Nýidalur - Barðneshorn
Nýidalur - Barðneshorn
Hallo zusammen,
Es würde mir hier, durch ein nettes Forumsmitgleid, gefragt ob und wie ich meine diesjährige Tour "Quer durch Island" beendet habe.
Der Reisebericht erzählt die Fortsetzung von Nýidalur im Sprengisandur nach Barðneshorn in die Ost-fjorden, als -letzter- teil einer 3 monatlichen Trekkingtour gestartet im äussersten Westen Islands: der Bjargtangi.
Es ist hoffentlich schöner, für anderen, dieser Bericht nicht als Privat-nachricht zu verschicken, sondern es hier auf das öffentliche Forum zu stellen.....
Schonmal viel lese-spass zugewünscht !
Fred - (dessen Deutsch nicht seine Muttersprache ist, so bitte ich schon mal vorher um Entschuldigung für so manche falsch Ausdrücke, Schreib- und Grammatikfehler...)
Donnerstag 30 August 2012 >
Als ich Nýidalur verlasse soll es einen wunderschönen Tag werden. Ich folge die kleine gelbe Pflöcke über den Bergrücken in's Snapadalur hinein. Die Aussicht heute, oben auf diesen Bergrücken, ist einfach super: zurück schauend zur Hütte schweift der Blick über weite Strecken des Sprengisandurs. Vor mir glitzert das Eis des Bárðarbungas. Links und rechts gibt der Neuschnee ein gewisses extra an die Landschaft. Herrlich !
Der mit neuen Proviand gefüllte Rucksack fühlt sich bequem an. Nach fast zwei Monaten rumschleppen sollte Ich ja auch mittlerweile an das Gewicht gewöhnt sein. Bin ich -meistens- auch. Nur an manche Tagen, ob er jetzt voll oder fast leeher ist, drückt dieser Sack schwer auf die Schultern. Heute aber nicht.
Unten am Göngubrún angekommen muss ich der Wanderweg kurz verlassen, er quert nämlich Schneefelder die nun knalhart eingefroren sind. Ich versuche erst noch kleine Stufen hinein zu treten, schaffe es aber fast nicht. Die Stufen sind nur centimeter tief. Aus angst vor einem ausrutscher ins Tiefe verlasse ich kurzlich den Wanderweg. Oben auf den Göngubrún schaue ich in den Vonarskarð, unter mir liegt nun das farbenfrohe Snapadalur. Beim Abstieg lässt sich so ein vereistes Schneefeld dann doch nicht vermeiden. Im Sommer ein Kinderpiel, nun schnalle ich sicherheitshalbe kurz die Steigeisen an.
Weiter geht es die Markierungen folgend richtung Gjóstuklif, schräg durch das Snapadalur. Der Pfad, eigentlich sieht mann zum teil nur vereinzelte Fussspuren, hällt ein wenig abstand von die meiste heissen Quellen. Wie geplannt werde Ich mir diese aber Tags danach mal näher anschauen.
Kurz bevor das Thermalgebiet verlassen wird geht es aber noch an diese warme Badestelle im Bach vorbei.
So ein glück, freu !, das Wasser ist nun nicht wie Gunnar, Nýidalurs Huttenwart, meinte Trüb/Schlammig, sondern Kristalklar !! Als ich ein Finger hinein stecke zuck ich diesen schnellstens zurück. So ein Pech !! Das Wasser ist (viel) zu heiss !
Ich folge den Bach, in dem diese heisse Quelle strömt, stromabwärts bis am Rande einer graue Sandfläche und stelle hier mein Zelt auf. Es ist nicht das erste mal das ich genau an diese Stelle Zelte. Augenscheinlich ein sehr schönes plätzchen, doch so wird mir später zeigen, nicht ganz durchdacht ! Anfänger fehler !!!
Der Bach vor mein Zelt ist nun angenehm warm aber zu untief zum Baden. Um meine Füsse mal richtig Wellnes zu besorgen reicht es doch völlig. Freitag & Samstag 31 August - 1 September >
Am nächsten Tag fängt es, wie vorher angesagt, zu Regnen. Geschützt durch meine Regenklamotten stört es mich anfangs nicht. Mittags regnet es aber so heftig das ich die flucht ins trockene Zelt ergreiffe. Es schüttet, und wie !!! Schlimmer wird es abends als dann noch Sturmartige Böhen hinzu kommen, diese waren aber nicht vorhergesagt. Der Wind schlägt auf die Aspide ein, der Regen macht einen höllischen Lärm im inneren Zelt. Eine warme Mahlzeit kann ich vergessen... "Dinner" besteht aus Kekse, Nüsse im Honigmantel und getrocknete Früchte.
Der Regen macht mir (viel) mehr sorgen als der Wind. Mein angenehm warmer Bach vor das Zelt wird Schoko-braun und der Pegl steigt unangenehm an. DIES macht mich nervös. Jede Stunde schau ich 'raus zu diesen Bach vor mir, auch Nachts mit meine Stirnlampe. Der Rucksack ist schon grossen Teils gepackt zum schnellen Aufbruch. So geht es fast 36 stunden lang weiter, pffff. Zum glück schluckt die Sandfläche unter mir die grosse Wassermengen richtig gut.
Als ich die zweite Nacht eindusel Träume ich von warme Frikandellen mit Bröttchen ! Wie kann ein Mensch nur sooooo was dämliches (aber Leckeres !) Träumen ?!?!
Als ich morgens aufwache habe ich erstmals sowas von einer schlechter Laune. Zum glück, der Luftdruck ist Nachts rapide gestiegen, es niesselt nur noch ein wenig, der Wind verschwunden.
Es würde mir hier, durch ein nettes Forumsmitgleid, gefragt ob und wie ich meine diesjährige Tour "Quer durch Island" beendet habe.
Der Reisebericht erzählt die Fortsetzung von Nýidalur im Sprengisandur nach Barðneshorn in die Ost-fjorden, als -letzter- teil einer 3 monatlichen Trekkingtour gestartet im äussersten Westen Islands: der Bjargtangi.
Es ist hoffentlich schöner, für anderen, dieser Bericht nicht als Privat-nachricht zu verschicken, sondern es hier auf das öffentliche Forum zu stellen.....
Schonmal viel lese-spass zugewünscht !
Fred - (dessen Deutsch nicht seine Muttersprache ist, so bitte ich schon mal vorher um Entschuldigung für so manche falsch Ausdrücke, Schreib- und Grammatikfehler...)
Donnerstag 30 August 2012 >
Als ich Nýidalur verlasse soll es einen wunderschönen Tag werden. Ich folge die kleine gelbe Pflöcke über den Bergrücken in's Snapadalur hinein. Die Aussicht heute, oben auf diesen Bergrücken, ist einfach super: zurück schauend zur Hütte schweift der Blick über weite Strecken des Sprengisandurs. Vor mir glitzert das Eis des Bárðarbungas. Links und rechts gibt der Neuschnee ein gewisses extra an die Landschaft. Herrlich !
Der mit neuen Proviand gefüllte Rucksack fühlt sich bequem an. Nach fast zwei Monaten rumschleppen sollte Ich ja auch mittlerweile an das Gewicht gewöhnt sein. Bin ich -meistens- auch. Nur an manche Tagen, ob er jetzt voll oder fast leeher ist, drückt dieser Sack schwer auf die Schultern. Heute aber nicht.
Unten am Göngubrún angekommen muss ich der Wanderweg kurz verlassen, er quert nämlich Schneefelder die nun knalhart eingefroren sind. Ich versuche erst noch kleine Stufen hinein zu treten, schaffe es aber fast nicht. Die Stufen sind nur centimeter tief. Aus angst vor einem ausrutscher ins Tiefe verlasse ich kurzlich den Wanderweg. Oben auf den Göngubrún schaue ich in den Vonarskarð, unter mir liegt nun das farbenfrohe Snapadalur. Beim Abstieg lässt sich so ein vereistes Schneefeld dann doch nicht vermeiden. Im Sommer ein Kinderpiel, nun schnalle ich sicherheitshalbe kurz die Steigeisen an.
