Einen Winter lang mitten im Nirgendwo
Die lange Nacht der Museen
So ungefähr heißt es in Deutschlands Städten, wenn man der Bevölkerung mal wieder die Gelegenheit geben will, auf Kul-Tour zu gehen. Da Island zwar nicht mal als Land an die Einwohnerzahl deutscher Großstädte herankommt, seine Museen andererseits aber etwas weiträumiger verteilt hat, müssen hier andere Maßnahmen ergriffen werden. Und so fand am vergangenen Wochenende das „Safnahelgi á suðurlandi” statt, das Museumswochenende im Süden, das unter dem Motto „Essen und Kultur“ stand. In großformatigen Flyern war nachzulesen, wo und wann es an diesem Wochenende etwas anzusehen, zu hören oder zu essen gab. Wir waren in diesem Rahmen Veranstaltungsort für einen volkskundlichen Vortrag mit anschließendem Kaffeetrinken … Kaffee und Kuchen satt für 600 isk.
Bis zum Beginn dieses Samstagmorgens existierte für mich jedoch nur die Information, dass wir Kaffeegäste hätten. Erst als ich dann morgens mit backen musste, kamen so nach und nach die Tatsachen auf den Tisch
Da mein Isländisch und ich noch keinen guten Reifegrad haben, folgte ich dem Vortrag nur kurz und konzentrierte mich eher auf die Präsentationsfehler … man hat ja sonst nichts (gemeines) zu tun:
Erschlag dein Publikum nicht mit zu viel Text auf den Folien.
Wähle eine Schriftgröße, die auch in der letzten Reihe noch lesbar ist.
Hample nicht rum.
Sprich zum Publikum, nicht zur Leinwand.
Steh seitlich von der Leinwand, nicht davor.
Selbst wenn du einen schönen Kopf hast, er gehört nicht in den Lichtkegel des Beamers und damit als Schatten auf die Leinwand.
Zarten Stimmchen sei ein Mikro empfohlen.
Nun weiß ich wieder, warum man uns das immer wieder einzuimpfen versucht
Ansonsten habe ich das Museumswochenende für mich persönlich in „Kuchensamstag“ umgetauft, denn bei den Massen, die hier gebacken wurden, fiel auch gaaaanz viel für mich ab. Lecker!!!
Auf dieser Seite findet ihr übrigens alle Museen des Südens mit Hinweisen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen sowie Links zu den jeweiligen Internetseiten gelistet. Die Museen stehen auf der linken Seite zwar in Isländisch, der dazugehörige Text ist jedoch dreisprachig. Im Zusammenhang mit dieser Seite erfuhr ich dann auch, dass eines der Gebäude im Skógarmuseum das Wohnhaus der Großmutter meines Chefs war … nämlich das linke, dunkle auf dem Bild "Wohnstallhaus von Skál und Geräteschuppen von Gröf“. Prompt stand das Haus für mich gleich in einem anderen Bezug. Genauso wie das Elektrizitätswerk, das ursprünglich auch bei uns um die Ecke stand.
Bis zum Beginn dieses Samstagmorgens existierte für mich jedoch nur die Information, dass wir Kaffeegäste hätten. Erst als ich dann morgens mit backen musste, kamen so nach und nach die Tatsachen auf den Tisch
Da mein Isländisch und ich noch keinen guten Reifegrad haben, folgte ich dem Vortrag nur kurz und konzentrierte mich eher auf die Präsentationsfehler … man hat ja sonst nichts (gemeines) zu tun:
Erschlag dein Publikum nicht mit zu viel Text auf den Folien.
Wähle eine Schriftgröße, die auch in der letzten Reihe noch lesbar ist.
Hample nicht rum.
Sprich zum Publikum, nicht zur Leinwand.
Steh seitlich von der Leinwand, nicht davor.
Selbst wenn du einen schönen Kopf hast, er gehört nicht in den Lichtkegel des Beamers und damit als Schatten auf die Leinwand.
Zarten Stimmchen sei ein Mikro empfohlen.
Nun weiß ich wieder, warum man uns das immer wieder einzuimpfen versucht
Ansonsten habe ich das Museumswochenende für mich persönlich in „Kuchensamstag“ umgetauft, denn bei den Massen, die hier gebacken wurden, fiel auch gaaaanz viel für mich ab. Lecker!!!
Auf dieser Seite findet ihr übrigens alle Museen des Südens mit Hinweisen zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen sowie Links zu den jeweiligen Internetseiten gelistet. Die Museen stehen auf der linken Seite zwar in Isländisch, der dazugehörige Text ist jedoch dreisprachig. Im Zusammenhang mit dieser Seite erfuhr ich dann auch, dass eines der Gebäude im Skógarmuseum das Wohnhaus der Großmutter meines Chefs war … nämlich das linke, dunkle auf dem Bild "Wohnstallhaus von Skál und Geräteschuppen von Gröf“. Prompt stand das Haus für mich gleich in einem anderen Bezug. Genauso wie das Elektrizitätswerk, das ursprünglich auch bei uns um die Ecke stand.
Highlights des Sommers - Dinner mit dem Ranger
Ach, der Laki! 2006 stand ich schon einmal davor, doch er war nicht zu sehen – wir hatten wohl das übelste Wetter, dass man sich dort vorstellen kann. Es gab nicht mal ein Foto, nur die stille Sehnsucht, diese Kraterreihen nördlich und südlich des Laki einmal zu sehen.
Nun bin ich zwar dieses Jahr eigenmotorisiert in Island, aber mein PKW hat es dennoch nur bis vor die erste Furt auf der F 206 geschafft. Dort musste ich ihn stehenlassen und zu Fuß bis zum Fagrifoss wandern (nicht auf der Piste – an der Geirlandsá entlang ist es ein wunderschöner, pfadloser Weg!). Doch bei nur zwei Tagen Frei ist diese Art der Fortbewegung doch recht mühselig und langatmig, wenn man bis zum Laki möchte.
Aber ich brauchte meinen Wunsch gar nicht sooo oft zu äußern, denn schon bald stand das Angebot, dass ich Erlas RAV 4 für diesen Ausflug, auch für zwei Tage, nutzen könnte. Yeah! Als es dann tatsächlich soweit war, zeigte Gísli sein ganz großes Herz und für mich völlig überraschend durfte ich seinen Land Cruiser nehmen! Man hätte mir das freudige Grinsen in diesem Moment schon aus dem Gesicht meißeln müssen – es war einfach nicht zu übersehen .
