unter meinen zur Decke geöffneten Western Mountaineering Antelope Gore Windstopper, der so ordentlich warm ist, das ich mit entsprechender Bewegungsfreiheit darunter gemütlich zu liegen komme und noch ein wenig auf Amazon Prime Filme schaue, bevor mir gegen 21:00 dann endgltig die Augen zufallen.
Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
Spannend, spannend. Wannn geht es weiter?
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- Prophet des Dettifoss
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
Hallo Marled,
vielen Dank. Die Tagesabschnitte sind jeweils sehr ausführlich beschrieben und ich versuche das Schreiben in meinem täglichen Ablauf bestmöglich unterzukriegen. Wie ich bereits im Vorwort von mir angemerkt, hatte ich dieses Mal leider kein Reisetagebuch geführt und schreibe daher diesen Bericht jetzt auch ein klein wenig als Erinnerung für mich selbst
Ich denke ich bekomme heute noch die nächsten 2 Reisetage fertig........ sonst morgen !
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Re: REISEBERICHT: Solo-HOCHLANDQUERUNG im Spätherbst *24 - Offiziel der Allerletzte & Einzige der Saison auf dem Laugave
3.REISETAG 18.09.2024
6;00 Uhr .....der Wecker klingelt.....ich hantiere unter Schmerz kurz im Zelt herum.....schlucke eine 500 Diclofenac und schlafe dann weiter bis 8:00 Uhr. Der Wecker klingelt erneut und ich nehme nun mit deutlich weniger Schmerzen eine 800er Ortoton ein, welche dann ab ca. 10:00 Uhr ihre Wirkung zeigt und mich einigermaßen beisammen aus dem Zelt kriechen lässt. Das wird nun für die kommenden 6-7 Tagen mein morgentliches Ritual werden.
Heute nochmal ausgiebig sehr heiß duschen. Dann schnappe ich mir meine riesigen Meindl Stiefel und setzte mich an eine der nur wenige Meter vom Zelt entfernten Tischbänke vor dem Sanitärhaus und ziehe mir vorsichtig und mit allerlei Beinverränkungen die Schuhe an.
Frühstück im warmen Aufenthaltshaus neben dem Haupteingang des Campingplatzes. Ich bezahle im Anschluss gleich noch für die kommende Nacht. Als ich gegen 12:00 Uhr endlich startklar für den Tag bin und mich in Richtung Akureyri City aufmachen will, fährt auch ein deutscher VW Bus Camper vom Platz. Ihn frage ich an der Schranke an, ob er mich ein kleines Stück in die Richtung mitnehmen kann. "Klar kein Problem"......Wir unterhalten uns zudem nett. Er ist Strohwitwer und ausschließlich für einen Polarlichter Fototrip alleine auf der Insel unterwegs. Die Fotos, welche er mir wenig später vor dem Bonus parkend auf die Schnelle auf seinem Notebook zeigt, verschlagen mir den Atem....... absolutes PRO Material.... ...und würdig für jeden GEO-Kalender.
Ich kaufe im Anschluss die 4 Sorten Teebeutel, welche ich in Reykjavik gestern im Eifer des Gefechtes vergessen hatte und gehe im Anschluss auf die andere Strassenseite in die Tanke um mir die noch fehlenden zwei 230gr. Gaskartuschen zu besorgen.
Da der Preisunterschied von einer 230er zu 450er aber nur wenige Hundert Isk. beträgt, entscheide ich mich spontan für die letzte vorrätige große Kartusche mit Wintergasmischung. Eigentliuch bevorzuge ich aus reinen Sicherheitsaspekten immer mehrere kleinere Gaskartuschen, denn sollte eine dieser im Laufe des Gebrauches eine Fehlfunktion des Ventils haben, habe ich immer noch "Ersatz". Aber mehr 1500,-isk. Kostenvorteil bei gleicher Gasmenge lassen mich diesen Ansatz jetzt über Bord werfen !
Mit dem Bus geht es danach alsbald zurück in Richtung Campsite. Da das Wetter immer noch nicht besonders ist.....grau in grau und zeimlich windig. verspüre ich so gar keine Lust weiter in die Stadt hineinzulaufen um Sightseeing zu betreiben. Zwei kurze Busfahrten und 10min gehen später stehe ich wieder vor meinem Zelt.