Weiter geht es die Markierungen folgend richtung Gjóstuklif, schräg durch das Snapadalur. Der Pfad, eigentlich sieht mann zum teil nur vereinzelte Fussspuren, hällt ein wenig abstand von die meiste heissen Quellen. Wie geplannt werde Ich mir diese aber Tags danach mal näher anschauen.
Kurz bevor das Thermalgebiet verlassen wird geht es aber noch an diese warme Badestelle im Bach vorbei.
So ein glück, freu !, das Wasser ist nun nicht wie Gunnar, Nýidalurs Huttenwart, meinte Trüb/Schlammig, sondern Kristalklar !! Als ich ein Finger hinein stecke zuck ich diesen schnellstens zurück. So ein Pech !! Das Wasser ist (viel) zu heiss !
Ich folge den Bach, in dem diese heisse Quelle strömt, stromabwärts bis am Rande einer graue Sandfläche und stelle hier mein Zelt auf. Es ist nicht das erste mal das ich genau an diese Stelle Zelte. Augenscheinlich ein sehr schönes plätzchen, doch so wird mir später zeigen, nicht ganz durchdacht ! Anfänger fehler !!!
Der Bach vor mein Zelt ist nun angenehm warm aber zu untief zum Baden. Um meine Füsse mal richtig Wellnes zu besorgen reicht es doch völlig. Freitag & Samstag 31 August - 1 September >
Am nächsten Tag fängt es, wie vorher angesagt, zu Regnen. Geschützt durch meine Regenklamotten stört es mich anfangs nicht. Mittags regnet es aber so heftig das ich die flucht ins trockene Zelt ergreiffe. Es schüttet, und wie !!! Schlimmer wird es abends als dann noch Sturmartige Böhen hinzu kommen, diese waren aber nicht vorhergesagt. Der Wind schlägt auf die Aspide ein, der Regen macht einen höllischen Lärm im inneren Zelt. Eine warme Mahlzeit kann ich vergessen... "Dinner" besteht aus Kekse, Nüsse im Honigmantel und getrocknete Früchte.
Der Regen macht mir (viel) mehr sorgen als der Wind. Mein angenehm warmer Bach vor das Zelt wird Schoko-braun und der Pegl steigt unangenehm an. DIES macht mich nervös. Jede Stunde schau ich 'raus zu diesen Bach vor mir, auch Nachts mit meine Stirnlampe. Der Rucksack ist schon grossen Teils gepackt zum schnellen Aufbruch. So geht es fast 36 stunden lang weiter, pffff. Zum glück schluckt die Sandfläche unter mir die grosse Wassermengen richtig gut.
Als ich die zweite Nacht eindusel Träume ich von warme Frikandellen mit Bröttchen ! Wie kann ein Mensch nur sooooo was dämliches (aber Leckeres !) Träumen ?!?!
Als ich morgens aufwache habe ich erstmals sowas von einer schlechter Laune. Zum glück, der Luftdruck ist Nachts rapide gestiegen, es niesselt nur noch ein wenig, der Wind verschwunden.
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Sonntag 2 September 2012 >
Ich packe das Zelt ein. Auf geht es zur einer (doppelte) Tagesetappe zum Hitulaug Syðri v. Marteinsflæða. Die schlechte Laune hält an bis zur erste Pause unten am Gjóstuklif. Die Fleece-mütze zu heiss; ohne Mütze zu kalt. Der Rucksack quält mich, versuche verschiedene möglichkeiten die Lasst auf Hüft bzw. Schultern zu verlagern, doch es nutzt alles nichts. Grrrr, Donnerwetter !!! Ich suche abwechslung im dem, auf den ersten Blick, öde Gelände. Sehe sowohl graue als braunrote Sandflächen, wo über graue, dunkelblaue und weisse Wolken schweben. Und immer mehr und mehr Lücken dazwischen.
Die Sonne bricht durch. Einen grossen Strahl auf meinen Gesicht ! Na, geht doch !! Bárðarbunga kommt wieder frei und überragt die Landschaft. Auf die Gipfeln ligt wieder Neuschnee. Ab Gjóstuklif bleibe ich auf die Allrad-piste. Mein blick wird wie magisch angezogen durch die schneeweisse Hutze des Bárðarbungas. In die Ferne sehe ich nun auch die Trölladyngja, oben auf ihrer Kraterrand auch flecken Neuschnee. Ich nehme eine sehr lange Pause beim Gjallandifoss, die schlechte Laune schon längst verschwunden. Freue mich auf das heisse Bad mit blick auf Hochlandkulisse im Syðri Hitulaug, also... weiter marsch. Als ich da eintreffe steht ein (Tages-)rucksack ganz alleine da. Schau nochmal um mich her, doch kein Mensch, Zelt oder Geländewagen zu sehen. Komisch ? Vielleicht meldet sich heut'abend noch jemand ?
Checke Badetemperatur: Já, Super ! Ein Platz für das Zelt schnell gefunden. Dann aber Trinkwasser suchen. Finde weit unterhalb am Ufer des Skjálfandafljót einen winzig kleinen Frischwasserbrunnen und fülle die Trinkflasche sowie Wassersack.
Nach dem Abendessen bin ich immernoch alleine, schalte mein Handy ein und rufe 2mal Nýidalur an wegen dieser einsamer Rucksack. Bekomme zweimal prompt die Rückmelding das die gewälte Nummer ausser reichweite ist. Dann tut es mir leid für den Eigentümer dieser Rucksacks, aber ich muss die Batterie meines Handys sparen für den Notfal. Möchte morgenfrüh aber noch einen letzte Versuch machen.
Als ich mich fertig mache um in dieser Hotpot zu schlüpfen kommt ein Landrover angeholpert, inklusive Eigentümer des allein gelassener Rucksacks. Wir plaudern lange. Er soll auch mal ausschau halten nach einen Rucksacktouristen :"Fred from Holland". Na, hat er jetzt gefunden ! Gunnar hat sich sorgen um mich gemacht als das Wetter so "typisch Ísländisch" war die vergangene Tagen.
Fast synchron geht im Westen die Sonne am feuerroten Himmel unter, als gleichzeitig der Volmond, wie eine Leuchtbirne, über den Trölladyngja steigt. Das Licht von beiden wird auf den Eispanzer im Süden reflektiert. Da stehen nun beide Männer und können nichts mehr sagen. Es herrscht absolute Stille. Der Wind hällt sogar die Luft an. Wow !!!!!
Als die Sonne am Horizont verschwunden ist verabschieden wir uns. Ich gleite entlich in dieses angenehm warmes Wasser hinein. So eine Woltat ! Als ich mich später von diesen Genuss losreissen kann, warten zahlreiche Mücken mit Messer und Gabel auf mich. Ich bin vergessen das Innenzelt zu schliessen. Die möchten nur alzugerne den Schlafsack mit mir teilen. Tut mir leid, diese Freude ist nur einseitig...
Der Luftdruck sinkt wieder. Montag 3 September 2012 >
Als ich um 8:00 Uhr aufwache Regnet es leisse, es ist aber immer noch fast Windstil, doch ist es spürbar kälter geworden als wie gestern. Die Hochlandkulisse ist in Grau gehüllt. 'Suche mit hilfe vom Kompass einen abkürzung zur F910 und so wandere ich in fast 3 Tagen über den Nordliche Gæsavatnaleið (Austurleið) richtung Dyngjufjalladalur. Erst hier werde ich diese Piste verlassen um zur Dyngjufellskáli zu Laufen.
Aber zurück zum 1. Tag auf den Gæsavatnaleið Nyðri.
Der "Weg" läuft grössenteils durch schwarze Lavafelder wo auf hell-graue Mosskugeln, im Regen, leuchten wie kleine Sternen am Himmel. Dann wieder geht es durch ein Meer aus Sand. Auch diese karge Landschaft hat auf mich einen grossen Reiz.