Meine Einweisung in das Auto bekam ich in Isländisch und wusste damit hinterher genauso viel wie vorher. Also Vorwärtsgang rein und los! Wow, wie anders fuhr sich die F 206 mit so einem Auto unterm Hintern! Bei meinem PKW hatte ich das Gefühl, er würde jeden Moment auseinanderfallen oder zumindest die Reifen würden bald das Zeitliche segnen. Aber so – so machte Fahren Spaß!
Als die erste richtige Furt anstand (die Geirlandsá; das Wässerchen davor ist ja nur eine Pfütze, aber eine die zu tief für meinen PKW ist), hieß es dreimal kräftig durchatmen. Ich bin schon oft genug durch Furten gefahren … worden. Ja, eben nie selber und nie allein. Und die erste Furt so alleine, das ist ja dann doch aufregend. Ich hatte kurz vor der Abfahrt noch mit meinem Offroader des Vertrauens telefoniert, aber da er mir etwas von erstem Gang erzählte, während ich erst später erfuhr, dass ich mit Automatik unterwegs sein würde, war mir dann doch etwas mulmig. Gangschaltung hat ja doch etwas für sich – bei Automatik hatte ich in den unteren km/h-Bereichen immer das Gefühl, absolut untertourig zu fahren, was mir manchmal nicht ganz passend erschien. So auch in dem Fluss. Aber was soll ich sagen: Die erste Probe war bestanden, danach wurde ich mutiger und der Fahrspaß hörte gar nicht mehr auf!
Da ich zwei Tage bleiben wollte, baute ich zunächst mein Zelt am Zeltplatz auf und fuhr dann (rechts herum) zum Parkplatz am Laki. Dort traf ich unweigerlich auf den Ranger, der schnell locker wurde, als er hörte, dass ich volle zwei Tage Zeit hätte, alle Trails laufen wollte und auch noch auf Geirland arbeite. "Ah Erla!"
Also rauf auf den Laki, rum um den Laki, rein in die Krater, rum um die Krater, rein in die Höhle, mit dem Auto zum nächsten Parkplatz, hin zum Tjarnagígur und auch dort die ganze zweistündige Runde gedreht.
Die Piste, wenn man vom Laki aus entgegen dem Uhrzeigersinn weiterfährt, wurde übrigens – wie ich später erfuhr – im Herbst 2008 neu präpariert und wirkte in Teilen wie eine Autobahn. Eine Wüstenautobahn. Mann, das machte Spaß, da zu fahren! Und an der nächste Furt gab es zusammen mit einer deutschen Familie eine kleine Foto- und Videosession unserer Durchfahrten. Gemeinsam sind wir stark
Auf dem Zeltplatz traf ich dann den Ranger wieder, der dort über Sommers wohnte, sich als Kári herausstellte und mich doch glatt zum Abendessen einlud. Als ich mich gerade häuslich in meinem Zelt eingerichtet hatte, kam der 11-jährige Syndrí auf mich zu, der sich als Káris Enkel entpuppte und dort eine Woche bei seinem Großvater verbrachte. Syndrí hatte Bock zum Quatschen, Kári auch und sie waren beide unglaublich nett. Während Kári das Essen brutzelte (Kassler auf dem Grill, Pellkartoffeln, Salat), haben Syndrí und ich uns im Speerweitwurf und Kugelstoßen geübt. Werfen war noch nie mein Ding und ich war auch an diesem Tag wieder völlig unterlegen. Aber Kugelstoßen, das konnte ich schon immer gut . Gewonnen! Die Speere waren selbstgeschnitzt aus alten Besenstielen, die Kugeln halbwegs runde Steine unterschiedlicher Größe. Was braucht man mehr? Es war jedenfalls ein sehr, sehr netter Abend.
Kári erzählte mir übrigens, dass jährlich ca. 8.000 bis 9.000 Besucher nach Lakagigar kämen und dass das ganz schön viel, fast zu viel für diese Gegend / die Natur dort sei. Pro Tag kämen durchschnittlich 20 bis 25 Autos, der Linienbus und manchmal noch ein, zwei Busse mit Gruppen. Ist schon krass, oder? Das hört sich absolut nicht viel an, ist aber laut Ranger die Grenze dessen, was die Natur dort vertragen kann, ohne ernsthaft geschädigt zu werden. Jaja, in Deutschland kaum vorstellbar.
Am nächsten Tag saß ich kurz nach 6 Uhr im Auto, denn im Gegensatz zum Vortag schien die Sonne vom blauen Himmel und das Foto-Herz schlug höher. Viele Fotostopps später stand ich erneut auf dem Laki, konnte aber DAS Foto nicht schießen, da es trotz Sonne und blauem Himmel irgendwie diesig war. Naja, alles Gute ist nicht beisammen. Ich traf noch ein paar holländische Frühaufsteher (vielleicht hatte ich sie auch geweckt, denn beim Anfahren machte „mein“ Auto merkwürdig laute Geräusche – ich würde mal Keilriemen sagen, wenn er so was hat) und nach einem kurzen Schwätzchen setzte jeder seinen Weg fort. Als ab 10 Uhr immer mehr Wolken das Gebiet bevölkerten, fuhr ich zurück zum Zeltplatz, holte ein wenig Nacht nach und fuhr anschließend zurück nach Geirland, glücklich, endlich diesen wundervollen und faszinierenden Flecken Erde gesehen zu haben. Dass ich seit der Tour noch trauriger bin, kein hochlandtaugliches Auto mein Eigen zu nennen, versteht sich von selbst .
An einem der Krater:
Zwei weitere Fotos findet ihr hier und hier in der Galerie.
Nun bin ich zwar dieses Jahr eigenmotorisiert in Island, aber mein PKW hat es dennoch nur bis vor die erste Furt auf der F 206 geschafft. Dort musste ich ihn stehenlassen und zu Fuß bis zum Fagrifoss wandern (nicht auf der Piste – an der Geirlandsá entlang ist es ein wunderschöner, pfadloser Weg!). Doch bei nur zwei Tagen Frei ist diese Art der Fortbewegung doch recht mühselig und langatmig, wenn man bis zum Laki möchte.
