Hallo,
erst mal Entschuldigung, daß ich mich nicht früher eingeschaltet habe (schließlich habe ich zum Thema gewisse Erfahrung gesammelt). Ich beziehe mich im Folgenden nur auf Bergung / Rettung im Outdoorbereich (also nicht von Fahrzeugen!)
WERner hat die Situation richtig beschrieben und kennt sie wohl auch am besten. Soviel ich weiß, ist noch nie ein "Outdoorsportler" nach einem Landsjörgeinsatz zur Kasse gebeten worden. Nur einem wurde die gelbe Karte gezeigt, nachdem er sich zweimal aus dem Atlantik fischen hat lassen, als er mit dem Kajak zu den Färöer und nach Svalbard paddeln wollte.
Trotz der großzügigen Regelung in Island sollte man schon vor der Reise seine Verischerungen prüfen.
Die Versicherung über den DAV ist seit 2007 auch auf das nichteuropäische Ausland ausgedehnt worden. Vorher war (mir) nicht ersichtlich ob Island "versicherungstechnisch" zu Europa gehört oder nicht.
DAV Alpiner Sicherheits-Service ASS:
http://alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=93
Damit ist man auf der sicheren Seite, selbst wenn auch hier "grob fahrlässiges Handeln" ausgeschlossen wird.
Hierbei bitte ich zu beachten, daß es schon "fahrlässig" sein kann wenn man grundlegende Sicherheitsüberlegungen versäumt (z.B. unzureichende Ausrüstung, Mißachtung von Warnungen, keine Hinterlegung Tourenziel, -route und -zeitplan, keine Rückmeldung).
Da gibt es natürlich ein weites Feld für die Interpretation. Niemand verlang, daß man seine Tour über den Laugavegur bei Landsbjörg anmeldet und überwachen läßt, aber wenn man zwei aufeinanderfolgende Hütten fix gebucht hat und dann an der zweiten vobeigeht, dann könnte es schon passieren, daßman eine Suchaktion auslöst.
Bitte bedenkt, daß es auch in Island eine Presse gibt die über jeden Einsatz berichtet. Und bei Beteiligung eines Ausländers kommt immer die Kostenfrage hoch! Es ist also allein schon aus diesem Grund angebracht sich keine Fahrlässigkeit zu Schulden kommen zu lassen.
Die Kosten meiner "Bergung" habe ich nicht hochgerechnet. Es waren ca 40 Mann in 3 Rettungsteams mit Jeeps und Motorschlitten zwischen 4 und 12 Stunden im Einsatz, und der Hubschrauber war sicher länger als nur 1 Flugstunde in der Luft. In Rechnung gestellt wurde mir keine Krone.
Ich bin den Helfern von Landsbjörg zu großem Dank verpflichte und versuche sie im Rahmen meiner Möglichkeiten auch durch Spenden und durch aktive Aufklärung und Beratung (z.B hier im Forum) zu unterstützen.
Dieter