Der niesel Regen ändert sich schon bald in eine seriöse dauerhafte Regenschauer, machmal sind auch flocken Schnee dabei. Mittags fält der Regen nicht mehr hinunter, sondern fliegt wagerecht.....ins Gesicht. Ich verstecke es tief in die Kapuze meiner Outdoor-Jacke. Mit auch noch eine Mütze über die Ohren gegen die Kälte höre ich erst den Geländewagen als fast gleichzeitig die Motorhaube davon auf Brusthöhe auftaucht; ein "Ísländer". Ich hüpfe zur seite, ein Fenster geht auf. Die Beifahrerin fragt mich lachend ob alles okay ist oder Unterstützung brauche. Ich bedanke mich herzlich für ihr Angebot, aber lehne die Hilfe ab. Mir geht es gut ! Sie lacht wieder: "Dachte ich mich schon; you look happy!"
Öfters habe ich so ein Grinsen ins Gesicht. Ich kann nichts dafür, die Isländische Landschaft ist schuld daran !! So auch heute. Nachher bedenke ich mich das dies eigentlich das schönste Kompliment war das ich nun bekomme konnte ! Oder war es nur eine nüchtere Bestätigung. Aber tatsächlich, Ich fühle mich Sauwohl, trotz Sauwetters ! Wir reden noch ein wenig weiter uns gegenseitig Fragend mit was für einen Grund wir hier und heute unterwegs sind ? Ich erzähle ihr meine Story, weil Sie mir erzählt das Sie auch jetzt erst Urlaub machen weil die Landschaft zu dieser Jahreszeit rauer, somit noch attraktiver ist ! Und bevorzugen die Stille nach dem Hochsaison. Ich kann dies alles nur zustimmen !!
Sie erzählt auch das ihre Mutter Holländerin ist. Hinterm Steuer stöhnt ein lautes "Oh no !" hervor. SchwiegerMutti ist also nicht so populär ?!? Es wird Zeit zum Abschied nehmen, hoffentlich deren Urlaub noch zu retten, oder ist es weil es mir mittlerweile eissigkalt geworden ist !
Ziel ist heute die Oase von Surtluflæða. Aus verschieden stellen unter dem Lavafeld kommt klares (trink)wasser hervor. Das Ufer gesäumt von Moss und Flechten, nach mehrere frostige Nächte, schön Herbstlich gefärbt.
Eigentlich wollte ich heute so 3km. stromabwärts Zelten, aber mittlerweile steht mir das (Regen)wasser in die Stiefeln. Als dann gerade die Regenmengen etwas weniger werden überleg ich nicht lange sondern baue das Zelt auf. Ich habe einen riesen Hungur. Weil das Wetter so schlecht war/ist habe ich unterwegs nur sehr kurze Pause gehalten und eigentlich zu wenig gegessen.
Es ist ca. 17:00 uhr als ich mir eine Pakkung Tortelinni koche (als Suppe); das schmeckt ! Aber stillt den Hungur noch nicht ganz. Um 19:30uhr schiebe ich dann noch eine 2person Trekking-mahlzeit in mir und das reicht dan völlig. Draussen regnet es immer noch. Ich spüle das Geschirr und krieche im trockenen und warmen Schlafsack. Nachts höre ich wie Schnee vom Zelt rutscht.
Ich packe das Zelt ein. Auf geht es zur einer (doppelte) Tagesetappe zum Hitulaug Syðri v. Marteinsflæða. Die schlechte Laune hält an bis zur erste Pause unten am Gjóstuklif. Die Fleece-mütze zu heiss; ohne Mütze zu kalt. Der Rucksack quält mich, versuche verschiedene möglichkeiten die Lasst auf Hüft bzw. Schultern zu verlagern, doch es nutzt alles nichts. Grrrr, Donnerwetter !!! Ich suche abwechslung im dem, auf den ersten Blick, öde Gelände. Sehe sowohl graue als braunrote Sandflächen, wo über graue, dunkelblaue und weisse Wolken schweben. Und immer mehr und mehr Lücken dazwischen.
Die Sonne bricht durch. Einen grossen Strahl auf meinen Gesicht ! Na, geht doch !! Bárðarbunga kommt wieder frei und überragt die Landschaft. Auf die Gipfeln ligt wieder Neuschnee. Ab Gjóstuklif bleibe ich auf die Allrad-piste. Mein blick wird wie magisch angezogen durch die schneeweisse Hutze des Bárðarbungas. In die Ferne sehe ich nun auch die Trölladyngja, oben auf ihrer Kraterrand auch flecken Neuschnee. Ich nehme eine sehr lange Pause beim Gjallandifoss, die schlechte Laune schon längst verschwunden. Freue mich auf das heisse Bad mit blick auf Hochlandkulisse im Syðri Hitulaug, also... weiter marsch. Als ich da eintreffe steht ein (Tages-)rucksack ganz alleine da. Schau nochmal um mich her, doch kein Mensch, Zelt oder Geländewagen zu sehen. Komisch ? Vielleicht meldet sich heut'abend noch jemand ?
Checke Badetemperatur: Já, Super ! Ein Platz für das Zelt schnell gefunden. Dann aber Trinkwasser suchen. Finde weit unterhalb am Ufer des Skjálfandafljót einen winzig kleinen Frischwasserbrunnen und fülle die Trinkflasche sowie Wassersack.
Nach dem Abendessen bin ich immernoch alleine, schalte mein Handy ein und rufe 2mal Nýidalur an wegen dieser einsamer Rucksack. Bekomme zweimal prompt die Rückmelding das die gewälte Nummer ausser reichweite ist. Dann tut es mir leid für den Eigentümer dieser Rucksacks, aber ich muss die Batterie meines Handys sparen für den Notfal. Möchte morgenfrüh aber noch einen letzte Versuch machen.
Als ich mich fertig mache um in dieser Hotpot zu schlüpfen kommt ein Landrover angeholpert, inklusive Eigentümer des allein gelassener Rucksacks. Wir plaudern lange. Er soll auch mal ausschau halten nach einen Rucksacktouristen :"Fred from Holland". Na, hat er jetzt gefunden ! Gunnar hat sich sorgen um mich gemacht als das Wetter so "typisch Ísländisch" war die vergangene Tagen.
Fast synchron geht im Westen die Sonne am feuerroten Himmel unter, als gleichzeitig der Volmond, wie eine Leuchtbirne, über den Trölladyngja steigt. Das Licht von beiden wird auf den Eispanzer im Süden reflektiert. Da stehen nun beide Männer und können nichts mehr sagen. Es herrscht absolute Stille. Der Wind hällt sogar die Luft an. Wow !!!!!
Als die Sonne am Horizont verschwunden ist verabschieden wir uns. Ich gleite entlich in dieses angenehm warmes Wasser hinein. So eine Woltat ! Als ich mich später von diesen Genuss losreissen kann, warten zahlreiche Mücken mit Messer und Gabel auf mich. Ich bin vergessen das Innenzelt zu schliessen. Die möchten nur alzugerne den Schlafsack mit mir teilen. Tut mir leid, diese Freude ist nur einseitig...
Der Luftdruck sinkt wieder. Montag 3 September 2012 >
Als ich um 8:00 Uhr aufwache Regnet es leisse, es ist aber immer noch fast Windstil, doch ist es spürbar kälter geworden als wie gestern. Die Hochlandkulisse ist in Grau gehüllt. 'Suche mit hilfe vom Kompass einen abkürzung zur F910 und so wandere ich in fast 3 Tagen über den Nordliche Gæsavatnaleið (Austurleið) richtung Dyngjufjalladalur. Erst hier werde ich diese Piste verlassen um zur Dyngjufellskáli zu Laufen.
Aber zurück zum 1. Tag auf den Gæsavatnaleið Nyðri.
Der "Weg" läuft grössenteils durch schwarze Lavafelder wo auf hell-graue Mosskugeln, im Regen, leuchten wie kleine Sternen am Himmel. Dann wieder geht es durch ein Meer aus Sand. Auch diese karge Landschaft hat auf mich einen grossen Reiz.