Aber ich brauchte meinen Wunsch gar nicht sooo oft zu äußern, denn schon bald stand das Angebot, dass ich Erlas RAV 4 für diesen Ausflug, auch für zwei Tage, nutzen könnte. Yeah! Als es dann tatsächlich soweit war, zeigte Gísli sein ganz großes Herz und für mich völlig überraschend durfte ich seinen Land Cruiser nehmen! Man hätte mir das freudige Grinsen in diesem Moment schon aus dem Gesicht meißeln müssen – es war einfach nicht zu übersehen .
Meine Einweisung in das Auto bekam ich in Isländisch und wusste damit hinterher genauso viel wie vorher. Also Vorwärtsgang rein und los! Wow, wie anders fuhr sich die F 206 mit so einem Auto unterm Hintern! Bei meinem PKW hatte ich das Gefühl, er würde jeden Moment auseinanderfallen oder zumindest die Reifen würden bald das Zeitliche segnen. Aber so – so machte Fahren Spaß!
Als die erste richtige Furt anstand (die Geirlandsá; das Wässerchen davor ist ja nur eine Pfütze, aber eine die zu tief für meinen PKW ist), hieß es dreimal kräftig durchatmen. Ich bin schon oft genug durch Furten gefahren … worden. Ja, eben nie selber und nie allein. Und die erste Furt so alleine, das ist ja dann doch aufregend. Ich hatte kurz vor der Abfahrt noch mit meinem Offroader des Vertrauens telefoniert, aber da er mir etwas von erstem Gang erzählte, während ich erst später erfuhr, dass ich mit Automatik unterwegs sein würde, war mir dann doch etwas mulmig. Gangschaltung hat ja doch etwas für sich – bei Automatik hatte ich in den unteren km/h-Bereichen immer das Gefühl, absolut untertourig zu fahren, was mir manchmal nicht ganz passend erschien. So auch in dem Fluss. Aber was soll ich sagen: Die erste Probe war bestanden, danach wurde ich mutiger und der Fahrspaß hörte gar nicht mehr auf!
Da ich zwei Tage bleiben wollte, baute ich zunächst mein Zelt am Zeltplatz auf und fuhr dann (rechts herum) zum Parkplatz am Laki. Dort traf ich unweigerlich auf den Ranger, der schnell locker wurde, als er hörte, dass ich volle zwei Tage Zeit hätte, alle Trails laufen wollte und auch noch auf Geirland arbeite. "Ah Erla!"
Also rauf auf den Laki, rum um den Laki, rein in die Krater, rum um die Krater, rein in die Höhle, mit dem Auto zum nächsten Parkplatz, hin zum Tjarnagígur und auch dort die ganze zweistündige Runde gedreht.
Die Piste, wenn man vom Laki aus entgegen dem Uhrzeigersinn weiterfährt, wurde übrigens – wie ich später erfuhr – im Herbst 2008 neu präpariert und wirkte in Teilen wie eine Autobahn. Eine Wüstenautobahn. Mann, das machte Spaß, da zu fahren! Und an der nächste Furt gab es zusammen mit einer deutschen Familie eine kleine Foto- und Videosession unserer Durchfahrten. Gemeinsam sind wir stark
Auf dem Zeltplatz traf ich dann den Ranger wieder, der dort über Sommers wohnte, sich als Kári herausstellte und mich doch glatt zum Abendessen einlud. Als ich mich gerade häuslich in meinem Zelt eingerichtet hatte, kam der 11-jährige Syndrí auf mich zu, der sich als Káris Enkel entpuppte und dort eine Woche bei seinem Großvater verbrachte. Syndrí hatte Bock zum Quatschen, Kári auch und sie waren beide unglaublich nett. Während Kári das Essen brutzelte (Kassler auf dem Grill, Pellkartoffeln, Salat), haben Syndrí und ich uns im Speerweitwurf und Kugelstoßen geübt. Werfen war noch nie mein Ding und ich war auch an diesem Tag wieder völlig unterlegen. Aber Kugelstoßen, das konnte ich schon immer gut . Gewonnen! Die Speere waren selbstgeschnitzt aus alten Besenstielen, die Kugeln halbwegs runde Steine unterschiedlicher Größe. Was braucht man mehr? Es war jedenfalls ein sehr, sehr netter Abend.
Kári erzählte mir übrigens, dass jährlich ca. 8.000 bis 9.000 Besucher nach Lakagigar kämen und dass das ganz schön viel, fast zu viel für diese Gegend / die Natur dort sei. Pro Tag kämen durchschnittlich 20 bis 25 Autos, der Linienbus und manchmal noch ein, zwei Busse mit Gruppen. Ist schon krass, oder? Das hört sich absolut nicht viel an, ist aber laut Ranger die Grenze dessen, was die Natur dort vertragen kann, ohne ernsthaft geschädigt zu werden. Jaja, in Deutschland kaum vorstellbar.
Am nächsten Tag saß ich kurz nach 6 Uhr im Auto, denn im Gegensatz zum Vortag schien die Sonne vom blauen Himmel und das Foto-Herz schlug höher. Viele Fotostopps später stand ich erneut auf dem Laki, konnte aber DAS Foto nicht schießen, da es trotz Sonne und blauem Himmel irgendwie diesig war. Naja, alles Gute ist nicht beisammen. Ich traf noch ein paar holländische Frühaufsteher (vielleicht hatte ich sie auch geweckt, denn beim Anfahren machte „mein“ Auto merkwürdig laute Geräusche – ich würde mal Keilriemen sagen, wenn er so was hat) und nach einem kurzen Schwätzchen setzte jeder seinen Weg fort. Als ab 10 Uhr immer mehr Wolken das Gebiet bevölkerten, fuhr ich zurück zum Zeltplatz, holte ein wenig Nacht nach und fuhr anschließend zurück nach Geirland, glücklich, endlich diesen wundervollen und faszinierenden Flecken Erde gesehen zu haben. Dass ich seit der Tour noch trauriger bin, kein hochlandtaugliches Auto mein Eigen zu nennen, versteht sich von selbst .
An einem der Krater:
Zwei weitere Fotos findet ihr hier und hier in der Galerie.
