14.07.2010 - Mittwoch
Die Nacht war durchwachsen, trotz allem schlafe ich aber recht lange.
Nachdem mich die Thermarest-Matte mal wieder zum Narren hält, packe ich meine ganzen
triefnassen Klamotten in einen extra Packsack.
Natürlich ist über Nacht überhaupt nichts getrocknet.
Enttäuscht breche ich kurze Zeit später Richtung Bus auf, die Sonne begleitet mich.
Nach einer halben Stunde werde ich schier von fiesen Kriebelmücken aufgefressen.
Diese Viecher sind wirklich die übelste Art, die mir bis jetzt untergekommen ist.
Sämtliche Körperöffnungen scheinen sie geradezu in Ekstase zu bringen.
Ständig versuchen sie einem in die Nase, in die Ohren und in den Mund zu kriechen.
Eine besonders Aggressive fliegt mir sogar in's Auge und muss dies mit ihrem Leben bezahlen - blöde Viecher.
Zum Glück habe ich ein Moskitonetz dabei, dieses leistet mir für den weiteren Weg gute Dienste.
Allerdings bringt einen die Sonne unter dem Teil stark in's Schwitzen.
Vor der Kreuzung an der der Bus hält mache ich noch eine Pause am Fluß, koche Tee und esse etwas.
Da etwas Wind aufkommt kann ich sogar in Ruhe essen.
Der weitere Weg ist recht unspektakulär und ich habe noch über eine Stunde Zeit, bis der Bus kommt.
Diese verbringe ich zum ersten Mal damit, mir die Gegend mal richtig anzusehen und einige Fotos zu machen.
Die Landschaft im Hochland ist wirklich gigantisch.
Ca. alle 20 Minuten kommt ein Jeep vorbei.
Sogar 2 Fahrrad-Fahrer strampeln an mir vorbei, manche Leute sind schon krass drauf
Und ich Lusche gebe schon nach einem Regenguß auf
Was muss die verflixte Regenjacke auch sowas von undicht sein, das kann einem wirklich alles runinieren.
Kurze Zeit später kommt der Bus und es geht wieder zurück.
An Geysir & Gullfoss regnet es mal wieder, dennoch gelingen mir ein paar gute Aufnahmen.
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Fotos in meinem Blog: Geysir & Gullfoss >>
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Da ich noch eine Videocam dabei habe, filme ich diesmal am Geysir.
Schlauerweise stehe ich viel zu nahe dran und der Strokkur zeigt mir wer der Boss ist.
Ein Schwall Schwefelwasser trifft mich so hart, als hätte jemand 2 Eimer Wasser über mir ausgekippt.
Zwei Japaner haben die Szene auch noch gefilmt und amüsieren sich köstlich
Foto + Videokamera kriegen die volle Ladung Wasser ab, zu allem Überfluß regnet es mal wieder.
Man kann wirklich sagen, dass mir Island in den ersten Tagen so richtig gezeigt hat, wo's lang geht
Jetzt kann ich darüber lachen, vor Ort war ich aber schon ziemlich fertig mit den Nerven.
Die weitere Rückfahrt ist unspektakulär.
Da es in Sellfoss auch regnet und die Fahrt nach Reykjavik nur 1000 ISK kostet, beschließe ich weiter zu fahren.
Auf dem Zeltplatz in Reykjavik angekommen finde ich strahlend blauen Himmel und in der Sonne über 20°C vor.
Meine Laune bessert sich erheblich, endlich kann ich die nassen Sachen in der Sonne trocknen.
Nach einigem Nachdenken beschließe ich, mir keinen Druck zu machen und die komplette Routenplanung über den Haufen zu werfen.
Ich mache einfach wozu ich Lust habe, bleibe dort wo es mir gefällt, und genieße das Land.
Da es heute schon zu spät ist, werde ich morgen den Abendbus nach Skógar nehmen.