Der niesel Regen ändert sich schon bald in eine seriöse dauerhafte Regenschauer, machmal sind auch flocken Schnee dabei. Mittags fält der Regen nicht mehr hinunter, sondern fliegt wagerecht.....ins Gesicht. Ich verstecke es tief in die Kapuze meiner Outdoor-Jacke. Mit auch noch eine Mütze über die Ohren gegen die Kälte höre ich erst den Geländewagen als fast gleichzeitig die Motorhaube davon auf Brusthöhe auftaucht; ein "Ísländer". Ich hüpfe zur seite, ein Fenster geht auf. Die Beifahrerin fragt mich lachend ob alles okay ist oder Unterstützung brauche. Ich bedanke mich herzlich für ihr Angebot, aber lehne die Hilfe ab. Mir geht es gut ! Sie lacht wieder: "Dachte ich mich schon; you look happy!"
Öfters habe ich so ein Grinsen ins Gesicht. Ich kann nichts dafür, die Isländische Landschaft ist schuld daran !! So auch heute. Nachher bedenke ich mich das dies eigentlich das schönste Kompliment war das ich nun bekomme konnte ! Oder war es nur eine nüchtere Bestätigung. Aber tatsächlich, Ich fühle mich Sauwohl, trotz Sauwetters ! Wir reden noch ein wenig weiter uns gegenseitig Fragend mit was für einen Grund wir hier und heute unterwegs sind ? Ich erzähle ihr meine Story, weil Sie mir erzählt das Sie auch jetzt erst Urlaub machen weil die Landschaft zu dieser Jahreszeit rauer, somit noch attraktiver ist ! Und bevorzugen die Stille nach dem Hochsaison. Ich kann dies alles nur zustimmen !!
Sie erzählt auch das ihre Mutter Holländerin ist. Hinterm Steuer stöhnt ein lautes "Oh no !" hervor. SchwiegerMutti ist also nicht so populär ?!? Es wird Zeit zum Abschied nehmen, hoffentlich deren Urlaub noch zu retten, oder ist es weil es mir mittlerweile eissigkalt geworden ist !
Ziel ist heute die Oase von Surtluflæða. Aus verschieden stellen unter dem Lavafeld kommt klares (trink)wasser hervor. Das Ufer gesäumt von Moss und Flechten, nach mehrere frostige Nächte, schön Herbstlich gefärbt.
Eigentlich wollte ich heute so 3km. stromabwärts Zelten, aber mittlerweile steht mir das (Regen)wasser in die Stiefeln. Als dann gerade die Regenmengen etwas weniger werden überleg ich nicht lange sondern baue das Zelt auf. Ich habe einen riesen Hungur. Weil das Wetter so schlecht war/ist habe ich unterwegs nur sehr kurze Pause gehalten und eigentlich zu wenig gegessen.
Es ist ca. 17:00 uhr als ich mir eine Pakkung Tortelinni koche (als Suppe); das schmeckt ! Aber stillt den Hungur noch nicht ganz. Um 19:30uhr schiebe ich dann noch eine 2person Trekking-mahlzeit in mir und das reicht dan völlig. Draussen regnet es immer noch. Ich spüle das Geschirr und krieche im trockenen und warmen Schlafsack. Nachts höre ich wie Schnee vom Zelt rutscht.
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Dienstag 4 September 2012 >
Morgens ist es schön sonnig aber noch frostig.
Die heutige Route ist sehr schön auf ihre eigene Art. Gleich wie gestern monotom und grau, abwechselnd (Strick)lavafelder und Sandflächen. Die Trölladyngja, Þríhyrningur, und jetzt erblicke ich auch schon die Dyngjufjöll, sind schneebedeckt. Auch auf die Piste liegen neue, kleine Schneefelder. Erblicke sogar kurzlich den Bláfell und Sellandafjall südlich vom Mývatn. Beide Gipfel auch schon bezuckert mit frischen Schnee. Ich geniesse !!!
Ziel heute wieder so eine Oase: das Quellen gebiet vom Sandmúladalsá unter die Þríhyrningur. Hier verlasse ich kurz die F910 um mich, 1km. südlich, eine Furt durch diesen Fluss zu ersparen.
Als die Sonne am Horizont verschwindet tauchen mehr und mehr Sternen am Himmel auf. Die Temperatur fällt rapide. Benutze heute Nacht die Daunenjacke als upgrade für den (Sommer)schlafsack. Schaue öfters zum Himmel in der Hofnung das Polarlicht zu erblicken, doch 1001 Sternen, aber Polarlicht: Null. Wind pfeift laut über das Tal wo in ich Zelte. Doch das Zelt steht mucks still. Mittwoch 5 September 2012 >
Ein neuer Tag bricht an, bewölkt aber trocken und Süd-Westenwind. Statt Platten/Stricklava erstmals durch Blocklava, da bin ich froh wieder auf diese Piste unterwegs zu sein, statt mühsam querfeld zu gehen. Der Weg schlängelt sich in viele Kurven durch die Lavalandschaft. Ich weiss nicht ob ich heute schon die Dyngjufell-hütte erreiche,ca. 32 km. Fussmarsch, ansosten wird halbwegs gezeltet. Problem: "Trinkwasser mangel" ist mit al den neuen Schnee gelöst. Nehme aber trotdem etwas extra mit, mann kan nie wissen...
Heute erblicke ich zusätzlich die Kverkfjöll im Süden und Kerlingardyngja im Norden. Nach der erste Pause wieder mal Plattenlava, bis hin zu Fjallsendi.
Über mich hat sich inzwischen eine sehr bedrohliche Luft angeschlichen. Diese Wolken gefallen mir garnicht, es ist ein Sturmfront ! Es ist sogar beangstigend. Jede 10 schritte schaue ich hoch zum Himmel, somit entgeht mir fast die schönheit der Umgebung, den mittlerweile stehe ich am anfang des Dyngjufjalladalur mit sehr schöne Felsformationen: eine Trolle-Hochburg ! Doch diese Wolken !! Ich hoffe mir bleibt schlimmeres erspart. Ich MUSS die Hütte heute erreichen, Zelten ist keine option mehr.
Ich benutze die länge meiner Beine und mit Wind im Nacken fliege ich Nördlich durch das Dyngjufjalladalur. Doch die strecke bis zur Hütte ist noch lange, der Wind sehr spürbar aber noch immer nicht Sturmisch, also noch kurz Eine Pause. Als ich zurück schaue ist der Horizont schon gelb-grau gefärbt; Sand aus dem Flæður bereich fült die Luft. Auch vor mir wird die Sicht immer kurzer. Sandsturm !!!
Um 17:00uhr, nach 8 stunden marsch erreiche ich den schutz des Dyngjufellsskáli. Pfui... Noch einmal muss ich nach draussen um Wasser zu suchen und finde es nur in einer Pfütze unterhalb der Hütte, koche dies. Der Neuschnee hält sich hier im grenzen. Zurück versuche ich den ÖLofen brennende zu kriegen, es gelingt mir aber nicht.
Ich mach es mir dann aber innen gemütlich bei Kerzenschein und fülle meine kleine Thermoskanne mit warmen Thee. Draussen zerrt der Wind gewaltig an die kleine Hütte. Sie Zittert sogar! Sehe das es nicht das erstemal von einem Sandsturm heimgesucht wird. Die Fenster am Süden sind gesandstrahlt, mann sieht so gut wie garnichts dadurch.
Etwas nach mitternacht werde ich nochmal wach. Die Hütte zittert nun nicht mehr. Durch das Fenster im nördliche Bereich sehe ich eine kleine Lücke am Himmel und..... Polarlicht ! Geil !!! Donnerstag 6 September 2012 >
Morgens hat sich der Wind nach (Nord)west gedreht, er ist noch immer kräftig aber ohne Sand ! Im Norden strahlt schön der Bláfell, noch immer zum Teil mit Schnee bedeckt.