Zuletzt geändert von Monique am Mo 16. Nov 2009, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
Highlights des Sommers - Dinner mit dem Ranger
Am Tjarnagígur haben sie übrigens angefangen, den Weg zu befestigen. Passt irgendwie gar nicht ins Bild, scheint aber bei dem Wildwuchs an Wegen/Jeep-Spuren, die man im gesamten Gebiet so sieht und die die Nationalparkmitarbeiter mühselig zu heilen versuchen, die einzige Möglichkeit, Besucherströme zu lenken und Natur zu schonen:
Probleme der Wintersaison
Da werden wir nicht müde, auch hier im Forum immer wieder zu predigen, dass es für die Hochsaison erforderlich ist, feste Unterkünfte vorzubuchen, und vergessen dabei ganz den Winter. Während es kurz vor und nach der Hauptsaison, also Mitte April bis Mitte Juni sowie September/Oktober relativ problemlos ist, Unterkünfte zu finden, sieht es im Winter schon wieder anders aus. Immer wieder trudeln bei uns bis weit nach Einbruch der Dunkelheit (teilweise erst nach 22 Uhr) Leute auf der Suche nach einem Bett ein. Und auf der Suche nach Essen. Und mit einer kleinen Verzweiflung im Gesicht darüber, dass kilometerweit nichts zu finden sei.
„Wir haben an so vielen Stellen geklingelt. Wenn sie wenigstens ihre Schilder an der Straße zuhängen würden, wenn sie schon nicht aufhaben.“ (22:00 Uhr)
„In dem anderen Restaurant bekamen wir nichts mehr zu essen, sie hatten schon geschlossen und nicht mal mehr die Tankstelle hat auf. Wir haben Hunger.“ (21:30 Uhr)
„Wir sind in einem Bus unterwegs und müssen noch nach Reykjavík. Hier ist nirgends etwas geöffnet, können wir bei euch auf Toilette?“ (23:30 Uhr)
„Wir sind sooo hungrig, macht es euch etwas aus, drei Gerichte für zwei Personen zu kochen?“ (21:45 Uhr)
Der Winter ist auch für Unterkunftsbetriebe und Restaurants ein schwierige Zeit. Die Zahl der Vorbuchungen hält sich in Grenzen und was „von der Straße“ hereinkommt, weiß man immer erst dann, wenn die Leute vor der Tür stehen. Mal ist es keiner, mal sind es zwei, mal vier, mal zehn. Die Räume müssen auf einer Temperatur gehalten werden, bei der man sich nicht erst eine Stunde in eine warme Decke wickeln muss, bis das Zimmer Wohlfühlklima hat. Und unsere Wärme kommt aus der Steckdose, hier gibt es keine förderbare heiße Energie in der Erde, die preiswert genutzt werden kann. Frische Lebensmittel müssen vorhanden sein - in einer Menge, bei der man nie weiß, ob sie ausreicht oder ob man mit ihr den Komposter füttert. Wenn ein Koch über eine Stunde in der Küche wirbelt, alle Friteusen, Herde und Öfen in Beschlag hat und ein Kellner zwei bis drei Stunden anwesend ist, weil am Ende von zwei Personen 5.300 kr auf der Rechnung stehen, dann rechnet sich das nicht wirklich.
Man muss kein Betriebswirt sein, um zu erkennen, dass der Winter nicht sehr lukrativ ist. Als Betriebswirt tut es dafür um so mehr weh . Ich kann verstehen, dass viele Unterkunftsbetriebe über Winter schließen. Das Geld wird in Island im Sommer verdient. Auf der anderen Seite finde ich die Einstellung meiner Chefin in Ordnung, die da sagt: „Wir wollen, dass die Touristen auch im Winter nach Island kommen, also müssen wir auch für sie öffnen, denn sonst kommt niemand.“ Und so sind wir hier in der Ecke eine der sehr wenigen, die auch zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet haben. Und so gehen wir im Winter auch nach 21:30 oder gar 22 Uhr noch in die Küche und schmeißen die Friteusen, Herde und Öfen an, um zu kochen, während wir im Sommer um 21 Uhr Küchenschluss haben. Im Sommer hatten wir aber auch die Möglichkeit, auf die Tankstelle, ein weiteres Hotel und ein Restaurant zu verweisen. Die Tankstelle macht nun um 20 Uhr zu, das Restaurant ist im Winter gar nicht geöffnet, das andere Hotel schließt manchmal auch, wenn keine Gäste angemeldet sind.
Die Empfehlung, vorher anzurufen, greift auch nicht in jedem Fall. Ich sehe jetzt hier selbst, dass wir nicht rund um die Uhr in Telefonnähe sind, obwohl wir da sind. Dafür passiert einfach zu wenig und man lässt sich bei dem wenigen Licht, dass es im Winter gibt, nicht ganztägig ans Haus fesseln. Und nicht selten ist da dieser Drang zu sagen: Komm, es hat niemand vorgebucht, lass uns heute schließen und wegfahren. Aber wir sind immerhin zu dritt und einer ist immer da. Doch die Versuchung ist groß (auf jeden Fall meinerseits ). Was wir immerhin regelmäßig checken sind die E-Mails. Über diesen Weg können Gäste also Klarheit bekommen.
Gerade hier für den Südosten, in dem die Unterkunftsdichte insbesondere im Winter nicht so hoch ist und die Ringstraße so leer, dass man selten einem Auto begegnet, kann ich nur empfehlen, immer ein wenig Essen im Auto zu haben. Vík, Kirkjubæjarklaustur, Freysnes, und Höfn sind in der Regel die einzigen Stationen auf einer Länge von ca. 270 km, bei denen gegessen werden kann und Lebensmittel zu erwerben sind, wobei die Öffnungszeiten auf Winter eingerichtet sind. Ab 17 Uhr ist es stockfinster und nichts von Islands toller Landschaft ist mehr zu sehen – höchste Zeit also, sich um eine Unterkunft zu bemühen, denn dann wird man selbst auf dieser Strecke nicht erst nach mehr als vier Stunden fündig .