Nun muss ich mich um das immense Übergewichtsproblem meines Rucksackes kümmern. Obwohl ich zu Hause meine Proviantliste gefühlt tausend mal durchgegangen war und vermeindlich schon knapper als bei meiner letzten Tour "kalkuliert" hatte, kann ich eigentlich nur hierbei deutlich Gewicht abspecken, indem ich meine zwei Wochenrollsäcke komplett auf einem der großen Außentische ausleere und abermals jeden Energieriegel, jede Fertigmahlzeit und alles Sonstige erneut in die Hand nehme und zwangsweise "aussortiere", was einfach weg muss. Dabei muss ich aber irgendwie einen Mix hinbekommen zwischen Gewicht und Geschmacksabwechselung. Ich habe 3 Sorten von Energiebars, sowie drei unterschiedliche Hersteller der Trekkingmahlzeiten.......wobei Nudekgerichte überproportional vertreten sind.
Nach gut 1h und 4 erneuten durchzählen habe ich ein gutes Duzend teurer Powerbars und anderer Riegel, mehrere Fertiggerichte, sowie 2-3 zusätzliche Kleidungsstücke ( welche eigentlich für sehr kalte Witterungsbedingungen gedacht waren) aussortiert und deponiere das Essen im Küchenregal des Aufenthalshauses zur freien Verfügung. Die Klamotten verschenke ich an den Ferienjobber im Zahlhäuschen.
Die ganze Aktion bringt mir eine Gewichtsersparnis von ca. 1.5kg ein. Mehr ist einfach nicht drin !
Ich sprechde mit Reykjavik bezüglich der Witterungsbedingungen im nördlichen Teil der Sprengia und lasse Maddi wissen, das ich mit einem Tag Verspätung dann erst Morgen starten werde.
Ebenfalls klar ist, das ich versuchen werden, die ersten 40km auf der F821 in Richtung Hochland nicht stupide per pedes abzureißen, sondern per Anhalter zu überbrücken. Das würde mir 2 volle Tage einsparen. So wäre ich dann wieder 1 Tag vor meinem Zeitplan und könnte den heute erzwungenen Ruhetag gleich wieder ausgleichen. Maddi hält das ebenfalls für mehr als sinnvoll und Friman war ohnehin von Anfang an der Meinung, das es nicht sonderlich spannend sei 2 Tage neben der Strasse entlang zu trotten. Also ist das auch geklärt.
Der Rest des Nachmittages und Abends verstreicht bei Gesprächen mit einem itelienischen Radreisenden, der 5 Monate auf der Insel alleine unterwegs ist. Die Wettevorhersage für den morgigen Tag ließt sich durchaus sehr vielversprechend, denn bis zum WE ist eine stabile Schönwetterlage mit wieder weiter steigenden Temperaturen angekündigt, welche auch das Schneeproblem und die gesperrten Pisten beheben könnten.
Abends dann ein letztes Mal heiß duschen und ab unter die "Schlafsackdecke". Schaue noch etwas Amazon Prime und mache gegen 21:00 dann entgültig Schluss. Wecker für Tabletten wieder auf 5:00 & 8:00 Uhr gestellt.
6;00 Uhr .....der Wecker klingelt.....ich hantiere unter Schmerz kurz im Zelt herum.....schlucke eine 500 Diclofenac und schlafe dann weiter bis 8:00 Uhr. Der Wecker klingelt erneut und ich nehme nun mit deutlich weniger Schmerzen eine 800er Ortoton ein, welche dann ab ca. 10:00 Uhr ihre Wirkung zeigt und mich einigermaßen beisammen aus dem Zelt kriechen lässt. Das wird nun für die kommenden 6-7 Tagen mein morgentliches Ritual werden.
Heute nochmal ausgiebig sehr heiß duschen. Dann schnappe ich mir meine riesigen Meindl Stiefel und setzte mich an eine der nur wenige Meter vom Zelt entfernten Tischbänke vor dem Sanitärhaus und ziehe mir vorsichtig und mit allerlei Beinverränkungen die Schuhe an.
Frühstück im warmen Aufenthaltshaus neben dem Haupteingang des Campingplatzes. Ich bezahle im Anschluss gleich noch für die kommende Nacht. Als ich gegen 12:00 Uhr endlich startklar für den Tag bin und mich in Richtung Akureyri City aufmachen will, fährt auch ein deutscher VW Bus Camper vom Platz. Ihn frage ich an der Schranke an, ob er mich ein kleines Stück in die Richtung mitnehmen kann. "Klar kein Problem"......Wir unterhalten uns zudem nett. Er ist Strohwitwer und ausschließlich für einen Polarlichter Fototrip alleine auf der Insel unterwegs. Die Fotos, welche er mir wenig später vor dem Bonus parkend auf die Schnelle auf seinem Notebook zeigt, verschlagen mir den Atem....... absolutes PRO Material.... ...und würdig für jeden GEO-Kalender.