Ich zweiffele lange ob ich heute bei diese Windstärke über den Jónsskarð zur Dreki hütte ziehen werde, aber die freie (!) Sicht ist durchschlaggebend. Erst um 11:00Uhr schliesse ich entgultig die Tür hinter mir. Fülle aber vorher erneut die Thermoskanne mit heissen Thee den ich vermute dass die Bedingungen oben im Pass nicht ganz ohne sind.
Ich laufe zum Startpunkt der abgesteckte Wander-"weg" der mich über den Jónsskarð und dannach durch die Blocklava zum Parkplatz am Öskjuop leiten wird. Dieser Teil des sgn. "Öskjuvegurs" ist neu für mich. Mit wiedermal Wind im Rücken gewinne ich schnell an Höhe. Der Boden ist hart erfroren, die vulkanlandschaft toll und die Aussicht ebenso !
Je höher ich steige, so weisser wird die Umgebung. Kurz unter dem Pass finde ich die nächste Markierungen nicht. Eiskristallen fliegen durch die Luft und reduzieren die Sicht. Kneiffe meine Augen zusammen in der hoffnung etwas besser sehen zu können, doch der nächste Pflock ist futsch. Markiere sicherheitshalbe den hiessigen Standplatz im GPS. So fixiert auf die Markierungen verliere ich gut eine halbe stunde Zeit, erst dann geht mir die Leuchte: Mensch Fred, 'kannst doch auch deinen eigenen weg suchen und finden ! Da war mein Gehirn von der kälte eingefrohren, oder was ?
Treffe so auch wieder nach mehrere hundert meter auf die Markierungen.
Im Jónsskarð selber ist es sehr, sehr ungemütlich. Hatte auch nicht anders erwartet. Ich versuche gegen den Wind stand zu halten, der vereiste Boden ist dan aber nicht besonders hilfreich. Bis jetzt, berg auf, hat der Wind mich sehr gut geholfen, nun aber möchte er mich viel schneller als geplant in den Krater hinein schieben.
Ich sehe kurz unter mich eine Schneedüne und hüpfe wie ein Kangaroo hinein. Der Wind rasst nun über meinen Kopf. Ich muss hier hinunter, und zwar schnellstens (aber nicht zu schnell !). Auch nun kommen die Steigeisen zu nutze. "Mein" schneefeld läuft ununterbrochen bis zum Boden, verliere aber so wieder die Markierungen. Unten am Boden angekommen, erstmal eine Pause. Die Steigeisen können wieder eingepackt werden. Dannach suche ich wieder die Streckenmarkierungen, doch vergeblich. Von einer kleine Anhöhe überblicke ich das raue Lavafeld vor mir, wass nun ? Am rande des Lavafeldes entlang, oder....versuchen dieses Feld zu queren; es ist Blocklava.
Zwischen den inneren Kraterwand und das Lavafeld hat sich aber der Schnee aufgestockt. Dies ist mir zu spiessig den es ist vergeben von Hohlräume, weiss zudem aber auch nicht ob die "neue" Lava in der nähe des Parkplatz überhaupt passierbar ist ? Nun ja, dann doch die zweite weniger geschickte Option, quer durch das Lavafeld. Schön vorsichtig und mit viel ruhe und geduld könnte es möglich sein. Laufe, wenn von Laufen überhaupt eine rede ist, von Lavaknolle zur nächster Lavaknolle, kleine Schneefelder und somit warscheinliche weitere Hohlräume entweichend. Erst mehr nach Süden, anstatt Osten wo ich den Öskjuop schon erblicke, hoffend so doch noch auf die Streckenmarkierung zu treffen. Doch wieder vergeblich. Die Lava ist grob, aber wird nie wirklick unpassierbar. Mit "nur" zwei haken in der Regenhose und einen kaputten Schnürsenkel erreiche ich um 18:15uhr den Parkplatz. Geschafft ! Der Blick frei auf die innere Wände des Öskjukraters, zwei Routen zur Wahl: 1) Schnelle und einfache Abstieg auf die Strasse entlang zur Dreki-hütte, oder 2) diese - viel schönere - Wanderroute, entlang der Víti und nochmals hoch-und-runter über den Kraterrand mir gegenüber, eigentlich für morgen geplannt.
Eins habe ich aber schon sehr schnell auf meine Íslandreisen gelernt. Gutes Wetter sollte mann nutzen, wer weiss wie das Wetter morgen , oder sogar schon nach 5 minuten, sein wird ? Also auf zur Víti. Ich bin überrascht hier noch so spät 4 Leute anzutreffen, also heute nacht werde ich warscheinlich nicht alleine in der Drekaskáli sein. Ich umrunde die Víti als ich in dessen Kratersee eine braune Spur im türkies-grünen Wasser sehe. Da nimmt doch noch jemand ein Bad ! Brrrrr. Und dieser "Eiergeruch" möchte ich heute abend aber nicht neben mir schlafen haben (nicht das ich momental besser rieche...). Knipse links und rechts ein paar Bilder. Muss mich aber immer wieder dazu zwingen weiter zu laufen, denn das Tageslicht hält im September nicht ewig !
Ich freue mich schon auf den Blick vom Kraterrand über das Ódáðahraun, doch... zu früh gefreut. Als ich fast den Rand erreiche kommen die Wolken vom Himmel herunter. Der blick anstatt 100km und mehr nur noch gute 50 meter. Die Pflockmarkierungen reichen in diese Umstände nicht völlig aus, der Pfad aber mehr oder weniger noch sichtbar. Nun die Wolken so tief hängen fängt die Dämmerung schon früh an. Ich beeile mich, auch nun die volle Beinlänge nutzend. Es ist fast Dunkel, als mich die Huttenwart von Drekaskáli überrascht entfängt. Sie erwartet mich schon ! Doch erst zwei Tage später.
Es sind noch 8 Gäste da, wovon 2 (Isländer) noch unterwegs auf die Herðubreið ! Ich bekomme einen Schlafraum für mich alleine. Die vier Leute, die ich oben am Víti gesehen habe, Zelten (zu dieser Jahreszeit ?) gleich neben die Hütte somit ein wenig windschutz suchend.
Der Schlafraum ist sogar beheizt, aber mit 23grad gleich eine Sauna. Ich Schlafe dann auch schlecht, obwohl totmüde (aber nicht erschöpft). Draussen friert es wieder mal.
Morgens ist es schön sonnig aber noch frostig.
Die heutige Route ist sehr schön auf ihre eigene Art. Gleich wie gestern monotom und grau, abwechselnd (Strick)lavafelder und Sandflächen. Die Trölladyngja, Þríhyrningur, und jetzt erblicke ich auch schon die Dyngjufjöll, sind schneebedeckt. Auch auf die Piste liegen neue, kleine Schneefelder. Erblicke sogar kurzlich den Bláfell und Sellandafjall südlich vom Mývatn. Beide Gipfel auch schon bezuckert mit frischen Schnee. Ich geniesse !!!
Ziel heute wieder so eine Oase: das Quellen gebiet vom Sandmúladalsá unter die Þríhyrningur. Hier verlasse ich kurz die F910 um mich, 1km. südlich, eine Furt durch diesen Fluss zu ersparen.
Als die Sonne am Horizont verschwindet tauchen mehr und mehr Sternen am Himmel auf. Die Temperatur fällt rapide. Benutze heute Nacht die Daunenjacke als upgrade für den (Sommer)schlafsack. Schaue öfters zum Himmel in der Hofnung das Polarlicht zu erblicken, doch 1001 Sternen, aber Polarlicht: Null. Wind pfeift laut über das Tal wo in ich Zelte. Doch das Zelt steht mucks still. Mittwoch 5 September 2012 >
Ein neuer Tag bricht an, bewölkt aber trocken und Süd-Westenwind. Statt Platten/Stricklava erstmals durch Blocklava, da bin ich froh wieder auf diese Piste unterwegs zu sein, statt mühsam querfeld zu gehen. Der Weg schlängelt sich in viele Kurven durch die Lavalandschaft. Ich weiss nicht ob ich heute schon die Dyngjufell-hütte erreiche,ca. 32 km. Fussmarsch, ansosten wird halbwegs gezeltet. Problem: "Trinkwasser mangel" ist mit al den neuen Schnee gelöst. Nehme aber trotdem etwas extra mit, mann kan nie wissen...