Was für mich allerdings noch ein ganz anders geartetes Winterproblem ist: der Schnee. Hier ist keiner . Alle freuen sich, dass kein Schnee liegt und ich blicke traurig drein. Die Berichte, dass im letzten Winter hier in der Gegend nur drei Tage Schnee gelegen haben soll, stimmen mich nicht gerade zuversichtlich. Da hätte ich ja in HH bleiben können . Die Temperaturen sind inzwischen nachts deutlich frostig und am Tage schaffen wir es noch auf 4, 5 Grad, aber die Wolken versauen einem einfach nur die Sicht, sie schicken keinen Schnee, *schnief*. Wenn die Wolken der Sonne dann doch mal eine kleine Chance geben, dann jedoch verzaubert sie das Land. Diese Aufnahme wurde gegen 10:45 Uhr gemacht:
„Wir haben an so vielen Stellen geklingelt. Wenn sie wenigstens ihre Schilder an der Straße zuhängen würden, wenn sie schon nicht aufhaben.“ (22:00 Uhr)
„In dem anderen Restaurant bekamen wir nichts mehr zu essen, sie hatten schon geschlossen und nicht mal mehr die Tankstelle hat auf. Wir haben Hunger.“ (21:30 Uhr)
„Wir sind in einem Bus unterwegs und müssen noch nach Reykjavík. Hier ist nirgends etwas geöffnet, können wir bei euch auf Toilette?“ (23:30 Uhr)
„Wir sind sooo hungrig, macht es euch etwas aus, drei Gerichte für zwei Personen zu kochen?“ (21:45 Uhr)
Der Winter ist auch für Unterkunftsbetriebe und Restaurants ein schwierige Zeit. Die Zahl der Vorbuchungen hält sich in Grenzen und was „von der Straße“ hereinkommt, weiß man immer erst dann, wenn die Leute vor der Tür stehen. Mal ist es keiner, mal sind es zwei, mal vier, mal zehn. Die Räume müssen auf einer Temperatur gehalten werden, bei der man sich nicht erst eine Stunde in eine warme Decke wickeln muss, bis das Zimmer Wohlfühlklima hat. Und unsere Wärme kommt aus der Steckdose, hier gibt es keine förderbare heiße Energie in der Erde, die preiswert genutzt werden kann. Frische Lebensmittel müssen vorhanden sein - in einer Menge, bei der man nie weiß, ob sie ausreicht oder ob man mit ihr den Komposter füttert. Wenn ein Koch über eine Stunde in der Küche wirbelt, alle Friteusen, Herde und Öfen in Beschlag hat und ein Kellner zwei bis drei Stunden anwesend ist, weil am Ende von zwei Personen 5.300 kr auf der Rechnung stehen, dann rechnet sich das nicht wirklich.
Man muss kein Betriebswirt sein, um zu erkennen, dass der Winter nicht sehr lukrativ ist. Als Betriebswirt tut es dafür um so mehr weh . Ich kann verstehen, dass viele Unterkunftsbetriebe über Winter schließen. Das Geld wird in Island im Sommer verdient. Auf der anderen Seite finde ich die Einstellung meiner Chefin in Ordnung, die da sagt: „Wir wollen, dass die Touristen auch im Winter nach Island kommen, also müssen wir auch für sie öffnen, denn sonst kommt niemand.“ Und so sind wir hier in der Ecke eine der sehr wenigen, die auch zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet haben. Und so gehen wir im Winter auch nach 21:30 oder gar 22 Uhr noch in die Küche und schmeißen die Friteusen, Herde und Öfen an, um zu kochen, während wir im Sommer um 21 Uhr Küchenschluss haben. Im Sommer hatten wir aber auch die Möglichkeit, auf die Tankstelle, ein weiteres Hotel und ein Restaurant zu verweisen. Die Tankstelle macht nun um 20 Uhr zu, das Restaurant ist im Winter gar nicht geöffnet, das andere Hotel schließt manchmal auch, wenn keine Gäste angemeldet sind.
Die Empfehlung, vorher anzurufen, greift auch nicht in jedem Fall. Ich sehe jetzt hier selbst, dass wir nicht rund um die Uhr in Telefonnähe sind, obwohl wir da sind. Dafür passiert einfach zu wenig und man lässt sich bei dem wenigen Licht, dass es im Winter gibt, nicht ganztägig ans Haus fesseln. Und nicht selten ist da dieser Drang zu sagen: Komm, es hat niemand vorgebucht, lass uns heute schließen und wegfahren. Aber wir sind immerhin zu dritt und einer ist immer da. Doch die Versuchung ist groß (auf jeden Fall meinerseits ). Was wir immerhin regelmäßig checken sind die E-Mails. Über diesen Weg können Gäste also Klarheit bekommen.
Gerade hier für den Südosten, in dem die Unterkunftsdichte insbesondere im Winter nicht so hoch ist und die Ringstraße so leer, dass man selten einem Auto begegnet, kann ich nur empfehlen, immer ein wenig Essen im Auto zu haben. Vík, Kirkjubæjarklaustur, Freysnes, und Höfn sind in der Regel die einzigen Stationen auf einer Länge von ca. 270 km, bei denen gegessen werden kann und Lebensmittel zu erwerben sind, wobei die Öffnungszeiten auf Winter eingerichtet sind. Ab 17 Uhr ist es stockfinster und nichts von Islands toller Landschaft ist mehr zu sehen – höchste Zeit also, sich um eine Unterkunft zu bemühen, denn dann wird man selbst auf dieser Strecke nicht erst nach mehr als vier Stunden fündig .
Was für mich allerdings noch ein ganz anders geartetes Winterproblem ist: der Schnee. Hier ist keiner . Alle freuen sich, dass kein Schnee liegt und ich blicke traurig drein. Die Berichte, dass im letzten Winter hier in der Gegend nur drei Tage Schnee gelegen haben soll, stimmen mich nicht gerade zuversichtlich. Da hätte ich ja in HH bleiben können . Die Temperaturen sind inzwischen nachts deutlich frostig und am Tage schaffen wir es noch auf 4, 5 Grad, aber die Wolken versauen einem einfach nur die Sicht, sie schicken keinen Schnee, *schnief*. Wenn die Wolken der Sonne dann doch mal eine kleine Chance geben, dann jedoch verzaubert sie das Land. Diese Aufnahme wurde gegen 10:45 Uhr gemacht:
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- Svartifoss-Fischer
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- Registriert: Mo 23. Mär 2009, 14:38
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Re: Probleme der Wintersaison
Das frage ich mich auch! Es ist wirklich sehr ärgerlich, wenn man irgendwo an der Straße Hinweisschilder sieht, dann 10 km ins Hinterland fährt und man dort entgeistert angeschaut wird, daß man jetzt, außerhalb der Saison, hier eine Unterkunft erwartet. Und das passiert einem ja nicht nur mit kleinen Pensionen, sondern, wie Du auch schreibst, mit ausgewiesenen Hotels. Spätestens nach dem dritten Versuch schwenkt das anfängliche "naja, kann ja mal passieren" über Verärgerung in Richtung Wut und man fragt sich, was daran so schwierig ist, einen alten Sack über das Schild zu stülpen und mit Draht festzubinden.Monique hat geschrieben:... Wenn sie wenigstens ihre Schilder an der Straße zuhängen würden, wenn sie schon nicht aufhaben....