Ich kaufe im Anschluss die 4 Sorten Teebeutel, welche ich in Reykjavik gestern im Eifer des Gefechtes vergessen hatte und gehe im Anschluss auf die andere Strassenseite in die Tanke um mir die noch fehlenden zwei 230gr. Gaskartuschen zu besorgen.
Da der Preisunterschied von einer 230er zu 450er aber nur wenige Hundert Isk. beträgt, entscheide ich mich spontan für die letzte vorrätige große Kartusche mit Wintergasmischung. Eigentliuch bevorzuge ich aus reinen Sicherheitsaspekten immer mehrere kleinere Gaskartuschen, denn sollte eine dieser im Laufe des Gebrauches eine Fehlfunktion des Ventils haben, habe ich immer noch "Ersatz". Aber mehr 1500,-isk. Kostenvorteil bei gleicher Gasmenge lassen mich diesen Ansatz jetzt über Bord werfen !
Mit dem Bus geht es danach alsbald zurück in Richtung Campsite. Da das Wetter immer noch nicht besonders ist.....grau in grau und zeimlich windig. verspüre ich so gar keine Lust weiter in die Stadt hineinzulaufen um Sightseeing zu betreiben. Zwei kurze Busfahrten und 10min gehen später stehe ich wieder vor meinem Zelt.
Nun muss ich mich um das immense Übergewichtsproblem meines Rucksackes kümmern. Obwohl ich zu Hause meine Proviantliste gefühlt tausend mal durchgegangen war und vermeindlich schon knapper als bei meiner letzten Tour "kalkuliert" hatte, kann ich eigentlich nur hierbei deutlich Gewicht abspecken, indem ich meine zwei Wochenrollsäcke komplett auf einem der großen Außentische ausleere und abermals jeden Energieriegel, jede Fertigmahlzeit und alles Sonstige erneut in die Hand nehme und zwangsweise "aussortiere", was einfach weg muss. Dabei muss ich aber irgendwie einen Mix hinbekommen zwischen Gewicht und Geschmacksabwechselung. Ich habe 3 Sorten von Energiebars, sowie drei unterschiedliche Hersteller der Trekkingmahlzeiten.......wobei Nudekgerichte überproportional vertreten sind.
Nach gut 1h und 4 erneuten durchzählen habe ich ein gutes Duzend teurer Powerbars und anderer Riegel, mehrere Fertiggerichte, sowie 2-3 zusätzliche Kleidungsstücke ( welche eigentlich für sehr kalte Witterungsbedingungen gedacht waren) aussortiert und deponiere das Essen im Küchenregal des Aufenthalshauses zur freien Verfügung. Die Klamotten verschenke ich an den Ferienjobber im Zahlhäuschen.
Die ganze Aktion bringt mir eine Gewichtsersparnis von ca. 1.5kg ein. Mehr ist einfach nicht drin !
Ich sprechde mit Reykjavik bezüglich der Witterungsbedingungen im nördlichen Teil der Sprengia und lasse Maddi wissen, das ich mit einem Tag Verspätung dann erst Morgen starten werde.
Ebenfalls klar ist, das ich versuchen werden, die ersten 40km auf der F821 in Richtung Hochland nicht stupide per pedes abzureißen, sondern per Anhalter zu überbrücken. Das würde mir 2 volle Tage einsparen. So wäre ich dann wieder 1 Tag vor meinem Zeitplan und könnte den heute erzwungenen Ruhetag gleich wieder ausgleichen. Maddi hält das ebenfalls für mehr als sinnvoll und Friman war ohnehin von Anfang an der Meinung, das es nicht sonderlich spannend sei 2 Tage neben der Strasse entlang zu trotten. Also ist das auch geklärt.
Der Rest des Nachmittages und Abends verstreicht bei Gesprächen mit einem itelienischen Radreisenden, der 5 Monate auf der Insel alleine unterwegs ist. Die Wettevorhersage für den morgigen Tag ließt sich durchaus sehr vielversprechend, denn bis zum WE ist eine stabile Schönwetterlage mit wieder weiter steigenden Temperaturen angekündigt, welche auch das Schneeproblem und die gesperrten Pisten beheben könnten.
Abends dann ein letztes Mal heiß duschen und ab unter die "Schlafsackdecke". Schaue noch etwas Amazon Prime und mache gegen 21:00 dann entgültig Schluss. Wecker für Tabletten wieder auf 5:00 & 8:00 Uhr gestellt.
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