Heute erblicke ich zusätzlich die Kverkfjöll im Süden und Kerlingardyngja im Norden. Nach der erste Pause wieder mal Plattenlava, bis hin zu Fjallsendi.
Über mich hat sich inzwischen eine sehr bedrohliche Luft angeschlichen. Diese Wolken gefallen mir garnicht, es ist ein Sturmfront ! Es ist sogar beangstigend. Jede 10 schritte schaue ich hoch zum Himmel, somit entgeht mir fast die schönheit der Umgebung, den mittlerweile stehe ich am anfang des Dyngjufjalladalur mit sehr schöne Felsformationen: eine Trolle-Hochburg ! Doch diese Wolken !! Ich hoffe mir bleibt schlimmeres erspart. Ich MUSS die Hütte heute erreichen, Zelten ist keine option mehr.
Ich benutze die länge meiner Beine und mit Wind im Nacken fliege ich Nördlich durch das Dyngjufjalladalur. Doch die strecke bis zur Hütte ist noch lange, der Wind sehr spürbar aber noch immer nicht Sturmisch, also noch kurz Eine Pause. Als ich zurück schaue ist der Horizont schon gelb-grau gefärbt; Sand aus dem Flæður bereich fült die Luft. Auch vor mir wird die Sicht immer kurzer. Sandsturm !!!
Um 17:00uhr, nach 8 stunden marsch erreiche ich den schutz des Dyngjufellsskáli. Pfui... Noch einmal muss ich nach draussen um Wasser zu suchen und finde es nur in einer Pfütze unterhalb der Hütte, koche dies. Der Neuschnee hält sich hier im grenzen. Zurück versuche ich den ÖLofen brennende zu kriegen, es gelingt mir aber nicht.
Ich mach es mir dann aber innen gemütlich bei Kerzenschein und fülle meine kleine Thermoskanne mit warmen Thee. Draussen zerrt der Wind gewaltig an die kleine Hütte. Sie Zittert sogar! Sehe das es nicht das erstemal von einem Sandsturm heimgesucht wird. Die Fenster am Süden sind gesandstrahlt, mann sieht so gut wie garnichts dadurch.
Etwas nach mitternacht werde ich nochmal wach. Die Hütte zittert nun nicht mehr. Durch das Fenster im nördliche Bereich sehe ich eine kleine Lücke am Himmel und..... Polarlicht ! Geil !!! Donnerstag 6 September 2012 >
Morgens hat sich der Wind nach (Nord)west gedreht, er ist noch immer kräftig aber ohne Sand ! Im Norden strahlt schön der Bláfell, noch immer zum Teil mit Schnee bedeckt.
Ich zweiffele lange ob ich heute bei diese Windstärke über den Jónsskarð zur Dreki hütte ziehen werde, aber die freie (!) Sicht ist durchschlaggebend. Erst um 11:00Uhr schliesse ich entgultig die Tür hinter mir. Fülle aber vorher erneut die Thermoskanne mit heissen Thee den ich vermute dass die Bedingungen oben im Pass nicht ganz ohne sind.
Ich laufe zum Startpunkt der abgesteckte Wander-"weg" der mich über den Jónsskarð und dannach durch die Blocklava zum Parkplatz am Öskjuop leiten wird. Dieser Teil des sgn. "Öskjuvegurs" ist neu für mich. Mit wiedermal Wind im Rücken gewinne ich schnell an Höhe. Der Boden ist hart erfroren, die vulkanlandschaft toll und die Aussicht ebenso !
Je höher ich steige, so weisser wird die Umgebung. Kurz unter dem Pass finde ich die nächste Markierungen nicht. Eiskristallen fliegen durch die Luft und reduzieren die Sicht. Kneiffe meine Augen zusammen in der hoffnung etwas besser sehen zu können, doch der nächste Pflock ist futsch. Markiere sicherheitshalbe den hiessigen Standplatz im GPS. So fixiert auf die Markierungen verliere ich gut eine halbe stunde Zeit, erst dann geht mir die Leuchte: Mensch Fred, 'kannst doch auch deinen eigenen weg suchen und finden ! Da war mein Gehirn von der kälte eingefrohren, oder was ?
Treffe so auch wieder nach mehrere hundert meter auf die Markierungen.
Im Jónsskarð selber ist es sehr, sehr ungemütlich. Hatte auch nicht anders erwartet. Ich versuche gegen den Wind stand zu halten, der vereiste Boden ist dan aber nicht besonders hilfreich. Bis jetzt, berg auf, hat der Wind mich sehr gut geholfen, nun aber möchte er mich viel schneller als geplant in den Krater hinein schieben.
Ich sehe kurz unter mich eine Schneedüne und hüpfe wie ein Kangaroo hinein. Der Wind rasst nun über meinen Kopf. Ich muss hier hinunter, und zwar schnellstens (aber nicht zu schnell !). Auch nun kommen die Steigeisen zu nutze. "Mein" schneefeld läuft ununterbrochen bis zum Boden, verliere aber so wieder die Markierungen. Unten am Boden angekommen, erstmal eine Pause. Die Steigeisen können wieder eingepackt werden. Dannach suche ich wieder die Streckenmarkierungen, doch vergeblich. Von einer kleine Anhöhe überblicke ich das raue Lavafeld vor mir, wass nun ? Am rande des Lavafeldes entlang, oder....versuchen dieses Feld zu queren; es ist Blocklava.
Zwischen den inneren Kraterwand und das Lavafeld hat sich aber der Schnee aufgestockt. Dies ist mir zu spiessig den es ist vergeben von Hohlräume, weiss zudem aber auch nicht ob die "neue" Lava in der nähe des Parkplatz überhaupt passierbar ist ? Nun ja, dann doch die zweite weniger geschickte Option, quer durch das Lavafeld. Schön vorsichtig und mit viel ruhe und geduld könnte es möglich sein. Laufe, wenn von Laufen überhaupt eine rede ist, von Lavaknolle zur nächster Lavaknolle, kleine Schneefelder und somit warscheinliche weitere Hohlräume entweichend. Erst mehr nach Süden, anstatt Osten wo ich den Öskjuop schon erblicke, hoffend so doch noch auf die Streckenmarkierung zu treffen. Doch wieder vergeblich. Die Lava ist grob, aber wird nie wirklick unpassierbar. Mit "nur" zwei haken in der Regenhose und einen kaputten Schnürsenkel erreiche ich um 18:15uhr den Parkplatz. Geschafft ! Der Blick frei auf die innere Wände des Öskjukraters, zwei Routen zur Wahl: 1) Schnelle und einfache Abstieg auf die Strasse entlang zur Dreki-hütte, oder 2) diese - viel schönere - Wanderroute, entlang der Víti und nochmals hoch-und-runter über den Kraterrand mir gegenüber, eigentlich für morgen geplannt.
Eins habe ich aber schon sehr schnell auf meine Íslandreisen gelernt. Gutes Wetter sollte mann nutzen, wer weiss wie das Wetter morgen , oder sogar schon nach 5 minuten, sein wird ? Also auf zur Víti. Ich bin überrascht hier noch so spät 4 Leute anzutreffen, also heute nacht werde ich warscheinlich nicht alleine in der Drekaskáli sein. Ich umrunde die Víti als ich in dessen Kratersee eine braune Spur im türkies-grünen Wasser sehe. Da nimmt doch noch jemand ein Bad ! Brrrrr. Und dieser "Eiergeruch" möchte ich heute abend aber nicht neben mir schlafen haben (nicht das ich momental besser rieche...). Knipse links und rechts ein paar Bilder. Muss mich aber immer wieder dazu zwingen weiter zu laufen, denn das Tageslicht hält im September nicht ewig !