Vielleicht schaffst Du es ja, Monique, bei den umliegenden Pensionen und Hotels ein wenig Verständnis für die Lage der suchenden Touristen zu wecken und die Leute zu überzeugen, die Schilder einfach zuzuhängen. Wäre wirklich 'ne superklasse Aktion!
Re: Probleme der Wintersaison
Uiuiui, schwierig. Ich merke, wie selbst kleinste Veränderungen bei uns schwierig durchzusetzen sind. Die Isländer scheinen (noch) einen anderen Bezug zum Tourismus und/oder zu Touristen zu haben, da sind wir in Deutschland (oder auch in anderen Ländern) ganz anders drauf. Ich würde daher nicht zu viel erwarten . Den Ärger kann ich aber absolut nachvollziehen. Ich stand letztes Jahr November um 17:30 Uhr (auch finstere Nacht) an einem großen Hotel am Mývatn, wollte dort etwas abgeben und ggf. auch übernachten. Ich klingelte und klingelte, weil ein großes Schild mir das sagte. Aber es kam niemand. Am nächsten Tag gab ich das Mitbringsel an der Tourist-Information ab und erfuhr dort, dass der Hotelbesitzer übern großen Teich im Urlaub sei. Die ticken einfach so, die Isländer . Andere Länder, andere Sitten ... man muss sich hier von vielen deutschen Gewohnheiten verabschieden.MichaMobil hat geschrieben:Vielleicht schaffst Du es ja, Monique, bei den umliegenden Pensionen und Hotels ein wenig Verständnis für die Lage der suchenden Touristen zu wecken und die Leute zu überzeugen, die Schilder einfach zuzuhängen. Wäre wirklich 'ne superklasse Aktion!
Nachtrag:
Viele Schilder sind gleichzeitig ja auch der Wegweiser zu den Gehöften und nicht nur die Hinweisschilder zu einer Unkunft. Von daher wuerde es eh schwierig sein, sie zuzuhaengen. Das waere fast so, als hinge man in Dtl. Strassenschilder und Hausnummern zu . Da hilft wohl nur ueberkleben ... und das zu erklaeren ... ein erneutes uiuiui.
Zuletzt geändert von Monique am Di 17. Nov 2009, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Probleme der Wintersaison
hey so an den tagen des 14.12. werd ich wahrscheinlich mal bei euch reinschneien (Sofern denn das Wetter passt, und ich meine geplante "Discover-the-South-in-an-action-way-tour" durchziehen kann und nicht doch auf "just-relax-in-the-north-tour" umsteigen muss )Monique hat geschrieben:Die Zahl der Vorbuchungen hält sich in Grenzen und was „von der Straße“ hereinkommt, weiß man immer erst dann, wenn die Leute vor der Tür stehen. Mal ist es keiner, mal sind es zwei, mal vier, mal zehn.
hilft dir das als betriebswirt für die dezemberplanung weiter oder eher nicht?
MACHT BLOß IN DER ZEIT NICHT ZU ! auch nicht für "schön-wetter" :-p
mh...auch wenn ich jetzt irgendwie getippt hätte, dass ihr bestimmt schon den ersten schnee gesehen hättet, kann ich dich beruhigen...in köln sinds derzeit (17:30) knapp 14 °C ....passt genauso wenig hier hin zu der zeit wie noch-kein-schnee in islandMonique hat geschrieben:Was für mich allerdings noch ein ganz anders geartetes Winterproblem ist: der Schnee. Hier ist keiner
ist bestimmt die erderwärmung schuld !!
ich drück dir die daumen, dass du doch noch recht rasch schnee bekommst...und freue mich schon auf die ersten schneebilder des jahres und die dazugehörige geschichte *mit-zaunpfahl-wink*
Re: Probleme der Wintersaison
herzog hat geschrieben:hey so an den tagen des 14.12. werd ich wahrscheinlich mal bei euch reinschneien ... MACHT BLOß IN DER ZEIT NICHT ZU ! auch nicht für "schön-wetter" :-p
Ich werde es weitergeben, denn ich selbst werde mich zu der Zeit auf deutschen Gluehweinmaerkten, uups, Weihnachtsmaerkten rumtreiben .
Abenteuer Vínbúð
Wie soll ich sagen: Ich find´s bescheuert, aber es wirkt?
Wenn man in Deutschland abends mal Lust auf einen Wein hat oder am Wochenende spontan Besuch bekommt und Lust auf Wein hat, dann geht man schnell in den Supermarkt um die Ecke, der ja teilweise sogar samstags bis 22 Uhr geöffnet hat, oder aber in die Tankstelle des Vertrauens, die für so gut wie alle Notfälle herhalten muss.
In Klaustur endete die Zeit, in der der „Super“markt bis 20 Uhr geöffnete hatte, schlagartig am 1. September. Und an Samstagen ist nach 12 Uhr Schicht im Schacht. Aber das ist ja fast egal, denn Wein bekommt man dort so oder so nicht. Auch hier muss die Tankstelle herhalten, denn unsere Vínbúð ist in einem Raum der Tankstelle einquartiert. Fahren und trinken … was passt besser zusammen .
Nun soll man aber nicht glauben, dass man jederzeit Zugriff auf Alkohol hat. Neeeein. Die Vínbúð hat trinkunfreundliche Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 17 bis 18 Uhr, freitags eine Stunde länger ab 16 Uhr.
Irgendjemand sagte mir mal: So ein sinnloses System! Die Einheimischen kennen doch die Öffnungszeiten und wenn sie was brauchen, dann gehen sie hin. So kann man die Leute wohl kaum vom Trinken abhalten.