Ich freue mich schon auf den Blick vom Kraterrand über das Ódáðahraun, doch... zu früh gefreut. Als ich fast den Rand erreiche kommen die Wolken vom Himmel herunter. Der blick anstatt 100km und mehr nur noch gute 50 meter. Die Pflockmarkierungen reichen in diese Umstände nicht völlig aus, der Pfad aber mehr oder weniger noch sichtbar. Nun die Wolken so tief hängen fängt die Dämmerung schon früh an. Ich beeile mich, auch nun die volle Beinlänge nutzend. Es ist fast Dunkel, als mich die Huttenwart von Drekaskáli überrascht entfängt. Sie erwartet mich schon ! Doch erst zwei Tage später.
Es sind noch 8 Gäste da, wovon 2 (Isländer) noch unterwegs auf die Herðubreið ! Ich bekomme einen Schlafraum für mich alleine. Die vier Leute, die ich oben am Víti gesehen habe, Zelten (zu dieser Jahreszeit ?) gleich neben die Hütte somit ein wenig windschutz suchend.
Der Schlafraum ist sogar beheizt, aber mit 23grad gleich eine Sauna. Ich Schlafe dann auch schlecht, obwohl totmüde (aber nicht erschöpft). Draussen friert es wieder mal.
Re: Nýidalur - Barðneshorn
hi,
finde es ist ne super sache so zu reisen. mache doch eine hp und stelle nur den link ins forum. da kannst du auch alle bilder mit reinstellen.
finde es ist ne super sache so zu reisen. mache doch eine hp und stelle nur den link ins forum. da kannst du auch alle bilder mit reinstellen.
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Freitag 7 September 2012 >
Heute ist aber Ruhetag. Ich dusele im Schlafsack nach, die Temperatur im Zimmer nach 17grad gesunken. Später kümmere ich mich um mich selbst und meine Ausrüstung.
Der Wind bläst immer noch sehr stark. Heftiger als gestern. Manchmal höre ich sogar kleine Bimssteine gegen das Fenster ticken. Die entscheiding gestern über den Jónsskarð zu gehen war also die Richtige ! Einen schönen Tag also um mal die innere vier Wände dieser Hütte zu bestaunen.
Die Gäste letzter Nacht sind auf Weiterreise. Tagsüber schauen 2 kleine Reisegruppen vorbei, die sich in die Hütte dankbar aufwärmen, meist bin ich aber alleine.
Ich repariere die Regenhose und hole mein neues Proviandpakket beim Hüttenwart ab. Mein blick fält auf die Karte die bei Ihr an der Wand hängt. Da steht m.u. die Route zwischen Jónsskarð und Öskjuop eingezeichnet...unten am Hang entlang und nicht quer durch die Lava.
Sie meint: die Route gab es mal durch dieses Lavafeld, ist aber dan später verlegt worden. Auch frage ich ihr nach diesen art von Nebel der heute am fusse des Upptyppingars schwebt, den hier werde ich nach verlassen der Drekaskáli die erste Nacht zelten. Es ist einen mix aus Staub, Sand und Schnee dessen da nun herum fliegt. Schaut also nicht unbedingt attraktiv aus...
Letztens frage ich ihr noch nach der Wettervorhersage: morgen soll die Sonne scheinen, Tags danach aber Sch...muddelwetter. Schneeregen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Abends sind 2 Schweizergäste in die Hütte dazu gekommen, mehr haben sich erstaunlicherweisse -den es ist Freitagabend, also Wochenende- für heutenacht nicht angemeldet. Samstag 8 September 2012 >
Um etwa Mitternacht sind dann dochnoch 4 Junge Gäste eingetroffen. Ihr Auto mitte auf den eigentliche Zeltplatz geparkt. Wohl vor erreichen dieser Hütte von die Strasse abgekommen ? Von "ruhe nach 23:00Uhr" haben die scheinbar noch nicht gehört oder gelesen. Zum glück kehrt nach etwa 3viertelstunde wieder die Ruhe ein.
Frühmorgens sehe ich wieder mal Schneeflocken am Fenster vorbei schweben, es sollte doch ein sonniger Tag werden ? Wie gemütlich kann doch so ein Schlafsack sein !
Eine Tür knallt zu !!!
Offen - zu; offen - zu; offen........knall - zu ! Im inneren brodelt ein Vulkan in mir.
Als ich Frühstücke kommt jemand mit Wanderschuhe, schön nass vom Schnee, im Aufenthaltsraum hinein. Dreht wie verloren eine Runde und.. KNALL - zu, verschwindet wieder.
Ich spucke gleich Feuer !!
Doch dies wiederholt sich dann noch einmal. Ich hallte es nicht mehr aus und....lass Dampf ab !
Es ergibt ein schnelles "Sorry" und das ist das letzte was ich von denen zu hören und sehen bekomme. Den Spül dürfen jetzt die Elfen aufräumen ?
Laufe 'rüber zur Hüttewart um nochmals den Wetterbericht zu checken. Es hat sich nichts geändert. Heute soll die Sonne noch hervor kommen, morgen Schnee und/oder Regen je nach Temperatur, bei schwacher Wind und übermorgen wieder trockenes Wetter. Ich entscheide mich um zumindest noch heute hier zu bleiben. Freue mich auf einen Spatziergang in die Nauta- und Drekagil. In die letzte hangen sogar schon kleine Eiszapfen an die Felswände.
Heute abend bin ich sogar ganz alleine in die Hütte und suche schon früh meinen Schlafsack auf. Wenn sich die Wettervorhersage nicht ändert werde ich morgen weiterziehen. Der Niederschlag wird hoffentlich dafür sorgen das mir am Upptyppingar keinen Sand um die Ohren fliegt. Sonntag 9 september 2012 >
Heute ist sonntag, aber von Sonne keinen Spur. Eine dünne Schneeschicht liegt über die Landschaft und es Schneit, leisse, immer noch. Sicht: ca. 500 meter. Frühstücke, packe alle Sachen im Rucksack ein und wandere zum Abschied nehmen nochmal bei der Hüttenwart vorbei.
Die Tür steht offen. Einen sehr angenehmer Geruch von Pfannkuchen erreicht mich früher als ich die Tür. Ihre Eltern sind zum Wochenende auf Besuch und Mutter backt Pfannkuchen. Bekomme von Ihr noch welche angeboten !
Sie ist wirklich verwundert als ich mich verabschiede. "Willst Du nicht lieber bis morgen warten wegen dieses Wetters heute ?"
Ich: "Nun ja: leisse reisselt der Schnee, aber dass ist doch nicht so schlimm, oder ?"
Sie: "normalerweisse würde ich mich sorgen machen und nach deinen 'Plan' fragen, aber ich weiss Landsbjörg hält dich im Augenschau und Du hast ein Sattelitentelefon dabei. Diese Info habe ich von Gunnar im Nýidalur und er wiederum von Landsbjörg !" Ich bin erstaunt.
Sie erzählt mir erst jetzt : "zwei Tage nachdem Du Nýidalur verlassen hast war das Wetter sehr, sehr schlecht; der Wind gewaltig. Es war schwierig um von die Eine bis zur andere Hütte zu gelangen."
Sooo schlecht aber habe ich dass doch (glücklicherweisse) nicht erlebt... "Gunnar hat sich damals grosse Sorgen um dich gemacht und letztendlich Landsbjörg angerufen. Die haben ihm dann (hoffentlich) beruhigt durch mit zu teilen das sie von dir bescheid wissen und du dich bestimmt in einer Notsituation melden würdest !"
Dies ist mir aber peinlich ! Ich entschuldige mich für diese Situation bei ihr. Hätte ich es nur gewusst.... Sie ist mir aber nicht böse und wir nehmen Abschied. Da weiss ich noch nicht (oder sonnst jemand !) dass das kommende Wetter auch NUN wirklich übel, ja sogar Extrem sein wird und ich schliesslich innerhalb 24Stunden selber Landsbjörg anrufen werde.....
Fortsetzung folgt........
Fred
Heute ist aber Ruhetag. Ich dusele im Schlafsack nach, die Temperatur im Zimmer nach 17grad gesunken. Später kümmere ich mich um mich selbst und meine Ausrüstung.
Der Wind bläst immer noch sehr stark. Heftiger als gestern. Manchmal höre ich sogar kleine Bimssteine gegen das Fenster ticken. Die entscheiding gestern über den Jónsskarð zu gehen war also die Richtige ! Einen schönen Tag also um mal die innere vier Wände dieser Hütte zu bestaunen.
Die Gäste letzter Nacht sind auf Weiterreise. Tagsüber schauen 2 kleine Reisegruppen vorbei, die sich in die Hütte dankbar aufwärmen, meist bin ich aber alleine.
Ich repariere die Regenhose und hole mein neues Proviandpakket beim Hüttenwart ab. Mein blick fält auf die Karte die bei Ihr an der Wand hängt. Da steht m.u. die Route zwischen Jónsskarð und Öskjuop eingezeichnet...unten am Hang entlang und nicht quer durch die Lava.
Sie meint: die Route gab es mal durch dieses Lavafeld, ist aber dan später verlegt worden. Auch frage ich ihr nach diesen art von Nebel der heute am fusse des Upptyppingars schwebt, den hier werde ich nach verlassen der Drekaskáli die erste Nacht zelten. Es ist einen mix aus Staub, Sand und Schnee dessen da nun herum fliegt. Schaut also nicht unbedingt attraktiv aus...
Letztens frage ich ihr noch nach der Wettervorhersage: morgen soll die Sonne scheinen, Tags danach aber Sch...muddelwetter. Schneeregen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Abends sind 2 Schweizergäste in die Hütte dazu gekommen, mehr haben sich erstaunlicherweisse -den es ist Freitagabend, also Wochenende- für heutenacht nicht angemeldet. Samstag 8 September 2012 >
Um etwa Mitternacht sind dann dochnoch 4 Junge Gäste eingetroffen. Ihr Auto mitte auf den eigentliche Zeltplatz geparkt. Wohl vor erreichen dieser Hütte von die Strasse abgekommen ? Von "ruhe nach 23:00Uhr" haben die scheinbar noch nicht gehört oder gelesen. Zum glück kehrt nach etwa 3viertelstunde wieder die Ruhe ein.
Frühmorgens sehe ich wieder mal Schneeflocken am Fenster vorbei schweben, es sollte doch ein sonniger Tag werden ? Wie gemütlich kann doch so ein Schlafsack sein !
Eine Tür knallt zu !!!
Offen - zu; offen - zu; offen........knall - zu ! Im inneren brodelt ein Vulkan in mir.
Als ich Frühstücke kommt jemand mit Wanderschuhe, schön nass vom Schnee, im Aufenthaltsraum hinein. Dreht wie verloren eine Runde und.. KNALL - zu, verschwindet wieder.
Ich spucke gleich Feuer !!
Doch dies wiederholt sich dann noch einmal. Ich hallte es nicht mehr aus und....lass Dampf ab !
Es ergibt ein schnelles "Sorry" und das ist das letzte was ich von denen zu hören und sehen bekomme. Den Spül dürfen jetzt die Elfen aufräumen ?
Laufe 'rüber zur Hüttewart um nochmals den Wetterbericht zu checken. Es hat sich nichts geändert. Heute soll die Sonne noch hervor kommen, morgen Schnee und/oder Regen je nach Temperatur, bei schwacher Wind und übermorgen wieder trockenes Wetter. Ich entscheide mich um zumindest noch heute hier zu bleiben. Freue mich auf einen Spatziergang in die Nauta- und Drekagil. In die letzte hangen sogar schon kleine Eiszapfen an die Felswände.
Heute abend bin ich sogar ganz alleine in die Hütte und suche schon früh meinen Schlafsack auf. Wenn sich die Wettervorhersage nicht ändert werde ich morgen weiterziehen. Der Niederschlag wird hoffentlich dafür sorgen das mir am Upptyppingar keinen Sand um die Ohren fliegt. Sonntag 9 september 2012 >
Heute ist sonntag, aber von Sonne keinen Spur. Eine dünne Schneeschicht liegt über die Landschaft und es Schneit, leisse, immer noch. Sicht: ca. 500 meter. Frühstücke, packe alle Sachen im Rucksack ein und wandere zum Abschied nehmen nochmal bei der Hüttenwart vorbei.
Die Tür steht offen. Einen sehr angenehmer Geruch von Pfannkuchen erreicht mich früher als ich die Tür. Ihre Eltern sind zum Wochenende auf Besuch und Mutter backt Pfannkuchen. Bekomme von Ihr noch welche angeboten !
Sie ist wirklich verwundert als ich mich verabschiede. "Willst Du nicht lieber bis morgen warten wegen dieses Wetters heute ?"
Ich: "Nun ja: leisse reisselt der Schnee, aber dass ist doch nicht so schlimm, oder ?"
Sie: "normalerweisse würde ich mich sorgen machen und nach deinen 'Plan' fragen, aber ich weiss Landsbjörg hält dich im Augenschau und Du hast ein Sattelitentelefon dabei. Diese Info habe ich von Gunnar im Nýidalur und er wiederum von Landsbjörg !" Ich bin erstaunt.
Sie erzählt mir erst jetzt : "zwei Tage nachdem Du Nýidalur verlassen hast war das Wetter sehr, sehr schlecht; der Wind gewaltig. Es war schwierig um von die Eine bis zur andere Hütte zu gelangen."
Sooo schlecht aber habe ich dass doch (glücklicherweisse) nicht erlebt... "Gunnar hat sich damals grosse Sorgen um dich gemacht und letztendlich Landsbjörg angerufen. Die haben ihm dann (hoffentlich) beruhigt durch mit zu teilen das sie von dir bescheid wissen und du dich bestimmt in einer Notsituation melden würdest !"
Dies ist mir aber peinlich ! Ich entschuldige mich für diese Situation bei ihr. Hätte ich es nur gewusst.... Sie ist mir aber nicht böse und wir nehmen Abschied. Da weiss ich noch nicht (oder sonnst jemand !) dass das kommende Wetter auch NUN wirklich übel, ja sogar Extrem sein wird und ich schliesslich innerhalb 24Stunden selber Landsbjörg anrufen werde.....
Fortsetzung folgt........
Fred
- carlotta
- Herrscher des Nordmeeres
- Beiträge: 682
- Registriert: Mo 13. Dez 2010, 17:56
- Wohnort: Niedersachsen
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Was für eine köstliche Abendlektüre.
Herzlichen Dank dafür.
Schreib ein Buch - Ich kaufe es garantiert.
Herzlichen Dank dafür.
Schreib ein Buch - Ich kaufe es garantiert.
- kaeltezone
- Hüter des Gullfoss
- Beiträge: 191
- Registriert: Sa 1. Aug 2009, 07:18
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Das kommt mir irgendwie bekannt vor.Öfters habe ich so ein Grinsen ins Gesicht. Ich kann nichts dafür, die Isländische Landschaft ist schuld daran !!
Ein wirklich lesenswerter Bericht. Bravo!
Bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt.
Gruß Stefan
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Hallo,
Schonmal vielen Dank für all eure nette Worte !!
Am Wochenende geht es weiter.
Schöne Grüsse,
Fred
Schonmal vielen Dank für all eure nette Worte !!
Am Wochenende geht es weiter.
Schöne Grüsse,
Fred
- Biggi_H
- Hüter des Gullfoss
- Beiträge: 134
- Registriert: So 16. Dez 2012, 23:48
- Wohnort: Franken (Nordbayern)
Re: Nýidalur - Barðneshorn
Prima,Fred hat geschrieben:Hallo,
Am Wochenende geht es weiter.
auch ich habe hier ganz fasziniert gelesen.
Danke fürs Schreiben.
Gruß Biggi
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