Tja, das dachte ich erst auch. Aber wer denkt schon von 17 bis 18 Uhr ans Trinken? Wenn du hier Alkohol trinken willst, musst du das generalstabsmäßig planen, am besten Tage im Voraus! Um dann am Ende doch wieder diese eine Stunde zu verpassen, weil gerade irgendetwas anderes ansteht. An den Leuten, die ab und an zumindest Bier bei uns im Restaurant "außer Haus" kaufen, sehe ich, dass das nicht nur mir so geht.
Und wenn man es dann mal geschafft hat, dann steht man in unserem kleinen Laden, für den das Wort Verschlag eher geeignet wäre. Aber sie haben so genial gebaut, dass man dennoch Adleraugen braucht, denn der Thresen hält den lechzenden Kunden auf Abstand zum Alkohol. Wenn man nicht genau weiß, was man will, kommt man nicht daran vorbei, dem Verkaufspersonal ein Gespräch aufzuzwingen und sich durch die Sorten zu fragen. Und da das Verkaufspersonal immer der selbe Mann ist, weiß er genau, was du trinkst. Und wie viel. Allein das ist schon ne Bremse, nicht zu oft dort aufzukreuzen, denn inzwischen kennt man mein Gesicht im Ort und weiß, dass ich kein durchreisender Tourist bin ... Big brother lässt grüßen.
Das Ende vom Lied: Mein Weinkonsum ist rapide gesunken, was aber wohl nicht das ungesündeste sein soll . Wie gesagt: Es wirkt .
Wenn man in Deutschland abends mal Lust auf einen Wein hat oder am Wochenende spontan Besuch bekommt und Lust auf Wein hat, dann geht man schnell in den Supermarkt um die Ecke, der ja teilweise sogar samstags bis 22 Uhr geöffnet hat, oder aber in die Tankstelle des Vertrauens, die für so gut wie alle Notfälle herhalten muss.
In Klaustur endete die Zeit, in der der „Super“markt bis 20 Uhr geöffnete hatte, schlagartig am 1. September. Und an Samstagen ist nach 12 Uhr Schicht im Schacht. Aber das ist ja fast egal, denn Wein bekommt man dort so oder so nicht. Auch hier muss die Tankstelle herhalten, denn unsere Vínbúð ist in einem Raum der Tankstelle einquartiert. Fahren und trinken … was passt besser zusammen .
Nun soll man aber nicht glauben, dass man jederzeit Zugriff auf Alkohol hat. Neeeein. Die Vínbúð hat trinkunfreundliche Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 17 bis 18 Uhr, freitags eine Stunde länger ab 16 Uhr.
Irgendjemand sagte mir mal: So ein sinnloses System! Die Einheimischen kennen doch die Öffnungszeiten und wenn sie was brauchen, dann gehen sie hin. So kann man die Leute wohl kaum vom Trinken abhalten.
Tja, das dachte ich erst auch. Aber wer denkt schon von 17 bis 18 Uhr ans Trinken? Wenn du hier Alkohol trinken willst, musst du das generalstabsmäßig planen, am besten Tage im Voraus! Um dann am Ende doch wieder diese eine Stunde zu verpassen, weil gerade irgendetwas anderes ansteht. An den Leuten, die ab und an zumindest Bier bei uns im Restaurant "außer Haus" kaufen, sehe ich, dass das nicht nur mir so geht.
Und wenn man es dann mal geschafft hat, dann steht man in unserem kleinen Laden, für den das Wort Verschlag eher geeignet wäre. Aber sie haben so genial gebaut, dass man dennoch Adleraugen braucht, denn der Thresen hält den lechzenden Kunden auf Abstand zum Alkohol. Wenn man nicht genau weiß, was man will, kommt man nicht daran vorbei, dem Verkaufspersonal ein Gespräch aufzuzwingen und sich durch die Sorten zu fragen. Und da das Verkaufspersonal immer der selbe Mann ist, weiß er genau, was du trinkst. Und wie viel. Allein das ist schon ne Bremse, nicht zu oft dort aufzukreuzen, denn inzwischen kennt man mein Gesicht im Ort und weiß, dass ich kein durchreisender Tourist bin ... Big brother lässt grüßen.
Das Ende vom Lied: Mein Weinkonsum ist rapide gesunken, was aber wohl nicht das ungesündeste sein soll . Wie gesagt: Es wirkt .
Privatführung mit dem Ranger
Als ich kürzlich den Laki-Beitrag fürs Forum schrieb, muss wohl Gedankenübertragung im Spiel gewesen sein. Denn heute Vormittag erhielt ich von Ranger Kári einen Anruf: Er müsse zur Edlgjá, um ein paar Messungen und Fotos zu machen, ob ich Lust und Zeit hätte mitzukommen? Na klar!!!! Schön, wenn einem solche Chancen auf dem Silbertablett präsentiert werden … hatte ich beim Dinner wohl einen guten Eindruck hinterlassen (liebe WG, ich bin also gar nicht sooo schlimm ).
Wir brachen gegen 11:15 Uhr auf, denn vorher lohnt sich beim aktuellen Wetter eh nichts. Kári sollte ein paar Messungen am Fluss und der dazugehörigen Brücke beim Klohäuschen vornehmen, denn künftig soll die Pumpe dort nicht mehr mit Solarenergie, sondern mit Wasserkraft angetrieben werden. Auf dem Weg wurde auch der Pistenzustand registriert.
So ein Ranger weiß Bescheid in seinem Revier und das muss ausgenutzt werden! Also hat die Monique Fragen über Fragen gestellt und viele, viele Antworten bekommen. Das war sehr gewinnbringend!
Die F 208 ist laut dieser Karte hier gesperrt, aber wie ich heute gelernt habe, gilt das nur für Leihwagen. So ganz war mir das mit den Sperren ja bislang nicht klar, mit Ausnahme der Frühjahrssperre und der Tatsache, dass Schnee im Winter ein natürliches Lokað bedeuten kann . Dort wo die F 208 anfängt, steht auch bereits eines der neuen Schilder, die sie in diesem Jahr begonnen haben aufzustellen. Es richtet sich explizit an die Fahrer von Leihwagen, klärt sie über Versicherungsschutz beim Fahren im Hochland auf und darüber dass normale PKW im Hochland nichts zu suchen haben. Mit Privatautos könne man jedoch derzeit nach wie vor ins Hochland. Ich könnte sogar mit meinem PKW rein … na ja, so weit wie die Piste ihn lässt .
Witzig fand ich, wie Kári meinte: „Já já, car rentals lose many small cars in rivers.” Und noch witziger, als er meinte, dass es schade sei, dass eine sehr wichtige Sprache auf der Infotafel, die ansonsten in Englisch, Deutsch, Französische und Spanisch gehalten ist, fehle – nämlich Italienisch, denn die Italiener würden permanent sagen, sie hätten nix verstanden und sind dann die ersten, die rausgefischt werden müssten .
Ach und wo wir schon mal den Sprachen sind: Es gibt da ja ein deutsches Nachbarland, das berüchtigt dafür ist, dass seine Bewohner ungern Englisch sprechen. Kári hat da seine ganz eigene Methode, wenn er am Laki mit den Touristen spricht: Wenn sie sich weigern Englisch zu reden, dann redet er Isländisch und ruckzuck findet sich in jeder Gruppe jemand, der dann plötzlich doch des Englischen mächtig ist .
Aber weiter zur Eldgjá. Nachdem er das Wasser vermessen hatte, sind wir bis hinter zum Wasserfall und hatten sogar das große Glück, dass sich langsam die Wolken verzogen und direktes Sonnenlicht in die Schlucht ließen. Ein Sonnenlicht, das man um 14:30 Uhr ja schon der untergehenden Sonne zuordnet .
Bei meiner ganzen Fragerei war ich froh, dass ich inzwischen das erst kürzlich in Reykjavík entdeckte Buch „Land im Werden – Ein Abriß der Geologie Islands“ von Ari Trausti Guðmundsson und Halldór Kjartansson durchgelesen hatte und somit etwas mit den Antworten anfangen und sie einordnen konnte.
Wir sind dann noch ein Stück weiter auf der Piste Richtung Landmannalaugar und dort auch auf den ersten Pistenschnee getroffen. Derzeit lässt sich auf dem Schnee gut fahren, denn er ist relativ gefroren und damit fest. Ein Foto dazu findet ihr hier. Die Gischt des Wasserfalls an der Hólaskjól hat übrigens aktuell für heftige Vereisungen in Wasserfallnähe gesorgt.
Morgen fährt Kári vermutlich auf seine letzte Laki-Runde für dieses Jahr und ich darf wieder mit. Juhuu .
Ach ja, kleiner Zusatz für Chevy: So ein Hilux ist tatsächlich nett im Hochland .
Wir brachen gegen 11:15 Uhr auf, denn vorher lohnt sich beim aktuellen Wetter eh nichts. Kári sollte ein paar Messungen am Fluss und der dazugehörigen Brücke beim Klohäuschen vornehmen, denn künftig soll die Pumpe dort nicht mehr mit Solarenergie, sondern mit Wasserkraft angetrieben werden. Auf dem Weg wurde auch der Pistenzustand registriert.
So ein Ranger weiß Bescheid in seinem Revier und das muss ausgenutzt werden! Also hat die Monique Fragen über Fragen gestellt und viele, viele Antworten bekommen. Das war sehr gewinnbringend!
Die F 208 ist laut dieser Karte hier gesperrt, aber wie ich heute gelernt habe, gilt das nur für Leihwagen. So ganz war mir das mit den Sperren ja bislang nicht klar, mit Ausnahme der Frühjahrssperre und der Tatsache, dass Schnee im Winter ein natürliches Lokað bedeuten kann . Dort wo die F 208 anfängt, steht auch bereits eines der neuen Schilder, die sie in diesem Jahr begonnen haben aufzustellen. Es richtet sich explizit an die Fahrer von Leihwagen, klärt sie über Versicherungsschutz beim Fahren im Hochland auf und darüber dass normale PKW im Hochland nichts zu suchen haben. Mit Privatautos könne man jedoch derzeit nach wie vor ins Hochland. Ich könnte sogar mit meinem PKW rein … na ja, so weit wie die Piste ihn lässt .
Witzig fand ich, wie Kári meinte: „Já já, car rentals lose many small cars in rivers.” Und noch witziger, als er meinte, dass es schade sei, dass eine sehr wichtige Sprache auf der Infotafel, die ansonsten in Englisch, Deutsch, Französische und Spanisch gehalten ist, fehle – nämlich Italienisch, denn die Italiener würden permanent sagen, sie hätten nix verstanden und sind dann die ersten, die rausgefischt werden müssten .
Ach und wo wir schon mal den Sprachen sind: Es gibt da ja ein deutsches Nachbarland, das berüchtigt dafür ist, dass seine Bewohner ungern Englisch sprechen. Kári hat da seine ganz eigene Methode, wenn er am Laki mit den Touristen spricht: Wenn sie sich weigern Englisch zu reden, dann redet er Isländisch und ruckzuck findet sich in jeder Gruppe jemand, der dann plötzlich doch des Englischen mächtig ist .
Aber weiter zur Eldgjá. Nachdem er das Wasser vermessen hatte, sind wir bis hinter zum Wasserfall und hatten sogar das große Glück, dass sich langsam die Wolken verzogen und direktes Sonnenlicht in die Schlucht ließen. Ein Sonnenlicht, das man um 14:30 Uhr ja schon der untergehenden Sonne zuordnet .
Bei meiner ganzen Fragerei war ich froh, dass ich inzwischen das erst kürzlich in Reykjavík entdeckte Buch „Land im Werden – Ein Abriß der Geologie Islands“ von Ari Trausti Guðmundsson und Halldór Kjartansson durchgelesen hatte und somit etwas mit den Antworten anfangen und sie einordnen konnte.
Wir sind dann noch ein Stück weiter auf der Piste Richtung Landmannalaugar und dort auch auf den ersten Pistenschnee getroffen. Derzeit lässt sich auf dem Schnee gut fahren, denn er ist relativ gefroren und damit fest. Ein Foto dazu findet ihr hier. Die Gischt des Wasserfalls an der Hólaskjól hat übrigens aktuell für heftige Vereisungen in Wasserfallnähe gesorgt.
Morgen fährt Kári vermutlich auf seine letzte Laki-Runde für dieses Jahr und ich darf wieder mit. Juhuu .
Ach ja, kleiner Zusatz für Chevy: So ein Hilux ist tatsächlich nett im Hochland .
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